Untersuchungen Flashcards

(129 cards)

1
Q

Von welchem Hirnareal wird die Vigilanz aufrecht erhalten ?

A

Hirnstamm

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2
Q

Was ist ein Hemineglect und welche Seite ist zumeist betroffen?

A
  • halbseitiger Neglect
  • meist Schädigung der rechten, nicht-sprachdominanten Hemisphäre–> linke Körperseite betroffen
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3
Q

Was ist mit qualitativem Bewusstsein gemeint?

A
  • Klarheit des Bewusstseins
    -Flexibilität des Erlebens/Verhaltens -Wahrnehmung des Erlebens
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4
Q

Was ist Neglect?

A
  • Vernachlässigung/ Nichtbeachtung einer Raum- oder Körperhälfte

(Kann verschiedene Modalitäten betreffen+ durch Fokussierung aufgehoben werden )

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5
Q

Was ist Somnolenz?

A

Pat. lässt sich leicht erwecken und wach halten, schläft bei fehlender Ansprache allerdings wieder ein

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6
Q

Was ist Sopor?

A

Pat. wird kurz wach, lässt sich jedoch nicht wachhalten

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7
Q

Was sollte man bei der Untersuchung eines Hemineglects beachten?

A

Dass keine Parese, Sensibilitätsstörung oder Hemianopsie vorliegt

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8
Q

Welche Fragen stellt man bei der Orientierungsprüfung?

A
  1. Zeit: „Welches Jahr/Monat/Jahreszeit haben wir?“
  2. Ort: „An welchem Ort/Bundesland befinden wir uns gerade?“
  3. Situation: „Wissen Sie, warum wir gerade hier sind?“, „Verstehen Sie, was ich gerade mache?“
  4. Person: „Können Sie mir Ihren Namen und Ihren Geburtstag sagen?“
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9
Q

Welche Untersuchungen sollten bei nicht-erweckbaren Personen zur Vigilanztestung zuerst durchgeführt werden (2)?

A
  1. Pupillenreflex
  2. Vestibulookulärer Reflex
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10
Q

Wie ist das Koma-Stadium 1 gekennzeichnet?

A
  1. Gezielte Abwehrbewegung
  2. Pupillenreaktion und vestibulo-okulärer Reflex vorhanden
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11
Q

Wie ist das Koma-Stadium 2 gekennzeichnet?

A

1.Ungezielte Abwehrbewegung
2.Pupillenreaktion verzögert 3.vestibulo-okulärer Reflex vorhanden

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12
Q

Wie ist das Koma-Stadium 3 gekennzeichnet?

A

1.Unkonstante, ungezielte Abwehrbewegung 2.Beugesynergismen o. Strecksynergismen 3. Pupillenreaktion verzögert oder sogar erloschen
4. vestibulo-okulärer Reflex erloschen

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13
Q

Wie ist das Koma-Stadium 4 gekennzeichnet?

A

1.Keine Abwehrbewegung 2.Strecksynergismen
3. Muskeltonus herabsetzt
4. Pupillenreaktion und vestibulo-okulärer Reflex erloschen

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14
Q

Wie sind die drei Zustände einer quantitativen Vigilanzstörung?

A
  1. Somnolenz
  2. Sopor
  3. Koma
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15
Q

Wie testet man Aufmerksamkeit/Konzentration (3)?

A
  1. Allgemeine Beobachtung im Gespräch
  2. Rückwärts zählen lassen (von 100 in 7er Schritten oder von 20 runter)
  3. d2-R, auch: d2-Konzentrationstest
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16
Q

Wie testet man visuellen Neglect?

A

-spontane Interaktion
- Raum/Bild zeichnen lassen

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17
Q

Wie viele Komastadien gibt es und wie lauten sie?

A

Stufe 1 (leicht)
Stufe 2 (mittel)
Stufe 3 (schwer)
Stufe 4 (tief)

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18
Q

Wie wird die Vigilanz geprüft (2)?

A
  1. laute Ansprache
  2. Schmerzreiz (Nasenscheidewand, Sternum)
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19
Q

Nenne 6 pathologische Befunde bei der Untersuchung des Redeflusses

A

-Störung der motorischen Sprachproduktion
-Sprachliches Suchverhalten
-Paraphasien
-Neologismen
-Sprachautomatismen
-Paragrammatismus

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20
Q

Was kennzeichnet sprachliches Suchverhalten? (4)

A

-Lange Pausen
-Perseveration
-Satzabbrüche
-Verwendung von Mimik, Gestik, Pantomime statt Wörtern

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21
Q

Was sind Preseverationen?

A

-Krankhaftes Wiederholen gleicher Worte, die unmittelbar zuvor gesagt wurden, aber im weiteren Kontext nicht mehr sinnvoll oder notwendig sind

-z.B. Dann habe ich eine Gabel… mit der Gabel

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22
Q

Was sind Paraphasien?

A

Wortverwechslungen

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23
Q

Was sind phonematische Paraphasien?

A

-Erschaffung neuer Wörter–>der Lautfolge nach nicht existent, dem Ursprungswort aber ähnlich (z.B. „Bulme“ statt „Blume“)

-Verwendung existierender Wörter mit ähnlicher Lautfolge, aber deutlich abweichender Bedeutung (z.B. „Maus“ statt „Haus“)

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24
Q

Was sind semantische Paraphasien?

A

Statt korrekter Wörter werden andere, aber der Bedeutung nach verwandte Wörter verwendet (z.B. „Hund“ statt „Katze“ oder „rollen“ statt „laufen“)

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25
Was sind Sprachautomatischen?
Häufige Verwendung inhaltsleerer Floskeln
26
Was ist Paragrammatismus?
Meist komplexer, aber falscher Satzbau mit abweichender Abfolge von Satzteilen, Satzteilverdopplungen, Satzabbrüchen, fehlerhaften Konjugationen, Deklinationen
27
Wie testet man das Sprachverständnis?
Patient:in bei der Ausführung von 2- und 3-Schritt-Aufgaben beobachten
28
Welche Arten von Aphasien gibt es?
1. Broca-Aphasie (motorische oder expressive Aphasie) 2. Wernicke-Aphasie (sensorische Aphasie) 3. Globale Aphasie (expressiv-rezeptive Aphasie) 4. Amnestische Aphasie (anomische Aphasie) 5. Transkortikale Aphasie (motorisch/sensorisch)
29
Was kennzeichnet eine Broca-Aphasie?
-Sprachproduktion: Expressive Sprachstörung mit telegrammartiger, agrammatikalischer Sprache und verzögertem Sprachduktus Sprachverständnis meist intakt Häufig gesteigerte Sprechanstrengung
30
Was ist die Ursache für eine Broca-Aphasie?
Läsionen im Broca-Areal
31
Was kennzeichnet eine Wernicke-Aphasie?
-Fließende Rede ohne sinnhaften Zusammenhalt -Häufig Neologismen -Paraphasien
32
Was ist die Ursache für eine Wernicke-Aphasie?
Läsionen im Wernicke-Areal
33
Was kennzeichnet eine globale Aphasie?
- Kombination aus expressiver und sensorischer Aphasie - Sprachproduktion und Sprachverständnis stark reduziert
34
Was kennzeichnet eine amnestische Aphasie?
-Sprachverständnis intakt -Wortfindungsstörungen -Objekte können nicht benannt werden -Semantische Paraphasien
35
Was sind Ursachen für eine amnestische Aphasie?
-Fokale Läsionen Temporal Temporoparietal Frontal -Diffuse Läsionen in mehreren Kortexarealen
36
Was kennzeichnet eine motorische transkortikale Aphasie?
Nachsprechen möglich Sprachverständnis erhalten Kaum eigenständige Formulierungen
37
Was kennzeichnet eine sensorische transkortikale Aphasie?
Nachsprechen ohne Sprachverständnis möglich Wenig Spontansprache Kaum Sprachverständnis
38
Was ist die Ursache einer motorischen transkortikalen Aphasie?
Präzentrale Hirnareale geschädigt
39
Was ist die Ursache einer sensorischen transkortikalen Aphasie?
Postzentrale Hirnareale geschädigt
40
Was sind Exekutivfunktionen?
Durch Aufmerksamkeitsprozesse vermittelte Aufnahme und Auswahl von Informationen und deren Einsatz in Handlungsprozesse
41
Was ist eine ideomotorische Apraxie?
-Vorgeführte Handlungsabläufe können nicht korrekt nachgeahmt werden (z.B. Winken wird nicht reproduziert, stattdessen Kratzen am Ohr) -Spontan können die Handlungen dagegen korrekt durchgeführt werden, sodass die Störung im Alltag teilweise nicht bemerkt wird -Dabei kommt es zu Perseverationen (ständige Wiederholung eines Bewegungsablaufs)
42
Was ist eine ideatorische Apraxie?
-Komplexe Handlungsabfolgen können nicht durchgeführt werden; "Idee" für eine Handlungsabfolge fehlt -Betroffene haben Schwierigkeiten in alltäglichen Situationen und benutzen Gegenstände auf falsche Weise
43
Was ist eine visuomotorische Apraxie?
Danebengreifen beim Versuch, Gegenstände im kontraläsionalen Gesichtsfeld zu greifen
44
Wie testet man Modalitätsspezifisches Erkennen?
-Gezeigte Objekte sowie Objekte nach alleinigem Betasten benennen lassen -Bilder berühmter Persönlichkeiten benennen lassen -Patient:in auf bestimmte eigene Körperteile zeigen lassen
45
Was ist ein pathologischer Befund beim modalitätspezifischem Erkennen?
Agnosien = Störungen des modalitätsspezifischen (visuellen, auditiven etc.) Erkennens ohne Vorliegen elementarer Defizite der Sensorik
46
Was ist Stereoagnosie?
Unfähigkeit, Gegenstände durch alleiniges Tasten zu erkennen („Tastblindheit“); die visuelle Erkennung ist dabei nicht beeinträchtigt
47
Was ist Prosopagnosie?
Unfähigkeit, bekannte Gesichter zu erkennen; Physiognomie eines bekannten Gesichts wird als fremd empfunden (Gesichtsblindheit)
48
Was ist Autotopagnosie?
Körperschemastörung; Schwierigkeit, nach Aufforderung Teile des eigenen Körpers zu zeigen
49
Was ist Anosognosie?
Nicht-Erkennenkönnen neurologischer Störungen
50
Was ist Alexie?
-Nicht-Erkennenkönnen von Buchstaben, Wörtern oder Sätzen; Form der visuellen Agnosie, die ohne Einschränkung des Sehvermögens zum kompletten selektiven Verlust der Lesefähigkeit führt
51
Was ist Akalkulie?
Unfähigkeit im Umgang mit Zahlen trotz intakter Intelligenz
52
Was ist Agrafie?
Unfähigkeit zu schreiben  trotz intakter Motorik und Intelligenz
53
Was ist Mikrografie und bei welcher Krankheit tritt sie vermehrt auf?
Stetig, mit der Schreibrichtung immer kleiner werdende Handschrift , bspw. bei Morbus Parkinson
54
Was ist Anterograde Amnesie?
Erinnerungslosigkeit für die Zeit nach einem Ereignis oder generelle Störung der Neugedächtnisbildung
55
Was ist Retrograde Amnesie?
Erinnerungslosigkeit für die Zeit vor einem Ereignis oder Altgedächtnisstörung
56
Was ist eine Globale Amnesie?
Erinnerungslosigkeit für die Zeit vor (retrograd) und nach einem Ereignis (anterograd)
57
Was ist eine Zeitgitterstörung (Ekmnesie)?
Zeitlich falsche Zuordnung von Gedächtnisinhalten
58
Was ist eine Katathyme Amnesie?
Gedächtnisstörung aufgrund unbewusster innerpsychischer Vorgänge, bei der Betroffene einzelne Gedächtnisinhalte vergessen
59
Was ist eine Dissoziative Amnesie?
Durch ein traumatisches Ereignis ausgelöster Erinnerungsverlust bzgl. belastender Informationen oder Ereignisse
60
Nenne 6 verschiedene Arten von Gedächtnisstörungen
1. Anterograde Amnesie 2. Retrograde Amnesie 3. Globale Amnesie 4. Zeitgitterstörung 5. Katathyme Amnesie 6. Dissoziative Amnesie
61
1. Hirnnerv: Wie und was wird untersucht?
-anamnestisches Erfragen -Alternativ: Überprüfung durch Riechen eines aromatischen Stoffes (z.B. Kaffee)
62
2. Hirnnerv: Wie und was wird untersucht?
1.Einfache Visumsprüfung: etwas in bestimmter Entfernung erkennen lassen 2.Fingerperimetrische Gesichtsfeldprüfung:Finger von allen Seiten dem Gesichtsfeld der zu untersuchenden Person annähern 3.Prüfung der Pupillomotorik:Pupillenreaktion prompt, direkt, konsensuell; Pupillenform und -größe isokor und mittelweit
63
3.,4.,6. Hirnnerv: Wie und was wird untersucht?
1.Prüfung der Augenbeweglichkeit: Blick dem Finger folgen lassen alle Richtungen, Konvergenzreaktion 2. Prüfung von Lidhebung und Lidschluss
64
5. Hirnnerv: Wie und was wird untersucht?
1.Sensibilitätsprüfung Gesicht 2.Palpation der Nervenaustrittspunkte 3.Prüfung der Motorik der Kaumuskulatur, Palpation der Masseteren 4. Masseterreflex, Kornealreflex
65
7. Hirnnerv: Wie und was wird untersucht?
1. Prüfung der Motorik der mimischen Muskulatur: Stirn runzeln, Augen zukneifen, Nase rümpfen, Wangen aufblasen, Zähne zeigen, pfeifen 2.Prüfung der Geschmacksempfindung: süß, salzig und sauer mittels verschiedener Geschmacksstoffe
66
8. Hirnnerv: Wie und was wird überprüft?
1.Hörprüfung: Finger vor dem Meatus acusticus externus der zu untersuchenden Person gegeneinander reiben, Rinne- und Weber-Versuch 2.Prüfung des vestibulo-okulären Reflexes: Kopf wird in der Horizontalen passiv ruckartig um etwa 20° gedreht, während die Nase der untersuchenden Person fixiert wird (Normalbefund: Blick bleibt während und nach der passiven Drehbewegung ohne erkennbare Abweichung auf dem zentralen Zielpunkt )
67
9.+10. Hirnnerv: Wie und was wird untersucht?
1. Prüfung der Schluckmotorik: Palpation des Kehlkopfs während eines bewussten Schluckakts, Inspektion von Uvula und Gaumensegel Bei Störung der Innervation: Abweichung des Gaumensegels zur gesunden Seite, Würgereflexprüfung 2.Nur IX: Prüfung der Geschmacksempfindung: Orale Gabe eines Bitterstoffes 3.Nur X (N. laryngeus recurrens): Stimmprüfung: Heiserkeit?
68
11. Hirnnerv: Wie und was wird untersucht?
Prüfung der Motorik von M. trapezius und M. sternocleidomastoideus: M. trapezius: Schulterheben gegen Widerstand  M. sternocleidomastoideus: Kopfdrehen gegen Widerstand
69
12. Hirnnerv: Wie und was wird untersucht?
Untersuchung der Zungenmotorik: -Zunge herausstrecken lassen -Bei Störung der Innervation: Abweichen der Zunge zur kranken Seite durch ein Überwiegen der Muskulatur der gesunden Seite -Zunge von innen in die Wange drücken lassen und Kraftprüfung von außen
70
Welches Symptom tritt auf bei Schädigung des 12. Hirnnerven?
Abweichen der Zunge zur kranken Seite durch ein Überwiegen der Muskulatur der gesunden Seite
71
Welche 3 Bereiche werden bei der Beurteilung der Neuromotorik untersucht?
1. Inspektion/Trophik 2. Muskeltonus 3. Muskelkraft
72
Wie ist der Normalbefund der Inspektion der Muskulatur?
Seitengleich eutroph
73
Worauf weisen fokale Atrophien hin?
Meist im Rahmen einer Läsion des 2. Motoneurons
74
Was ist der Muskeltonus?
Grundspannung eines entspannten Muskels, der durch abwechselnde unwillkürliche Kontraktionen einzelner Muskelfasern entsteht
75
Wie wird der Muskeltonus untersucht und was ist der Normalbefund?
1.Passives Durchbewegen einzelner Gelenke oder ganzer Extremitäten über mehrere Gelenke hinweg 2. Seitengleich normoton
76
Was ist das Froment-Manöver?
Zur Aufdeckung eines subklinischen Rigors der oberen Extremität kann die zu untersuchende Person aufgefordert werden, während der Untersuchung wiederholt Bewegungen des kontralateralen Arms auszuführen
77
Welche pathologischen Befunde gibt es bei der Untersuchung des Muskeltonus? (3)
1. muskuläre Hypotonie 2. Spastik 3. Rigor
78
Was ist eine Spastik?
Erhöhter Tonus bei passiver Dehnung der Skelettmuskulatur, geschwindigkeits- und beschleunigungsabhängig (bei Beschleunigung größer)
79
Welches Phänomen kann bei der Untersuchung einer Spastik auftreten?
Taschenmesser-Phänomen: Zu Beginn der passiven Bewegung erhöhter muskulärer Tonus, gefolgt von einem raschen Nachlassen des Widerstandes
80
Was ist Rigor?
Erhöhter Tonus mit „wachsartigem“ Widerstand bei passiver Dehnung der Skelettmuskulatur, nicht geschwindigkeitsabhängig
81
Welches Phänomen kann bei der Untersuchung eines Rigors auftreten?
Zahnradphänomen: Rigor mit ruckartigen Unterbrechungen durch einen überlagerten Tremor
82
Wie beurteilt man die grobe Kraft?
1.Beidseitiger Händedruck: Die eigenen Hände überkreuzen und Patient:in bitten, diese fest zu drücken 2.Heranziehen und Wegdrücken: Patient:in an den Händen fassen und bitten, die Hände gegen Widerstand zu sich heranzuziehen bzw. von sich wegzudrücken 3.Aufstehen aus der Hocke ohne Zuhilfenahme der Hände
83
Nenne die Anzahl der muskulären Kraftgrade und die Interpretation bzgl. der Zahl.
0-5 0=Plegie/vollständige Paralyse 1-4=Parese/ unvollständige Lähmung 4+= latente Parese/nur im Seitenvergleich 5=volle Kraft
84
Wie ist der Befund bei Kraftgrad 0?
Keine Muskelaktivität
85
Wie ist der Befund bei Kraftgrad 1?
Tastbare Muskelaktivität ohne Bewegungseffekt
86
Wie ist der Befund bei Kraftgrad 2?
Bewegung ohne Einfluss der Schwerkraft bzw. nur unter Ausschaltung der Schwerkraft möglich
87
Wie ist der Befund bei Kraftgrad 3?
Bewegung gegen die Schwerkraft möglich
88
Wie ist der Befund bei Kraftgrad 4-?
Bewegung gegen leichten Widerstand möglich
89
Wie ist der Befund bei Kraftgrad 4?
Bewegung gegen mäßigen Widerstand möglich
90
Wie ist der Befund bei Kraftgrad 4+?
Bewegung gegen kräftigen Widerstand möglich, aber schwächer als auf der Gegenseite
91
Wie ist der Befund bei Kraftgrad 5?
Normalbefund: Seitengleiche Kraftentfaltung gegen kräftigen Widerstand
92
Wie erfolgt die Kraftprüfung der einzelnen Extremitäten?
Alle Gelenke: Abduktion, Elevation und Adduktion, Innen- und Außenrotation,Pronation und Supination , Extension/Flexion...
93
Wie wird der Armhalteversuch durchgeführt und was sind die Befunde?
1.Patient:in bitten, bei geschlossenen Augen beide Arme ausgestreckt in gleicher Höhe zu halten mit den Handflächen zur Decke gerichtet für ca. 30 s 2. Normalbefund: Kein Absinken/Pronation 3.Absinken und Pronation einer Seite bei zentraler, auch latenter zentraler Parese
94
Welcher Befund findet sich mglw. beim Armhalteversuch einer geringgradigen zentralen Parese?
isolierte Pronation möglich
95
Wie interpretiert man beim Armhalteversuch ein reines Absinken eindeutig ohne Pronation?
neuroanatomisch nicht plausibel und spricht nicht für eine tatsächliche Parese
96
Wie führt man den Beinhalteversuch durch und was sind die Befunde?
1.Patient:in bitten, bei geschlossenen Augen in Rückenlage beide Beine in 90°-Beugung im Hüft- und Kniegelenk zu heben und für ca. 30 s zu halten 2. Normalbefund: kein Absinken 3. Absinken eines Beins bei zentraler, auch latenter zentraler Parese
97
Wie unterscheidet man klinisch eine zentrale von einer peripheren Parese?
Zentral: erhöhter Muskeltonus/Spastische Parese, eutropher Muskel, erhöhtes Reflexniveau Peripher: erniedrigter Muskeltonus/schlaffe Parese, atropher Muskel, vermindertes Reflexniveau/ keine Reflexe
98
Was sind klinische Zeichen einer zentralen Parese?
1.Pyramidenbahnzeichen 2.Reflexzonenverbreiterung 3.Unerschöpfliche Kloni 4.Auftreten von Massenbewegungen (keine differenzierte Muskelbewegung)
99
Was sind häufige Ursachen für zentrale Paresen?
Multiple Sklerose ZNS-Tumor Schlaganfall Schädelhirntrauma Rückenmarksläsion
100
Was sind häufige Ursachen für periphere Paresen?
1.Mechanische periphere Nervenläsionen 2.Motorische Neuropathien, z.B. Mono- oder Polyneuropathien 3.Radikulopathien 4.Conus-Cauda-Syndrom
101
Was ist eine wichtige Differenzialdiagnose bei Vorliegen einer Läsion des 1. und 2. Motoneurons?
ALS
102
Welche Areale sind bei extrapyramidalen motorischen Störungen betroffen?
Basalganglien/Kleinhirn
103
Wie entstehen Tremores und wie sehen sie klinisch aus?
- gestörte Ansteuerung agonistisch und antagonistisch wirkender Muskeln. - Zitterbewegungen mit erkennbarem Bewegungseffekt.
104
Welche Arten von Tremores gibt es?
Aktionstremor Haltetremor Ruhetremor Intentionstremor
105
Was ist Aktionstremor?
-Tritt bei Beginn und während einer Muskelaktivität auf -Sistiert bei Entspannung
106
Was ist Haltetremor?
-Unterform des Aktionstremors - vor allem bei isometrischer Haltearbeit -Sistiert bei Entspannung
107
Was ist Ruhetremor?
-Tritt bei Entspannung im entsprechenden Körperteil auf -Sistiert bei Beginn einer Willkürbewegung -Verstärkung bei einer kognitiven Aufgabe (z.B. Kopfrechnen)
108
Was ist Intentionstremor?
-Kein eigentlicher Tremor--> Form zerebellärer Ataxie -Dysmetrischer Bewegungsablauf -je näher zum Ziel: zunehmende Abweichung von der Ideallinie und größer werdende Korrekturbewegungen
109
Was ist Bradykinese?
Verlangsamung der Willkürmotorik mit Hemmung des Bewegungsstarts
110
Was ist Hypokinese?
Verarmung der Willkürmotorik mit Reduktion der Bewegungsamplitude
111
Was ist Akinese?
 Verlust der Willkürmotorik
112
Welche speziellen Befunde können im Rahmen von Brady-/Hypokinese auftreten?
-Hypomimie, Hypophonie -kleinschrittiger Gang, vermindertes Mitschwingen der Arme, erschwertes Aufstehen, Freezing -Bradydiadochokinese
113
Wie entsteht Brady-/Hypokinese?
Mangel bewegungsfördernder Signale in der Substantia nigra durch Dopaminmangel (Untergang dopaminerger Neurone oder funktioneller Dopaminmangel )
114
Welche Erkrankungen kommen differenzialdiagnostisch für Brady-/Hypokinese in Frage?
1.Neurodegenerativ: Bspw. idiopathisches Parkinson-Syndrom 2.Vaskulär: Hirninfarkt der Basalganglien 3.Medikamentös: Antidopaminerge Medikamentenwirkung
115
Was sind Hyperkinesien?
Pathologisch vermehrte und unwillkürliche Muskelaktivität
116
Wie entstehen Hyperkinesien?
Mangel bewegungshemmender Signale oder Überschuss bewegungsfördernder Signale in den Basalganglien (typischerweise werden Tremores nicht mitgezählt)
117
Was ist eine Chorea und welche Differenzialdiagnosen gibt es?
-Unwillkürliche, unregelmäßige und abrupt einschießende Bewegungen - Bspw. genetisch bei Chorea Huntington oder postentzündlich bei Chorea minor Sydenham
118
Was ist Ballismus? Was zeichnet ihn aus und welche Ursachen gibt es?
-Plötzliche, schleudernde Bewegungen insb. der proximalen Extremitätenmuskulatur (Jaktationen)--> keine Feinmotorik -Meist nur einseitig = Hemiballismus Ursache: Vaskuläre, entzündliche, raumfordernde oder degenerative Schädigung des Ncl. subthalamicus oder seiner Projektionen zum Thalamus -Können durch verschiedene (z.B. akustische oder emotionale) Stressoren verstärkt werden und sistieren im Schlaf
119
Was ist Dystonie? Was zeichnet sie aus und welche Ursachen gibt es?
-Prolongierte und insb. unwillkürliche Kontraktionen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen -Häufig fokal begrenzt im Gesichts- und Halsbereich (z.B. Torticollis spasmodicus) oder an Hand und Fuß -Seltener generalisiert (z.B. Torsionsdystonie) -Ursachen: Multipel, z.B. genetisch, metabolisch, medikamentös induziert oder posttraumatisch
120
Welche Reflexe stehen für welche Höhenlokalisationen des Myelons( allg.)?
Arme (zervikales Myelon), Rumpf (thorakales Myelon), Beine (lumbosakrales Myelon), Masseterreflex (Hirnstamm)
121
Wie beschreibt man die Intensität der Reflexantwort?
Fehlend (‑), schwach (+), mittellebhaft (++), lebhaft (+++) oder gesteigert (++++)
122
Welche weitere Formen der Hyperreflexie gibt es?
-Reflexzonenverbreiterung -Überspringende Reflexantwort: Antwort segmental benachbarter Muskeln/ -Kreuzende Reflexantwort: Antwort auch des kontralateralen Effektormuskels -Kloniforme Reflexsteigerung
123
Was ist ein Muskeleigenreflex (MER)?
Monosynaptischer Reflex, bei dem Sensor und Effektor im gleichen Organ (Muskel inkl. Muskelspindeln) liegen
124
Was ist der Normalbefund bei der Reflexprüfung von MER?
-Normoreflexie, Reflex seitengleich mittellebhaft auslösbar
125
Wofür spricht Hyperreflexie und welche Ursachen gibt es?
-Läsion des 1. Motoneurons (zentrale Störung) -hemmender Einfluss der Pyramidenbahn auf MER ist ausgefallen z.B. nach Apoplex/bei MS
126
Für welche Wurzel steht der Bizepssehenreflex?
C5/6
127
Für welche Wurzel steht der Brachioradialisreflex (BRR) auch Radiusperiostreflex (RPR)?
C5/6
128
Für welche Wurzel steht der Trizepssehnenreflex (TSR)?
C7/8
129
Für welche Wurzel steht der Trömner-Reflex auch Fingerbeugereflex?
C7/8