**_NA_** aktiviert nach i. v. Applikation die postsynaptischen α-Rezeptoren der Gefäßmuskulatur bei geringer Wirkung auf β2-Rezeptoren und führt daher zu einer ausgeprägten Vasokonstriktion. Als Konsequenz steigen arterieller Blutdruck und peripherer Widerstand, und die Durchblutung peripherer Gefäße und damit die Organdurchblutung sinken.
**_Auch Adrenalin_** ist ein potentes α-Mimetikum, gleichzeitig aber ein sehr potentes β2-Mimetikum. Die Gefäßwirkung von Adrenalin nach i. v. Applikation hängt zum einen von der verabreichten Dosis ab, zum anderen von der Verteilung von α- und β2-Rezeptoren am jeweiligen Gefäß bzw. Gefäßgebiet. Da die Affinität von Adrenalin für β2-Rezeptoren höher ist als die für α-Rezeptoren, werden bei niedrigen Dosen je nach Gefäß β-Wirkungen dominieren, während bei hohen Dosen die α-Wirkungen von Adrenalin die β-Wirkungen überdecken können. Bei geringen Dosen kommt es aufgrund der im Vordergrund stehenden β-mimetischen Wirkungen zu einem Abfall von peripherem Widerstand und diastolischem Blutdruck. Da jedoch gleichzeitig Frequenz und Schlagvolumen des Herzens durch die starke β1-Wirkung von Adrenalin zunehmen, kommt es zu einem Anstieg des systolischen Druckes. Der Mitteldruck bleibt unverändert oder nimmt zu. In dem gewählten Beispiel in der Abb. wurde eine relativ hohe Dosis von Adrenalin injiziert. Bei Applikation hoher Dosen wird eine Vasokonstriktion vor allem in Gefäßgebieten auftreten, in denen die α-Innervation überwiegt, z. B. im Bereich der Niere, während eine Vasodilatation überwiegend in β-innervierten Gebieten auftritt, z. B. in der Skelettmuskulatur. Infolgedessen steigt, wie in der Abb., die Durchblutung bei regionaler Vasodilatation, z. B. in der A. femoralis, die die Skelettmuskulatur mit Blut versorgt, und sinkt in Gebieten, in denen die Vasokonstriktion überwiegt, z. B. in der A. renalis. Als Konsequenz der Konstriktion α-innervierter Gefäßgebiete steigen systolischer und diastolischer Blutdruck sowie der periphere Widerstand an, wobei der Anstieg aufgrund der β-Wirkungskomponente von Adrenalin weniger stark ausgeprägt ist als bei Noradrenalin. Beim Abklingen der Wirkung von Adrenalin beobachtet man oft, dass der arterielle Mitteldruck kurzzeitig unter das Ausgangsniveau fällt, weil mit sinkender Adrenalinkonzentration nun wieder die Wirkung auf β-Rezeptoren überwiegt.
**_Isoprenalin_** als selektives β-Sympathomimetikum verursacht eine periphere Vasodilatation und damit einen Abfall des diastolischen Blutdrucks und einen Abfall des peripheren Widerstandes. Der Blutfluss steigt in Gefäßen, die β-innervierte Kapillargebiete versorgen, z. B. in der A. femoralis, während Gefäße, die überwiegend α-innervierte Gebiete versorgen, z. B. die A. renalis, kaum beeinflusst werden.
**_Dopamin:_** Die Kreislaufwirkungen von Dopamin sind denen von NA vergleichbar, es kommt jedoch im Gegensatz zu Noradrenalin zu keiner Erhöhung des peripheren Widerstandes, da Dopamin über Dopamin-Rezeptoren zu einer selektiven Vasodilatation im Bereich der renalen und mesenterialen Arterien führt. → dadurch auch gut geeignet für die Behandlung eines akuten Kreislaufversagens (s.u.)