Verhaltenstheoretische Elemente der TdU Flashcards
(7 cards)
Idee
- nicht Unternehmen entscheidet und handelt, sondern Individuen darin
-> Management, Mitarbeiter, Kunden etc. - Einbezug kognitiver Prozesse der Menschen
- Rationalitätsannahme der Neoklassik wird als ungeeignet eingeschätzt
-> Handlungen von Unternehmen als Reaktion auf die Komplexität der inneren und äußeren Umwelt
-> Suche nach strukturierten Verhaltensmustern
Unterschiede zu anderen Erklärungsansätzen
zur Neoklassik:
- es interessiert das Innenleben von Unternehmen (Mikrostruktur)
- es interessiert das Entscheidungsverhalten
zu Managertheorien:
- es interessieren weitere interne Beziehungen neben Eigentümer - Manager
zu Wachstumstheorien:
- Größe, Wachstum, Grenzen von Unternehmen treten in den Hintergrund
Entscheidungsverhalten (Simon)
- individuelle Definition der Entscheidungssituation weicht von objektiver Realität ab, da Individuen nur eingeschränkt rational sind
-> unvollständige Berücksichtigung der Optionen
-> bruchstückhafte Kenntnis der Konsequenzen von Wahlhandlungen
-> keine vollständigen und kohärenten Präferenzen - Individuen sind diese Beschränkungen bewusst
-> Theorie der Suche: Routinen, Vermeidung von Entscheidungen unter Risiko, Suche nach wichtigen Elementen, Wahrnehmungspsychologie
-> Anspruchserfüllungstheorie: kein Maximieren, sondern Def. von Mindestkriterien und Suche von Alternativen, die diese übertreffen -> “satisficing behavior”
-> dieses “echte” individuelle Verhalten soll Modellen zugrunde gelegt werden und der Suche nach einer Organisationsstruktur helfen, die diese Vereinfachungsprozesse unterstützt
Geeignete Organisationsstrukturen und Methoden für Entscheidungsverhalten nach Simon
Problemzerlegung -> organisatorische Arbeitsteilung
Einschätzung Simon
erster Ansatz einer verhaltensorientierten Entscheidungstheorie:
- Organisation als Zusammenschluss von Individuen
- optimale Organisationsstruktur als Variable, deren Gestaltung von der Personalausstattung abhängt
aber: keine differenzierten Organisationsempfehlungen, Koordination und Interdependenzen werden nur ansatzweise thematisiert
Ziel- und Entscheidungsfindung (Cyert/March)
- Unternehmen wird als Koalition von Individuen mit unterschiedlichen Zielen gesehen, in dem unter Unsicherheit Ziele definiert, unternehmerische Entscheidung getroffen und Konflikte gelöst werden müssen
- Annahmen ähnlich zu Simon
- aufgrund unterschiedlicher Präferenzen und Konflikte um Konkurrenz vefügbarer Ressourcen werden Kompensationsforderungen definiert
- es entsteht organisatorischer Slack aufgrund der Nichtanpassung des Anspruchsniveaus (z.B. Dividendenzahlung trotz Verlust aus Rückstellungen oder keine Gehaltskürzungen trotz Verlust)
- operative Entscheidungsfindung geht aus von grds. Koalitionsvereinbarungen und Organisationszielen
-> gemeinsames organisatorisches Zielsystem wird nur durch kontinuierlichen Verhandlungsprozess und Ausgleichszahlungen möglich
-> Unternehmensentscheidungen sind damit nicht global optimierend, sondern spiegeln interne Konflikte wider
-> z.B. Wahrung von unrentablen Standorten, Aufteilung Airbus-Produktion auf Hamburg und Toulouse etc.
Einschätzung
- Ersetzen von eindeutigen Entscheidungsregeln (z.B. GK = GE) durch Faustregeln
- besonders geeignet zur Erklärung der kurzfristigen Ressourcenallokation
- Rationalität hier: unter geg. Restriktionen wird eine konsistente Entscheidung getroffen, die dem Anspruchsniveau genügt
- Binnenstruktur des Unternehmens steht im Vordergrund
- “Menschliches” prägt Überlegungen
- TAKs werden ausgeblendet