VL 3 Professionalität im Lehrberuf Flashcards
(22 cards)
Ansprüche an Lehrberuf
nahezu vollkommene Person, Idealbild
Perspektiven auf Lehrerpersönlichkeit
Praktisch
Erziehungswissenschaftlich -> Lehrer sein erlernbar vs. Skepsis hierzu
Psychologie: Messung von Persönlichkeit als Forschungsthema
Lehrerpersönlichkeit in Reformpädagogik (Kerschensteiner)
man kann am wesen einer Person festmachen ob dieser geborener Erzieher ist oder nicht
- Reine Neigung zur Gestaltung des individuellen Menschen, die andere Neigungen überragt
- Befähigung dieser Neigung nachzukommen
- Wendung zu jungen Menschen
- Wille Kinder zur Gestaltung zu verhelfen
aber: eher skeptische Betrachtung dessen in Erziehungswissenschaft
Lehrerpersönlichkeit in der Persönlichkeitsforschung
Sammlung verschiedener Dispositionen / Charaktereigenschaften die sich positiv auf Handeln im Lehrerberuf auswirken
Neurotizismus/ Belastbarkeit (v.a. hinsichtlich schlechter Erfahrungen; niedriger Neurotizismus = gut) Extraversion Offenheit für Erfahrungen Verträglichkeit Gewissenhaftigkeit
Kompetenzen - Unterschied zu Persönlichkeitsansatz
Kompetenzen sind erlernbar, Perspektive auf Weiterentwicklung des Lehrers, Kompetenz grenzt sich von Intelligenz ab
Begriffserklärung Kompetenzen (Weinert)
Bei Individuen verfügbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, bestimmte Probleme zu lösen + Bereitschaft diese in Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können
Begriff Kompetenzmodell
die Systematisierung von Kompetenzkomponenten, –Facetten und –stufen, die für die erfolgreiche Bewältigung komplexer Aufgaben oder Anforderungen
Standards vs. Kompetenzen
Standards fokussieren das vom kompetenten Anwender gezeigte Verhalten und nicht die ihm zu Grunde liegenden Fertigkeiten und Wissenselemente
Können auf Kompetenzmodell fußen, werden aber meist von Experten entwickelt
==> weniger systematisch, mehr Ansammlung von Dingen
Professionelle Handlungskompetenz (Baumert u. Kunter 2006
Kompetenzmodell, für uns wichtig: Professionswissen
Professionswissen (Baumert u. Kunter 2006)
Wissensbereiche = Kompetenzbereiche
Fachwissen Fachdidaktisches Wissen Pädagogisches Wissen Organisationswissen Beratungswissen
Weitere Bereiche Handlungskompetenz
Überzeugungen/Werthaltungen –> Selbstvertrauen etc
Motivationale Orientierungen –> Enthusiasmus für Unterricht
Selbstregulatorische Fähigkeiten –> Fähigkeit zum Abschalten/Distanzieren
Standards für Lehrerbildung (KMK)
Unterrichten
Erziehen
Diagnostizieren
Innovieren
Unterrichten (KMK)
- Planung und Durchführung
von Unterricht - Unterstützung des Lernens der SuS
- Förderung des selbstbestimmten Arbeitens der SuS
Erziehen (KMK)
- Kenntnis der Lebensbedingungen der SuS
- Vermittlung von Normen und
Werten - Lösung von Konflikten
Diagnostizieren (KMK)
- Diagnose von Lernvoraussetzungen und
Lernprozessen; Beratung - Leistungsbewertung
Innovieren (KMK)
9. Lehramt mit besonderer Verantwortung 10. Beruf mit ständiger Lernaufgabe 11. Beteiligung an schulischen Projekten
Die Strukturlogik professionellen Handelns (Oevermann 1996;
2002)
Professionen gründen auf stellvertretender Krisenbewältigung
Einerseits wissenschaftlich-rationale Fundierung; andererseits Risiko
und Fehleranfälligkeit professionellen Handelns
Ziel pädagogischer Professionalität ist die Ermöglichung von
Autonomie des Klienten durch die Initiierung von Bildungsprozessen
Fragiles „Arbeitsbündnis“ zwischen Professionellem und Klienten
Professionen gründen auf stellvertretender Krisenbewältigung
(Krise = Routine greift nicht mehr) –> Personen können Krisen nicht mehr alleine lösen (psycho-soziale Integrität ist bedroht)
Einerseits wissenschaftlich-rationale Fundierung; andererseits Risiko
und Fehleranfälligkeit professionellen Handelns
Es gibt keine Musterlösung für pädagogisches Handeln
Fragiles „Arbeitsbündnis“ zwischen Professionellem und Klienten
Professionelle und Klienten müssen zusammenarbeiten wollen
Es muss permanent an den Grundlagen des Zusammenarbeitens gearbeitet werden
Schüler will autonom handeln, kann es aber noch nicht
Ziel: Schüler zu Autonomie zu führen
Widersprüchlichkeit des Arbeitsbündnisses
basiert auf einer „widersprüchlichen Einheit von diffusen und spezifischen Sozialbeziehungen“
Diffusität (Beziehung in der alles diskutiert werden kann) vs. Spezifität (auf bestimmte Dinge festgelegt, darüber hinaus gehen muss gerechtfertigt werden –> z.B. Geschäftsbeziehungen)
Beziehung muss permanent Neu ausgehandelt werden!
Antinomien des Lehrerhandelns
Nähe vs. Distanz Person vs. Sache Interaktion vs. Organisation Differenzierung vs. Gleichbehandlung Autonomie vs. Heteronomie (Schulpflicht etc.)