VL 6: Berger und Luckmann Flashcards
(44 cards)
Grundzüge:
Worum geht es grob, bei B und L?
Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit
Grundzüge:
Was ist die Basis der Arbeit?
Sprach- und wissenssoziologische Grundlegung von Schütz
Grundzüge:
Wieso spricht man von einer doppelten theoretischen Perspektive bei diesem Ansatz?
Synthese von
- Schütz sozialpragmatisch ansetzender Analyse subjektiver Sinnstrukturen mit dem „Objektivismus“ der Soziologie Durkheims
- Vermittlung von Meads Theorie objektiver Subjektkonstitution mit Schütz Theorie subjektiver Weltkonstitution
Methodologisch-methodische Grundlegung:
Was ist die „Social Construction of Reality“?
= sprach- und wissenssoziologisch fundierte Sozialtheorie
= Theorie der Wissenssoziologie
= Allgemeine Theorie der sozialen Wirklichkeit
Methodologisch-methodische Grundlegung:
An welchen zwei zentralen Vereinseitigungen der soziologischen Diskussion nimmt diese allgemeine Theorie der sozialen Wirklichkeit Kritik?
- gegen die Aufspaltung gesellschaftswissenschaftlicher Analysen in subjektivistische (individualistische) und objektivistische (kollektivistische) Ansätze
- gegen die in beiden Varianten soziologischen Denkens konzeptionell jeweils leitende klassische Dichotomie von den substantialistisch verstandenen Konzepten „Individuum“ und „Gesellschaft“
—> Dichotomie = Absage an die Annahme der Vorgängigkeit von Subjektivität gegenüber Intersubjektivität
Methodologisch-methodische Grundlegung:
Worauf legen B und L den Fokus ihrer Analyse, und warum tun sie dies?
Grundprozesse der Konstruktion sozialer Wirklichkeit
- Institutionalisierung
- Legitimierung
- Internalisierung
Prozesse formieren und transformieren kontinuierlich das Verständnis der Abstrakta „Individuum“ und „Gesellschaft“
Methodologisch-methodische Grundlegung:
Was ist laut B und L die Konstante der „condition humana“?
„Menschliche Existenz ist ab inition fortgesetzte Externalisierung. Indem der Mensch sich entäußert, konstruiert er die Welt, in die hinein er sich entäußert.“
- instinkreduziertes Wesen: zur Externalisierung gezwungen um seinem Verhalten eine stabile Umwelt zu schaffen
Methodologisch-methodische Grundlegung:
Was ist die kontinuierliche Dialektik der Formation und Transformation sozialer Wirklichkeit?
das Produkt wirkt auf den Produzenten zurück
Wechselseitige Verschränkung von:
- Externalisierung
- Objektivierung
- Internalisierung
Diese 3 Prozesselemente der sozialen Elementardialektik führen zur Formulierung einer „dialektischen Konstitutionsanalyse sozialer Wirklichkeit“
Methodologisch-methodische Grundlegung:
Wie lautet die fundamentale gesellschaftliche Dialektik?
„Gesellschaft ist ein menschliches Produkt. Gesellschaft ist eine objektive Wirklichkeit. Der Mensch ist ein gesellschaftliches Produkt.“
Methodologisch-methodische Grundlegung:
Was steht im Zentrum der Objektivierungsproblematik und was ist dabei zentral?
Typisierungen
Wissen ist zentral
= Produkt des Prozesses den es selbst steuert
= programmiert die Externalisierung
Methodologisch-methodische Grundlegung:
Was ist der Prozess der (vorläufigen) strukturellen Verfestigung des Sozialen?
Wissen steuert die Objektivierung der sozialen Welt durch Sprache und dieses Wissen fungiert im Zuge der Internalisierung als kontinuierlicher (intra- wie intergenerationeller) Sinngenerator.
Methodologisch-methodische Grundlegung:
Was sind Typisierungen?
= Deutungsoptionen
—> sinngenerierend
—> Strukturierungseffekt
—> Objektivierungscharakter d.h. Sinngrenzen
Methodologisch-methodische Grundlegung:
Was ist die wichtigste Grundlage der Ausbildung von Typisierungen?
Sprache, denn sie ist Medium:
- der Vergegenständlichung gemeinsamer Erfahrungen
- der Eingliederung reflexiv verfügbar gemachter Erlebnisse in den vorhandenen Wissensvorrat
- der Tradierung dieser Sedimentierung an nachfolgende Generationen
Methodologisch-methodische Grundlegung:
Wofür bildet die Sprachsoziologie die Grundlage?
für empirisch verfahrende Wissenssoziologie
Methodologisch-methodische Grundlegung:
Was ist mit der Doppelperspektivität sozialer Wirklichkeit gemeint?
subjektiv verständliche Gewissheit der Welt + Charakter als objektive selbstverständliche und zwingende Faktizität
Zentrale sozial- und gesellschaftstheoretische Konzepte:
- Institutionalisierungsprozesse
Welche Ebenen der Analyse von Institutionalisierungsprozessen gibt es?
- Institutionalisierungen als primäre Objektivationen von Sinn
- Legitimierungen als „sekundäre“ Objektivationen von Sinn
Zentrale sozial- und gesellschaftstheoretische Konzepte:
- Institutionalisierungsprozesse
Was beschreibt die „Theorie der Institutionalisierungs- und Legitimierungsprozesse“?
„Gesellschaft als objektive Wirklichkeit“
Beschreibung des Prozesses wie ein gesellschaftlich vorgegebener Rahmen der Deutung der sozialen Welt sich zur objektiven Faktizität aufbaut
—> In 2 Schritten
Zentrale sozial- und gesellschaftstheoretische Konzepte:
- Institutionalisierungsprozesse
Was lauten die Beschreibungsschritte der „Theorie der Institutionalisierungs- und Legitimierungsprozesse“?
- Vermittels welcher Prozesse bekommt soziale Wirklichkeit die Eigenart „objektiver Faktizität“?
- In welchen Formen werden dieser Prozess und seine sozialen Resultate mit Bedeutung versehen?
Zentrale sozial- und gesellschaftstheoretische Konzepte:
- Institutionalisierungsprozesse
Wozu dienen Institutionalisierungen?
darauf beruht die empirisch beobachtbare Stabilität menschlicher Ordnungen
—> Prozess der intersubjektiven Genese sozialer Ordnung
Zentrale sozial- und gesellschaftstheoretische Konzepte:
- Institutionalisierungsprozesse
Zwischen welchen Entwicklungsstufen der Institutionalisierung differenzieren B und L; und auf welcher Basis tun sie dies?
Basis:
Anthropologicum der Externalisierung
- Habitualisierung
- reziproke Typisierung
- (transsubjektive) Typisierung
- Sedimentierung und Traditionsbildung
- Ausbildung von Rollen und rollenförmigen Erwartungen
- Abstimmung von Rollen und Rollenkomplexen
Zentrale sozial- und gesellschaftstheoretische Konzepte:
- Institutionalisierungsprozesse
Was ist mit Habitualisierung gemeint?
ursprüngliche musterförmige Verdichtung menschlicher Tätigkeiten und deren subjektive Gewöhnung
Zentrale sozial- und gesellschaftstheoretische Konzepte:
- Institutionalisierungsprozesse
Was ist mit reziproken und transsubjektiven Typisierungen gemeint?
Typisierungsprozesse vollziehen sich, wenn es zwischen mindestens zwei Akteuren zu einer schematischen Normalisierung und Objektivierung von Handlungsvollzügen und ihnen zugeordnete Typen von Handelnden kommt.
Sie führen zur Sedimentierung und Traditionsbildung
Zentrale sozial- und gesellschaftstheoretische Konzepte:
- Institutionalisierungsprozesse
Was ist mit Sedimentierung gemeint?
Aufbau von Erinnerungen durch Einfügung gemeinsamer biographischer Erfahrungen in einen gemeinsamen Wissenvorrat
Daraufhin Entwickeln sich Rollen und Rollenerwartungen
Zentrale sozial- und gesellschaftstheoretische Konzepte:
- Institutionalisierungsprozesse
Was geschieht am Ende der Entwicklungsstufen der Institutionalisierung?
strukturelle Verfestigung des Sozialen