VL1 - Gegenstandsbereiche der Sportsoziologie Flashcards
(28 cards)
Definition Soziologie
Soziologie ist „eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen
und dadurch in seinem Ablauf und in seinen Wirkungen ursächlich erklären will”
Gegenstand der Soziologie (4)
Soziales Handeln von Menschen
Strukturen sozialer Zusammenhänge
Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Menschen
Soziale Prozesse in der Gesellschaft
Prinzipien der Soziologie
- empirisch
- nicht-normativ
- werturteilsfrei
- verallgemeinernd
was wird in der Soziologie betrachtet?
Die Wechselwirkung der 2 Systeme: Individuum und Gesellschaft
Theoretische Zugänge der Soziologie (4)
Systemtheoretische Zugänge
Akteurtheoretische Zugänge
Zivilisations- und figurationstheoretische Zugänge
Kulturtheoretische und praxeologische Zugänge
Systemtheoretische Zugänge
-Die Gesellschaft wird in verschiedene Teilsysteme gegliedert
-Jedes Teilsystem ist klar abgegrenzt, kann jedoch auf andere Teilsysteme reagieren
-Wichtig zum erhalten der Systeme ist die Kommunikation (jedes System hat ein anderes Medium)
- Personen sind Adressaten von Kommunikation
-Personen nehmen an verschiedenen sozialen Systemen teil, gehen aber in keinem der Systeme
vollständig auf
Akteurtheoretische Zugänge
-Gegenstand sind Zusammenhänge zwischen Handlung und
sozialer Struktur (Wechselwirkung!)
-Individuen haben verschiedene Handelsmöglichkeiten um das System zu verändern
Zivilisations- und figurationstheoretische Zugänge
-Beschreiben und Erklären grundlegender zivilisatorischer
Entwicklungsprozesse
-Wandel über Zeit anschauen (wie war es frühe, wie ist es heute und wie könnte es in der Zukunft aussehen?)
-Nutzen von Erkenntnissen z.B.
Geschichtswissenschaft
-Geht von einem dynamischen Geschichts- und Gesellschaftsverständnis aus,
dem die Annahme eines wechselseitigen Verhältnisses zwischen Individuum
und Gesellschaft zugrunde liegt
-Fokus auf Beziehungs-, Verflechtungs- und Verstrickungszusammenhängen,
in denen Menschen zueinander stehen
-Veränderungen in diesen Konstellationen machen auf Entwicklungsprozesse
aufmerksam
Kulturtheoretische und praxeologische Zugänge
-Der Möglichkeitsraum von Individuen ist durch konkrete strukturelle
Rahmenbedingungen gekennzeichnet
z.B. ökonomischer Status, Bildungsniveau, … (Bsp.: Golf oder Reiten)
-Menschen gestalten aber gleichzeitig diesen Rahmen in sehr individueller
Weise
Kulturtheoretische und praxeologische Zugänge/
Zentraler Begriff Habitus:
-Ist das Auftreten oder die Umgangsformen einer Person, die Gesamtheit ihrer Gewohnheiten oder die Art ihres Sozialverhaltens
-Der Habitus einer Person fungiert als Mittler zwischen Struktur und Praxis
-Der Habitus entsteht sowohl aus den konkreten Daseinsbedingungen und Regeln, die eine soziale Umgebung einem Individuum auferlegen, als auch aus individuellen Gestaltungsspielräumen, die sich dem Menschen bieten
Was untersucht die Sportsoziologie?
Individuum <————-> Gesellschaft
Sport
(soziale Beziehungen)
Soziologische Forschungsmethoden (4)
-Befragung
-Experiment
-Dokumentation
-Feldforschung
Arten von Befragung (2)
Qualitative Befragung
Quantitative Befragung
Qualitative Befragung
-Freie Gespräche, offene
Fragestellungen
-Tiefgehende Daten generieren
-Geringe Stichprobe
-In den wenigsten Fällen
repräsentative Aussagen
Quantitative Befragung
-Geschlossene Fragen (z.B.
Likert-Skala)
-Statistische Vergleichbarkeiten
der Daten
-Große Stichproben
-Repräsentative Aussagen
Experiment
-Nach wissenschaftlichen Standards entworfene Versuchsanordnungen
-Erzeugung von künstlichen Situationen, welche ganz spezifische Situationen
aus der “Wirklichkeit” simulieren
-Nachteil der Künstlichkeit
-Es können Einflüsse minimiert werden, die das Ergebnis verfälschen
-Gut zu kontrollieren und leicht reproduzierbar
Dokumentenanalyse
-Nutzen von dokumentarischen Quellen (Briefe, Zeitungsartikel, Satzungen,
Sitzungsprotokollen, Gerichtsurteile …) zur Extraktion, für die
Forschung, relevanter Daten
-Beispiele:
Wie lebten Menschen während der historischen Epoche XY?
Wie berichten Massenmedien über ein aktuelles politisches Thema?
Feldforschung
-Teilnehmende Beobachtung
–> Forscher:in ist Teil des Feldes und nimmt die passive Rolle als stiller Beobachter ein
Beobachtungen werden anschließend systematisch auf Grundlage von
Kategorien ausgewertet
Feldforschung
+: -sehr differenzierte Informationen aus erster Hand
-Forscher:in kann auf Besonderheiten im Feld
direkt eingehen
-: -Hoher Zeitaufwand
-Daten sind nur für diese Gruppe repräsentativ
-> Daten sind in geringer
Weise verallgemeinerbar
Sport Realdefinition
Die Realdefinition von Sport basiert auf empirische Daten über das Phänomen
Sport. In der Regel orientieren sich diese Bestimmungsversuche an alltäglichen
Begriffen von Sport und erfragen real existierende Vorstellungen von Sport, die
dann in einem weiteren methodischen Schritt typologisiert werden.
Sport Nominaldefinition
Die Nominaldefinitionen kennzeichnen den Gegenstand Sport, indem sie konkrete
Merkmale oder Eigenschaften definieren, die erfüllt sein müssen, damit von Sport
gesprochen werden kann.
4 konstitutive Elemente des Sports
Die körperliche Leistung
Der Wettkampf
Das sportartspezifische Regelwerk
Die Unproduktivität
3 Grundfragen der Sportsoziologie
Wie und in welcher Weise wirkt die Gesellschaft auf den Sport?
In welcher Weise wirkt der Sport auf die Gesellschaft?
Was sind die spezifischen Strukturen und Handlungslogiken des Sports?
Ebenen der Grundfragen (3)
Makroebene
Mesoebene
Mikroebene