VL6 Kognitive und Handlungstheorien der Persönlichkeit Flashcards

(28 cards)

1
Q

Fortwirken kognitiver Theorien in Forschung und
Praxis

A

Fortwirken in der Psychotherapie (z.B. kognitive Umstrukturierung)

  • konkrete Details der Theorien bedürfen weiterer Forschung (z.B. Fortwirken im Bereich der kognitiven
    Neurowissenschaften)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

nenne drei Theoretiker aus der Kognitiven Psychologie

A

-Albert Bandura
1925-2021
-Julian Rotter
1916-2014
-George A. Kelly
1905-1967

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Kognitive Wende Grundannahmen

A

Abkehr vom behavioristischen Menschenbild: Denkvorgänge als
zentraler Aspekt des menschlichen Verhaltens

  • Handlungen und Verhaltensdispositionen als Ergebnis vernünftiger
    Überlegungen und Entscheidungen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Kellys Theorie der persönlichen Konstrukte
Grundannahmen

A

Menschenbild: Der Mensch als Wissenschaftler:In
ist bestrebt, künftige Ereignisse vorhersagen und damit zu
beeinflussen

  • Basispostulat: Personen antizipieren Ereignisse auf der Basis ihrer
    individuellen Theorien über die Realität (idiographische Perspektive),
    diese vermitteln Verhalten
     es gibt keine objektive Realität
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Kellys Theorie der persönlichen Konstrukte
Korollarien

A

Korollarien * Kelly schlägt 11 Korollarien (Hilfssätze, Folgesätze) vor, aus denen hervor geht,
wie dieses Grundpostulat genauer zu verstehen ist
* Wie erstellen wir persönliche Konstrukte?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Organisationskorollarium

A
  • unsere Konstrukte sind hierarchisch organisiert (über- und untergeordnete Konstrukte)
  • für jeden Menschen sind bestimmte Konstrukte wichtiger als andere (z.B. Religion, politische
    Einstellungen, soziale Aktivität)
  • übergeordnete Konstrukte werden stärker angewendet bei der Deutung von Ereignissen
  • Unterschiede in der Organisation des Konstruktsystems können zu interpersonellen Konflikten führen
    (Bsp.: Ein Ehepartner priorisiert Aufbau des Unternehmens, der andere das Familienleben)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Dichotomiekorollarium

A

Dichotomiekorollarium
* unsere Konstrukte basieren auf Dichotomien
* Beispiel: Der Begriff „gut“ existiert nicht ohne eine Vorstellung von „schlecht“

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Wahlkorollarium

A

Wahlkorollarium
* Personen entscheiden sich bei der Anwendung eines Konstrukts für den Pol, der eine bessere Vorhersage
ermöglicht

  • Beispiel: Personen, die davon ausgehen, dass fast alle Menschen grundsätzlich gut sind, werden einem neuen
    Bekannten schneller vertrauen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Reichweitenkorollarium

A

Reichweitenkorollarium
* manche Konstrukte sind allgemein anwendbar, andere ergeben nur in spezifischen Situationen einen Sinn

  • Beispiel: Konstrukt gut/schlecht ist breit anwendbar (Menschen, Essen, etc.), Konstrukte wie spirituell/nicht
    spirituell nur in eng umgrenzten Rahmen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Erfahrungskorollarium

A

Erfahrungskorollarium
* vorhandene persönliche Konstrukte können durch neue Erfahrungen verändert werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Modulationskorollarium

A

Modulationskorollarium
* Konstrukte sind unterschiedlich stark veränderbar, bzw. lernfähig („durchlässig“) * Festhalten an invaliden Konstrukten bildet die Basis für psychische Erkrankungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Fragmentierungskorollarien

A

Fragmentierungskorollarien
* Konstruktsysteme für verschiedene Bereiche sind nicht immer logisch kohärent, sondern können auch partiell
widersprüchlich sein

  • Beispiel: Sie sehen XY als aufrechten Menschen, obwohl die Person Steuern hinterzieht
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Gemeinschaftskorollarien

A

Gemeinschaftskorollarien: * Menschen mit ähnlichen Konstrukten sind psychologisch ähnlich & zeigen ähnliche Verhaltensweisen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Geselligkeitskorollarien

A

Geselligkeitskorollarien
* Wir verwenden das Wissen um die persönlichen Konstrukte anderer Menschen, um befriedigende soziale
Interaktion aufzubauen und eigene Konstrukte anzupassen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Der Repertory Grid (RepGrid) Test

A

durch Kelly entwickelte Methode zur Erfassung des
persönlichen Konstruktsystems

  • Einsatz: z.B. zur Therapieplanung, ermöglicht Identifikation
    von unangemessenen persönlichen Konstrukten, die zur
    Interpretation von Ereignissen verwendet werden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Kellys Konzept des freien Willens

A

Konstruktiver Alternativismus: Der Mensch besitzt einen freien Willen -
unsere Gedanken und Verhaltensweisen werden jedoch wiederum durch
eigene Ziele und durch die Meinung anderer bestimmt

Beispiel: * langfristiges Ziel ist der Studienabschluss (übergeordnetes
Ziel, bzw. dieses Konstrukt ist frei gewählt) * dieses Ziel determiniert wiederum Entscheidungen und
Verhalten, bzw. schränkt unsere Wahlmöglichkeiten ein
(z.B. Lernen vs. Feiern)

17
Q

was hat Julian Rotter gemacht

A
  • Mitbegründern der kognitiven Wende
  • seine Theorie fußt auf lerntheoretischen Prinzipien, die um kognitive Elemente
    erweitert werden * Verhaltensgleichung: Wie lässt sich das Verhalten einer Person in bestimmten
    Situationen vorhersagen?
18
Q

Julian Rotter: die Verhaltensgleichung

was bedeutet
(EX,S,V

A
  • Das Verhaltenspotential ist abhängig von der subjektiven Erwartung einer Person darüber, wie sich ihr
    Verhalten in einer bestimmten Situation auswirken wird
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass Verhalten X in der Situation S zu Verstärker V führt?

 ärgerlich antworten: führt zu Streit [Erwartung hoch]
 bestürzt reagieren: Ihr Freund schämt sich [Erwartung gering]
 weggehen: Ihr Freund ruft später an, entschuldigt sich [Erwartung hoch]

19
Q

Julian Rotter: die Verhaltensgleichung

was ist VP X,S,V

A

Das Verhaltenspotential (VPX,S,V) ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verhalten X in einer Situation S mit
Aussicht auf einen Verstärker V auftritt

  • Beispiel: Ein Freund beleidigt Sie. Welche Verhaltensoption wählen Sie in dieser Situation aus (gewählte
    Reaktion = Reaktion mit dem höchsten Verhaltenspotential)?
20
Q

Julian Rotter: die Verhaltensgleichung

was bedeutet:

VW V,S)

A
  • Das Verhaltenspotential ist außerdem abhängig von dem Verstärkerwert (VW):

wie attraktiv wird ein
Verstärker V in einer Situation S eingeschätzt (persönliche Präferenz)?

 ärgerlich antworten: führt zu Streit [Erwartung hoch, Verstärkerwert gering]
 bestürzt reagieren: Ihr Freund schämt sich
[Erwartung gering, Verstärkerwert hoch]

21
Q

was meint Rotter mit Locus of Control (Kontrollüberzeugung)

A
  • Ist der Erhalt eines Verstärkers unter unserer Kontrolle (internal) oder sind
    andere Faktoren dafür verantwortlich (external)?
  • Beispiel: Woran liegt es, ob Sie gesund sind?
22
Q

was sind beispiele für externale Faktoren

A
  • Glück, Zufall, Gottes Wille
  • gute medizinische Versorgung
  • genetische Veranlagung

Externale Kontrollüberzeugung:
* Überzeugung, dass andere
Personen oder äußere
Umstände über den Erhalt
eines Verstärkers bestimmen

23
Q

was sind beispiele für internale Faktoren ?

A

Internale Faktoren
* gesunde Ernährung
* körperliche Bewegung
* ausreichend Schlaf

24
Q

was bedeutet Internale Kontrollüberzeugung:

A
  • Überzeugung, selbst über den
    Erhalt eines Verstärkers (z.B.
    Gesundheit) bestimmen zu
    können
25
was bedeutet Externale Kontrollüberzeugung
Externale Kontrollüberzeugung: * Überzeugung, dass andere Personen oder äußere Umstände über den Erhalt eines Verstärkers bestimmen
26
was sagt Albert Bandura Selbstregulation aus
Menschliches Verhalten hängt ab von (1) den Vorstellungen über die eigenen Fähigkeiten (Selbstwirksamkeitserwartung) und (2) den Vorstellungen über Verhaltens-Ergebnis-Zusammenhänge (Ergebniserwartung, Erfolgserwartung)
27
was meint Albert Bandura mit Selbstwirksamkeit ?
* subjektive Erwartung einer Person, dass ein bestimmtes Verhalten in einer gegebenen Situation kompetent ausführt werden kann, bzw. zu einem gewünschten Ausgang führt * Selbstwirksamkeit kann bereichsspezifisch sein (z.B. beruflicher Kontext, zwischenmenschliche Beziehungen
28
was meint Albert Bandura mit Ergebnisserwartung ?
* bezieht sich auf die Konsequenzen des eigenen Verhaltens * selbst bei hoher Selbstwirksamkeitserwartung wird Verhalten nicht gezeigt, wenn die Erfolgserwartung niedrig ist  wenn z.B. die Person überzeugt ist, ein Verhalten kompetent ausführen zu können, aber dennoch nicht denkt, dass es in der Situation den gewünschten Erfolg hat