Volkswirtschaftslehre Flashcards
(133 cards)
Was wird als Volkswirtschaft bezeichnet?
Als Volkswirtschaft wird die Gesamtheit aller in einem Wirtschaftsraum wie etwa Österreich oder der Europäischen Union verbundener Akteure bezeichnet.
Was untercsheiden Einfache volkswirtschaftliche Kreislaufmodelle?
Einfache volkswirtschaftliche Kreislaufmodelle unterscheiden die beiden Akteure „Unternehmen” und „Haushalte”.
Wie läuft ein einfacher volkswirtschaftlicher Kreislauf?
Haushalte fragen Güter (Waren und Dienstleistungen) nach und konsumieren diese. Dem stehen die Konsumausgaben gegenüber, die den Unternehmen zukommen.
Unternehmen fragen wiederum nach Produktionsfaktoren und dabei insbesondere Arbeit nach und erzeugen daraus Güter, die sie wiederum anbieten. Die Haushalte beziehen aus ihrem Angebot an Arbeit Einkommen.
Worüber gibt der volkswirtschaftliche Kreislauf Auskunft?
Der volkswirtschaftliche Kreislauf gibt damit Auskunft, wie die einzelnen Akteure der Wirtschaft zusammengesetzt sind. Ein einfacher volkswirtschaftlicher Kreislauf kann wie folgt zusammenfassend beschrieben werden:
Der volkswirtschaftliche Kreislauf - Alle Akteure werden zu zwei großen Sektoren zusammengefasst: (inkl. deren Aufgabe)
- die Unternehmen (der Unternehmenssektor) produzieren Waren und bieten Dienstleistungen an, während
- die privaten Haushalte (der Haushaltssektor) Waren und Dienstleistungen konsumieren.
Diese Sektoren treten auf Märkten in Verbindung:
- am Arbeitsmarkt, wo private Haushalte ihre Arbeitskraft verkaufen und
- am Gütermarkt, wo Unternehmen Waren und Dienstleistungen verkaufen.
Auf diesen Märkten fließen Ströme zwischen den beiden Sektoren und zwar, auf jedem Markt jeweils ein Güterstrom und da es sich um Tauschakte handelt, ein definitionsgemäß gleich großer Geldstrom.
- Am Arbeitsmarkt fließt die Arbeit von den privaten Haushalten an die Unternehmen, dafür fließen die Einkommen von den Unternehmen in die Haushalte.
- Am Gütermarkt fließen die erzeugten Waren und Dienstleistungen zu den privaten Haushalten. Der Gegenstrom besteht aus den Konsumausgaben, die den Unternehmen als Einnahmen zur Verfügung stehen.
Der volkswirtschaftliche Kreislauf - Grafik
Erkläre: Erweiterte volkswirtschaftliche Kreislaufmodelle
Erweiterte volkswirtschaftliche Kreislaufmodelle fügen neben den privaten Haushalten und Unternehmen noch die Akteure Staat und Ausland hinzu. Dabei erhält der Staat (Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungsträger) Einnahmen von Haushalten oder Unternehmen in Form von Steuern bzw. Abgaben und verteilt dieses Einkommen um, indem Unternehmen subventioniert werden und Haushalte Transferbezüge wie z.B. die Familienbeihilfe erhalten. Der Akteur Staat unterscheidet sich von den anderen Akteuren durch seine Machtbefugnisse und Hoheitsrechte, die ihm eine besondere Stellung auf den jeweiligen Märkten erlaubt.
Das Ausland einer Volkswirtschaft umfasst alle Wirtschaftssubjekte außerhalb einer Volkswirtschaft. Diese externen Akteure werden in solch einem erweiterten Kreislauf abgebildet, in dem Importe und Exporte von Gütern dargestellt werden.
Die Notwendigkeit zu wirtschaften resultiert daraus, dass
einerseits die Bedürfnisse der Haushalte und Unternehmen tendenziell unbegrenzt sind. Andererseits sind die Möglichkeiten, diese Bedürfnisse zu befriedigen, aber immer begrenzt, d.h. die Mittel sind knapp. Ein Haushalt hat nur ein bestimmtes Einkommen zur Verfügung, um Güter zu kaufen. Ebenso sind Unternehmen darin limitiert Produktionsressourcen, insbesondere Arbeitskräfte in ihren Betrieben zu beschäftigen.
Die Notwendigkeit des Wirtschaftens steht deshalb im Konflikt zwischen
der Knappheit der Güter und Produktionsfaktoren wie Arbeit einerseits und den tendenziell unendlichen Bedürfnissen andererseits. Güter werden dabei als knapp bezeichnet, weil sie nur begrenzt zur Verfügung stehen.
In diesem Zusammenhang wird „Wirtschaften” als …. definiert.
planvolles Handeln zur Bedarfsdeckung und „Wirtschaft” als Einrichtung bzw. das Verfahren zur Bedarfsdeckung
Menschen wirtschaften also, um
ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Diese Bedürfnisse werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst, wie z.B. wirtschaftliche Verhältnisse oder technischer Fortschritt.
Der konkrete Bedarf äußert sich
sich in der Nachfrage, wobei dessen Befriedigung von der Kaufkraft und dem Angebot abhängig ist. Bedarf und Bedürfnisse gelten daher als die treibenden Kräfte der wirtschaftlichen Tätigkeit.
Die Lösung des Konflikts „Knappheit der Güter – unbegrenzte Bedürfnisse” erfolgt durch
ie Maximierung des Erfolgs des einzelnen Wirtschaftssubjekts (Nutzenzuwachs der Haushalte bzw. Gewinnmaximierung der Unternehmungen) und der Gesellschaft (politische und allgemein akzeptierte Ziele).
Die Lösung des Konflikts „Knappheit der Güter – unbegrenzte Bedürfnisse” erfolgt durch die Maximierung des Erfolgs des einzelnen Wirtschaftssubjekts (Nutzenzuwachs der Haushalte bzw. Gewinnmaximierung der Unternehmungen) und der Gesellschaft (politische und allgemein akzeptierte Ziele).
Daraus ergeben sich konkrete Wahlentscheidungen:
- bei den privaten Haushalten: Konsumieren vs. Sparen,
- bei den Unternehmungen: Produzieren vs. Investieren oder
- bei den öffentlichen Haushalten: Struktur des Kollektivbedarfs und der Einkommensverteilung
Was unterstellt man allen Wirtschaftssubjekten?
In welchen Prinzip ist das zusammengefasst?
Man unterstellt, dass alle Wirtschaftssubjekte diese Entscheidungen ständig und rational treffen („homo oeconomicus”) und dabei stets auch Maßstäbe wirtschaftlichen Handelns berücksichtigen.
Diese sind im ökonomischen Prinzip zusammengefasst.
Das ökonomische Prinzip setzt sich aus folgenden zwei Prinzipien zusammen:
- Minimalprinzip: Mit möglichst geringem Mitteleinsatz die Bedürfnisse befriedigen.
- Maximalprinzip: Mit den gegebenen Mitteln möglichst viele Bedürfnisse befriedigen.
Die VWL geht also bei ihren Überlegungen von … was aus?
Stimmt das?
Die VWL geht also bei ihren Überlegungen von einem wirtschaftlich rational handelnden Menschen aus.
Schon Ende der Fünfziger wurde erkannt, dass die Annahme über die vollständige Rationalität zu weit geht. Die in einer Volkswirtschaft agierenden Akteure (Haushalte, Unternehmen, Staat) versuchen zwar vollkommen rational zu handeln, aber auf Grund verschiedenster Einschränkungen ist es den Individuen nicht immer möglich, vollkommen rationale Entscheidung zu treffen
Die Einschränkungen, welche die Rationalität bei einer Entscheidung beeinträchtigen, können wie folgt zusammengefasst werden:
- beschränkter Informationszugang (unvollständige Information),
- beschränkte Fähigkeit zur optimalen Verwertung der vorhandenen Information (beschränkte Informationsverwertung),
- beschränkte Vorhersagefähigkeit von zukünftigen Entwicklungen und
- zeitliche Beschränkung des Entscheidungsprozesses.
Erweitertes Kreislaufmodell - Erkläre:
Im einfachen Kreislaufmodell lassen die privaten Haushalte durch ihren Konsum den Unternehmen Geld zufließen (siehe Abbildung 1), wodurch die Unternehmer wiederum produzieren können.
Jedoch geben Haushalte nicht ständig ihr ganzes Einkommen für Konsum aus. So legen sie beispielsweise einen Teil auf die Seite, um für die Zukunft vorzusorgen, um sich „morgen” etwas leisten zu können - sie sparen. Daraus resultiert, dass den Unternehmen nicht das ganze Einkommen der Haushalte zur Verfügung steht.
Wirtschaftsteilnehmer, die dies auszugleichen versuchen, sind die Banken. Banken können in einem erweiterten Kreislaufmodell wie in Abbildung 2: Erweitertes Kreislaufmodell als Akteur (Finanzinstitute) eingebettet werden.
Abbildung: Erweitertes Kreislaufmodell
Banken ermöglichen es, dass
Haushalte sparen können, sie ermöglichen aber auch, dass Haushalte mehr konsumieren, als ihnen tatsächlich Geld zur Verfügung steht. Ein Wirtschaftsleben ohne Banken ist heute nicht mehr vorstellbar. Banken übernehmen im wirtschaftlichen Kreislauf eine Sammelfunktion von Einkommensüberschüssen. Sie legen Geld nicht zur Seite, sondern verborgen es wieder weiter und halten somit den Wirtschaftskreislauf in Schwung. Dies ermöglicht den Unternehmern, größere Investitionen tätigen zu können bzw. den Haushalten, sich aufgrund von Krediten im Konsumbereich Anschaffungen leisten zu können.
Die VWL befasst sich mit …
Ausgangspunkt ist …
Die VWL befasst sich mit der Allokation (= Zuordnung) knapper Güter und Ressourcen, die der Befriedigung der Bedürfnisse von privaten Haushalten und Unternehmen dienen.
Ausgangspunkt ist also die Grundannahme, dass Güter und Ressourcen knapp sind und die Akteure einer Volkswirtschaft gezwungen sind, sich zwischen verschiedenen Alternativen ihrer Ressourcenallokation zu entscheiden.