Vorlesung 2 - Aufgabentypen und Antwortformate Flashcards
(25 cards)
Vor und Nachteile vom Freien Antwortformat
Vorteile
• Reproduktion von Wissen bzw. selbst erzeugte Antwort
• Keine zufällig richtigen Antworten möglich
• Keine Auswahl aus vorgefertigten Antworten
Nachteile
• Zeitaufwendig für Pbn und Testauswerter
• Eingeschränkte Auswertungsobjektivität
• Stark an sprachliche Fähigkeiten gebunden
• Mehrdeutige Antworten
wann wendet man Kurzaufgaben an?
zB. bei Leseverständnis, Kreativität, Qualitative Erfassung von Motiven in Persönlichkeitstests
Bsp für eine Kurzsatzaufgabe
Geben Sie so viele kreative Ideen wie möglich an was man mich einer schere und einer Küchenrolle machen kann.
was sind Ergänzungsaufgaben?
Sinnvolle ERGÄNZUNG des Aufgabenstamms durch Schlüsselwort oder Darstellung
Bsp:
• Offene Fragen: Schlüsselwort am Ende von Sätzen
• Lückentext: Schlüsselwort in laufendem Text
Vor- und Nachteile von Ergänzungsaufgaben
Vorteile
• Reproduktion gespeicherten Wissens notwendig, nicht nur Wiedererkennung
• keine „zufällig“ richtigen Antworten
• Objektivität gewährleistet wennInstruktion und Auswertung standardisiert
• Auswertung des Lösungswegs
Nachteile • Nur Faktenwissen • Suggestivwirkungen • Auswertungsobjektivität ggf. eingeschränkt • Zeitaufwändige Bearbeitung und Auswertung
1.2 Gebundenes Antwortformat =
= mehrere Antwortalternativen vorgefertigt, Pb wählt aus
- 2 Gebundenes Antwortformat
1. Ordnungsaufgaben
- es muss eine inhaltlich passende Ordnung entsteht
- Zuordnungs-vs.Umordnungsaufgaben
1.2 Gebundenes Antwortformat
Vor- und nachteile von Zuordnungsaufgaben?
Vorteile
• Einfach, ökonomisch, objektiv
• Geringe Ratewahrscheinlichkeit
Nachteile
• Wiedererkennungsleistung, keine Reproduktionsleistung
- steigende Wahrscheinlichkeit für zufallsbedingt richtige Antwort
Umordnungsaufgaben
- Umsortieren von Wörtern, Satzteilen, Zahlen, Bildern etc.
- Herstellen einer sinnvollen Reihenfolge
Vor- und nachteile von Umordnungsuafgaben?
Vorteile
• Nicht auf verbales Material beschränkt (bei beeinträchtigter Lesefähigkeit)
• Konstrukte Leistungsbereich: Schlussfolgerndes Denken, Abstraktionsfähigkeit
Nachteile
•Materialverbrauch
- Beschränkte Einsatzmöglichkeiten
- Nur bedingt in Gruppen anwendbar
was ist das wichtige über distraktoren zu wissen?
Je mehr Distraktoren vorgegeben werden, desto mehr wird das Antwortverhalten auf die verschiedenen Antwortalternativen auseinandergezogen und DESTO GERINGER IST DIE WAHRSCHEINLICHKEIT FÜR ZUFÄLLIG RICHTIGE LÖSUNGEN.
welche distraktoren kann man wählen?
- Ähnlichkeit mit korrekter Antwortalternative
- Plausibilität
- „Attraktivität“ (Auswahlwahrscheinlichkeit)
–> Ggf. Konstruktion aus falschen Lösungen in Ergänzungsaufgaben
•was bedeutet: Disjunktheit der Antwortalternativen
- Sich gegenseitig ausschließend,
- Genau 1 richtige Lösung
was bedeutet Exhaustivität der Antwortalternativen?
Ausschöpfung aller Verhaltensvarianten (=vollständigkeit)
- Auswahlaufgaben- Anzahl der Antwortalternativen
- Dichotome Aufgaben
• 2 Antwortalternativen, „ja/nein“, „stimmt/stimmt nicht“,
„richtig/falsch“
Vor und nachteile von Dichotome
Vorteile
- Einfach und ökonomisch Relativ kurze Lösungszeit
Nachteile • Ratewahrscheinlichkeit 50% • Wiedererkennungsleistung, keine Reproduktion • ungeeignet für komplexe Inhalte
-> Ratewahrscheinlichkeit -> selten im Leistungskontext
Vor- und Nachteile von Mehrfachwahlaufgaben?
Vorteile • Einfach, ökonomisch • Hohe Objektivität • Ratewahrscheinlichkeit erheblich verringert, v.a. bei „Pick any out of n“
Nachteile
• Lediglich Rekognitionsleistung => Nicht sinnvoll für Erfassung von Kreativität
• Verzerrungen durch Mängel in Distraktoren möglich
- Beurteilungsaufgaben
was sind Beurteilungsaufgaben
Persönlichkeitstests: GRAD DER ZUSTIMMUNG VS. ABLEHNUNG zu einer im Aufgabenstamm vorgelegten Aussage = Indikator für die Merkmalsausprägung
- Kein richtig oder Falsch
- Einheitliche, nicht aufgabenspezifische Antwortkategorien
- Skalenstufen – ja oder nein?
Visuelle Analogskala
= kontinuierliche Skala OHNE KONKRETE SKALENSTUFEN
•Computergestützt leicht anwendbar
•In Praxis eher selten
- Skalenstufen – ja oder nein?
Diskret gestufte Ratingskala
- konkret ABGESTUFTE SKALENPUNKTE
- Bei > 7 Skalenpunkten: kein Informationsgewinn
- ANTWORTTENDENZEN, response sets: z.B. Bei wenigen Antwortkategorien ist Tendenz zum extremen Urteil weniger stark
- Polarität: Unipolar vs. Bipolar?
Unipolare Skala
• Bezugspunkt („Nullpunkt“):
• Pol (positiv bzw. negativ): Häufigkeit, Grad an Zustimmung / Ablehnung STEIGT NUR IN 1 RICHTUNG
Bipolare Skala
• Positiver und negativer Pol, Indifferenzbereich •Positiv: Zustimmung oder Zutreffen
• Negativ: Ablehnung oder Nicht-Zutreffen
=> Entscheidung bezügl. Polarität abhängig von Iteminhalten und Merkmal
- Bezeichnung der Skalenpunkte
Numerische Ratingskala •Stufen mit Zahlen markiert •Suggeriert Intervallskalenniveau, aber: - Wahl der Zahlen oft willkürlich - nicht immer ein genaues vergleichsmaß
Verbale Ratingskala
•Skalenpunkte mit Worten bezeichnet: Bewertungen, Häufigkeiten, intensitäten, Wahrscheinlichkeiten
- Intersubjektiv einheitlichere Interpretation der Skalenpunkte
- Konkrete Häufigkeitsangaben
Beurteilungsaufgaben
4. Neutrale mittlere Kategorie
was sind faktoren die zu einer mittleren kategorei führen?
- Wortlautalsunpassendempfunden
- Fragenichtverstanden
- Antwortverweigert
- Pb weiß Antwort nicht
• Hochmotivierte Pbn meiden mittlere Kategorie
Probleme bei einer neutralen mitteleren Kategorie?
Die Argumente sprechen immer gegen mittlere Kategorie
- Validiätsprobleme
- Verzerrung der Interpretation