Whfragen Flashcards
(100 cards)
Warum enthalten Gesetze häufig einen allg. und einen bes. Teil?
Allgemeine Teile: grundsätzliche Vorschriften, vor die Klammer gesetzt. Besonderer Teil: Speziellere Vorschrift
In welchem Verhältnis stehen die 5 Bücher des BGB zueinander?
BGB AT umfasst Schuldrecht, welcher im AT den BT enthält, sowie das SachR, ErbR und das FaR.
Erklären sie warum das BGB in Büchern, Abschnitten und Titeln untergliedert ist.
Bessere Zuordnung der Thematiken, bessere Übersicht, Möglichkeit für Orientierung für Laien
Beschreiben sie, wie eine Rechtsnorm mit einem bedingten Verhaltensgebot aufgebaut ist
Eine Rechtsnorm besteht aus einem Tatbestand als Vorraussetzung für die Rechtsfolge und der daraus resultierenden Rechtsfolge bei Erfüllung des Tatbestands
Benennen sie die 6 Arten von Tatbestandsmerkmalen
deskriptiv, normativ, subjektiv, objektiv, geschrieben, ungeschrieben
Ordnen sie die rechtliche Fragestellung in 3 Kategorien und formulieren sie die entsprechende Einstiegsfrage
Anspruchsfall- (Wer will was von wem aus was), Feststellungsfall- (Wer hat was mit wem zu tun), Rechtsausübungsfälle- (Wer kann was gegenüber wem ausüben)
Was ist eine ASG, wie können sie die im gesetz finden
Eine ASG ist ein Rechtsbegriff, der einen Rechtsanspruch für den Anspruchsinhaber gegen ein anderes Rechtssubjekt enthält.
Erläutern sie den Ablauf der Rechtsanwendung
- Sachverhalt aufarbeiten und rechtliche Frage bstimmt
- mutmaßliche Antwortnorm bestimmen und mit passenden Antwortnormen kombinieren
- Auf den SV subsumieren
- Feststellung der Rechtsfolge
Erklären sie den Begriff Subsumtion
Subsumtion ist die Anwendung der abstrakt-juristischen Rechtsnorm auf den SV
Erläutern sie, wie Gutachten- und Urteilsstil funktionieren
GS: Obersatz= mögliche Rechtsfolge, legitimiert durch Definition, durch Subsumtion auf den SV angewendet. Bestätigt im Ergebnis.
US: Das Ergebnis wird vorgezogen und im Nachhinein begründet
Erläutern sie den Unterschied zwischen vollständigen und unvollstädnigen Normen und benennen sie 5 Arten von unvollständigen Normen
Vollständig: ASG, bieten direkt für die Voraussetzung eine Rechtsfolge.
Unvollständige: Bieten nur 1, aber ergänzende Funktion für vollständige.
Bsp: Fiktionen, Verweise, Hilfsnormen, Rechtliche Vermutungen oder gegennormen (Rechtshindernd, -hemmend, -vernichtende Normen)
Erklären sie die Begriffe zwingendes und dispositives Recht und billiges und strenges Recht und erläutern sie die unterschiedliche Bedeutung bei der Rechtsanwendung
Zwingend= unveränderbar, bei gewissen Voraussetzungen verpflichtend; dagegen dispositiv= interpretierbar (negativ oder positiv); Sie sind die Grenzen der Gestaltung in der Privatautonomie
Strenges Recht= kein Raum für Wertung, löst klare Rechtsfolge aus; dagegen billiges Recht= Rechtsfolge für verschiedene Situationen, nach Ermeßen wandelbar;
Sie begrenzen die richterliche Beurteilung
Beschreiben sie warum es bestimmte und unbestimmte Rechtsbegriffe gibt und was man darunter versteht. 2 beispiele
Bestimmte Rechtsbegriffe (§311b I BGB notarielle Beurkundung und §563 I BGB der Tod) nötig, um mehrdeutige begriffe einheitlich zu definieren und bestimmte Rechtsanwendung zu garantieren.
Unbestimmte Rechtsbegriffe(§138 BGB SItten, §242 BGB Treu&Glauben) sind unbestimmt, um für Lehre, Zeit und Forschung Rechtsfortbildung zu ermöglichen
5 Prinzipien des Privatrechts?
Trennungs-und Abstraktionsprinzip, Vertragsbindungsprinzip, Keine Verträge zulasten Dritter, Verschuldungsprinzip, Grundsatz der Beweisführung im ZP
Erläutern sie inwieweit die Grundrechte im Privatrecht zum Tragen kommen
Grundrechte vertikal zwischen Bürger und Staat im öffentlichen Recht, jedoch horizontal objektiv zwischen 2 Bürgern.
Erklären sie was ein Normgefüge ist und welchen Vorteil es bei der Konfliktlösung bietet
Normgefüge besteht aus verschiedenen Normen, die auf eine Rechtssituation individuell angepasst werden
Benennen sie die Kategorien von ASG im BGB in der Prüfreihenfolge
- Vertragliche Ansprüche
- Vertragsähnliche Ansprüche#
- dingliche Ansprüche
- deliktische Ansprüche
- Ansprüche aus ungerechtfertigter bereicherung
Erläutern sie was Einwendungen und Einreden sind und in welcher Reihenfolge sie zu prüfen sind
Einwendungen-> Rechtshindernd und-vernichtend
- Rechtshindernd, verhindert Entstehung
- Vernichtend, Vernichtet Rechtsfolge
- hemmende Einrede -> im Nachinein wird Rechtsfolge nichtig gemacht
In welchem Spannungsverhältnis steht die Gesetzessprache
Abstrakt-generalisierend um einheitlich und flächendeckend zu sein. Für Laien schwer verständlich, da sie verallgemeinernde Sprache bevorzugen
Erläutern sie den Unterscheid zwischen Gesetzesauslegung und vertragsauslegung
Die Gesetzesauslegung hat als ziel die Rechtsnorm zu erläutern und die Vertragsauslegung klärt den Inhalt des Vertrags nach §§133,157 BGB
Erklären sie, was man unter der Auslegung des Gesetzes versteht und wo ihre Grenze liegt. Benennen sie ein Beispiel für eine Norm im BGB, die bei enger und weiter Auslegung zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt.
Auslegung des Gesetzes= Bedeutung der Norm innerhalb von Grenzen des Wortlauts.
Enge= Rechtslage relativ eng definiert
Weite= mehr Spielraum zur Interpretation
§94 BGB Unterschied der wesentlichen Bestandteile eines Grundstücks.
Erläutern sie, welches Ziel die Auslegung verfolgt.
Das Ziel ist es den maßgeblichen Sinn zu ermitteln
Beschreiben sie, was man unter einer grammatikalischen und systematischen Auslegung des Gesetzes versteht
Grammatikalische= Wortlaut, unter Berücksichtigung von juristischer, allgemeiner Sprache, sowie Gesetzesdefinition
Systematische= Regelungszusammenhang im Gesetzesabschnitt und STellung im ganzen Gesetz zu beachten (=äußere Systematik), sowie Konkurrenzregeln und Ausstrahlungswirkung der grundrechtlichen Werteordnungen(=innere Systematik)
Beschreiben sie, die Inhalte der historischen und teleologischen Auslegung.
Historische= ihre anhand der historischen Entwicklungen bewertet
Teleologisch: Sinn und Zweck des Tatbestands und der Rechtsfolge werden bewertet