Wirtschaftspolitik 3 Flashcards

1
Q

Was beinhalten die Geldmengen M1, M2 und M3?

A

M1: Bargeld und Sichtguthaben

M2: M1 + kurzfristige Termin- und Spareinlagen

M3: M2 + kurzfristige Bankschuldverschreibungen + Geldmarktfondsanteile + Repogeschäfte

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2
Q

Was ist der Geldschöpfungsmultiplikator?

A

Geldschöpfung durch Kreditvergabe. Geometrische Reiehe berechnet durch die prozentuale Überschussreseve und der absoluten Kreditmenge ergibt eine Zahl, die durch Geldschöpfung erzeugt werden kann.

Bsp: 20% Mindestreservce und 1000€ Guthaben
1 / (1-0.8) x 800 = 4000€

Aus 800€ Guthaben können 4000€ Geld geschöpft werden. Der Geldschöpfungsmultiplikator ist demnach 5.

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3
Q

Was sind die Hauptaufgaben des Eurosystems?

A
  • die gemeinsame Geldpolitik für den Euro-Währungsraum festzulegen und auszuführen
  • den Geldumlauf und die Kreditversorgung der Wirtschaft zu regeln
  • Devisengeschäfte durchzuführen
  • die offiziellen Währungsreserven der Mitgliedsstaaten zu halten und zu verwalten
  • als Fiskalagent für Gemeinschaftsorgane und Mitgliedsstaaten der EU tätig zu werden
  • das Funktionieren der Zahlungsverkehrsysteme zu fördern
  • die Aufsicht über Kreditinstitute zu auszuüben
  • die Gemeinschaftsorgane der EU und die Öffentlichkeit umfassend zu informieren
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4
Q

Was sind die Organe des Eurosystems und des ESZB?

A
  • EZB-Rat (Governing Council)
  • EZB-Direktorium (Executive Board)
  • Erweiteter Rat (General Council)
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5
Q

Wie ist der EZB-Rat aufgebaut und was sind seine Aufgaben?

A

Aufbau
- EZB-Direktorium (Präsident, Vizepräsident, 4 weitere Mitglieder)
- 17 Präsidenten der Nationalen Zentralbanken

Aufgaben
- oberstes Willensbildungs-, Beschluss- und Rechtsetzungsorgan der EZB und Euroraums
- legt Zinssätze für Geschäftsbanken fest
- tritt mindestens 10 Mal im Jahr zusammen (i.d.R. alle 14 Tage)
- 1. monatliche Sitzung: ausschließlich Geldpolitik
- 2. monatliche Sitzung: andere Themen
- Entscheidung mit einfacher Mehrheit (jedes Ratsmitglied hat eine Stimme)

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6
Q

Wie ist das EZB-Direktorium aufgebaut und was sind seine Aufgaben?

A

Aufbau
- Präsident
- Vizepräsident
- 4 weitere Mitglieder

Mitglieder des Direktoriums sind in Währungs- und Bankfragen anerkannte Persönlichkeiten.
Werden vom Rat der Wirtschafts- und Finanzminister vorgeschlagen.
Maximale Amtszeit: 8 Jahre. Wiederernennung ausgeschlossen.

Aufgaben
- ausführendes Organ, laufende Geschäfte der EZB
- Beschlüsse werden mit einfacher Mehrheit getroffen
- jedes Mitglied hat eine Stimme
- Leitlininen und Entscheidungen des EZB-Rates ausführen
- Zentralbanken die dafür notwendige Weisung erteilen

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7
Q

Wie ist der Erweiterte Rat der EZB aufgebaut und was sind seine Aufgaben?

A

Aufbau
- Präsident der EZB
- Vizepräsident
- Präsidenten aller 27 nationalen Zentralbanken aller EU Mitgliedsstaaten

Aufgaben
- Beschlussorgan
- Dialog und Zusammenwirken aller EU-Zentralbanken sicherstellen
- Hauptaufgabe: wirtschaftliche und institutionelle Voraussetzungen zum Beitritt in die Währungsunion zu schaffen, für die Länder, die es noch nicht sind

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8
Q

Was sind Rechtstellung, Aufgaben und Organisation der Deutschen Bundesbank?

A

Rechtstellung
Rechtlich selbstständig und damit weder Gemeinschaftsorganen der EU noch der Bundesregierung unterstellt.
Als Teil des Eurosystems gegenüber der EZB weisungsgebunden.

Aufgaben
- Mitentscheidung und Umsetzung der gemeinsamen Geldpolitik
- Regelung des Geldumlaufs
- Abwicklung des Zahlungsverkehrs in der Bundesrepublik
- Durchführung von Devisengeschäften nach Weisung der EZB
- Verwaltung der verbleibenden Gold- und Devisenreserven
- Fiskalagent für deutsche Regierungsstellen
- Wahrnehmung der Bankenaufsich

Primäres Ziel: Sicherung der Preisstabilität

Organisation
Organ der Bundesbank ist der Vorstand

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9
Q

Unter welchen institutionellen Gesichtspunkten ist das Eurosystem unabhängig?

A

Nach Artikel 108 EG-Vertrag dürfen dürfen Präsidenten nationaler Zentralbanken nicht im nationalen Interesse handeln, sondern sind verpflichtet europäische Interessen zu verfolgen.

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10
Q

Unter welchen personellen Gesichtspunkten ist das Eurosystem unabhängig?

A
  • 8 Jahre Amtszeit für Mitglieder des Direktoriums
  • Amtszeit überdauert nationale Wahlperioden und soll für Unabhänigkeit von der nationalen Politk sorgen
  • Verbot der Wiederernennung soll opportunistisches Handeln verhindern
  • Direktoriumsmitglieder können nur vom EuGH des Amtes enthoben werden (soll Willkür verhindern)
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11
Q

Unter welchen funktionellen Gesichtspunkten ist das Eurosystem unabhängig?

A
  • EZB und Nationalbanken verpflichten sich der Preisniveaustabilität
  • EZB kann keine Kredite an öffentliche Stellen vergeben
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12
Q

Unter welchen finanziellen Gesichtspunkten ist das Eurosystem unabhängig?

A
  • ## Kapitaleigener der EZB sind allein die nationalen Zentralbanken (nicht die Gemeinschaft oder Mitgliedsstaaten)
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13
Q

In welche 3 Arten lassen sich deutsche Geldinstitute unterteilen?

A
  • Genossenschaftsbanken (Volksbanken)
  • öffentlich-rechtliche Banken (Sparkassen, Landesbanken)
  • Privatbanken
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14
Q

In welche 2 Gruppen gliedern sich die Institutionen im Finanzsystem?

A
  • Kreditinstitute
  • Kapitalsammelstellen
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15
Q

Was sind die 7 wichtigsten Bankgeschäfte?

A
  • Einlagengeschäfte: Annahme fremder Gelder
  • Kreditgeschäfte: Gewährung von Darlehen und Krediten
  • Effektengeschäft: Anschaffung und Veräußerung von Wertpapieren für Dritte
  • Depotgeschäft: Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren für Dritte
  • Girogeschäfte: Durchführung des Bargeldlosen Zahlungs- und Abrechnungsverkehrs für Dritte
  • Garantiegeschäft: Übernahmen von Bürgschaften und Garantien
  • Emissionsgeschäft: Platzierung von Finanzinstrumenten
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16
Q

Welche 2 Gruppen der Spezialbanken lassen sich neben den Universalbanken unterscheiden?

A

Realkreditinstitute
- private Hypothekenbanken
- öffentlich-rechtliche Grundkreditanstalten
- Hypothekendarlehen auf Gewerbe- und Wohngrundstücke (Realkredite)
- Darlehen an öffentliche Stellen (Kommunaldarlehen)

Kreditinstitute mit Sonderaufgaben
- mittel- und langfristige Finanzierung des Mittelstands
- regionale und kommunale Infrastrukturmaßnahmen
- Finanzierung von Projekten zur Förderung der Existenzgründung

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17
Q

Was sind die 3 wichtigsten Kapitalsammelstellen in Deutschland?

A
  • Versicherungsunternehmen
  • Bausparkassen
  • Investmentfonds
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18
Q

Wie Verwalten private Versicherungen die Gelder der Versicherungsnehmer?

A
  • Größere Projekte im Wohnungsbau und der Industrie
  • Mittel- bis langfristige Kredite an Staat und Banken

Bei Investitionen nicht völlig frei, sondern unterliegen Anlagevorschriften und werden kontrolliert vom Bundesaufsichstsamt für das Versicherungswesen

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19
Q

Wie funktionieren Bausparkassen?

A
  • privater Wohnungsbau
  • Entgegennehmen von niedrigverzinsten Einlagen
  • Gewähren günstiges, festverzinstes Darlehen über die gesamte Laufzeit
  • staatliche Förderung aufgrund von Wohnraumbedarf
  • sind im Vergleich zu anderen Anbietern ins Hintertreffen geraten
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20
Q

Wie funktioren Investmentfonds?

A
  • Sammeln Geld der Anleger
  • bündeln es in Sondervermögen (der Investmentfonds)
  • Investment in langfristige Wertpapiere, Rentenpapiere, Geldmarkt oder Immobilien
  • Fonds mit breiter Käuferschicht: Publikumsfonds
  • Geschlossener Kreis insitutioneller Anleger: Spezialfonds
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21
Q

Was ist die Definition vom Geldmarkt im engeren Sinne?

A

Handeln in Zentralbankguthaben zwischen inländischen Kreditinstituten

Liquiditätsausgleich zwischen den Banken

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22
Q

Was ist die Definition vom Geldmarkt im weiteren Sinne?

A

Austausch von Zentralbankgeld zwischen Banken + Handel mit Geldmarktpapieren

Bsp.:
öffentliche Schuldtitel wie Schatzwechsel (Laufzeit 90 Tage)
unverzinsliche Schatzanweisungen (U-Schätze, Laufzeit bis zu 2 Jahre)

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23
Q

Was ist der Kapitalmarkt?

A

handeln von langfristigen Wertpapieren (min. 4 Jahre)
werden an Börsen frei gehandelt
Kapitalmarkpapiere werden auch als Effekten bezeichnet

Zwei Kategorien von Effekten:
- Rentenwerte / festverzinsliche Wertpapiere
- Dividendenpapiere / Wertpapiere mit variablem Ertrag

Anbieter von Kapitalmarktpapieren:
- Geschäftsbanken
- Unternehmen
- Gebietskörperschaften
- Kapitalsammelstellen

Nachfrager sind in- und ausländische
- Privatpersonen
- Kreditinstitute
- institutionelle Anleger

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24
Q

Was ist der Rentenmarkt?

A
  • weltweit 3.-größter Markt für festverzinsliche Wertpapiere
  • Geschäftsbanken Emittenten als auch Anleger
  • ca. 50% des gesamten Umlaufs an Rentenpapieren sind von Banken herausgegebene Schuldverschreibungen
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25
Q

Was ist der Devisenmarkt?

A
  • Schnittstelle zwischen den heimischen Finanzmärkten und den ausländischen Währungsräumen
  • handeln von fremden Währungen
  • handeln an Börsen oder per Telefon (Banken)
  • sofort: Devisenkassengeschäft
  • Termin: Devisentermingeschäft
  • Müssen nach spätestens 2 Tagen abgewickelt sein
  • Devisenkurse: Kassa- bzw. Terminkurse
  • Differenz zwischen Kassa- und Terminkurs: Swapsatz
  • Terminkurs > Kassakurs: Report
  • Kassakurs > Terminkurs: Deport
  • Grundvoraussetzung: unbeschränkte Umtauschbarkeit (Konvertabilität)
  • EZB verfolgt kein Wecheslkursziel
  • EZB interveniert nur zur Kursstützung, wenn der Innenwert des Euro gesichert ist
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25
Q

Was ist der Aktienmarkt?

A
  • Aktien dienen vor allem der Finanzierung großer Unternehmen
  • bei privaten Kapitalanlegern nicht so beliebt wie festverzinslichte Wertpapiere
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26
Q

Was ist der Terminmarkt?

A
  • umfassen mindestens 3 Tage
  • Es werden gehandelt: Devisen, Anleihen, Aktien, Metalle, Rohstoffe, Derivate
  • Schutz vor Preisentwicklung

Kritik:
- verleitet zu Spekulation
- große Hebelwirkung

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27
Q

Welche 3 geldpolitischen Instrumente hat die EZB?

A
  • Offenmarktgeschäfte
  • ständige Fazilitäten (Spitzenrefinanzierungs- und Einlagefazilität)
  • Mindestreserven
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28
Q

Wie sind Offenmarktgeschäfte definiert?

A
  • besicherte Kredite
  • Handel mit öffentlichen Wertpapieren

Untergliederung:
- Hauptfinanzierungsgeschäfte
- längerfristige Refinanzierungsgeschäfte
- Feinsteuerungsoperationen
- strukturelle Operationen

29
Q

Zentralbankgeld entsteht üblicherweise durch Kredite. Banken müssen dazu Sicherheiten stellen. Was wird als Sicherheiten akzeptiert?

A

“notenbankfähige Sicherheiten”
in einheitlichem Sicherheitenverzeichnis aufgeführt
Sicherheiten müssen einheitlichen Bonitätsanforderungen entsprechen
Sicherheiten stellen durch entweder Eigentumsübertragung oder Pfandhinterlegung

Unterscheidung:
- marktfähige Sicherheiten (Schuldverschreibung)
- nicht-marktfähige Sicherheiten (Kreditforderungen)

30
Q

Wer sind Beteiligte von Offenmarktgeschäften?

A
  • Geschäftspartner sind Kreditinstitute
  • müssen von der EZB festgelegte einheitliche technische Anforderungen zur Geschäftsabwicklung erfüllen
  • Initiative bei Offenmarktgeschäften geht ausschließlich von der EZB aus

Kriterien an Geldinstitute um Geschäftspartner zu werden:
- finanziell solide
- Bankenaufsicht durch die nationalen Behörden unterliegen
- Teil vom Mindestreservesystem des Eurosystems
- Verfügen über ein Konto bei der EZB
- Depot, auf dem Kreditsicherheiten aufbewahrt werden

31
Q

Was ist das Ziel von Offenmarktgeschäften?

A

Beeinflussung der Bankenliquidität

Expansive Politik: Kauf von Wertpapieren von Geschäftsbanken und somit erweitern der Liquidität

Kontraktive Politik: Verkauf von Wertpapieren an die Geschäftsbanken und somit entziehen der Liquidität

32
Q

Welche 2 Verfahren zur Durchführung von Offenmarktgeschäften gibt es?

A

Bilateralte Geschäfte
Zentralbank tätigt Geschäfte nur mit einem oder wenigen Kreditinstituten und auf eine Ausschreibung an alle Kreditinstitute verzichtet.

Tender
Öffentliche Ausschreibungen, bei denen die Zentralbanken den Kreditinstituten nach deren Geboten Liquidät zuteilen.

33
Q

Welche 2 Tenderverfahren und welche 2 Tenderarten gibt es?

Offenmakrtgeschäfte

A

Tenderarten
Standardtender
innerhalb von 24h
alle Kreditinstitute können teilnehmen

Schnelltender
innerhalb 1 Std.
Zentralbank kann Anzahl von teilnehmenden Kreditinstituten begrenzen

Tenderverfahren
Mengentender
EZB gibt für das Geschäft den Zinssatz vor. Banken geben dann Gebote ab, in welcher Höhe sie Wertpapiere an die EZB verkaufen möchten.
Übersteigt Summe der Gebote das Gesamtvolumen, werden Banken Anteilig bedient (Repartierung)

Zinstender
Banken geben Volumen und Zinssatz an, zu dem sie bereit sind, das Geschäft zu tätigen.
- holländisches Verfahren: Zinssatz ist für alle gleich. Gebotener Zinssatz bestimmt Rangfolge in der Zuteilung: highest bid, first serve
- amerikanisches Verfahren: Zuteilung nach tatsächlichen Zinssätzen. Höchster Zinssatz bestimmt erste Zuteilung

34
Q

Was ist das Hauptrefinanzierungsgeschäft?

Offenmarktgeschäft

A
  • Eurosystem stellt Geschäftsbanken Liquidität zur Verfügung
  • Befristete Transaktionen in Form von Pensionsgeschäften oder Pfandkrediten
  • Pensionszinssatz/Leitzins wird von Zentralbank festgelegt
  • Laufzeit beträgt 1-2 Wochen
  • werden regelmäßig jede Woche durchgeführt
  • Werden dezentral von nationalen Zentralbanken durchgeführt
  • Tenderverfahren: Standardtender
  • Tenderart: Mengentender

Pensionsgeschäft
Zum Zeitpunkt des Kaufs wird der Termin des Rückkaufs vereinbart. Das Eigentum an den Wertpapieren wird an den Gläubiger (Zentralbank) übertragen. Zeitgleich wird eine Rückübertragung des Vermögenswertes vereinbart.

Pfandkredit
Einräumen eines rechtwirksamen Sicherungsrechts an den als Pfänder hinterlegten Wertpapieren. Eigentum am Vermögenswert bleibt beim Schuldner, solange dieser seine Verpflichtungen erfüllt.

35
Q

Was sind längerfristige Refinanzierungsgeschäfte?

Offenmakrtgeschäft

A
  • Laufzeit von 3 Monaten bis zu 2 Jahre
  • wichtigstes Instrument zur Liquiditätsbereitstelung
  • werden monatlich durchgeführt
  • werden von der nationalen Zentralbank durchgeführt
  • Tenderverfahren: Standardtender
  • Tenderart: Mengentender
36
Q

Was sind Feinsteuerungsoperationen?

Offenmarktgeschäft

längerfristige Refinanzierungsgeschäfte

A
  • situationsabhängige Reaktion auf unerwartete Liquiditätsschwankungen
  • Devisenswapgeschäfte zählen dazu (Kaufen: Kassageschäft, sofort Verkaufen per Termingeschäft)
  • Ziel der Devisenswapgeschäfte: Feinsteuerung der Bankenliquidität und kurzfristigen Zinssätze
37
Q

Was sind strukturelle Operationen?

Offenmarktgeschäft

A

Arten:
- befristete Transaktionen
- Emission von Schuldverschreibungen (werden in abgezinster Form ausgegeben, Emissionskurs liegt unter Nennwert)
- definitive Käufe und Verkäufe

38
Q

Was sind ständige Fazilitäten und welche 2 Arten gibt es und was macht sie aus?

A
  • tägliche Liquiditätsspitzen der Kreditinstitue ausgleichen
  • Initiative geht von den Banken aus

Spitzenrefinanzierungsfazilität
- Gewähren eines Kredits für die Laufzeit eines Geschäftstages
- beantragte Höhe und vorgegebener Zinssatz (Spitzenrefinanzierungszinssatz)
- Möglichkeit 1: Am Ende des Geschäftstages Zahlungsausgleichskonto bei nationaler Zentralbank überzogen führt zu automatischem Übernachtkredit
- Möglichkeit 2: Bank stellt formellen Antrag

Einlagenfazilität
- überschüssige Liquidität für sehr kurze Zeiträume anlegen

39
Q

Was sind Mindestreserven?

Geldpolitische Instrumente des Eurosystems

A
  • Kreditinstitut ist verpflichtet Mindestreservern bei der nationalen Zentralbank zu unterhalten
  • auf Monatsendbestände verschiedener Bilanzpositionen (Mindestreservebasis) wird Mindestreservesatz erhoben
  • Mindestreserve-Soll berechnet durch: Mindestreservebasis x Mindestreservesatz
  • Der tägliche Reserve-Istbestand ergibt sich durch das Tagesendguthaben auf Mindestreservekonto
  • Guthaben wird mit Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte verzinst
  • Mindestreserve-Soll muss in einer Erfüllungsperiode im Schnitt durch das Reserve-Ist erfüllt werden
  • Erfüllungsperiode vom 24. Kalendertag bis zum 23. Kalendertag des Folgemonats
40
Q

Welche Strafen kann die EZB aussprechen, wenn ein Kreditinstitut innerhalb einer Erfüllungsperiode die Mindestreserven nicht erfüllt?

A
  • in einer Zahlung von bis zu fünf Prozentpunkten über dem Satz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität auf den Mindestreservefehlbetrag,
  • in einer Zahlung von bis zur doppelten Höhe des Satzes für die Spitzenrefinanzierungsfazilität auf den Mindestreservefehlbetrag,
  • in der Auflage, unverzinsliche Einlagen bei der EZB oder den nationalen Zentralbanken in bis zu dreifacher Höhe des Mindestreservefehlbetrags zu bilden,
  • im Aussetzen der Möglichkeit, die ständigen Fazilitäten und Offenmarktgeschäfte zu nutzen,
  • in der Auflage, zukünftig täglich das Mindestreserve-Soll erfüllen zu müssen
41
Q

Wie wirkt die Mindestreservepolitik?

A

Erhöhung/reduzierung des Mindestreservesatz schränkt ein/erweitert die Geldschöpfungsmöglichkeiten der Banken.
Veränderung des Mindestreservesatzes um einen Prozentpunkt bindet/setzt frei Zentralbankguthaben in Milliardenhöhe.
Instrument zwingt Geschäftsbanken in die Zentralbank.

42
Q

Auf welche 2 Säulen stützt sich die stabilitätsorientierte Strategie des Eurosystems in der Verfolgung des Ziels der Preisniveaustabilität?

Die geldpolitische Strategie des Eurosystems

A

monetäre Analyse
Geldmenge. Wirtschaftswissenschaftliche Annahme ist, dass sie nicht zu klein und nicht zu groß sein sollte.
Gemessen an M3.
EZB-Rat gibt quantitativen Referenzwert für das Wachstum der M3 bekannt.

wirtschaftliche Analyse
Finanz- und Konjunkturindikatoren. Beurteilung der Aussichten für die zukünftige Preisentwicklung

43
Q

Was sind inside lag, intermediate lag und outside lag?

Kritik am Erfolg der geldpolitik der EZB

A

Inside Lag
Zeitbedarf der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung innerhalb der EZB.

Intermediate Lag
Zeitbedarf für die Umsetzung der Beschlüsse und die Reaktion der Kreditinstitute.

Outside Lag
Zeitbedarf für die Anpassungsprozesse im Nichtbankensektor bis sich monteäre Impulse auf Preisniveau und Beschäftigung auswirken

44
Q

Was ist der Transmissionsmechanismus?

A

Der geldpolitische Transmissionsmechanismus beschreibt, wie Leitzinsänderungen der Zentralbank über das Finanzsystem an die Realwirtschaft weitergegeben werden. Ein stabiler Transmissionsmechanismus ist die Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der geldpolitischen Strategie. In der Euro-Krise ist dieser Transmissionsmechanismus gestört worden.

45
Q

Welche gesellschaftliche, 4 statische und 3 dynamsiche Funktionen des Wettbewerbs werden unterschieden?

A

außerökonomische/gesellschaftliche Funktion
Wettbewerb beeinfluss Sport, Politik und Kultur. Ermöglicht und sicher individuelle Freiheiten (Tausch, Konsumwahl, Produktwahl, etc.).
Wettbewerb Voraussetzung für eine freiheitlich-liberale Gesellschaftsordnung

Koordinationsfunktion (statisch)
Wettbewerb hält Märkte funktionsfähig. Koordinationsinstrument sind die Preise.
Ausgleich von Gesamtangebot und Gesamtnachfrage

Lenkungsfunktion (statisch)
Wettbewerb steuert das Angebot an Waren und Dienstleistungen nach Präferenzen der Konsumenten.
Bestmögliche Versorgung bei optimaler Befriedigung individueller Bedürfnisse.

Allokationsfunktion (statisch)
Optimale Verteilung (Allokation) der knappen ökonomischen Ressourcen. Wettbewerbspreise lenken die Produktionsfaktoren in die Bereiche der Wirtschaft, wo sie gemessen an der Nachfrage am dringendsten benötigt werden. Kostengünstigste Verwendeung der Produktionsfaktoren.

Verteilungsfunktion (statisch)
Beste Leistung erwirtschaftet höchsten Gewinn. Leistungsgerechte Einkommensverteilung.

Innovationsfunktion (dynamisch)
Konkurrenzfähigkeit erfordert technischen Fortschritt.
Trägt zu einem höheren materiellen Lebensstandard bei.

Anpassungsflexibilität (dynamisch)
Innovationen der Konkurrenz nachahmen, auf Kundenforderungen reagieren, Anpassung an Regulierung

Selektionsfunktion (dynamisch)
Unternehmen verlassen den Markt, neue treten hinzu

46
Q

Welche 4 Voraussetzungen sind notwendig, damit der Wettbewerb seine Funktionen erfüllen kann?

A
  • Klare Regelung über Verfügungsrechte über Güter
  • Gewerbefreiheit (freies Aufnehmen einer gewerblichen Tätigkeit)
  • Vertragsfreiheit (Wahl des Tauschpartners)
  • Wettbewerbsgesinnung (rechtlich festgelegte Wettbewerbsregeln)
47
Q

Welche 3 Arten der Konzentration nach der Produktionsstufe gibt es?

A
  • Horizontale Konzentration
  • Vertikale Konzentration
  • Diagonale oder konglomerate Konzentration
48
Q

Welche 4 Marktstrukturen gibt es?

A
  • Polypol
  • Oligopol
  • monopolistische Konkurrenz (viele Anbieter/Nachfrager, kleine Marktanteile)
  • Monopol / Monopson
49
Q

Welche 3 Kriterien gibt es für einein funktionsfähigen Wettbewerb?

A
  • Marktstruktur
  • Marktverhalten der Teilnehmer
  • Marktergebnis
50
Q

Welche 4 Institutionen haben die Aufgabe den funktionierenden Wettbewerb zu sichern?

A
  • Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI)
  • Bundestkartellamt (BKartA)
  • Monopolkomission
  • Europäischer Komissar für Wettbewerb
51
Q

Welche 3 wettbewerbspolitischen Strategien und Instrumente gibt es, um Wettbewerb zu sichern?

A

Verhinderung wettbewerbsbeschränkenden Verhaltens
- Kollusionsverbot (formlose Absprachen)
- Kartellverbot
- Missbrauchsaufsicht über marktbeherrschende Unternehmen

Verhinderung wettbewerbsbeschränkender Martkstrukturen
- vorbeugende Fusionskontrolle
- Kooperationserleichterung für kleine und mittlere Unternehmen
- Entflechtungsgebot

Förderung des funktionsfähigen Wettbewerbs
- Deregulierung
- Privatisierung
- Marktöffnung

52
Q

Welche 3 Kartellformen gibt es?

Wettbewerbsbeschränkung

A

verbotene Kartelle
- Preis
- Produktion
- Gebiet

anmeldungspflichtige Kartelle
- Konditionen
- Spezialisierung
- Mittelstandskartelle

genehmigungspflichtige Kartelle
- Strukturkrisenkartelle
- Rationalisierungskartelle

53
Q

Welche Einzeltatbestände zählen als unlauter Wettbewerb?

A
  • Handlungen, die die Entscheidungsfreiheit der anderen Marktteilnehmer beeinträchtigen,
  • Ausnutzung von Zwangslagen oder geschäftlicher Unerfahrenheit,
  • Verkaufsförderung durch Gewinnspiele,
  • Nutzung von nicht erkennbarer Werbung,
  • Verunglimpfung und Herabsetzung von Mitbewerbern,
  • Nachahmung von Waren und Diensten von Mitbewerbern durch Täuschung,
  • Mitbewerber gezielt behindern
54
Q

Auf welchen 3 Säulen basiert die europäische Wettbewerbspolitik?

A
  • Verbot wettbewerbsbeschränkender Vereinbarungen
  • Verbot missbräuchlicher Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung
  • Zusammenschlusskontrolle
55
Q

Welche 3 Ziele hat die Arbeitsmarktpolitik?

A
  • Verbesserung des Arbeitnehmerpotentials und optimale Abstimmung von Arbeitnehmer und -geber
  • Vergrößerung des Arbeitsplatzangebots (aktive Beschäftigungspolitik; mit Geld-, Konjunktur- und Wachstumspolitik gekoppelt)
  • Finanzielle Unterstützung für Arbeitslose (passive Arbeitsmarktpolitik)
56
Q

Welche 6 Instrumente hat die aktive Arbeitsmarktpolitik?

A
  • Beratung
  • Arbeitsvermittlung
  • Finanzielle Förderung von Aus- und Weiterbildung
  • Förderung der Arbeitsaufnahme
  • Leistungen zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen
  • Ausbildungs- und Trainingsmaßnahmen
57
Q

Was ist der erste und zweite Arbeitsmark?

A

Zweiter Arbeitsmarkt
Arbeitsmarkt, der sich vom ersten Arbeitsmarkt dadurch unterscheidet, dass auf ihm Arbeitsplätze oder Beschäftigungsverhältnisse nur mithilfe von öffentlichen Fördermitteln erhalten oder geschaffen werden können.

58
Q

Auf welchen 3 Prinzipien beruht die Sozialversicherung?

A
  • Kollektives Versicherungsprinzip
  • Prinzip des sozialen Ausgleichs
  • Ausgestaltung als Pflichtversicherung
59
Q

Was bedeutet, dass die Grundsicherung subsidiär ist?

A

Es bestehen keine anderen Möglichkeiten der Hilfe (z.B. eigenes Vermögen, Leistung Sozialversicherung, Familienangehörige)

Bedürftigkeit des Empfängers ist Voraussetzung für einen Anspruch auf Grundsicherung.

60
Q

Was sind die 3 Hauptziele der Versorungsleistungen des Staates?

A
  1. Versorung- bzw. Entschädigung von Personen, die durch das Verhalten des Staates bzw. seiner Politik Verluste und Schäden erlitten haben (Kriegsfolgelasten, Kriegsopferversorgung, etc.)
  2. Familienlastenausgleich (Kindergeld, steuerliche Vergünstigungen)
  3. Beamtenpensionen
61
Q

Welche 3 Instrumente gibt es zur Beeinflussung der funktionellen Einkommensverteilung?

A
  • Durchsetzung von Lohn- und Gehaltsforderungen durch die Gewerkschaften
  • Erhaltung eines funktionsfähigen Wettbewerbs
  • Erhaltung eines funktionsfähigen Bankensektors
62
Q

Welche 3 Instrumente gibt es zur Beeinflussung der personellen Einkommensverteilung?

A
  • Tarifgestaltung der Lohn- und Einkommenssteuer (Steuerfreibetrag, Steuerprogression)
  • Gewährungen von Sozialleistungen durch den Staat
  • Gewährung staatlicher Preissubventionen (Unternehmen müssen Subvention an Endverbraucher weiterreichen durch Preisvorteil)
63
Q

Was sind 4 staatliche Instrumente zur Beeinflussung der Vermögensverteilung?

Umverteilungspolitik

A
  • Erbschafts- und Schenkungssteuer
  • Steuervergünstigungen beim Wohnungsbau
  • Förderung der Vermögensbildung von Arbeitnehmenr (Vermögenswirksame Leistungen des Arbeitgebers, Sparzulage vom Staat)
  • Vermögenswirksame Zuwendungen der öffentlichen Hand (Privatisierung des öffentlichen Vermögens)
64
Q

Welche 3 betriebliche und überbetriebliche Instrumente der Vermögensverteilung gibt es?

A

Investivlohn
Anteil am Lohn, der dem Arbeitnehmer nicht ausgezahlt, sondern in das Unternehmen (oder andere Betriebe) reinvestiert wird.

Gewinnbeteiligung von Arbeitnehmern
Ist jedem Unternehmen freigestellt. Nachteil des Konzepts liegt darin, dass Arbeitnehmer von Betrieben mit Verlusten leer ausgehen.

Überbetrieblich
Alle Unternehemn sind verpflichtet einen Teil der Gewinne in einen Fond einzuzahlen. Die Arbeitnehmer erhalten aus diesem Fond verzinslichte Anteile, die Sperrfristen unterliegen.
Konzept ist gescheitert.

65
Q

Welche 4 Instrumente des Arbeitnehmerschutzes gibt es?

A
  • Arbeitsvertragsrecht
  • Arbeitszeitschutz
  • Betrieblicher Gefahrenschutz
  • Kündigungsschutz
66
Q

Wer ist in der Lohnpolitik aktiv und für wen gilt der Mindestlohn?

A

Gewerkschaften und Arbeitgeber(verbände)
Tarifliche Löhne (u.A. Mindestlohn) für verschiedene Branchen allgemeinverbindlich (z.B. Bauhauptgewerbe, Abfallwirtschaft, Elektrohandwerk, etc.)

67
Q

Welche Möglichkeiten der Mitsprache, Mitwirkung und Mitbestimmung gibt es für Arbeitnehmer?

A

Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG)
Arbeitnehmer an den betriebsbezogenen Entscheidungen der Unternehmensleitung zu beteiligen.
Beteiligung vollzieht sich durch Betriebsräte. Er wird geheim und unmittelbar von den Arbeitnehmer gewählt. Kosten des Betriebsrates trägt der Arbeitgeber. Anzahl der Mitglieder richtet sich nach Größe des Unternehmens.
Mitbestimmungsrecht in:
- sozialen Angelegenheiten
- Personalangelegenheiten
- Gestaltung des Arbeitsplatzes
- Arbeitsablauf
- wirtschaftliche Angelegenheiten des Unternehmens

Mitbestimmungsgesetze
Die wichtigsten Regelungen für Kapitalgesellschaften mit mehr als 2k Mitarbeitern:
- Aufsichtsräte werden paritätisch (gleichberechtig) besetzt (2-3 Sitze für die Gewerkschaften, Rest verteilt sich auf die Gesamtbelegschaft)
- Aufsichtsrat stellt einen Arbeitsdirektor

68
Q

Welche 4 Ziele hat der Verbraucherschutz?

A
  • Verbraucherinformation
  • Verbraucheraufklärung
  • Datenschutzrechtlicher Verbraucherschutz
  • Rechtlicher Verbraucherschutz
69
Q

Welche 3 Möglichkeiten hat der Staat für die Schaffung und Förderung von neuem Wohnraum?

A
  • öffentliche Körperschaften erstellen selbst preisgünstige Wohnungen
  • Gemeinden unterstützen private Bauherren oder gemeinnützige Baugenossenschaften durch kostenloses Bauland, Kredite mit niedrigen Zinsen oder Steuererleichterungen
  • Land für Wohnungen erschließen, Bebauungepläne erstellen, Bodenspekulation bekämpfen
70
Q

Welche 3 Möglichkeiten hat der Staat in der Wohnungspolitik?

A
  • Schaffung und Förderung von neuem Wohnraum
  • Mietkontrolle und Mietobergrenzen (große Kritik)
  • Individuelle Mietzuschüsse