Zentrale Seh- und Wahrnehmungsstörungen Flashcards

(32 cards)

1
Q

Gesichtsfeldausfälle entlang der Sehbahn

A
  • Prächiasmatisch: unilaterale Schädigung -> einäugiger Ausfall
  • Postchiasmatisch: unilaterale Schädigung -> beidäugiger Ausfall (im selben Bereich)
  • Area strita/ Sulcus calarinus: bilaterale Schädigung -> beidäugige Ausfälle (in unterschiedlichen Bereichen)
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2
Q

Merkmale von Gesichtsfeldausfällen

A
  • Sind nicht an statische Grenzen gebunden
  • Wandern mit jeder Augenbewegung mit
  • Das Störungsausmass wird durch die erhaltene Sehwinkelgerade bestimmt
  • Können nicht durch Kopfbewegungen kompensiert werden -> der Ausfall wandert mit
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3
Q

Chiasma opticum

A

Kreuzung der Hälfte der Nervenfasern -> kollaterale Weiterverarbeitung

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4
Q

Corpus geniculatum laterale

A

Umschaltstelle zwischen Netzhaut und Sehrinde, alle Anteile sind noch retinotop

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5
Q

Verarbeitung im Corpus geniculatim laterale

A
  • Signalverarbeitung in 6 Zellschichten, abwechselnd ipsilaterals und kontralaterales Auge (keine Interaktion)
  • 6 Schichten unterteilt in 4 parvozelluläre (gegenfarbig organisiert) und 2 magnozelluläre (Hell- und Dunkeladaptation)
  • ca. 1,5 Millionen Zellen
  • Impulse werden über fächerförmige Sehstrahlung - radiatio optica - topographisch geordnet, aber tendenziell vergrössert und unschärfer, zur primären Sehrinde weitergeleitet
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6
Q

Störungen des Gesichtsfeldes und Blickfeldes

A

der Sehnerv kann nicht mehr alle aufgenommenen Informationen weiterleiten -> das Bild wird NICHT unscharf, es fehlt ein Stück. Durch die ständigen Bewegungen des Auges ist der blinde Bereich nicht statisch

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7
Q

V2

A

Kortikale Scheiben, teils farb-, teils bewegungs- und formspezifisch -> Aufgabe der ersten Gestaltanalyse in stationären Reizmustern

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8
Q

Störung der primären Sehrinde (V1)

A

Kortikale Blindheit: es sind keine bewussten visuellen Wahrnehmungen mehr möglich (= keine Sehleistung)

  • grosse Variation des Remissionsgrades und der Remissionsdauer
  • Spontane Erholung des visuellen Systems zumeist in den ersten 8 - 12 Wochen (bis zu 2 Jahre)
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9
Q

Wichtigste Hirnstrukturen zur visuellen Bewegungswahrnehmung

A
  1. Auge -> CGL -> V1 -> alle weiteren Areale (V2 - V4, MT)

2. Auge -> Colliculi Superiores -> Pulvinar -> MT (direkte Verbindung, ohne über V1 zu gehen)

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10
Q

Visuelle Anosognosie (Antons Syndrom)

A

Kortikale Blindheit wird nicht bemerkt; Sehsignale werden weitergleitet, ohne das man etwas sieht (das Hirn glaubt, man würde etwas sehen)

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11
Q

Illusionen

A
  • Physikalisch
  • Physiologisch
  • Kognitiv
  • Bewegung
  • Phosphene
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12
Q

Physikalische Illusionen

A

Aufgrund spezifischer physikalischer Merkmale einer Erscheinung, wie z.B. eine Fata Morgana oder ein Regenbogen (physikalisches Phänomen)

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13
Q

Physiologische Illusion

A

Aufgrund der besonderen Charakteristika unseres Wahrnehmungssystems, wie etwa Nachbilder, Kontrastverstärkungen oder im Rahmen von Flimmerskotomen bei Migräne

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14
Q

Kognitive Illusion

A

Klassische visuelle Wahrnehmungstäuschungen durch perzeptive Schlussfolgerungen; optische Täuschungen für Form, Grösse, Helligkeit etc.

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15
Q

Bewegungsillusionen

A
  • Polyopien: ein Objekt erscheint als zwei oder mehrere

- Palinopsien: Perservation bzw. Projektion einer visuellen Wahrnehmung

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16
Q

Phosphene

A

Lichtwahrnehmungen, die zumeist durch Druck auf den Augapfel, oder auch durch elektrische Reizung oder Einsatz von elektromagnetischen Feldern (TMS) erzeugt werden

17
Q

Läsion im Bereich V4

A

Störungn des Farbsehens = Achromatopsie

18
Q

Läsion im Bereich V3 und V4

A

Störung der Formwahrnehmung = Amblyopie

19
Q

Läsion im Bereich V5

A

Störung der Bewegungswahrnehmung = Akinetopsie

20
Q

Achromatopsie

A

Einbusse in der Wahrnehmungn von feineren Farbtönen bis zum völligen Verlust der Farbwahrnehmung

21
Q

Amblyopie

A

Beeinträchtigung der Form- und Farbwahrnehmung bei erhaltener Lichtwahrnehmung. Die Wahrnehmungsleistungen brauchen insgesamt sehr viel mehr Zeit

22
Q

Akinetopsie

A

Beeinträchtigung der visuellen Suche bei bewegten Stimuli: fehlende Fähigkeit zur Fokussierung der visuellen Aufmerksamkeit auf bewegte Objekte, da die Filterfunktion ausfällt

23
Q

Ventrale Route

A

Was & Wie; Temporal Occipital Parietal => Emotionale Kategorien und Vertrautheit

24
Q

Assoziative Agnosie

A

Defizit in der Zuweisung der Bedeutung zu einem erfassten Objekt (Erkennung funktioniert, Identifizierung aber nicht) -> links

25
Apperzeptive Agnosie
Defizit in der Entdeckung prototypischer Repräsentationen eines erfassten Objektes -> Objekte, welche nicht in ihrer typischen Lage sind, werden nicht mehr erkannt - Formagnosie - Perzeptuelles Kategorisierungsdefizit - Ventrale Simulatnagnosie (nur noch Details werden erkannt, Blick für das Gesamtbild fehlt) - Dorsale Simulatnagnosie (nur ein Objekt zu einer Zeit an einem Ort -> keine Chance ein Gesamtbild zu sehen) - > rechts
26
Propagnosien (Gesichtsblindheit)
Visuelle Erkennung averbaler sozialer Stimuli wie Gesichter, mimische Ausdrucksbewegungen oder Gesten: wird durch spezifische Neuronenverbände des inferioren Temporallappens ermöglicht. Ein Gesicht wird zwar noch als Gesicht wahrgenommen, Probleme aber bei der Wiedererkennung -> Betroffene wissen nicht mehr, ob sie eine Person schon einmal gesehen haben.
27
Dorsale Route
Wo & Wie: Visuell kontrollierte Motorik & Aufmerksamkeit; Raumrepräsentation und Raumrelation
28
Visuell-räumliche Leistungen
Die occipitoparietale Verarbeitungsroute dient vor allem der (unbewussten) visumotorischen Transformation - Viesuell-räumliche Leistungen (Basisleistungen) - Räumlich-kognitive Leistungen (mentale Manipilation) - Räumlich-konstruktive Leistungen (Transformation unter visueller Kontrolle) - Räumlich-topograhoische Leistungen (reale & vorgestellte Orientierung) - Raumrepräsentation und Wahrnehmung räumlicher Relationen
29
Balint-Syndrom (dorsale Route)
"Seelenlähmung des Schauens" - grosse bilaterale parietale Läsionen (besonders schwer ausgeprägt mit zusätzlich frontalen Läsionen) - Simultanagnosie - Occuläre Apraxie - Optische Ataxie - > Eingrenzung der Aufmerksamkeit auf ein einzelnes Objekt - > Störung der Raumwahrnehmung - > fehlende bewusste topographische Repräsentation des visuellen Raumes für den aktuelle visuellen Aussenraum un topographisches Gedächtnis
30
Simultanagnosie
Unfähigkeit, mehr als einen visuellen Stimulus zu erfassen
31
Occuläre Apraxie
Unfähigkeit, visuell gesteuerte Blickbewegungen präzise auszuführen
32
Optische Ataxie
Unfähigkeit unter visueller Kontrolle nach einem Reiz zu greiffen, bzw. zielgerichtete Bewegungen auszuführen