03414 - I. Emotion Flashcards

1
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.2 Definition

Was ist eine Emotion?

A
  • Definition ist theorieabhängig
  • Arbeitsdefinition:

Emotionen sind zeitlich datierbare konkrete Episoden von Phänomenen die folgende Merkmale gemein haben:

  • es sind aktuelle psychische Zustände von Personen
  • mit einer bestimmten Intensität, Dauer und Qualität
  • in aller Regel objektgerichtet
  • und mit einem spezifischen Verhaltens-, Erlebens- und physiologischen Aspekt.
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2
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.2 Definition

Was unterscheidet eine Stimmung von einer Emotion?

A

Stimmung ist wesentlich länger als eine Emotion, aber weniger intensiv.

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3
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.2 Definition

Was unterscheidet ein Gefühl von einer Emotion?

A

Gefühl ist nicht zwangsläufig objektbezogen.

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4
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.2.2 Struktur der Emotionen

Nach welchen Kriterien können Emotionen klassifiziert werden?

A

Ist theorieabhängig:

  1. nach dem Gefühlserleben (bipolare Struktur, Lust – Unlust etc.)
  2. Primär vs. Gelernt (Anzahl primärer Emotionen je nach Theorie sehr unterschiedlich)
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5
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.3 Komponenten (3+1 Komponente)

Welche Komponenten der Emotion werden unterschieden?

A
  • subjektives Erleben (Erlebensaspekt)
  • motorische Reaktion, Gesichtsausdruck (Verhaltensaspekt)
  • physiologische Änderungen (physiologischer Aspekt)
  • Kognitionen
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6
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.3 Komponenten (3+1 Komponente)

Was versteht man unter subjektivem Erleben?

A
  • das was man selbst fühlt
  • ein subjektiver, individueller Erlebniseindruck
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7
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.3 Komponenten (3+1 Komponente)

Wie kann man das subjektive Erleben erfassen?

A
  • Wundt versuchte das subjektive Erleben per Introspektion zu entschlüsseln
  • in der Praxis: Fragebogenverfahren (Adjektivlisten, Ratingskalen, Bildauswahl)
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8
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.3 Komponenten (3+1 Komponente)

Was ist der Verhaltensaspekt der Emotion?

A
  • Motorische Reaktionen, Gesichtsausdruck
  • Emotionserkennung anhand der Gesichter:
  • gelingt oft, aber signifikant unterschiedlich zwischen versch. Ländern und Emotionsarten
  • Unterscheidung zwischen echten und vorgespielten Emotionen nicht über dem Zufallsniveau
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9
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.3 Komponenten (3+1 Komponente)

Was ist der physiologische Aspekt der Emotion?

A

Reaktionen sind oft unspezifisch (Rückschluss auf spezielle Emotion schwierig)

  • Hormonausschüttungen
  • Herzfrequenz
  • Hauttemperatur
  • Hirnaktivität
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10
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.3 Komponenten (3+1 Komponente)

Inwiefern sind Kognitionen ein Aspekt von Emotionen?

A
  • 2 Pfade der Kognitionsverarbeitung (emotionsauslösende Reize werden über diese 2 Pfade bearbeitet):
    1. Sequentieller, bewusst ablaufender, flexibler & vergleichsweise langsamer Pfad (s.a. “low road” nach Le Doux)
    2. Auf Erfahrung basierender, weniger flexibler, parallel verlaufender & vergleichsweise schneller Pfad (s.a. “high road” nach Le Doux)
  • Emotionen nehmen Einfluss auf Denk- und Wahrnehmungsprozesse und führen so zur Verzerrungen
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11
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.3.2 Beziehungen zw. den Emotionskomponenten

Welche Beziehungen bestehen zwischen den Emotionskomponenten?

A
  • hohe interindividuelle und intraindividuelle Varianz
  • nur bei hoher Emotionsintensität große Übereinstimmungen
  • häufig negativer Zusammenhang zwischen physiologischer Komponente und dem Ausdruck:
    Internalisierer-Externalisierer-Effekt (Einfrieren)
  • Manipulation externer Komponenten hat Auswirkung auf interne Komponenten:
    emotionskongruente Einflüsse ohne Erleben einer Emotion
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12
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.4 Funktionen der Emotionen

Welche Funktionen von Emotionen lassen sich unterscheiden?

A
  • Kommunikation
  • Verhaltensvorbereitung
  • Bewertung
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13
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.4.1 Kommunikation

Welche 4 kommunikativen Funktionen des Emotionsausdrucks werden unterschieden?

A
  1. Zustand
  2. Intention
  3. Soziale Repräsentation
    (Unmittelbare, beinahe zwingende Informationsweitergabe, meist im Rahmen von Gefahr. Beim Menschen auch als „Stimmungsübertragung“ bezeichnet. Bspw. im Rahmen von Panikreaktionen.)
  4. Beziehungsanzeige & -änderung
    (Anzeige des Beziehungsstatus dient dazu, langfristig die Gruppenstruktur zu formen und zu kontrollieren)
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14
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.4.2 Verhaltensvorbereitung

Wie dienen Emotionen der Verhaltensvorbereitung?

A
  • Sie erlauben es schnell zu handeln
  • Körper physiologisch und kognitiv auf plötzliche Situationen einstellen
  • z. B. Stress „Fight-or-flight-System“
  • Emotionen determinieren das Verhalten nicht, sondern erhöhen die Bereitschaft dazu, in der Situation angemessen reagieren zu können.
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15
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.4.2.1 Bewertung

Inwiefern stellen Emotionen eine Möglichkeit dar, Situationen schnell zu bewerten?

A

These von Doux:

2 parallel laufende Systeme der Reizverarbeitung:

  • „low road“: über Thalamus & Amygdala, unpräzise, aber schnell; erste Einschätzungen; erste affektive Reaktion auslösend (evolutionär ältere Struktur)
  • „high road“: über Thalamus, Cortex & Hippocampus zur Amygdala , deutlich präziser; dem Bewusstsein zugänglich; deutlich langsamer
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16
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.4.3 Überlebensaufgaben

Was ist die TASS-Theorie?

A
  • Salzens TASS (thwarded action state signalling - Theorie (to thwart: jm. ausbremsen)):
    Integration kommunikativer und verhaltensvorbereitender Funktionen
  • Ursache negativer Emotionen: Behinderung der motivierten Handlung
  • Funktion: dem Kommunikationsziel das Problem mitzuteilen, um z.B. Störungen zu beseitigen
17
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.5.1 Watsons Theorie der Emotionen (Historische Theorien)

Welche 3 Basisemotionen postuliert Watson?

A
  • Furcht (laute Geräusche und Verlust von Halt)
  • Wut (Behinderung von Körperbewegungen)
  • Liebe (Streicheln der Haut)
18
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.5.1 Watsons Theorie der Emotionen (Historische Theorien)

Was besagt Watsons Theorie der Emotionen?

A
  • klammert Kognitionen und körperliche Vorgänge aus
  • Basisemotionen werden durch Konditionierung auf andere Reize übertragen
  • andere Emotionen ergeben sich durch Kombination der 3 Basisemotionen
  • keine evolutionäre Funktion der Emotionen!
19
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.5.2 James-Lange-Theorie (Historische Theorien)

Was besagt die James-Lange-Theorie?

A
  • erst das physiologische Erleben, dann die emotionale Reaktion.
  • Auf einen Reiz folgt also erst eine sofortige körperliche Reaktion und jene löst dann das emotionale Erleben aus
20
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.5.2 James-Lange-Theorie (Cannons Kritik)

Womit kritisierte Cannon die James-Lange-Theorie?

A
  1. Eine Unterbrechung der Nervenverbindungen zwischen viszeralen Organen und ZNS führt nicht zu einem Totalausfall an Emotionen
  2. Die gleichen viszeralen Veränderungen treten bei unterschiedlichen Emotionen auf, teils sogar bei nichtemotionalen Zuständen (z.B. Fieber).
  3. Die viszeralen Rezeptoren sind zu diffus.
  4. Die Reaktionen des autonomen NS sind zu langsam.
  5. Die Stimulation und Simulation viszeraler emotionstypischer Veränderungen löst keine Emotionen aus. (z. B. Adrenalininjektionen)
21
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.5.3 Zwei-Faktoren-Theorie nach Schachter & Singer (Historische Theorien)

Was besagt die Zwei-Faktoren-Theorie nach Schachter und Singer?

A
  • physiologische Veränderungen lösen Emotionen aus (vgl. James-Lange-Theorie)
  • Interaktion mit der Einschätzung der Situation
  • Die Emotion entsteht der Theorie zufolge aus der Wahrnehmung einer unspezifischen physiologischen Erregung, die einer Ursache zugeschrieben und entsprechend interpretiert wird.
22
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.5.3 Zwei-Faktoren-Theorie nach Schachter & Singer (Erregungstransfer)

Was versteht man unter Erregungstransfer?

A

Phänomen, dass residuale physiologische Erregung nachfolgende Erregung sowohl in der Erlebens als auch in der Verhaltenskomponente verstärkt.

23
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.6 Kognitive Theorien
1.6.1 Netzwerktheorien

Was besagen die Netzwerktheorien der Emotion?

A
  • Emotionen als zentrale Knotenpunkte im Wissens- und Erlebensnetzwerk.
  • abstrakte Theorien, können gut erklären, warum sich manche Emotionen gegenseitig ausschließen und wie Emotionen das Verhalten beeinflussen
  • 2 wichtige Ableitungen:
    a. Zustandsabhängigkeit von Erinnerungen (Ähnlichkeit der emotionalen Situation bei Speicherung und Abruf)
    b. Stimmungskongruenz (zur aktuellen Stimmung passende Informationen leichter abrufbar)
24
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.6 Kognitive Theorien
1.6.2 Appraisaltheorien

Was besagen die Appraisaltheorien der Emotion?

A
  1. Wahrnehmung eines Sachverhalts
  2. Evaluation: positiv oder negativ oder irrelevant?
  3. Auslösung der entsprechenden Emotion und damit zusammenhängender Reaktion

Wichtig: nicht der Reiz löst die Emotion aus, sondern erst die Evaluation Appraisaltheorien versuchen, die Emotionsentstehung auf der kognitiven Seite zu rekonstruieren.

25
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.6 Kognitive Theorien
1.6.2 Appraisaltheorien

Appraisaltheorie von Lazarus (aus der Stressforschung)

A

Mehrstufig!

  1. Wahrnehmung des Reizes
  2. Reiz wird zuerst danach beurteilt, ob er positiv, negativ oder irrelevant ist
  3. Negative Bewertung: Abschätzung der eigenen Bewältigungskapazitäten
  4. Beurteilung im Hinblick auf den Selbstwert i.d.S. ob das Verhalten zu meinem Wertekodex passt.
    - Emotionen entstehen als Ergebnis dieser Bewertungen. Diese müssen aber nicht zwangsläufig bewusst ablaufen.
    - Jede Emotion besitzt nach Lazarus eine für sie typische Bewertung der Person-Umwelt-Beziehung (core relational theme). Lazarus nimmt dabei einen Satz von 15 Basisemotionen an, die jeweils durch spezifische core relational themes gekennzeichnet sind.
26
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.6 Kognitive Theorien
1.6.2 Appraisaltheorien

Was besagt die Appraisaltheorie von Oatley und Johnson-Laird?

A
  • Emotionen lösen Konflikte und setzen Prioritäten beim gleichzeitigen Verfolgen einer Vielzahl von Zielen und Plänen.
  • postulieren neben einer bewussten Instanz auch einen evolutionär älteren Apparat, der den Organismus in einen emotionsbereiten Zustand versetzt.
27
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.7 Exkurs: Induktion & Emotion

Welches sind die Voraussetzungen in der experimentellen Emotionsforschung?

A

(1) Messbarkeit der Emotionen.
(2) Schaffung eines unterschiedlichen Emotionsniveaus in Experimental- und Kontrollgruppe. (Emotionsmanipulation)

28
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.7 Exkurs: Induktion & Emotion

Welche 5 Methoden zur Emotionserzeugung unterscheidet Sokolowski?

A
  • Physiologie: Psychopharmaka, Erregungstransfer
  • Ausdruck: Mimik- und Gestiknachstellung
  • Kognition und Erleben: Wiedererleben, Veltentechnik
  • Situationsreize: Medienwiedergabe, Reizdarbietung
  • Depressionsneigung: Persönlichkeitsmessung
29
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.8 Motivationale Funktionen von Emotionen

Wie kann man Motivation und Emotion abgrenzen?

A
  • Emotion: das, was man fühlt
  • Motivation: das, weswegen man etwas tut
  • Emotionen können aber auch motivierend wirken
  • Motivationen können Rückwirkungen auf den emotionalen Zustand haben
30
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.8.1 Attributionale Theorie nach Weiner

Wonach wird nach Weiner das Ergebnis einer Situation bewertet?

A

3 Dimensionen

  • Lokation (Ursache in der eigenen Person (internal) oder der Umwelt/einer anderen Person (external))
  • Stabilität
  • Kontrollierbarkeit
31
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.8.2 Hedonistische Theorien der Motivation

Was besagen hedonistische Theorien der Motivation?

A
  • hedonistisch = Lust, Vergnügen
  • jedes Handeln zielt darauf ab, positive Emotionen zu erzeugen und negative zu vermeiden.
  • Hier werden Emotionen zu den Motiven der Motivation
32
Q

03414 - Motivation, Volition, Emotion, Handlung
I.8.2 Hedonistische Theorien der Motivation

Welche 2 Blöcke hedonistischer Theorien werden unterschieden?

A
  • Hedonismustheorien der Gegenwart

Abbau akut vorhandener negativer Emotionen durch Neueinschätzung der Wunschinkongruenz, Versuch einer aktiven Änderung, Aufmerksamkeitsablenkung etc;
→ Nicht alle Handlungen lassen sich so erklären (hedonistisches Verhalten in allen Situationen wäre maladaptiv).

  • Hedonismustheorien der Zukunft

bereits vor einer Handlung wird die entsprechend möglichen Konsequenzen vor Augen geführt und versucht die Entscheidung so zu fällen, dass Reue und Enttäuschung vermieden werden.