07 Problematische Mineralstoffe Flashcards

1
Q

Zuordnung der Elemente Quecksilber, Blei, Arsen, Cadmium und Aluminium zu den Ultraspurenelement

A

Metalle/Halbmetalle

Eigenschaften von Ultraspurenelementen:

  • Mangelerscheinungen wurden in Tierexperimenten unter Extrembedingungen nachgewiesen
  • Biochemische Funktionen sind nicht bekannt
  • Es besteht keine Gefahr einer Mangelversorgung, da nur sehr geringe Mengen notwendig
  • In höheren Dosen können sie toxisch sein, durch Blockierung, Wechselwirkung oder Umverteilung essentieller Substanzen

• 21 Elemente werden nach den DACH-Referenzwerten zu den Ultraspurenlementen gerechnet
(z. B. u.a. auch Antimon, Caesium, Lithium, Rubidium, Silicium, Strontium, Thallium, Wolfram)

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2
Q

Quecksilber

Expositionsquellen für diese Elemente

A
Fisch und Meeresfrüchte (Methylquecksilber)
Pestizide
Medikamente(/Impfstoffe)
Amalgam (Zahn-Plombe)
Toner/Abgase

Bakterien in tieferen Wasserschichten bilden Methylquecksilber, das von Fischen aufgenommen wird und an SH-Gruppen von Proteinen bindet.

Definition HBM-(Human Biomonitoring)-Werte:
Referenzwerte zu tolerablen (HBM-I) oder gerade noch tolerablen (HBM-II) Stoffkonzentration in Blut oder Urin

EFSA schätzt die Belastung der europäischen Bevölkerung mit Quecksilber- und Methylquecksilber durch Lebensmittel, insbesondere Fisch, hoch ein.
In Fisch liegt Quecksilber hauptsächlich in Form von Methylquecksilber vor, das gesundheitlich bedenklicher ist als andere Quecksilberverbindungen.
-> Keine Empfehlung zur generellen Reduktion des Fischverzehrs
-> jedoch: Fische am Ende der Nahrungskette, d.h. große und alte Raubfische, wie z.B. Hai, Heilbutt, Marlin, Schwertfisch, Hecht oder Thunfisch sollten nicht in größeren Mengen häufiger als 2 mal monatlich von Schwangeren, Stillenden, Kindern und Frauen mit Kinderwunsch verzehrt werden.

  • > Studien von den Seychellen und Faroer-Inseln haben einen statistischen Zusammenhang zwischen Entwicklungsstörungen bei Kleinkindern und einem hohen Fisch- bzw. Walfleischverzehr der Mütter während der Schwangerschaft aufgezeigt
  • > Weniger als ein Prozent der Bevölkerung hat Quecksilberkonzentrationen im Blut und im Urin, bei denen eine gesundheitliche Beeinträchtigung nicht ausreichend sicher ausgeschlossen werden kann (HBM-I-Wert).
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3
Q

Quecksilber

Langfristige toxische Effekte

A

Toxikologische Wirkung von Quecksilber:

= Quecksilber bindet an SH-Gruppen

  • Inaktivierung von Enzymen, besonders antioxidative Enzyme
  • vermehrter oxidativer Stress
  • besonders davon betroffen ist die Niere
  • Nierenschädigung und das Nervengewebe
  • neurologische Symptome

= Quecksilber inaktiviert irreversibel S-Adenosyl-Methionin (SAM)

  • verminderter Abbau von Katecholaminen (Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin) über COMT (Catecholamin-O-Methyltransferase)
  • sympathomimetische Effekte wie Nervosität, Schwitzen, erhöhte Herzfrequenz, Bluthochdruck
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4
Q

Quecksilber

Gefährdungspotential der Bevölkerung

A

gering

Methylenquecksilber Maximalwert wird nicht erreicht auch bei Vielverzehrern, aber der Gesamtquecksiberbedarf ist erhöht.

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5
Q

Quecksilber

Strategien zur Verringerung der Aufnahme dieser Minerale

A

Schwangere und Stillende sollten vorsorglich auf den Verzehr von großen Raubfischen verzichten

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6
Q

Quecksilber

Risikogruppen für toxische Effekt

A

Schwangere, Stillende und Kinder

  • Methylquecksilber ist Plazentagängig und kann die Blut-Hirnschranke passieren
  • neurologische Effekte bei Säuglingen
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7
Q

Cadmium

Expositionsquellen für diese Elemente

A

Gemüse, Getreide, Kakao, Nüsse, Innereien

Rauchen; Keramik mit Cd-haltiger Glasur

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8
Q

Cadmium

Langfristige toxische Effekte

A

Schädigung der Niere,
des Herz-Kreislauf-System,
der Knochengesundheit
Kanzerogenität durch orale Aufnahme nicht geklärt

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9
Q

Cadmium

Gefährdungspotential der Bevölkerung

A
  • Kinder überschreiten TWI deutlich
  • Raucher nehmen etwas doppelt so viel Cd auf als Nichtraucher
  • TWI wird überschritten

Chronische Cadmiumbelastung
Ursache:
hohe Cadmiumbelastung der Allgemeinbevölkerung durch unterschiedliche Quellen

Symptome:
- Nierenfunktionsstörungen bei vergleichsweise niedrigen Cd-Konzentrationen
- Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems
- negative Effekte auf die Knochengesundheit
- kanzerogen (Kategorie 1)
bei inhalativer Exposition überzeugende Datenlage, bei oraler Exposition keine eindeutige Datenlage

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10
Q

Cadmium

Strategien zur Verringerung der Aufnahme dieser Minerale

A
  • Resorption von Cadmium gering (ca. 5%)
  • hohes Akkumulationspotential in Leber und Niere
  • > Halbwertszeit in der Niere liegt bei 10-30 Jahren
  • bei Kindern überschreitet die Cadmiumaufnahme allein über die Nahrung regelmäßig den TWI-Wert von 2,5 μg/kg KG um bis zu 100% (EFSA 2009)
  • In Japan kam es zu Cd-Vergiftung durch Cd- kontaminierten Reis (Itai-Itai-Krankheit)
  • > massive Nierenschäden
  • > Störung des Phosphat-, Kalzium- und Vitamin D-Stoffwechsels
  • > Osteomalazie und Osteoporose
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11
Q

Cadmium

Risikogruppen für toxische Effekt

A

Kinder, Raucher, Vegetarier

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12
Q

!Blei

Expositionsquellen für diese Elemente

A

Mit Pb-Munition getötetes Wild, Muscheln, Innereien, Pilze Nahrungsbedingte Bleiaufnahme zu 50% aus pflanzlichen LM.

Getränke. (Trinkwasser in alten Gebäuden)

Keramik.
Spielzeug.

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13
Q

Blei

Langfristige toxische Effekte

A

Neurotoxische Effekte bei Föten, Säuglingen und Kleinkindern im Niedrigdosisbereich:
• Beeinträchtigung der Intelligenz
• verringerte Aufmerksamkeits- und Reaktionsleistung
• Verhaltensstörungen
• zusätzlich zu neurotoxischen Effekten sind endokrine
Wirkungen (->Hormonsystem) möglich
z.B. Verzögerung der sexuellen Reifung von Mädchen

Chronische Bleivergiftungen:
• Nierenschädigung
• Negative Effekte auf Herz-Kreislauf-System
• Reproduktionstoxizität
• Kanzerogenität (Kategorie 2)
= LM-bedingte Kanzerogenität unwahrscheinlich

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14
Q

Blei

Gefährdungspotential der Bevölkerung

A

hoch

Für Blei gibt es keinen Schwellenwert, da die Bleiblut- konzentration auch im Niedrigdosisbereich mit einem gesundheitlichen Risiko assoziiert ist.

Kein HBM-Wert für Blei aufgrund fehlender Wirkungsschwelle.

Definition HBM-Werte:
Referenzwerte zu tolerablen (HBM-I) oder gerade noch tolerablen (HBM-II) Stoffkonzentration in Blut oder Urin

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15
Q

Blei

Strategien zur Verringerung der Aufnahme dieser Minerale

A

Gesellschaftspolitische Notwendigkeit:
Strategieentwicklung, wie die Bleiexposition der gesamten und besonders der Kinder gesenkt werden kann.

Die von Erwachsenen aufgenommenen Bleimenge über Lebensmittel (Getreide, Obst, Gemüse) ist nach Modelberechnungen der EFSA so hoch, dass negative Effekte auf die Niere möglich sind.

  • jegliche zusätzliche Bleiquelle ist zu vermeiden
  • Wild, das mit Bleimunition geschossen wurde, gehört zu den am höchsten mit Blei belasteten Lebensmitteln
  • Schwangere und Kinder bis zum 7. Lebensjahr sollten keinerlei Wildbret verzehren, das mit Bleimunition geschossen wurde.
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16
Q

Blei

Risikogruppen für toxische Effekt

A

Föten, Säuglinge, Kleinkinder -> neurotoxische Effekte Gesamtbevölkerung -> KHK, Nierenschädigung

Höhere Blutkonzentrationen von Pb, Hg und Cd bei Personen, die sich glutenfrei (GFD) ernähren.

Kinder sind als besondere Risikogruppe für die Blei-Toxizität anzusehen

  • höhere Resorptionsrate des Stoffes
  • höhere Exposition durch Verzehrsverhalten, geringes Körpergewicht
  • weitere Expositionsquellen wie z.B. Spielzeug und Hausstaub
  • besonders empfindlichen Phase der Hirnentwicklung
  • andere Wirkungen/toxikologische Endpunkte (z.B. endokrine Effekte)
  • noch nicht voll entwickelte Stoffwechselvorgänge bei Säuglingen und Kleinkindern
17
Q

Aluminium

Expositionsquellen für diese Elemente

A

Gewürze, Kakao, Schnellkochnudeln, Laugengebäck.

  1. Kosmetika, besonders Al-haltige Deodorante
  2. Unsachgemäßer Gebrauch von Al-Gefäßen/Folie
  3. Lebensmittel

Trinkwasser
Medikamente
Kochgefäße
Lebensmittelzusatzstoffe

18
Q

Aluminium

Langfristige toxische Effekte

A

Knochenmineralisationsstörungen
Anämie
neurotoxische Effekte

19
Q

Aluminium

Gefährdungspotential der Bevölkerung

A

Ab Normalverzehrer mit Al-haltigen Transpirant über TWI-Wert

Negative Effekte auf das Skelett- und Blutbildendes System
 • AlanTransferrin(Fe-Transportprotein)
→ Hepcidin Sekretion ↑ 
→ Fe Aufnahme Darm ↓ 
→ Fe Mangel
→ Hämoglobin ↓
→ Anämie

• Wechselwirkung mit dem Phosphat- und Calciumstoffwechsel
→ Mineralisationsstörung der Knochen
→ weich, brüchig
→ Osteomalazie

• Lunge (nach inhalativer Exposition)
• neurotoxische Effekte („Dialyse-Enzephalopathie“)
= geistige und motorische Entwicklung von Nachkommen
• nephrotoxisch

20
Q

Aluminium

Strategien zur Verringerung der Aufnahme dieser Minerale

A

Begrenzung der Verwendungsbedingungen und –höchstmengen für:
- Aluminium als Farbstoffe
- Aluminiumlacke
(Anwendung von Lebensmittelfarbstoffen)
- Aluminiumsilikate
Dadurch weisen zuckerreiche, mit Farbstoffen versetzte Süßigkeiten/Backwaren häufig höhere Al-Werte als andere Lebensmittel auf.

Je länger das Lebensmittel unter sauren/basischen oder salzigen Bedingungen mit unbeschichtetem Aluminium Kontakt hat, desto höher ist die Freisetzung.

21
Q

Aluminium

Risikogruppen für toxische Effekt

A

Säuglinge, Kinder und Schwangere Gesamtbevölkerung

22
Q

Arsen

Expositionsquellen für diese Elemente

A

Reis und Reisprodukte, glutenfreie Getreideprodukte

Anorganische Arsenverbindung sind wesentlich toxischer als organische (Arenobetain, Arsenocholin, Arsenolipide, Arsenozucker).

23
Q

Arsen

Langfristige toxische Effekte

A

Anorganisches Arsen besonders toxisch.

Erhöhtes Krebsrisiko (kein Schwellenwert!) neurologische Effekte
Schädigung der Leber, Niere und Lunge.

Chronische Vergiftung
• Hautveränderungen wie z.B. dicke Hornhautstellen an Händen und Füßen
• Schädigung des Atemtraktes (Bronchitis)
• Schädigung des peripheren und zentralen Nervensystems
(z.B. Gefühllosigkeit an Händen und Füßen)
• Schäden der Nieren und der Leber
• kanzerogen (Kategorie 1 v.a. Lungen-, Blasen- und Hautkrebs)

24
Q

Arsen

Gefährdungspotential der Bevölkerung

A

Trinkwasserverunreinigung in vielen asiatischen Ländern, besonders Bangladesh.

25
Q

Arsen

Strategien zur Verringerung der Aufnahme dieser Minerale

A

Verbraucher können die jeweilige Höhe der Gehalte an anorganischem Arsen im Reis/Reisprodukten nicht erkennen und somit auch nicht kontrol- lieren. Durch die Variation des Verzehrs von Getreidesorten und -produkten (Reduktion des Reisanteils) können sie aber ihre Arsenaufnahme über Reis und Reisprodukte reduzieren.

26
Q

Arsen

Risikogruppen für toxische Effekt

A

Kleinkinder, Personen, die sich glutenfrei Ernährung Gesamtbevölkerung.