1. Geschichte Flashcards

1
Q

Zweifache Wurzel – die Gründungsphase

A
  • Medizinisch
  • Pädagogisch

=> Komplementär aufeinander bezogen
=> ergänzend

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2
Q

Medizinische Wurzel

A

Medizinische Sprach- und Stimmheilkunde
(Sohn Hermann Gutzmann)

=> Ambulatorium ab 1907 in Berlin

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3
Q

Pädagogische Wurzel

A
Hörgeschädigtenpädagogik (Albert Gutzmann), 
erste Heilkurse (v.a. Stottertherapie)

=> Sprachheilkurse zur Fortbildung von Volksschullehrer ab 1883

  • > Sprachheilklassen ab 1901
  • > Sprachheilschulen ab 1910 in Halle
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4
Q

Aufbauphase: Sprachheilwesen

Pädagogik

A
  • Erste Aufbauphase zur Zeit der Weimarer Republik

- Gründung von Verbänden

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5
Q

Gründung von Verbänden

A

„Arbeitsgemeinschaft für Sprachheilpädagogik in Deutschland“(AfS) 1927 von Hamburger Sprachheillehrern
=> erste akademische Ausbildung für Sprachheillehrer 1928 in Hamburg
=> Tagung „Das sprachkranke Kind“ 1929 in Halle

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6
Q

Aufbauphase: Sprachtherapeutisches Arbeitsfeld

Medizin

A
  • Wiener Spracharzt Emil Fröschels
    • Prägte als Erster den Begriff „Logopädie“ (1913)
      -> Gründungsmitglied:
      1. Gründung der „Internationalen Gesellschaft für Logopädie und Phoniatrie“ IALP 1924
        +
      2. „Deutsche Gesellschaft für Sprach- und Stimmheilkunde“ DGSS 1925
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7
Q

Isolation und Latenz während der NS-Zeit

A

P: 1933 AfS tritt dem Nationalsozialistischen Lehrerbund bei und löst sich damit auf

M: Fröschels emigrierte mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten in die USA und prägte dort den Ausbau der sprachtherapeutischen Versorgung

—> Abkoppelung vom internationalen Sprachheilwesen
 keine Stagnation (weiterhin Gründung von Schulen)
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8
Q

Neuanfang

A
  • Nach Zweitem Weltkrieg: Praktische Versorgung stand im Vordergrund
  • Bisherige Merkmale sprachtherapeutischer Versorgung wurden gefestigt
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9
Q

Neuanfang - DDR

A

Entwicklung eines zentralistischen Systems mit Orientierung an Sowjetunion:

  • Frühförderklassen
  • Sprachheilschulen
  • LRS-Klassen
  • Internate
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10
Q

Neuanfang - BRD

A
  • Föderales System

- KMK: Merkmale einer angeglichenen und aufeinander abgestimmten Entwicklung

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11
Q

Aufbruch - Wesentliche Bedeutung

A
  • erneute Gründungen von Verbänden
  • KMK 1960
  • Arbeitstagung „Zur Eigenständigkeit der Sprachheilpädagogik“ 1968 in München
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12
Q

Aufbruch - KMK 1960

A

=> Entscheidung zum Aufbau des Sonderschulsystems

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13
Q

Aufbruch - Arbeitstagung „Zur Eigenständigkeit der Sprachheilpädagogik“

A

=> Umbenennung der AfS in „Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik e.V.“ (dgs)
=> Betonung der Pädagogik = Abgrenzung zur Medizin

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14
Q

Betonung der Pädagogik = Abgrenzung zur Medizin

A

=> Chance sich bei den Empfehlungen der Kultusministerkonferenz (KMK) vom 16. März 1972 als sonderpädagogische Fachrichtung zu positionieren
=> Grundlage für den Ausbau des Sonderschulwesens und damit auch der Sprachheilschulen und einer behinderungsspezifischen Didaktik

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15
Q

Ausbau

A
  • 1990er Jahre: Höhepunkt des institutionellen Ausbaus an Sprachheilschulen erreicht
  • 200 Sprachheilschulen in den alten Bundesländern + 29 in den neuen Bundesländern
    —> Zweifel an der behinderungsspezifischen Didaktik
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16
Q

Aufbruch

- Erneute Gründungen von Verbänden

A

-> „Arbeitsgemeinschaft für Sprachheilpädagogik in Deutschland“ (AfS) 1953 in Hamburg
=> Meilenstein für den Aufbau eines flächendeckendes pädagogisches Versorgungssystem

17
Q

Ab 1990

A

Umbruch, Konfusion, Diversifikation

18
Q

Umbruch, Konfusion, Diversifikation

-> auslösende Ergeignisse

A
  1. KMK 1994

2. Außerschulische Sprachtherapie mit steigender Bedeutung

19
Q

Umbruch, Konfusion, Diversifikation

- KMK 1994

A
  • Perspektivenwechsel, weg von Institutionenorientierung hin zur Personorientierung
    -> Folge: Auflösen von Sprachheilschulen
  • Von der Sprachheilschule zum Förderzentrum
    => Primat integrativer Organisationsformen
20
Q

Umbruch, Konfusion, Diversifikation

- Außerschulische Sprachtherapie

A

—> weniger Schulen
- Gründung der „Arbeitsgemeinschaft der freiberuflichen und angestellten Sprachheilpädagogen“ (AGFAS) 1993 in Köln zunächst als unselbstständige Untergliederung der dgs
-> Zeichen für immer stärker werdende Interessensvertretung dieser Klientel
- AGFAS: Umbenennung in „Deutscher Bundesverband der Sprachheilpädagogen“ (dbs) 1999 als selbstständige Untergliederung der dgs
-> Ausdruck des Perspektivwechsels:
Umbenennung in „Deutscher Bundesverband der akademischen Sprachtherapeuten“ (dbs) 2004

21
Q

KMK 1994 + Verbandsorganisation der akademischen Sprachtherapeuten (2004) führen zu

A

=> erheblicher Schwerpunktverlagerung in den außerschulischen/sprachtherapeutischen Bereich

-> „Deutscher Bundesverband für Logopädie“ (dbl) 2007 mit 10.000 Mitgliedern größter Verband des sprachtherapeutischen Arbeitsfeldes

22
Q

Umbruch, Konfusion, Diversifikation

21. Jahrhundert

A
  • UN-Behindertenrechtskonvention 2006/ Seit 2009 in Deutschland in Kraft
  • KMK 2011: Empfehlung zur inklusiven Bildung
  • Jetzt im Fokus: Primat der Inklusion
    => Vision: Bereitstellung hochwertiger multiprofessioneller Angebote für Kinder mit sprachlich-kommunikativen Beeinträchtigungen unter einem Dach
23
Q

Ethik der Inklusion

A
  • Partizipation
  • Bildungsgerechtigkeit
  • Barrierefreiheit
24
Q

Synergie verschiedener Fachexpertisen in einem multiprofessionellen Angebot

A
  • Regelschullehrer*in
  • Sonderpädagog*in
  • Sprachtherapeutin/Logopädin/Physiotherapeutin

-> Pädagogisches Primat der Person

25
Q
  1. Exklusion
A
  • Verbannung: Ausschluss aus Bildungssystem
  • Nicht Bildbarkeit
  • abjektions-orientierte Ausgrenzung und Selektion
26
Q
  1. Separation
A
  • Schutz- und Schonraum: Ausbau der Sprachheilschule
  • Besondere Bildung für Sprachbehinderte
  • therapie-immanenter sprach-therapeutischer Unterricht
27
Q
  1. Integration
A
  • Individuumszentrierung und Vielfalt der Förderorte
  • Sprachförderklassen, Mobile Dienste
  • Durchlässigkeit zum Regelbereich
  • zieldifferenter Unterricht
28
Q
  1. Inklusion
A
  • Gemeinsame Angebote unter einem Dach im allgemeinen Schulsystem
  • Bildungsteilhabe von Allen
  • Abbau von sprachlich-kommunikativen Lernbarrieren