1. Logistische Netzwerke Flashcards

(44 cards)

1
Q

Welche sind relevante Megatrends im Bereich Wirtschaft und Gesellschaft mit Wirkung auf logistische Netzwerke? (3 P.)

A
  1. Globalisierung und Volatilität der Wirtschaft
  2. Demografischer Wandel und Arbeitskräftemangel
  3. Steigender Urbanisierungsgrad der Bevölkerung
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2
Q

Welche sind relevante Megatrends im Bereich Ökologie und Sicherheit mit Wirkung auf logistische Netzwerke? (2 P.)

A
  1. Wachsender Stellenwert ökologischer Nachhaltigkeit

5. Zunehmend hohe Risiko- und Sicherheitssensibilität

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3
Q

Welche sind relevante Megatrends im Bereich Technologien und Markt mit Wirkung auf logistische Netzwerke? (3 P.)

A
  1. Digitalisierung und technolog. Fortschritt
  2. Steigerung des Shareholder Value durch “Lean” und Logistik
  3. Weitere Professionalisierung u. zunehmende Attraktivität des Logistikmarktes
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4
Q

Welche sind relevante Megatrends im Bereich Produkte und Kunden mit Wirkung auf logistische Netzwerke? (2 P.)

A
  1. Hohe Bedeutung von Convenience in der “Service-Ökonomie”

10. Erwartung von Individualisierung und Personalisierung

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5
Q

Erläutere den Megatrend “Globalisierung und Volatilität der Wirtschaft”.

A
  • Auf-/Abbau von Handelshemnissen (z.B. Zölle, Importquoten) und Auf-/Abbau von Freihandelszonen
  • Weltweit verteilte Wertschöpfungsketten in Beschaffung, Produktion und Distribution (“Dislozierung”)
  • Kürzere und intensivere Konjunkturzyklen, hohe Exportabhängigkeit, Logistik als abgeleitete Nachfrage
  • > Erhöhte Logistik-Komplexität/Kosten durch:
  • wachsende(n) Transportdistanzen/-bedarf
  • höhere Notwendigkeit an Lagerhaltung/Umschlag
  • zunehmende Kommunikations- und Integrationsbedarfe
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6
Q

Erläutere den Megatrend “Demografischer Wandel und Arbeitskräftemangel”.

A
  • Veränderte Altersstruktur, Trend zu alternden Gesellschaften
  • Sterberate höher als Geburtenrate, gleichzeitig höhere Lebenserwartung, gewisser “Verjüngungseffekt” durch Einwanderung
  • Anzahl und Struktur der Bevölkerung als Treiber des Wirtschaftswachstums, Kaufverhaltens (mehr Service und Convenience) und des Arbeitsmarktes

-> Mehr Serviceorientierung u. Automatisierung in der Logistik

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7
Q

Erläutere den Megatrend “Steigender Urbanisierungsgrad der Bevölkerung”.

A
  • Wachstum der Weltbevölkerung
  • Starkes Wachstum städtischer Gebiete, Urbanisierungsgrad 2050 bei 70% weltweit
  • > Notwendigkeit zur Veränderung bestehender urbaner Versorgungskonzepte durch
  • neue logistische Bündelungskonzepte und innovative städtebauliche Ansätze (Smart Cities)
  • drastische Verkehrsmaßnahmen und stärkere Nutzung “alternativer” Transportmittel
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8
Q

Erläutere den Megatrend “Wachsender Stellenwert ökologischer Nachhaltigkeit”.

A
  • Zunehmende Sensibilität für Emissionsreduzierung und Ressourcenschonung in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft
  • Zunehmende Aversion gegen (Straßen-)Transporte, hohe Aufmerksamkeit für Gesundheitsgefahren durch Emissionen durch Straßentransporte
  • > Dringende Handlungsnotwendigkeiten in der Logistik
  • veränderte Logistiksysteme durch umweltorientierte Reglementierungen
  • technischer Veränderungsbedarf (v.a. Fahrzeuge)
  • Verlängerung logistischer Ketten durch Entsorgungs- und Recyclingprozesse
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9
Q

Erläutere den Megatrend “Zunehmend hohe Risiko- und Sicherheitssensibilität”.

A
  • neu gewachsenes Bewusstsein für Sicherheit/Prävention durch “große” Natur-/Technikkatastrophen, Terroanschläge
  • Gleichzeitig zunehmende Kriminalität durch Ladungsdiebstähle und v.a. “Cyber Crime”
  • > Erhöhte Komplexität und steigende Kosten der logistischen Abwicklung
  • Neuausrichtung von Risikomanagement-Systemen
  • Überdenken von “Single-Sourcing”-Strategien, möglichen Abhängigkeiten, Engpässen
  • Notwendigkeit zusätzlicher Prüf- und Kontrollschritte
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10
Q

Erläutere den Megatrend “Digitalisierung und technologischer Fortschritt”

A
  • Grundlegende Veränderungen von Geschäftsmodellen und Arbeitswelten durch disruptive Technologien und Onlinehandel
  • Notwendigkeit von schnellen Veränderungen und hohe Anpassungsbedarfe in allen Wirtschaftsbereichen
  • > Große Verbesserungspotenziale in der Logistik durch:
  • Automatisierung/ Robotik/ Drohnen im Lager und in der Auslieferung, Autonomes Fahren
  • Vernetzung, „Internet der Dinge“ und „Industrie 4.0“
  • Cloud Computing, Big/Predictive Data, Software-as-aService, Künstl. Intelligenz, Blockchain, Plattformen, RPA
  • Augmented Reality in Bestellprozessen etc
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11
Q

Erläutere den Megatrend “Steigerung Shareholder Value durch “Lean” und Logistik”.

A
  • Schlanke, kundenzentrierte (Pull-)Prozesse, Strukturen und Systeme als Notwendigkeit erfolgreicher Unternehmen
  • Weiteres Vordringen ganzheitlicher Lean- und Prozessorientierung in neue Branchen und Untern.-Bereiche
  • Logistiker als „die“ Lean-/Prozessmanager in Unternehmen mit Prozess-, Projekt-, IT- und Methodenwissen
  • > Wahrnehmung der Logistik als “die” Optimierungs-Disziplin
  • > Logistik als Instrument zur Steigerung des „Shareholder Value“ durch Rationalisierung (Kosten, Kapitalbindung) und Differenzierung (Umsatz, Preise, Kundenbindung)
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12
Q

Erläutere den Megatrend “Weitere Professionalisierung und zunehmende Attraktivität des Logistikmarktes”.

A
  • Zunehmende Konzentration des Logistikmarktes
  • neue Dimensionen der Spezialisierung/Nischenorientierung der vielen kleineren, (größtenteils lokal-regionalen) Akteuren
  • Neue Größenordnungen und Kapitalstärken in der Logistikbranche durch neue Anbieter/Leistungsangebote aus der globalen Digitalisierungs-, Startup-, Handels- und Finanzwelt (u.a. Uber, Amazon, Plattformen)
  • > Anhaltend hoher Wettbewerbsdruck im Logistikmarkt um Mengen, Marktanteile und neue Geschäftsmodelle
  • > Umfassendes, global verfügbares, preislich attraktives Leistungsangebot auf hohem Niveau aus Verladersicht
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13
Q

Erläutere den Megatrend “Hohe Bedeutung von Convenience in der Service-Ökonomie”.

A
  • Stagnation/Rückgang physischer, „handlings“-bedürftiger, und logistik-intensiver Güterproduktionen in Industrieländern
  • Stattdessen starkes Wachstum von Dienstleistungen, „Verheiratung“ von Produkten und Services, Suche nach neuen Umsatzpotenzialen in weitgehend „gesättigten“ Konsum-Gesellschaften
  • Stark ausgeprägte Convenience-Orientierung der Gesellschaft, Onlinehandel als maßgeblicher Treiber
  • > Logistik als „Enabler“ vieler neuer Services, v.a. in der „Letzten Meile“ zum (End-) Kunden
  • > Notwendigkeit von Dezentralisierung und Kundenähe
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14
Q

Erläutere den Megatrend “Erwartung von Individualisierung und Personalisierung”

A
  • Notwendige Sofortreaktion auf steigende Kundenbedürfnisse
  • Steigende Variantenvielfalt von Produkten/Services durch individualisierte/personalisierte Angebote/Kundenansprache
  • Gleichzeitig in vielen Sortimentsgruppen:
  • > Verkürzung von Produkt-/Technologielebenszyklen, zeitbasierter Wettbewerb
  • > „Atomisierung“ von Kunden-/Auftrags-/Güterstrukturen
  • > Weiter steigende Bedeutung der Logistik durch die:
  • Notwendigkeit flexibler, aber robuster Logistiksysteme
  • die wachsende Bedeutung des Asset Managements
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15
Q

Beschreibe den Bullwhip Effekt (Peitschen-Effekt, Forrester-Effekt).

A
  • Verhältnismäßig konstante Nachfrage des Endverbrauchers
  • aber eine geringfügige Änderung der geplanten Nachfrage führt zu Aufschaukelungen in den einzelnen Wertschöpfungsstufen
  • > hier 10-40-Regel: eine 10%ige Veränderung der Nachfrage führt zu einer Aufschaukelung von 40% in der Kette
  • zunehmende Entfernung der realen von der prognostizierten Nachfrage
  • Ursache v.a. Kommunikations-, Informations- und Kooperationsdefitzite der Wertschöpfungspartner -> also Informationen werden nicht geteilt über Prognose, Bestände, Bestellmenge
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16
Q

Was sind Probleme des Bullwhip Effekts?

A
  • Je weiter man von der tatsächlichen Nachfrage entfernt ist, umso größer ist die Schwankung und die Lücke zwischen Nachfrage und Prognose
  • Partner im Netzwerk haben sehr unterschiedliche Infos die sie im Zweifelsfall nicht strukturiert miteinander teilen
  • z.B. wenn der Einzelhändler keine Informationen über das Verhalten des Einzelkunden gibt, kann der Großhändler keine gute Prognose machen
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17
Q

Auswirkungen des Bullwhip Effekts auf die Bestellmengen/Bestände?

A
  • die Bestellmengen auf den einzelnen Stufen der SC entsprechen nicht der realen Nachfrage
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18
Q

Was sind Gründe für den Bullwhip Effekt?

A
  1. Anpassung von Nachfrageprognosen:
    - höhere Bestellmengen werden als zukünftig höhere Nachfragen interpretiert
    - Wiederholung dieser Denkweise auf vorgelagerten SC-Stufen
  2. Zusammenfassung von Bestellungen:
    - um Bestellabwicklungskosten zu reduzieren (Transport etc)
    - Untern. versuchen so Rabattvorteile zu nutzen
    - Anstatt kontiniuerlicher Bestellungen, Vorgehen nach Bestellrhythmusverfahren (wöchentlich/monatlich)
    - somit keine gleichmäßige Produktionsauslastung und keine gleichmäßige Bestellung bei Vorlieferanten
  3. Ausnutzung von Preisschwankungen:
    - Vorratskäufe durch die Ausnutzung von Preisaktionen
    - Bestellung größerer Mengen als nötig (forward buying)
  4. Rationierung des Angebots:
    - bei drohender Knappheit des Produkts
    - bei Überschreitung des Angebots durch höhere Nachfrage
    - rechtzeitig künstliche Erhöhungen der Bestellmengen
19
Q

Was sind übergeordnete Ursachen für den Bullwhip Effekt aus einer Gesamt- bzw. Supply Chain Betrachtung heraus?

A
  • Zeitverzögerungen durch nicht aufeinander abgestimmte Planungszyklen
  • Nutzung unterschiedlicher und zum Teil veralteter Kundeninformationen bzw. Abverkaufsdaten zur Planung
  • Fehlende Transparenz der Angebots- und Bedarfsmengen über die Wertschöpfungsstufen hinweg
  • Fehlendes Vertrauen zwischen den Akteuren der Supply Chain
  • Selbstoptimierung der einzelnen Supply Chain Partner
20
Q

Was sind Kanten, Quellen und Senken?

A

Kanten = Transportverbindung und Knoten

Quelle = Herkunftsort der Ware

Senke = Zielort der Ware

Quelle und Senke sind beides Knoten

21
Q

(wichtig, wurde abgefragt)

Erläutere wie der “Güterstruktureffekt” die Anforderungen an logistische Netzwerke verändert.

A
  • die Art der zu transportierenden Güter verändert sich -> immer mehr kleinstückige Güter mit geringem Gewicht aber gleichzeitig hoher Frequenz
  • Stagnation bzw. Rückgang von Grundstoffprodukten und Grundstoffverarbeitung, Vordringen von Investitions- und langlebigen Konsumgütern
  • weniger geringwertige, transportkostenempfindliche Massengüter (Kohle, Stein, Erz…)
  • Zunehmender Bedarf an hochwertigen, eilbedürftigen Gütern in geringen Sendungsgrößen (Online-Handel, High-Tech-Produkte, Ersatzteile)

-> häufigere und kleingewichtigere Sendungen

22
Q

(wichtig, wurde abgefragt)

Erläutere wie der “Gütermengeneffekt” (oder: Güterentfernungseffekt) die Anforderungen an logistische Netzwerke verändert.

A
  • Weiter zunehmende internationale Arbeitsteilung, Dislozierung, Globalisierung
  • Reduzierte Fertigungstiefen, verlängerte Werkbänke in Osteuropa und Asien
  • Weiter wachsender Binnenmarkt durch EU-Erweiterung (aktuell „EU der 28“)
  • > Anstieg der durchschnittlichen Transportent-fernungen
  • > deutlicher Anstieg der Transportleistung ( Tonnenkilometer tkm = tonnen*km) im Vergleich zum realen Bruttoinlandsprodukt
  • > mengen- und entfernungsstarke Schienengüterverkehr sollte davon profitieren (in Praxis aber noch problematisch wg. unterschiedl. Gesetze, techn. Ausstattung etc)
23
Q

Erläutere wie der “Logistikeffekt” die Anforderungen an logistische Netzwerke verändert.

A
  • Enge Verflechtung von Wertschöpfungsstufen und Standorten
  • immer stärkere räumliche Zergliederung von Logistik-Netzwerken

Ziel:

  • globale, interdependente, getaktete Wertschöpfungsnetzwerke mit möglichst serviceorientiert und kostenminimal betreiben
  • gleichzeitig qualitativ möglichst hochwertigen, Supply Chains

Folge:

  • > Häufigere und zunehmend kleinräumige (regionale) Verkehre in kleineren Transporteinheiten
  • > Wachsende Bedeutung zeitkritischer Transporte (weil durch Bestandsreduzierung Just in Time geliefert wird)
  • > zuverlässige Lieferanten gebraucht
  • > Lieferanten müssen enger an die Kunden rücken, damit schnell geliefert werden kann
24
Q

Welche 7 grundlegenden Designprinzipien der Netzkonfiguration gibt es?

A
  • Bündelung im Bestandsmanagement
  • Bündelung von Transporten
  • Planung vs Spekulation (Push vs Pull)
  • Glättung von Bedarfen und Kapazitäten
  • Strukturelle Flexibilität und Robustheit
  • Einfachheit und Schlankheit
  • Ökologische Nachhaltigkeit
25
Erläutere das Prinzip der Bündelung im Bestandsmanagement.
- Zusammenführen bzw. Zentralisierung von Beständen: „So viel zentral wie möglich, so viel dezentral wie nötig“ - Erreichung höherer Umschlagshäufigkeiten und niedrigerer Vorratsintensitäten - Ziel: Reduzierung der Lagerhaltungskosten −> Lagerkosten: Fläche, Personal, Technik −>Bestandskosten: Kapitalbindungskosten, Kosten für Verderb/Alterung/Schwund/Schäden - Nebeneffekte: Reduzierung von Auftragsabwicklungskosten, Nutzung von Rabattsystemen im Einkauf - Trend zur Dezentralisierung und Service-/Kundenorientierung
26
Erläutere das Prinzip der Bündelung von Transporten und gebe Beispiele.
- Bündelung heißt hier geringere Kosten des Transports pro Einheit durch Skaleneffekte - Bündelung von Warenströmen zur größtmöglichen Auslastung von Transportkapazitäten - Ziel: Erzeugung von Skaleneffekten („EconomiesofScale“), Trend zu immer größeren Transportmitteln - Steigerung des Wertes gebündelter Transporte mit der zu überwindenden Distanz (hoch ausgelastet über lange Distanzen transportieren), also: Auslastung und Skaleneffte sind höher umso länger man transportiert - Gegenläufig: Geringe Transportkostenempfindlichkeit von Produkten mit hoher Wertdichte begünstigt häufigere und kleingewichtigere Sendungen (z.b. Pharmaprodukte) Seeverkehr: Trend, dass Schiffe immer größer werden. Problem: Häfen können evtl nicht angefahren werden, sie für viel kleinere Schiffe ausgelegt sind Lang-LKW: sind Straßen dafür ausgelegt?
27
Welche Möglichkeiten zur gleichmäßigen Auslastungsverteilung bei Transporten (sog. „Load Leveling“) durch Bestände gibt es?
1. Temporäre Verzögerung von Transporten bis zur optimalen Auslastung - > Problem der variablen Lieferzeiten, Kunde müsste sich im Zweifelsfall Sicherheitsbestände anlegen > sucht sich anderen Lieferanten - > Bsp: Möbellieferung: Anzahlung, nach einigen Wochen Lieferzeit. Küche dauert tw. 3 Monate. Küche steht noch im Lager wg Tourenplanung, dann wird gewartet bis der LKW voll ist, man braucht mind. 2 Leute zum ausliefern -> Großteil der Zeit steht die Ware 2. Transporte ohne Zeitverzug - > Fallweise Abweichung vom Pull-Prinzip bei voller Auslastung des LKW, - > Bsp: Discounter-Belieferung Worst Case: Abweichung vom Pull Prinzip -> man liefert dem Kunden mehr als er bestellt hat, damit die Transporte ausgelastet sind
28
Erläutere das Prinzip der Planung vs Spekulation. (push vs pull)
- Vorhalten von Beständen (Push) vs auftragsgetriebene Transporte (Pull), Bestandskosten vs Transportkosten - Ziel: Mix aus planbasierten und auftragsgetriebenen Aktivitäten durch zweckmäßige Festlegung des "Kundenauftrags-Entkoppelungspunktes" bzw. "Order Penetration Points" (Push-Pull-Entkoppelung) - Postponement: Verzögerung der Transporte bzw. der finalen Auftragerfüllung bis zum jew. Auftragseingang bzw. auch "Late Fit": Auftrag der Individualisierung wird erst ganz am Ende finalisiert. Rohstoffe werden vorgehalten und dann wird der Auftrag innerhalb kürzester Zeit zusammengestellt - Verzögerte Variantenbildung bzw. Late-Fit-Strategie, Trend zu immer kundennäherer Auftragserfüllung (z.b. my muesli) - Auswirkung auf Lieferbereitschaft, Lieferzeiten, Bestände
29
Erläutere das Push vs Pull Prinzip anhand von My Muesli.
Push: - versucht zu prognostizieren welche Müsli Mixe morgen gekauft werden - man bräuchte ein großes Lager, viele Sachen werden nicht abverkauft
30
Erläutere Late Fit/ Postponement:
- Auftrag der Individualisierung wird erst ganz am Ende finalisiert - Rohstoffe werden vorgehalten - dann wird Auftrag innerhalb kurzer Zeit zusammengestellt
31
Erläutere das Prinzip Glättung von Bedarfen und Kapazitäten.
- Ziel: Verhinderungen von Arbeitsunterbrechungen und Staus, Harmonisierung von Bedarfen und Kapazitäten (z.B. Fahrzeuge, Personal, Fläche, Technik etc.) - Hintergrund: Zunehmend unsichere, schwankende, kurzfristig eingehende Kundenbedarfe
32
Welche 2 Ansätze zur Glättung von Bedarfen und Kapazitäten gibt es?
1. Zielgerichtetes Bedarfsmanagement: - Verzicht auf Absatzpromotionen - Verhinderung von Nachfragetälern als Folge künstlich erzeugter Bedarfsspitzen - > Künstliche Bedarfsspitzen= Nachfrage durch Werbe/Rabattkationen künstlich erhöhen. Aus logistischer Sicht mehr Unsicherheit. Vermeidung indem man dem Kunden sagt: bei uns immer der günstigste Preis (z.b. dm) 2. Entkopplung der Warenströme von Auftragseingang - Ausgleich von Nachfragespitzen durch Nachfragetäler mit Hilfe von in die Lieferzeit eingebauten Zeitreserven - > nicht jeder Auftrag der heute reingeht muss morgen geliefert werden - > Aufträge sammeln - > Spitzen mit Tälern ausgleichen - > für konstanten Arbeitsbedarf in Lägern z.B. nicht jeden Tag liefern, sondern jeden zweiten Tag - > höhere Transportauslastung und Stress wird rausgenommen aus der Abwicklung
33
Erläutere anhand der Drogeriemarkt dm wie geglättete Prozesse Erfolg in der Praxis haben.
- Glättung der Arbeitslast im Zentrallager durch Ausdehnung des Filialbelieferungstaktes um 24h - Notwendige Voraussetzungen: >Verbesserung der Vorhersage-/Prognosegenauigkeit >Dauerniedrigpreisstrategie beruhigt den Absatzkanal (also kompletter Verzicht auf Rabatte und Aktionen) - dm beliefert nur 2-3 die Woche die Filialen - ist vorreiter in Forecasting/Prognose-Tools: wann kauf der Kunde was in welchen Mengen? Folgen: - Deutliche Reduzierung der Schwankungen im Arbeitsaufkommen des Warenausgangsbereichs - Verbesserte durchschnittliche Auslastung des Lagers - Steigende Lieferzuverlässigkeit - Bessere Kundenbetreuung (weniger Aushilfen, TZ-Kräfte)
34
Erläutere das Prinzip der Strukturellen Flexibilität und Robustheit.
- Kundenseitige Anforderungen zu größtmöglicher Flexibilität (“Adaptivität“) und stetiger Robustheit („Resilienz“) - Flexibilität: Anpassung von Logistik-Netzwerken an unvorhergesehene neue Randbedingungen (z.B. kurzfristige Änderungen von Mengen/Kapazitäten, Orten, Zeiten) - Robustheit: Kein Verlust von Funktionstüchtigkeit und Vorziehungswürdigkeit von Logistik-Netzwerken durch Änderungen von Rahmenbedingungen (z.B. kein Verlust der Lieferservice-Qualität) - Outsourcing auf Basis zeitlich befristeter Verträge als ein möglicher Ansatzpunkt zur Erreichung hoher Flexibilität
35
Erläutere das Prinzip der Einfachheit und Schlankheit.
- Forderung nach einem „schlanken“ System ohne redundante (=eliminierbare) Kapazitäten und Prozesse Mögliche Ansatzpunkte: − Kurze und geradlinige Verknüpfungen/Wege der Produktions-, Lager-und Kundenstandorte − Möglichste geringe Anzahl an Lägern − Möglichst wenige und vor allem keine redundanten Prozessschritte und Handlings-Operationen − Möglichst geringe Anzahl an Lieferanten − Einsatz von Modularisierung, Standardisierung etc.
36
Erläutere das Prinzip der Ökologischen Nachhaltigkeit.
Treiber: - Steigerung von Energiekosten - Verkehrsinfrastruktur als Engpassfaktor - Stark abnehmende öffentliche Toleranz für Mobilitätseinschränkungen und Umweltbelastungen - Notwendige Begrenzung von Schadstoffemissionen - Förderung einer entschleunigung logist. Prozesse - Sinn/Zweck von same day und Wunschzeitfenster-Optionen - Kundenseitige Forderungen nach C02-armen Logistik-Netzwerken mit öklogisch sauberen Transportmitteln
37
Erläutere die 3 unterschiedlichen Ausprägungen des S-förmigen Wertschöpfungsprozesses.
1. "make to stock" - kurzes Produktgeschäft-S z.b. Handel, alle Konsumgütergeschäfte 2. "Assemble to order" - auch "configure to order" genannt - mittleres Auftragsfertigungs-S z. b. Halbfertigungserzeugnisse/Plattformstrategien bspw Automobil 3. engineer to order - "langes" Einzelfertigungs-S - z.B. Sondermaschinenbau
38
Warum spricht man von Netzen anstatt von Kretten in der Praxis?
- in Theorie: Unternehmen sind lediglich ein Teil einer Supply Chain - in Realität bewegen sich Unternehmen in mehrstufige Netzwerke, die unzählige Lieferanten- und Kundenbeziehungen abbilden müssen - es gibt OEM, 1st tier supplier und 2nd tier supplier - die ganzy "Pyramide ist SCM
39
Was ist eine Quellensenkeanalyse und was braucht man dafür?
Frage: was sind meine wichigsten Quellen? - woher kommt sie und wohin geht sie hin? - Spielt große Role bei Center of Gravitiy Analyse - Wo ist mein logistisches Gravitationszentrum? - der optimale Standpunkt für mein Lagerstandort? Für Quellensenkenanalyse braucht man: - Zeitraum definieren - Anzahl der Sendungen - Anzahl Artikel - Gewichte, Volumen - Geo-Koordinaten v. Quelle und Senke (PLZ)
40
Erläutere den Netzwerktyp "Gebietsspediteurmodelle (Beschaffungslogistik)".
- viele Quellen, wenige Senken - von vielen Lieferanten zu einem Eingangslager - Kleeblattmodell: verschiedenen Spediteure fahren versch. PLZ Gebiete an um gebündelt ins Einkaufslager zu liefern - Reduziert die Entladevorgänge, kürzere Transportwege - Leerfahrten werden vermieden - geschlossener Kreislauf an Partnern (dadurch z.B. Mehrwegverpackungen möglich)
41
Erläutere den Netzwerktyp Relations-Spezialisten.
- von: Bestimmten Orten (Quellen) - nach: Bestimmten Orten (Senken) - eine Beziehung zwischen einer Quelle und Senke - Direktverkehr oft voll ausgelastet
42
Erläutere den Netzwerktyp Verladergeprägte Distributionsnetze.
- von: Bestimmten Orten (Quellen) - nach: Jedem Ort (Senken) - eine Quelle beliefert mehrere Kunden
43
Erläutere den Netzwerktyp Stückgutnetze/Paketdienste.
- von: Jedem Ort (Quellen) | - nach: jedem Ort (Senken)
44
Erläutere Rewe Dark Stores.
- Lager aufgebaut wie eine Filiale - Kunden haben kein Zugriff, aus diesem Store wird kommissioniert für Online-Kunden - Serviceanspruch ist hier besonders wichtig - Dezentralisiert, nähe zum Kunden - Risiko: Dezentralisierung kann ein Kostenkiller sein