ZGB Ehe- und Erbrecht Flashcards

1
Q

Welche Themen beinhaltet das Eherecht? (4) + Gesetzesartikel

A
  1. Eheschliessung
  2. Ehescheidung
  3. Wirkungen der Ehe
  4. Güterrecht der Ehegatten

ZGB 90-251

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Nenne die Ehevoraussetzungen (2)

A
  1. Ehefähigkeit (Urteilsfähigkeit + Volljährigkeit)
  2. keine Ehehindernisse (bestehende Ehe, nahe Verwandtschaft)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Wie läuft die Eheschliessung ab? (3)

A
  1. Ehegesuch stellen beim Zivilstandesamt
  2. Ehevorbereitungsverfahren
  3. öffentliche Trauung mit zwei volljähigen, urteilsfähigen Zeugen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Nenne die Wirkungen der Ehe (7) + Gesetzesartikel

A

Art 159-179

  1. Eheliche Gemeinschaft
  2. Name
  3. Unterhalt der Familie
  4. Vertretung der ehelichen Gemeinschaft
  5. Eheliche Wohnung
  6. Auskunfspflicht
  7. Eheschutzmassnahmen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was sind die Rechte und Pflichten der Ehegatten (3) + Gesetzesartikel

A

Art 159
1. Gleichberechtigung der Partner
2. umfassende Lebens- und Erziehungsgemeinschaft
3. Treu- & Beistandspflicht (moralisch, materiell)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Welche Punkte beinhaltet der “Unterhalt der Familie” + Gesetzesartikel (4)

A

Art 163-165

  1. gemeinsam für gebührenden Unterhalt sorgen
  2. Verständnis über die Beträge, die jeder nach seinen Möglichkeiten beitragen kann
  3. Betrag zur freien Verfügung (bei Kinderbetreuung)
  4. angemessene Entschädigung (bei ausserordentlichen Beiträgen)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Wie ist die Vertretung der ehelichen Gemeinschaft zu verstehen? (3)

A

jeder Ehegatte vertritt die Gemeinschaft für die laufenden Bedürfnisse (lebensnotwendige Ausgaben)

in Notfällen auch über das Alltägliche hinaus

Mithaftung des anderen Partners

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Welche Auskunftspflicht besteht in eine Ehe?

A

über Vermögen, Schulden und Einkommen

weiteres kann richterlich angeordnet werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Welche Eheschutzmassnahmen sieht das Gesetz vor? + Gesetzesartikel

A
  1. Vermittelnder Schutz durch Beratungsstellen (Freiwillig)
  2. Autoritative, richterliche Massnahmen
    - Geldleistungen
    - Beschränkung Verfügungsbefugnisse
    - Aufhebung gemeinsamer Haushalt

ZGB 171-179

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Wovon ist eine Scheidung abhängig und in welchen Artikeln wird diese geregelt?

A

ZGB Art 111-134

abhängig vom Willen der Eheleute (Verschuldensfrage nicht mehr relevant)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Welche Punkte sind im Scheidungsverfahren zu regeln? (7)

A
  1. Scheidung an sich
  2. Kinderzuteilung, Unterhalt, Besuchsrecht
  3. Unterhaltsbeiträge für den Gatten
  4. Wohnung der Familie
  5. Güterrechtliche Auseinandersetzung
  6. Verteilung PK-Ansprüche (während der Ehe erworben)
  7. Kosten des Verfahrens
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Wie wird bei einer Scheidung normalerweise die Sorge der Kinder geregelt?

A

im Grundsatz gemeinsame Sorge, wenn uneinig = vom Gericht zu entscheiden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Nenne die 3 Arten der Scheidung

A
  1. gemeinsames Begehren
  2. auf Klage
  3. auf Klage wegen Unzumutbarkeit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Wie läuft eine Scheidung auf gemeinsames Begehren ab? (2)

A
  1. vollständige Einigung und Scheidungsnebenfolgen werden in einer Konvention (Vereinbarung) geregelt
  2. Vorlegung der Konvention am Gericht zur Genehmigung
    -> Teileinigung = strittige Punkte werden gerichtlich entschieden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Was ist die Voraussetzung zur Scheidung auf Klage?

A

min. zwei Jahre getrennt leben und während dieser 2 Jahre Eheschutzmassnahmen ohne Erfolg “durchführen”

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Wo ist die Scheidung auf Klage einzureichen + Gesetzesartikel

A

ZPO 271-294

am Wohnort des Ehegattens und direkt am Gericht (keine Schlichtungsverhandlung)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Was bedeutet Scheidung auf Klage wegen Unzumutbarkeit

A

wenn die 2 Wartejahre nicht zumutbar sind aus schwerwiegenden Gründen (Gewalttätigkeit, Verbrechen, schwerwiegende Kränkung)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Was ist die Ehetrennung, was sind ihre Folgen + Gesetzesartikel

A

ZGB 117 + 118

wenn Scheidung aus religiösen Überzeugungen nicht möglich
Folgen:
führt zur Gütertrennung
ABER: Erhalt von Erbschaftsansprüchen und Unterstützungspflichten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Wann kommt es zu einer güterrechtlichen Auseinandersetzung? (3)

A
  1. Scheidung
  2. Tod
  3. Wechsel Güterstand
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Welche Güterstände sind vom Gesetz vorgesehen?

A
  1. Errungenschaftsbeteiligung (= ordentlich)
  2. Gütergemeinschaft (=vertraglich)
  3. Gütertrennung (=vertraglich)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Kann die Gütertrennung nur durch einen Ehevertrag begründet werden?

A

Nein kann auf Antrag unter besonderen Umständen eintreten (Konkurs, Verpfändung, Auskunftsverweigerung) oder vom Gericht angeordnet werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Welche Vermögensmassen existieren bei der Errungenschaftsbeteiligung? Wie sieht die Verwaltung / Haftung aus?

A

je Partner zwei Massen:
Eigengut und Errungenschaft

jeder waltet und haftet mit seinem Vermögen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Nenne alle Gegenstände des Eigengutes + Gesetzesartikel (6)

A

ZGB Art 198

  1. Gegenstände persönlicher Gebrauch
  2. Vermögenswerte (vor der Ehe erworben, während Ehe unentgeltlich)
  3. Genugtuungansprüche
  4. Ersatzanschaffungen für Eigengut
  5. Gegenstände, die durch Ehevertrag zu Eigengut erklärt werden
  6. Kapitalleistungen einer Vorsorgeeinrichtung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Erkläre das Surrogationsprinzip

A

Besagt, dass Vermögenswerte derjenigen Vermögensmasse zugeordnet werden aus welcher das Geld für die Anschaffung kommt/kam

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Q

Was gehört zur Errungenschaft?+ Gesetzesartikel (5)

A

ZGB 197

  1. Arbeitserwerb (oder Ersatzeinkommen)
  2. Ertäge aus Eigengut
  3. Leistungen aus Vorsorge (Rente)
  4. Ersatzanschaffungen aus Errungenschaften
  5. alles was nicht Eigengut ist
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
26
Q

Nenne Beispiele (3) wo das Surrogationsprinzip angewendet werden kann

A
  1. Ersatzanschaffungen aus Eigengut oder Errungenschaften
  2. Guthaben 3A
  3. Lebensversicherungen mit Rückkaufwert
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
27
Q

Zu welcher Vermögensmasse gehören Anwartschaften?

A

güterrechtlich gesehen zu keiner - werden separat behandelt (zB AHV, BVG, Risikoversicherungen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
28
Q

Was bedeutet “Miteigentum” wird vermutet? (ordentlicher Güterstand)

A

Wenn man nicht mehr feststellen kann zu welcher Vermögensmasse ein Gegenstand gehört, wird er automatisch zu Errungenschaft

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
29
Q

Was ist eine “untrennbare Mischung”? (ordentlicher Güterstand)

A

Vermögenswerte (v.a. Konten) vermischen sich und es kann nicht mehr festgestellt werden zu welcher Vermögensmasse es gehört = Errungenschaft

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
30
Q

Definiere Vorschlag und Rückschlag

A

Bei der Auflösung eines Güterstandes werden die Errungenschaften hälftig geteilt und dem anderen zugewiesen = Vorschlag

ist die Summe negativ = Rückschlag (wird nicht berücksichtigt bei der Auseinandersetzung)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
31
Q

Wie berechnet sich der Vorschlag?

A

Saldo Errungenschaften
+ Hinzurechnungstatbestände nach Art 208
+ Ersatzforderungen nach Art 206 + 209
./. Schulden der Errungenschaften
= Vorschlag

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
32
Q

Welcher Zeitpunkt ist ausschlaggebend für Umfang und Wert der Errungenschaft?

A

Umfang = Zeitpunkt der güterrechtlichen Auseinandersetzung (Tod, Einreichung Scheidung)

Wert = Zeitpunkt Scheidungsurteil

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
33
Q

Definiere wann der Fall einer Ersatzforderung bzw. Mehrwertanteil entstehen könnte

A

Wenn während der Ehe ein Vermögenswert die Vermögensmasse wechselt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
34
Q

Unterscheide Ersatzforderung und Mehrwertanteil

A

Mehrwertanteil: Vermögensmasse geht von Partner A zu Partner B

Ersatzforderung: Vermögensmasse (Eigengut) wird zu Errungenschaft oder umgekehrt bei Partner A

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
35
Q

Was sind die Voraussetzungen um einen Mehrwertanteil geltend zu machen, die Folgen + Gesetzesartikel

A

ZGB Art 206

  1. Leistung zur Verbesserung, Erwerb, Erhalt von Vermögensgegenständen von Partner A zu Partner B
  2. ohne Schenkungsabsicht oder Gegenleistung
  3. ein Mehrwert entsteht

Minderwert wird nicht berücksichtigt im Gegensatz zu Art 209 (Ersatzforderung)

Folgen:
volle Rückerstattung der Leistungen

kann schriftlich wegbedungen werden (Ehevertrag)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
36
Q

Was sind die Voraussetzungen für eine Ersatzforderung, die Folgen + Gesetzesartikel

A

ZGB Art 209

  1. Leistung zur Verbesserung, Erwerb oder Erhalt von Vermögensgegenständen von Vermögensmasse 1 Partner A zu Vermögensmasse 2 Partner A
  2. konjunktureller Mehrwert entsteht

Minderwert wird ebenfalls berücksichtigt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
37
Q

Unterscheide konjunktureller und industrieller Mehrwert

A

konjunkturell:
- durch Marktlage, ohne wertschöpferische Tätigkeit Gatte/ Dritter

industriell:
entsteht durch intensive Bewirtschaftung des Vermögens
= Einkommen = Errungenschaft

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
38
Q

Wie wird ein konjunktureller Mehrwert aufgeteilt?

A

Nach Anteil der verwendeten Vermögensmasse

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
39
Q

Was ist eine Hinzurechnung (2)+ Gesetzesartikel

A

ZGB Art 208

  1. unentgeltliche Zuwendung der letzten 5 Jahre vor der güterrechtlichen Auseinandersetzung, wenn ohne Zustimmung Partner
  2. Vermögensentäusserung, die vorgenommen wurden um den Anteil des anderen absichtlich zu schmälern
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
40
Q

Beschreibe den Ablauf einer güterrechtlichen Auseinandersetzung (2.10)

A
  1. Trennung Frauen- und Mannengut
    1.1 Rücknahme Eigengut
    1.2 Teilung von Miteigentum
    1.3 Begleichung gegenseitiger Schulden
    1.4 Zuordnung von Schulden ggü. Dritten
  2. Berechnung Vorschlag / Rückschlag
    2.1 Summe Errungenschaften beider
    2.2 Korrektur zugunsten des Miteigentums 207
    2.3 Hinzurechnungen 208
    2.4 Mehrwertanteile 206
    2.5 Ersatzforderungen 209 (Mehr- und Minderwert
    2.6 abzüglich Schulden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
41
Q

Wie viel erhält jeder Ehegatte vom Vorschlag, wie viel vom Rückschlag im Normalfall? Sind andere Regelungen denkbar? + Gesetzesartikel

A

ZGB Art 216 Normalfall: je 50/50 der Errungenschaften

Anteile oder gar Meistbegünstigung durch Ehevertrag möglich
Wichtig: Pflichtteile nicht gemeinsamer Kinder dürfen nicht verletzt werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
42
Q

Definiere Gütergemeinschaft + Gesetzesartikel

A

ZGB Art 221-246

ist ein vertraglicher Güterstand, wo 3 Gütermassen existieren:
1. Eigengut A
2. Eigengut B
3. Gesamtgut

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
43
Q

Welche Arten der Gütergemeinschaft existieren? + Gesetzesartikel

A
  1. Allgemeine Gütergemeinschaft Art 222
  2. Beschränkte Gütergemeinschaft Art 223 = Errungenschaftsgemeinschaft
  3. andere Gütergemeinschaft Art 224
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
44
Q

Wie gestaltet sich die Allgemeine Gütergemeinschaft?

A

Vermögen und Einkünfte werden dem Gesamtgut zugeordnet

Mindestumfang Eigengut:
- Gegenstände persönlicher Gebrauch
- Genugtuungsansprüche
- Ersatzanschaffungen für das Eigengut

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
45
Q

Worin unterscheiden sich die Errungenschaftsgemeinschaft und die andere Gütergemeinschaft?

A

wo die Erträge aus Eigengut hinfallen

Errungenschaftsgemeinschaft = ins Gesamtgut
andere Gemeinschaft = ins Eigengut (hierbei ist eine genaue Definition des Eigen- und Gesamtguts vorzunehmen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
46
Q

Wie gestaltet sich die Verfügungsgewalt und Schuldenhaftung bei der Gütergemeinschaft? + Gesetzesartikel

A

ZGB Art 227-235

  • jeder verwaltet sein Eigengut und über das Gesamtgut im ordentlichen Rahmen
  • gemeinsame Verfügung über Gesamtgut bei ausserordentlichen Anschaffungen

Haftung:
Vollschulden (Schulden der Gemeinschaft für ordentliche Geschäfte): mit Eigengut + Gesamtgut

Eigenschulden: mit Eigengut + 50% Gesamtgut

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
47
Q

Was ist der Vorteil einer Gütergemeinschaft?

A

es kann vertraglich festgelegt werden, was Gesamtgut ist. Dies gibt mehr Spielraum und Erbansprüche gemeinsamer Nachkommen können umgangen werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
48
Q

Wie kann die Gütergemeinschaft aufgelöst werden? (3)

A
  1. Tod
  2. Vereinbarung anderer Güterstand
  3. Scheidung (hier erfolgt die Teilung wie bei der Errungenschaftsbeteiligung, jedoch ehevertragliche Abänderungen möglich)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
49
Q

Nenne die Merkpunkte zur Gütertrennung (3) + Gesetzesartikel

A

ZGB 185-192 / 247-251

vertraglicher oder angeordneter Güterstand

  1. jeder waltet und haftet mit seinem eigenen Vermögen
  2. kein Gesamtgut
  3. keine Ansprüche auf allfällige Vermögensvermehrung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
50
Q

Nenne die Formvorschrift des Ehevertrags + Gesetzesartikel

A

ZGB 182-184

öffentliche Beurkundung
kann vor oder nach der Eheschliessung geschlossen werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
51
Q

Welche Änderungen können mittels Ehevertrag vorgenommen werden? (9)

A

ordentlicher Güterstand:
1. Zuweisung Vermögenswerte der Errungenschaft zu Eigengut
2. Erträge Eigengut sollen im Eigengut bleiben
3. Ausschluss, Änderung Mehrwertanteil
4. Vorschlagsbeteiligungsänderung
5. Zuteilung Wohnung / Hausrat an überlebenden Gatten

Gütergemeinschaft:
6. Beschränkung auf Errungenschaft
7. Ausschluss Vermögenswerte
8. Zuweisung zum Gesamtgut
9. Bestimmungen über Teilung des Gesamtguts

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
52
Q

Worum geht es im Erwachsenenschutzrecht? (4)

A
  1. Erweiterung der Vormundschaft
  2. Regelung von Situationen, wo die Person nicht mehr oder nur noch teilweise selber handeln kann
  3. Rechte der Bedürftigen besser schützen
  4. Grössere Flexibilität der behördlichen Massnahmen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
53
Q

Wie ist der Erwachsenenschutz organisiert? (3)+ Gesetzesartikel

A

ZGB 360-456

  1. Eigene Vorsorge
  2. Behördliche Massnahmen
  3. Zuständigkeit der Fachbehörde KESB
54
Q

Wie ist die Eigene Vorsorge im Erwachsenenschutzgesetz unterteilt (2)?

A
  1. Vorsorgeauftrag
  2. Patientenverfügung
55
Q

Nenne die Merkpunkte zum Vorsorgeauftrag (7)

A
  1. Bestimmung entscheidungsberechtigte Person im Fall von Urteilsunfähigkeit
  2. Personen - & Vermögensvorsorge
  3. Form: handschriftlich oder öffentlich beurkundet
  4. Zivilstandesamt führt Liste über Aufträge
  5. KESB prüft Eignung der Beauftragten Person und händigt Legitimationsurkunde aus
  6. Entschädigung kann vertraglich geregelt oder von der KESB bestimmt werden
  7. KESB schreitet ein bei Missbrauch der Vertreterverhältnisse
56
Q

welche gesetzlichen Massnahmen greifen wenn kein Vorsorgeauftrag / Patientenverfügung vorhanden ist?

A
  1. Vertretung durch Ehegatten
  2. Vertretung bei medizinischen Massnahmen gem. Art 378 ZGB
  3. schriftlicher Pflegevertrag bei Heimaufenthalten (kantonale Aufsicht)
57
Q

Was sind die behördlichen Massnahmen im Erwachsenenschutzgesetz?

A

erstrangig Betreuung durch Familie/ Nahestehende
zweitrangig von der KESB angeordnete Massnahmen und Beistandsmandate

58
Q

Nenne die verschiedenen Beistandsmandate und erkläre kurz (5)

A
  1. Dauermandat (von KESB ernannt, so wenig wie nötig, Berichterstattung an KESB)
  2. Begleitbeistand (Erledigung best. Angelegenheiten, keine eingeschränkte Handlungsfähigkeit)
  3. Vertretungsbeistand (Einschränkung Handlungsfähigkeit möglich, Vermögensverwaltung)
  4. Mitwirkungsbeistand (best. Handlungen nur noch mit Zustimmung Beistand, Schutz des Hilfsbedürftigen)
  5. Umfassende Beistandschaft (dauerhafte UrteilsUNfähigkeit, alle Angelegenheiten: Personensorge, Vermögenssorge, Rechtsverkehr)
59
Q

wann kann die KESB eine fürsorgerische Unterbringung anordnen?

A
  1. schwere psychische Störungen
  2. geistige Behinderung
  3. schwere Verwahrlosung

periodische Prüfung vorgesehen

60
Q

Welche Bereiche umfasst das Erbrecht des ZGBs + Gesetzesartikel

A
  1. gesetzliche Erben 457-466
  2. Verfügungen von Todes wegen 467-536
  3. Eröffnung des Erbganges 537-550
  4. Wirkung des Erbganges 551-601
  5. Teilung der Erbschaft 602-640
61
Q

Was regelt das Erbrecht? (2)

A
  1. Übergang sämtlicher Rechte und Pflichten auf die Erben
  2. bestimmt wie und über wie viel vom Vermögen des Erblassers verfügt werden kann
62
Q

Wer ist per Gesetz ein Erbe?

A
  1. überlebender Ehegatte
  2. Nachkommen
  3. Eltern, Geschwister und deren Nachkommen
  4. Grosseltern, Onkel/Tante und deren Nachkommen

gem Parentelsystem

63
Q

Was ist ein Parentel und welche sind im Erbrecht relevant?

A

Eine Verwandschaftslinie

Im Erbrecht relevant: 1.-3. Parentel

64
Q

Kann von der gesetzlichen Erbfolge abgesehen werden?

A

Ja, durch eingesetzte Erben und Erbverträge unter Wahrung des Pflichtteils

65
Q

Wann greift das Parentelsystem?

A

wenn weder Erbvertrag, noch Testament vorhanden ist = gesetzliche Rangfolge

66
Q

Wer erbt wenn niemand im 1.-3. Parentel vorhanden ist? + Gesetzesartikel

A

ZGB 466
Gemeinweisen (Kanton oder Gemeinde)

67
Q

Sind Eltern von vorverstorbenen Ehegatten erbberechtigt?

A

nein

68
Q

Wie viel erben Nachkommen? + Gesetzesartikel

A

a. 1/2, wenn überlebender Ehegatte vorhanden
b. sonst alles

ZGB 457

69
Q

Wie viel erbt ein überlebender Ehegatte? + Gesetzesartikel

A

ZGB 462
a. 1/2, wenn Nachkommen vorhanden
b. 3/4, wenn Erben des elterlichen Stammes vorhanden sind
c. sonst alles

70
Q

Wie viel erbt das elterliche Parentel? + Gesetzesartikel

A

ZGB 458

a. nichts, wenn Nachkommen vorhanden sind
b. 1/4, wenn überlebender Ehegatte vorhanden ist
c. sonst je Elternteil 1/2

71
Q

Wie viel erbt das grosselterliche Parentel? + Gesetzesartikel

A

ZGB 459
a. nichts wenn Nachkommen, Ehegatten oder Angehörige des elterlichen Parentels vorhanden sind
b. sonst ganze Erbschaft (je 1/2 wenn noch am Leben)

72
Q

Nenne die Regeln der Erbfolge (3)

A
  1. höheres Parentel erbt nur, wenn niemand im niedrigeren vorhanden ist
  2. Eintrittsprinzip (Nachkommen treten an die Erbstelle ihrer vorverstorbenen Vorfahren)
  3. Zerfall der Erbschaft in zwei bei unverheirateten Personen (je hälftig an Mutter- und Vaterseite - wenn eine Seite bereits verstorben = alles an andere Seite)
73
Q

Welche Arten von Verfügungen von Todes wegen existieren?

A
  1. letztwillige Verfügung (Testament)
  2. Erbvertrag
74
Q

nenne die wichtigsten Merkpunkte zur Verfügung von Todes wegen (5)

A
  1. formstreng, vertreterfeindlich, höchstpersönlich
  2. Entfaltung der Wirkung nach Tod
  3. nur von urteilsfähigen, mündigen Personen errichtbar
  4. Verteilung der Erbschaft via Verfügung kann nicht an Dritte abgetreten werden
  5. Wahlrechte einräumen ist erlaubt
75
Q

Was ist ein Vertrag über Erbanwartschaft? (3)

A
  1. ein Vertrag zwischen zwei Erben, wenn der Erblasser noch am Leben ist.
  2. Es ist keine Verfügung von Todes wegen
  3. nur mit Zustimmung Erblasser erlaubt
76
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zum Testament + Gesetzesartikel (4)

A

ZGB 498-511

  1. Einseitiges Rechtsgeschäft
  2. kann jederzeit abgeändert und ergänzt werden (in Errichtungsform) oder vernichtet werden
  3. gesetzliche Vermutung: neu ersetzt alt
  4. Aufbewahrung bei kantonaler Stelle möglich
77
Q

Welche Arten von Testamenten gibt es?

A
  1. eigenhändiges Testament ZGB 505 (handschriftlich + Unterschrift, mit TT/MM/JJ)
  2. öffentliches Testament ZGB 499ff (Beglaubigung durch zwei Zeugen, sowie 1 Notar)
  3. Mündliches Nottestament ZGB 506 (ausserordentliche Umstände, 2 Zeugen werden mit Beurkundung beauftragt)
78
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zum Erbvertrag (5)

A
  1. zweiseitiges Rechtsgeschäft
  2. Öffentliche Beurkundung
  3. zwei Zeugen nötig
  4. Abänderung nur im gegenseitigen Einverständnis möglich
  5. Einschränkung: Pflichtteilsschutz
79
Q

Was ist der Pflichtteil? + Gesetzesartikel

A

ZGB 471
Einschränkung der frei verfügbaren Quote des Nachlasses durch gesetzliche Erbansprüche

Werden anhand des gesetzlichen Anspruches gerechnet

80
Q

Nenne die Pflichtteile gültig bis 2022

A

Nachkommen = 3/4
Ehegatten = 1/2
jedes Elternteil = 1/2

jeweils des gesetzlichen Anspruches

81
Q

Nenne die Pflichtteile ab 2023

A

Nachkommen und Ehegatten = 1/2 des gesetzlichen Anspruches

82
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zur Nutzniessung einer Erbschaft (5)

A
  1. kann dem überlebenden Ehegatten gewährt werden
  2. Voraussetzung: keine nichtgemeinsamen Nachkommen
  3. entfällt bei Wiederheirat auf jene Teile der Erbschaft die pflichtteilsgeschützt gewesen wären
  4. Erbschaft ist Eigentum der Kinder, wird aber vom überlebenden Gatten vollumfänglich genutzt
  5. frei verfügbare Quote: 1/2
83
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zur Enterbung (5)

A
  1. einseitiges Rechtsgeschäft
  2. Pflichtteil kann verletzt werden
  3. Gründe:
    a) schwere Straftat
    b) Familiäre Pflichten schwer verletzt
    c) Präventiventerbung
  4. Verpflichtung zur Enterbung Dritte kann nicht festgehalten werden
  5. Möglichkeit zur Widerrufung und Vergebung muss gegeben sein
84
Q

Was ist eine Präventiventerbung? + Gesetzesartikel

A

1/2 des Pflichtteils kann präventiv entzogen werden, wenn ein Erbe Verlustscheine hat und diesen Erbteil seinen Nachkommen zukommen lassen möchte
Voraussetzung: Verlustschein bei Eröffnung Erbgang noch vorhanden

ZGB 480

85
Q

Was ist ein Erbverzicht?

A

Eine Enterbung durch Einwilligung mittels Erbvertrag

86
Q

Welche Verfügungsgeschäfte sind im Erbrecht vorgesehen? (8)

A
  1. Erben einsetzen
  2. Vor- und Nacherben einsetzen 488
  3. Vermächtnisse/Legate ausrichten 484
  4. Erbe an Auflagen und Bedingungen knüpfen 482
  5. Nutzniessung Ehegatte
  6. Stiftung auf Todesfall errichten 493
  7. Einsetzung Willensvollstrecker 517
  8. Teilungsvorschriften 608
87
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zu Vermächtnissen (4)

A
  1. stehen Vermächtnisnehmer zu
  2. obligatorischer Anspruch ggü. Erben
  3. Ersatzvermächtnis möglich, wenn Bedachter bereits verstorben
  4. Verschaffungsvermächtnis, wenn Gegenstand nicht in Erbmasse (Erben müssen beschaffen, wenn im Testament erwähnt)
88
Q

Was ist ein Willensvollstrecker?

A

Person (jur. / nat. / Erbe), die bestimmt wird um den Nachlass zu verteilen gem. den Richtlinien der Verfügung. Bis zur Teilung kann er alleine über die Erbschaft verfügen.

89
Q

Was ist das Willensvollstreckerzeugnis?

A

Wird zum Zwecke der Ausweisung gegenüber Dritten von der Testamenteröffnungsbehörde ausgestellt und überreicht.
muss innert 14 Tagen abgelehnt werden, sonst gültig

90
Q

Was sind die Aufgaben des Willensvollstreckers? (6) + Gesetzesartikel

A

ZGB 518 (nicht abschliessend)

  1. Überblick über Vermögen, Schuld, Pflichtteile, etc. verschaffen
  2. Kosten Todesfall + Steuern begleichen
  3. Vermächtnisse ausrichten
  4. Info an Erben (Erben haben Auskunftsrecht)
  5. Teilungsvorschlag, Rechenschaftsbericht und Schlussrechnung abgeben (min. jährlich)
  6. Teilung in Absprache mit Erben vornehmen
91
Q

Was ist der Sinn eines Willensvollstreckers?

A

Erbgemeinschaften sind nur einstimmig handlungsfähig, der Willensvollstrecker bis zur Teilung alleine = gut bei zerstrittenen Erbgemeinschaften

92
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zur Ungültigkeitsklage (3) + Gesetzesartikel

A
  1. Erbe oder Bedachter kann klagen
  2. Anfechtung mangelhaftes Testament
  3. Frist: 1 Jahr relativ, 10- 30 Jahre absolut ab Kenntnis der Verfügung und des Ungültigkeitsgrundes
    ZGB 519
93
Q

Welche Mängel können bei der Ungültigkeitsklage geltend gemacht werden (4)

A
  1. Erblasser war nicht verfügungsfähig
  2. Mangelhafter Wille (Bedrohung, Zwang, Irrtum)
  3. Rechtswidriger, unsittlicher Inhalt
  4. Formmangel
94
Q

Wann gilt die 30-jährige Frist bei der Ungültigkeitsklage?

A

bei bösgläubigen Bedachten im Falle von Verfügungsunfähigkeit oder Rechtswidrigkeit

= war schon bei der Errichtung der Verfügung bösgläubig, wusste über die Ungültigkeit Bescheid und beansprucht die erbrechtlichen Vorteile

95
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zur Herabsetzungsklage (6)+ Gesetzesartikel

A

ZGB 522ff
1. wenn Pflichtteil gemindert oder belastet wird
2. First: 1 Jahr ab Kenntnis der Verletzung
3. Klage richtet sich gegen den Begünstigten
4. auch für Verfügung unter Lebenden möglich
5. spätere Verfügungen gehen früheren vor
6. Gläubiger der benachteiligten Erben ebenfalls berechtigt, wenn Verlustscheine vorhanden sind

96
Q

Nenne Beispiele für Verfügungen unter Lebenden (5)

A
  1. Schenkung
  2. Erbabfindung
  3. Auskaufsbeträge
  4. Entäusserung mit Umgehungsabsicht (Herabsetzungsklage => wenn Begünstigter gutgläubig nicht mehr bereichert = kein Rückerstattungszwang)
  5. Zuwendungen auf Anrechnung an Erbteil (mit oder ohne Ausgleich)
97
Q

Wo wird der Erbgang eröffnet? innert welcher Frist?

A

am letzen Wohnort des Erblassers innerhalb von 1 Monat nach Ableben

98
Q

Nenne die (4) Voraussetzungen eines Erben

A
  1. lebend (ZGB 542)
  2. erbfähig = rechtsfähig, ZGB 539
  3. erbwürdig (ZGB 540)
  4. keine Ausschlagung
99
Q

Unter welchen Umständen kann der Erbgang eröffnet werden ohne das jemand gestorben ist? Was muss im Speziellen beachtet werden?

A

bei einer Verschollenerklärung
jedoch muss für eine bestimmte Zeit Sicherheiten für Rückgabe an Besserberechtigte oder den Verschollenen gewährleistet werden

100
Q

Nenne die Wirkung des Erbganges

A

Universalsuzkession in die Rechte und Pflichten des Erblassers

101
Q

Kann man unwissend Erbe werden?

A

Ja, man wird auch Erbe wenn man keine Kenntniss vom Tod des Erblassers hat

102
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zu den Sicherungsmassregeln (3) + Gesetzesartikel

A
  1. verhindert das Verschwinden / Verheimlichen von Vermögenswerte aus der Erbschaft
  2. werden angeordnet (Erben, Gläubiger, Vermächtnisnehmer oder Behörde)
  3. Zuständigkeit am letzten Wohnsitz des Erblassers

ZGB 551-559

103
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zur Siegelung (4) + Gesetzesartikel

A
  1. nach kantonalem Recht
  2. dient der Sicherung des Nachlasses (prov. Aufnahme der Vermögenssituation)
  3. meist in Kombination mit Sicherungsinventar
  4. Anwendung bei Gefährdungstatbeständen oder unbekannte / im Ausland lebende Erben

ZGB 552

104
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zur Inventaraufnahme (5) + Gesetzesartikel

A
  1. Sicherung der Vermögenswerte
  2. Meist in Kombination mit Siegelung
  3. v.a bei Erben unter Vormundschaft oder auf Verlangen
  4. Frist zur Ausschlagung (3 Monate) beginnt mit Bekanntgabe des Inventars
  5. Auskunftpflicht ggü. Erben

ZGB 553

105
Q

Wann kommt eine Erbschaftsverwaltung zum Zuge? + Gesetzesartikel

A

ZGB 554-556

bei Ungewissheit, wer das Erbe antritt oder zum Schutz der Miterben

106
Q

Wer kann Erbschaftsverwalter sein?

A

jede fähige, integre Person

107
Q

Wo sind Testamente einzuliefern? Besteht eine gesetzliche Pflicht?

A

an der Nachlassbehörde
es besteht eine gesetzliche Pflicht (bei Verletzung = erbunwürdig + Straftat der Urkundenunterdrückung)

108
Q

Müssen formungültige Testamente ebenfalls eingereicht werden? sind sie gültig?

A

müssen eingereicht werden und wenn rechtskräftig dann sind sie ebenfalls gültig

109
Q

innert welcher Frist wird ein Testament eröffnet? in welcher Form?

A

1 Monat, schriftlich oder mündlich

110
Q

Was ist ein Erbschein? wann wird er ausgestellt?

A

Bescheinigt die Erbenstellung, innert 1 Monat nach Testamentseröffnung bzw. Tod

111
Q

Kann ein Erbschein angefochten werden? Wenn ja, wie?

A

ja mittels einer Ungültigkeitsklage

112
Q

Wie kann man eine Erbschaft annehmen? (3) + Gesetzesartikel

A

ZGB 560

  1. Universalsuzkession
  2. Eintritt in Verträge (Erbvertrag)
  3. Verfügungshandlungen über die Erbschaft
113
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zu den Annahmearten im Zusammenhang mit einem öffentlichem Inventar (3 + 4 Unterpunkte)

A
  1. kann innert 1 Monat verlangt werden
  2. Inventarsbehörde erlässt Rechnungsfrist (Schulden und Forderungen)
  3. Erbe hat nach Erstellung 1 Monat Zeit um:
    - Ausschlagung
    - Amtliche Liquidation verlangen
    - unter öffentlichem Inventar annehmen = keine Haftung für nicht inventarisierte Schulden
    - vorbehaltslos annehmen
114
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zur amtlichen Liquidation (4) + Gesetzesartikel

A

ZGB 593-597

  1. kann von jedem Erben verlangt werden, wenn noch keine die Erbschaft angenommen hat
  2. keine Haftung für Schulden der Erbschaft
  3. Versilberung Vermögen
  4. Überschuss steht Erben zu
115
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zur Ausschlagung (6) + Gesetzesartikel

A

ZGB 566-579

  1. innert 3 Monaten vom Tod/Verfügung
  2. Erbenstellung entfällt (wie vorverstorben) = Nachrückung der Erben oder konkursamtliche Liquidation
  3. bei Zahlungsunfähigkeit des Erblassers wird sie gesetzlich vermutet
  4. Recht verwirkt, wenn über Erbschaft verfügt wurde
  5. Kann bei überschuldetem Erbe von Gläubiger angefochten werden
  6. Haftung ggü. Gläubiger des Erblassers, wenn in den letzten 5 Jahren Vermögenswerte empfangen wurde
116
Q

Nenne die Charakteristika einer Erbengemeinschaft vor Teilung (3) + Gesetzesartikel

A

ZGB 602-606

  1. Gesamteigentum
  2. Auskunftsrecht und -pflicht
  3. Solidarische Haftung
117
Q

Was passiert mit Vollmachten beim Ableben?

A

erlöschen, sobald Tod bekannt ist, ausser es ist anders vereinbart

118
Q

Wie erfolgt die Teilung einer Erbschaft? (3)

A
  1. Realteilung
  2. Teilungsvertrag
  3. Bildung von Losen durch Gericht (Teilungsklage)
119
Q

Was ist eine Ausgleichung? + Gesetzesartikel

A

ZGB 626-632

Ausgleichung von unentgeltlichen Zuwendungen des Erblassers zu Lebzeiten an einen gesetzlichen Erben “auf Anrechnung an den Erbteil” oder “Zuwendung mit Ausstattungscharakter” an Nachkommen

120
Q

Wer ist ausgleichungspflichtig?

A

nur gesetzliche Erben

121
Q

Was ist der Zweck des Ausgleichungsklausel?

A

gesetzliche Vermutung, dass alle Erben gleichbehandelt werden sollen

122
Q

Was sind Gegenstände mit Ausstattungscharakter? (4)

A
  1. Heiratsgut
  2. Vermögensabtretung
  3. Schuldenerlass
  4. alles was zur Existenzbegründung,-sicherung,-verbesserung verwendet werden kann
123
Q

Was sind keine Gegenstände mit Ausstattungscharakter? (2)

A
  1. übliche Gelegenheitsgeschenke
  2. Erziehungs- und Ausbildungskosten im üblichen Rahmen
124
Q

Welcher Zeitpunkt ist massgebend für den Wert einer Ausgleichung?

A

Zeitpunkt des Erbgangs

125
Q

Was sind Erbgangsschulden?

A

Schulden, die durch den Tod entstanden sind (Bestattung, etc.)

126
Q

Was sind Erbschaftsschulden?

A

Schulden, die in der Erbschaft enthalten sind (vom Erblasser)

127
Q

Wann verjähren Erbschaftsschulden? Wie sieht die Haftungssituation aus?

A

innert 5 Jahren nach Teilung = solidarische Haftung
innert 5 Jahen nach Fälligkeit (nach Teilung) = Haftung mit Höhe Erbteil

128
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zur Erbschaftsklage (3) + Gesetzesartikel

A

ZGB 598-601

  1. Klage von nichtbesitzenden Erbe an besitzenden Nichterben
  2. auf Herausgabe der Erbschaft
  3. Frist 1 Jahr ab Kenntnis, 10 Jahre ab Tod /Eröffnung Testament
129
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zur Teilungsklage (3) + Gesetzesartikel

A

ZGB 604

  1. nicht besitzender Erbe an besitzenden Erben
  2. jederzeit verlangbar, ausser wenn ungeborenes Kind Erbe ist
  3. Gericht am letzten Wohnort Erblasser zuständig
130
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zur Vermächtnisklage (2) + Gesetzesartikel

A

ZGB 562-565

  1. Vermächtnisnehmer hat obligatorischen Anspruch
  2. Verjährung innert 10 Jahren nach Fälligkeit oder Testamenteröffnung
131
Q

Wie kann ehe- und erbrechtlich der Ehegatte meistbegünstigt werden? (6)

A
  1. Güterstand modifizieren
  2. 100% Vorschlag vermachen
  3. Kinder auf Pflichtteil setzen
  4. Nutzniessung am Nachlass einräumen
  5. 1/2 Nachlass zum Eigentum vermachen
  6. Zuweisung von Wohnung und Hausrat