Vorschulische Förderung durch institutionalisierte Bildung Flashcards

1
Q

Was bringt ein Kindergarten-/Vorschulbesuch?

A

fördert frühe Einschulung und erfolgreichen Schulbesuch

Erwerb von Schulfähigkeiten wie zuhören, arbeiten, Kooperation, lesen, rechnen

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2
Q

Was sind die allgemeinen Ergebnisse experimenteller US-Studien?

Perry-Preschool-Program und Abecedarian Project

A
  • Intelligenz (kurzfristig oder stabil) erhöht
  • Mittelfristig bessere Schulleistungen und besseres schulisches Verhalten
  • Langfristig “Verbürgerlichung”
  • Kritisch: Beleg der Förderlichkeit nur in bildungsfernen Familien und spezielle Interventionsprogramme
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3
Q

Was waren die Ergebnisse des PPP?

A
  • Verbesserte kognitive Entwicklung im Vorschulalter
  • Höhere Leistungen in Schulleistungstests bis ins Jugendalter
  • Unproblematischere Schullaufbahnentwicklung
  • Höherer erreichter Schulabschluss
  • Später seltender Sozialhilfebezug
  • vermehrt höheres Einkommen
  • Gesundheitsbewusstere Lebensweise und höhere Gesundheit
  • mit 40 Jahren in Lebensführung bürgerlicher und ethisch orientierter, weniger Abtreibungen
  • weniger kriminell
  • Justizkosten und mögliche Opfer deutlich gesenkt
  • Ökonomischer Nutzen des Programms für Jungen größer als für Mädchen
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4
Q

Was waren die Ergebnisse des AP?

A
  • verbesserte kognitive Entwicklung
  • IQ-Gewinne länger angehalten als im PPP
  • Schulleistungen verbessert
  • Weniger Klassenwiederholungen
  • Höhere erreichte Schulabschlüsse
  • Weniger Teenager Schwangerschaften
  • Weniger Raucher
  • Seltener Konflikte mit dem Gesetz –> positive Effekte bis ins Erwachsenenalter nachweisbar
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5
Q

Was zeigt eine Metaanalyse zu Intelligenzeffekten beim Chicago-Child-Parent-Center-Programm?

A
  • Langfristwirkung von allgemeinen Frühfördermaßnahmen (vor allem Kindergartenprogramme u.ä.) auf Intelligenz in Metaanalyse mit 39 Stichproben und 7584 Teilnehmern
  • Kurzfristige Effekte (d=0.37), langfristig verschwinden sie
  • kontinuierliche Förderung nötig
  • Ergebnis bezieht sich nur auf Intelligenz, nicht auf Schulleistung oder andere Effekte
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6
Q

Welche Auswirkungen hat Kindergartenbesuch (Ebene aggregierter Daten)?

A
  • Höhere Intelligenz
  • bessere Ergebnisse in Schulleistungsstudien
  • mehr schulpositives Verhalten (Disziplin)
  • seltener Klassenwiederholung
  • höheres gesellschaftliches Bildungsniveau
  • frühere Einschulung
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7
Q

Was sind wichtige Studien innerhalb von Ländern?

A

Kindergartenbesuch in Schweden
NICHD
Head-Start
Kinderkrippe Deutschland

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8
Q

Was brachte der Kindergartenbesuch in Schweden?

A
  • Institutionell betreute Kinder in der kognitiven und sozial-emotionalen Entwicklung überlegen
  • positiver Effekt auf kognitive Testleistungen auch bei Herauspartialisierung relevanter Elternmerkmale
  • korrespondiert mit positiven Effekten auf Lehrerschulleistungsurteil, geringere Ängstlichkeit, höhere Ausdauer, mehr Unabhängigkeit, unproblematischeren Übergang von Vorschule auf Schule
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9
Q

Was zeigt sich beim NICHD?

A

Folgen familiärer Erziehung größer als frühkindliche institutionalisierte Erziehung

Mögliche negative Effekte: umfangreichere Fremdbetreuung –> später eher Verhaltensprobleme

Kritisch: Effektstärke wegen unstandardisierter Größen kaum interpretierbar

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10
Q

Was waren die Ergebnisse der Head-Start Studie?

A
  • positive Effekte, auch bei jüngeren Geschwistern, die nicht teilnahmen
  • häufiger Schulabschluss, höhere Schulausbildung und geringere Kriminalität
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11
Q

Was waren die Ergebnisse der Kinderkrippe Deutschland?

A
  • positive Effekte frühkindlicher Erziehung und Bildung auch für Kinderkrippen
  • Wahrscheinlichkeit eines späteren Gymnasialbesuchs steigt
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12
Q

Was sind Qualitätsmerkmale frühkindlicher institutioneller Betreuung?

A
  • Qualifikation
  • didaktisches und inhaltliches Fachwissen
  • Wissen über das Lernen von Kindern bei Erzieherinnen
  • bildungsbezogenes Curriculum (Literalität, mathematische Grundfertigkeiten)
  • Qualität der verbalen Interaktionen mit Kindern (gemeinsam geteilte Denkprozesse)
  • Stellen offener Fragen
  • curriculumsbezogene Aktivitäten in Sprache und Mathematik
  • Unterstützung des kindlichen Lernens in der Familie, Austausch mit Eltern
  • Zusätzlich: emotionale Wärme, Eingehen auf Bedürfnisse und Durchsprechen von Konflikten
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13
Q

Welcher negative Effekt wurde von der NICHD Studie berichtet?

A

Mehr externalisierende Verhaltensprobleme bei umfangreicherer Fremdbetreuung im Alter von 6 Monaten bis Einschulungsalter

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14
Q

Was sind Kinderkrippenbesuchseffekte im Kindergartenalter?

A
  • Krippenbesuch förderlich für kognitive Entwicklung, mit dem Älterwerden schwächer
  • positiver Effekt des Krippenbesuchs auf kognitive Entwicklung wird durch negative Auswirkungen auf Sozial- und vor allem Lernverhalten (aus Sicht der Erzieherinnen und Lehrerinnen) maskiert
  • Matching vs. Nicht-Matching: Matching verdeckt Zusammenhänge mit elterlichen Hintergrundmerkmalen, macht dafür Krippeneffekte reiner messbar
  • Migranten profitieren auch vom Kinderkrippenbesuch, gemäß Kindergartendaten besonders
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15
Q

Was sind Gemeinsamkeiten von PPP und AP?

A
  • Frühe Förderung von Kindern aus bildungsfernen Familien
  • Wirksamkeit experimentell untersucht
  • Nachweislich langfristige positive Effekte
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16
Q

Vorausgesetzt Krippenbesuch hat einen allgemein kompetenzerhöhenden Effekt: Was sind die positiven Konsequenzen für eine Gesellschaft?

A
  • Höhere berufliche Leistungen
  • Verbesserung im alltäglichen Handeln
  • Gesteigerte wirtschaftliche Produktivität
17
Q

Je früher und länger Kinder aus bildungsfernen Familien den Kiga besuchen, desto seltener…?

A
  • Gibt es eine Rückstellung bei der Einschulung
  • Gilt auch für Kinder mit Migrationshintergrund –> wichtig ist günstige soziale Zusammensetzung
18
Q

Was sind Qualitätsmerkmale von Betreuung, die auf die Förderung kognitiver Fähigkeiten wirken?

A
  • Qualifikation der Erzieherinnen
  • Bildungsbezogene Aktivitäten
  • Qualität verbaler Interaktionen
  • Unterstützung des kindlichen Lernens in der Familie
19
Q

Wie entwickeln sich die Effekte von Krippenbesuch über die Zeit?

A

Grazer Studien: Effekte mittelfristig stabil (Kiga: 2-4 Jahre), schwächen sich langfristig ab (GS: 7-9 Jahre), verschwinden aber nicht

20
Q

Was sind die Kernelemente des AP?

A
  • Kindern die Welt und ihre Regeln erklären –> Anregung von Gehirnprozessen der Klassifikation und Vorhersage
  • In einer sicheren und entwicklungsadäquaten Umwelt Kinder ermutigen, eigene Aktivitäten zu beginnen (Autonomie & Herausforderung)
  • Stabilität und Kontinuität in der Betreuung
  • Sprach- und Kommunikationsfertigkeiten der Kinder schulen, damit sie ihre Bedürfnisse angemessen zum Ausdruck bringen können
  • Positive Interaktionen, Verhaltensregulation und Rücksicht auf andere fördern –> Vorbereitung auf Schule und das Leben im Allgemeinen
21
Q

In welchen Bereichen waren in Schweden Kinder mit Kiga-Besuch Kindern ohne Koga-Besuch überlegen?

A

Kognitive und sozial-emotionale Entwicklung

22
Q

Welcher Effekt des Head-Start-Programms ist besonders hervorzuheben?

A

Auch jüngere Geschwister die nicht teilnahmen profitierten

23
Q

Was sind Auswirkungen verschiedener Formen und Qualität von Kindergarteneinrichtungen?

A
  • Qualifikation der Erzieher
  • didaktisches und inhaltliches Fachwissen
  • Wissen über Lernen von Kindern
  • bildungsbezogenes Curriculum
  • Qualität der verbalen Interaktionen
24
Q

Was sind die Ergebnisse der Grazer Studie im Grundschulalter?

A
  • Krippenbesuch fördert mit Einschränkungen die Entwicklung
  • Krippenbesuch fördert die kognitive Entwicklung, aber schwächer als im Kindergartenalter und die positiven Effekte werden durch negative auf Lernverhalten maskiert
  • Aus Sicht der Lehrerinnen wird die Sozial- und Lernverhaltensentwicklung negativ beeinflusst
  • Die Effekte schwächen sich mittel/langfristig ab (ca. sieben bis neun Jahre), verschwinden aber nicht
  • Krippenbesuch hat über positive Effekte auf die kognitive Entwicklung einen positiven Effekt auf Gymnasialempfehlung, über negative Effekte auf Lern- und Sozialverhalten einen negativen Effekt auf Gymnasialempfehlung, zudem einen direkten negativen Effekt, in der Summe also negativ
25
Q

Probleme?

A

Problem 1
Problemverhalten. Vermutlich Folge der Auseinandersetzungen mit Gleichaltrigen („Selbstbehauptungstraining“). Und Lernverhalten?

Problem 2
Positive Effekte auf Gymnasialempfehlung (Fritschi & Oesch) können wir nicht bestätigen.
Stichprobenbesonderheiten? Urteilsproblem der Lehrkräfte (oder des Systems)? (s. a.: Abhängigkeit der Gymnasialempfehlung vom wahrgenommenen Lern- und Sozialverhalten)

Problem 3 (Exkurs):
Nicht durch das Modell erklärbare direkte Elterneffekte auf Gymnasialempfehlung.
Deshalb notwendig (Validität, Fairness): Objektivierung des Lehrerurteils. Nicht von Lehrerinnen und Lehrern verlangen, was sie kaum können: Klassen- und schulen-übergreifendes objektives Urteil.