Psychoanalyse Flashcards

1
Q

Dokumentation einer Sitzung inspiriert von W. Mertens

A

Anmutungen, Gefühlseindrücke, Nachhall von Konflikten und vergangenen Traumatisierungen (des Therapeuten), vorbewusste Gegenübertragung, Rollenempfänglichkeit, Reverien, implizite und explizite Konzepte und Deutungsentwürfe

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2
Q

Entscheidungsprozesse in der Psychoanalyse

A

Freies Erzählenlassen vs. dialogisches Begleiten
Abstinenz und Neutralität bewahren vs. spontan und authentisch kommunizieren
Einsichten ermöglichen vs. korrigierende, emotionale Erfahrungen bereitstellen
Abgewehrte Bedeutung im Patienten entdecken oder sie in der intersubjektiven Begegnung neu erschaffen
Übertragung-Inszenierungen nur im Außen analysieren vs. sich selbst als Mitspieler begreifen, der für die Inszenierung verwendet wird (Arbeit an der Übertragung vs. Arbeit in der Übertragung)
Analytiker als Objekt von alten Beziehungserfahrungen oder als Entwicklungsobjekt, um neue Beziehungserfahrungen zu machen
Genetische Deutung mit Rekonstruktion und Konstruktion vs. Beziehung im Hier und Jetzt
Arbeiten an der vorbewußten Oberfläche vs. Deutung Angst bereitender unbewusster Phantasien (Deutungen an der Oberfläche vs. tiefe Deutungen)

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3
Q

Klassische Schulen

A

Triebtheorie
Ich-Psychologie
Objektbeziehungstheorie
Selbstpsychologie,
Nun auch Intersubjektivismus

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4
Q

Spezifische Eigenschaften des Unbewussten

A

Prozesse der Verdrängung und Verschiebung
Unzerstörbarkeit der Inhalte
Dominanz von Primärprozess und Lustprinzip
Abwesenheit von Zeit, Kausalität, Verneinung und Widerspruch

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5
Q

Modi des Zuhörens in der Psychoanalyse

A

Gleichschwebende Aufmerksamkeit
Dichte Prozessanalyse
Stellvertretende Introspektion/Empathie
Intersubjektives Zuhören

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6
Q

Grundlagen psychoanalytischer Diagnostik (lt. Mertens)

A

Konzentration auf unbewußte intrapsychische Vorgänge
Konzentration auf bewußte und vorbewußte psychische Vorgänge
Analytisches Erstinterview
Änderung nach Erstinterview

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7
Q

Psychoanalytische Diagnostik
Konzentration auf unbewußte intrapsychische Vorgänge

A

Annahme von intrapsychischen Konflikten, Traumatisierungen und Entwicklungsdefiziten
Symptom als Manifestation einer inneren Konstellation von Konfliktverarbeitungsmodi, Abwehr- und Anpassungsvorgängen in Form von Kompromißbildungen sowie von ichstrukturellen Beeinträchtigungen
Verstehen der derzeitigen Konflikt- und Symptomkonstellation eines Menschen im Kontext seiner lebensgeschichtlichen Erfahrungen, Abgrenzung einer aktualneurotischen Symptomatik
Beachtung des Gegenwarts- und Vergangenheitsunbewussten

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8
Q

Psychoanalytische Diagnostik
Konzentration auf bewusste und vorbewusste psychische Vorgänge

A

Konzentration auf das Interaktionsverhalten, in dem sich intrapsychische Prozesse manifestieren
Beachtung der Mimik, Gestik, Körperhaltung, Prosodie des Sprechens
Beachtung von Diskrepanzen zwischen verbalen und nonverbalen Ausdrucksmomenten
Wahrnehmung der eigenen Gefühle, die durch den Patienten ausgelöst werden können

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9
Q

Psychoanalytische Diagnostik
Analytisches Erstinterview

A

Prinzip der Minimalstrukturierung
Bedeutung der szenischen Interaktion, vor allem der Eröffnungsszene - Verstehen der Übertragung und Gegenübertragung in der aktuellen Szene
Fähigkeiten dabei: Einfühlung in das Mitgeteilte, Introspektion in das dabei Erlebte, Beobachtung der nonverbalen Mitteilungen, Introspektion in dessen Rollenangebote

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10
Q

Psychoanalytische Diagnostik
Vorgehen im zweiten Teil (nach Erstinterview)

A

Stärkere Gesprächsstrukturierung: Erhebung einer biographischen Anamnese
Erweiterung des diagnostischen Feldes des Erstinterviews anhand hypothesengeleiterter spezifischer Fragen zu bestimmten Lebensbereichen
Optional: OPD, Fragebögen (z.B. STIPO) und Tests
Formulierung eines neurosenpsychologischen Befunds im Hinblick auf Symptomatik, Neurose, Persönlichkeitsstörung, Strukturniveau, Abwehrmechanismen, Ressourcen, Bindungsstatus, Übertragungsbereitschaft
Evtl. Herausarbeitung eines Fokus

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11
Q

Welche Oberflächen aus der Oberflächenmetapher (Paniagua) gibt es?

A

Oberfläche des Patienten
Oberfläche des Analytikers
Bearbeitbare Oberfläche

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12
Q

Patienten-Oberfläche nach Paniagua

A

Wie erlebt sich der Patient in seinem Selbstverständnis? Opfer? Eigene Anteile? Welches Verständnis erhofft sich der Patient vom Analytiker?

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13
Q

Analytiker-Oberfläche nach Paiagua

A

Welches unbewusste Konfliktthema liegt vor?
Welche Ich-Funktionen sind von dem derzeitigen Konflikt betroffen?
Welche unbewussten Erwartungen richtet der Patient an seinen Analytiker?

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14
Q

Bearbeitbare Oberfläche nach Paniagua

A

Wie viel Konfliktspannung kann dem Pat. zugemutet werden?
Wie narzisstisch verletzbar ist er?
Was könnte an die Stelle seiner neurotischen Idealvorstellungen stehen?
In welchem Bewusstseinszustand befindet er sich, wenn sein Konflikt angesprochen wird?
Ist es sinnvoll, die Übertragung anzusprechen, oder sind die Übertragungen im Außen momentan emotional wichtiger?

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15
Q

Fähigkeiten eines guten Analytikers nach Zwiebel

A

Präsenz
Gegenübertragung
Einsicht

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16
Q

Beziehungsformen nach Moser und von Zeppelin

A

Funktional - narzißtisch, selbstbezogen bzw. Der Andere als Selbstobjekt
Resonant - symbiotisch, sichere Bindung anstrebend, Geborgenheit, Sicherheit
Responsiv - objektal, spiel zwischen Objekt und Subjekt, Verführung n. Laplanche

Beziehungsstörungen durch Ungleichgewichte der drei Komponenten
Außerdem:
Direkte Beziehung vs. Mikrowelt (Übertragungs-Gegenübertragungs-Inszenierung)

Konsequenzen in der analytischen Begegnung:
Funktional - wichtig vor allem, daß der Analytiker konkret da ist (was er sagt oder tut, ist nicht so wichtig, auch nicht dessen eigene Bedürfnisse)
Resonant - hier wird die Übereinstimmung mit dem Analytiker gesucht, Abweichung, Begrenzung und Auftauchen der eigenen Persönlichkeit des Analytikers werden als Bedrohung erlebt
Responsiv - hier kann dann die eigentlich angestrebte Behandlung angegangen werden, aber: es ist auch eine distanzierte Abwesenheit des Analytikers im Sinne Zwiebels, die die Deutung ermöglicht

17
Q

Sieben Faktoren analytischer Kompetenz nach Israelstam

A
  1. Analytische Position und Haltung
  2. Grenzsetzende und ethische Funktion
  3. Kollaborative Fähigkeit
  4. perzeptuelles Gewahrsein
  5. emotionale Regulation
  6. konzeptuelle Kapazität
  7. Interventionelle Kapazität
18
Q

Sieben Gesichtspunkte der psychodynamischen Arbeitsweise nach Shedler

A
  1. Fokussierung auf Emotion und Gefühlsausdruck
  2. Untersuchung von Versuchen, belastende Gedanken und Gefühle zu vermeiden
  3. Identifizierung von wiederkehrenden Themen und Mustern
  4. Auseinandersetzung mit Erfahrungen in der Vergangenheit
  5. Fokus auf zwischenmenschliche Beziehungen
  6. Fokus auf Therapiebeziehung
  7. Erforschung des Phantasielebens
19
Q

Übertragungswiderstände nach Gill

A

Widerstand gegen die Entfaltung der Übertragung
Widerstand gegen das Gewahrwerden der Übertragung
Widerstand gegen das Durcharbeiten der Übertragung

20
Q

Drei Skills des Psychoanalytikers (aus der Sicht der relationalen Analyse)

A
  1. Fähigkeit zur Wahrnehmung analog der gleichschwebenden Aufmerksamkeit
  2. Fähigkeit, auch affektiv belastende Gegenübertragungen zu tolerieren
  3. Fähigkeit, mit dem Patienten über das aktuelle Beziehungsgeschehen zu sprechen
21
Q

Modalitäten des Denkens nach Fonagy

A

Denken im Äquivalenz-Modus
Denken im Als-Ob-Modus
Selbstreflexives Denken
Äquivalenz-Modus (Magisches Denken) und Als-Ob-Modus existieren dabei im Alter von 1 1/2 - 4 Jahren parallel nebeneinander, sie benötigen die Unterstützung durch die Eltern, um dann in einen selbstreflexiven Modus überführt werden zu können

22
Q

Positionen nach Ogden

A

Autistisch-berührende Position
Paranoid-schizoide Position
Depressive Position

23
Q

Reifungsstufen der strukturellen Entwicklung nach Rudolf

A
  1. Entwicklung des Systems von Nähe und Kommunikation (erstes Vierteljahr)
  2. Entwicklung des Bindungssystems (1. bis 2. Lebensjahr)
  3. Entwicklung des Autonomiesystems (2. bis 4. Lebensjahr)
  4. Entwicklung des Identitätssystems (4. bis 6. Lebensjahr)
24
Q

Definition Struktur

A

Struktur ist die Verfügbarkeit über psychische Funktionen, welche für die Organisation des Selbst und seine Beziehungen zu denen inneren und äußeren Objekten erforderlich sind.

25
Q

Kennzeichen struktureller Störungen

A

Eingeschränkte Affektgenerierung
Unzureichende Affektdifferenzierung
Geringe Affekttoleranz
Reduzierte Impulssteuerung
Eingeschränkte Selbstwertregulierung
Beeinträchtige Fähigkeit zum Objekterleben
Eingeschränkte Empathiefähigkeit
Unzureichende Internalisierung objektbezogener Affekte
Uneindeutiger Affektausdruck
Eingeschränktes Affektverständnis

26
Q

Grundprinzipien des therapeutischen Vorgehens in der Mentalisierungsbasierten Therapie

A
  • Arbeiten an bewußtseinsnahen Inhalten, also keine Deutung schwer zugänglicher unbewusster Konflikte
  • Statt dem Erreichen von Einsichtsprozessen wird die Wiederherstellung der Mentalisierungsfähigkeit angestrebt
  • Ansprechen einfacher Zusammenhänge und ein Vermeiden der Beschreibung komplexer mentaler Befindlichkeiten
  • Vermeidung ausführlicher Besprechungen vergangener Traumatisierungen mit Ausnahme der Reflexion aktueller Wahrnehmungen
27
Q

Arten nichtmentalisierender Narrative

A

Psychischer Äquivalenzmodus
Pseudomentalisierender Modus (Narrativ im Sinne sozialer Erwünschtheit, Hypermentalisieren, Gegenübertragung Langeweile)
Teleologischer Modus (Handlungsdruck)

28
Q

Arten der Depression nach Benedetti

A

Über-Ich-Depression (Schuld)
Es-Depression (Abhängigkeitsdepression)
Ich-Depression (Angst vor Kontrollverlust)
Ich-Ideal-Depression (narzißtische Depression)
Erschöpfungsdepression (leere Depression, ausgelöst durch erschöpfte Bewältigungs- und Anpassungsmechanismen)