4. Geschlecht und Lebenslauf Flashcards

1
Q

Vater sein mit Elterngeld und ElterngeldPlus

A
  • Einführung Elterngeld (erste auch Väter einbeziehende
    familienbezogene Leistung)(als Lohnersatzleistung auch finanziell
    attraktiv für Väter) mehr Vätern reduzieren/steigen befristet aus
    Berufstätigkeit aus
  • Beweggründe der Väter:
  • Möglichkeit, familienorientiert leben zu können
  • Viel Zeit mit dem Kind verbringen können
  • Vater-Kind-Beziehung stärken
  • Gleichmäßigere Aufteilung der Kinderbetreuung innerhalb der
    Familie
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2
Q

Elterngeld und ElterngeldPlus

A
  • ElterngeldPlus können Eltern doppelt so lange bekommen
    wie Basiselterngeld: Ein Monat Basiselterngeld entspricht zwei
    Monaten ElterngeldPlus.
  • Wenn Eltern nach der Geburt nicht arbeiten, ist
    das ElterngeldPlus halb so hoch wie das Basiselterngeld.
  • Der volle Anspruch auf Basis-Elterngeld liegt bei 65 Prozent
    des Verdienstes, wenn man zwölf Monate zuhause bliebe.
  • Eltern mit höheren Einkommen erhalten 65 Prozent, Eltern
    mit niedrigeren Einkommen bis zu 100 Prozent des Voreinkommens.
    Je nach Einkommen beträgt das Basiselterngeld zwischen 300 Euro
    und 1800 Euro im Monat und das ElterngeldPlus zwischen 150 Euro
    und 900 Euro im Monat.
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3
Q

Förderliche berufliche Umstände für Elternzeit:

A
  • Hohe Beschäftigungssicherheit
  • Aufgeschlossener Arbeitgeber
  • Vorgesetzte die überzeugend für Family-Work-Balance einstehen
  • Vertretung des Vaters während Abwesenheit

Jeder 5. Vater bereut nicht genommene Zeit.

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4
Q

ElterngeldPlus:

A
  • Doppelt so lange Bezugsmöglichkeit, erhalten Einkommenswegfall bis
    zu gewisser Deckelung mit voller Ersatzrate (65%)
  • Bei gleichzeitiger Teilzeitbeschäftigung +4 Monate ElterngeldPlus,
    genannt Partnerschaftsbonus
  • Hilft bei einvernehmlicher Lösung zwischen Vätern und Betrieben
  • Bezieher:innen von ElterngeldPlus sind häufiger erwerbstätig:
  • 78% der Väter, 32% der Mütter
  • Steigende Anzahl Väter nimmt ElterngeldPlus in Anspruch
    und reduziert Arbeitszeit (2020: 14%)
  • Elterngeld-Bezugsdauer von Vätern fällt mit ElterngeldPlus höher
    aus als ohne (8,6 vs. 2,9 Monate)
  • 92% der Väter nehmen unmittelbar nach Bezugszeit Erwerbstätigkeit
    wieder auf
  • Väter, die Elternzeit nehmen / genommen haben, arbeiten hinterher häufiger in
    Teilzeit
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5
Q

Väter nach Elterngeld und Elternzeit

A
  • Ein Viertel der Väter kürzen Arbeitszeit nach Elterngeldnutzung mehr Zeit für Familie
  • Eigenschaften der Väter, die nach Elternzeit Arbeitszeit reduzierten:
  • Hohe berufliche Qualifikationen
  • Ü40
  • Mehr als ein Kind
  • Vor Geburt des ersten Kindes deutlich mehr als 40h gearbeitet haben
  • Wohnsitz in Großstadt
  • Partnerin mit ebenfalls hoher beruflicher Qualifikation
  • Keine langfristigen negativen Auswirkungen auf Karriere, einzig „befristeter Karriereknick“
  • Vorteile:
  • Intensivere Beziehung zu Kind entwickeln, außerdem später mehr Egalität in
    Paarbeziehung (Aufteilung der Familienarbeit)
  • Partnerinnen gelingt es doppelt so häufig, 36%>18%, Anschluss in Erwerbstätigkeit nach Geburt zu
    finden
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6
Q

Väter und ihre Zeit für Kinder

A
  • Verbringen heute durchschnittlich 10h/Woche mit Kind, vor 11
    Jahren 9h
  • 2/3 Väter sehen sich gleich verantwortlich für Erziehung und Wohl wie
    Mutter, 1/3 Mütter denken dasselbe; Rest sieht Hauptverantwortung bei
    Mutter
  • Je mehr der Vater arbeitet, desto weniger engagiert er sich in
    der Kinderbetreuung
  • Väter in Teilzeit verbringen pro Werktag eine Stunde mehr Zeit
    mit Kindern, wenn Partnerin Vollzeit arbeitet
  • Besonders Elternzeit steigert langfristig die von Vätern verbrachte
    Zeit mit Kindern.
  • Steigender Anteil an Vätern, die Kinderkrankengeld beziehen
    o 2009: 9%
    o 2019: 22%
    o 2020: 24%
  • Corona-Pandemie: 30 Tage Kinderkrankengeld pro Elternteil
    im Jahr
    o 37% der Unternehmen gaben an, dass Väter und Mütter diese zu
    gleichen Teilen nutzten
    o In 15% der Fälle eher von Vätern genutzt
  • Nur 34% der Kinder sind zufrieden mit der Menge der Vater-
    Kind-Zeit, 64% sind zufrieden mit Mutter-Kind-Zeit.
  • Annähernde Gleichverteilung festzustellen bei gleichen
    Arbeitszeit- Bedingungen (beide Voll-/Teilzeit)
  • Auch Kinder empfinden gleiche Teilung als gerecht und gut,
    wünschen sich gleiches für die eigene Zukunft.
  • Kindern ist die Anormalität gleicher Verteilung bewusst.
  • Insgesamt bei partnerschaftlich gelebter vollzeitnaher
    Berufstätigkeit Gewinne in Familienzeit, Eltern-Kind-
    Zeit positiv für Kinder, Mütter, Väter, Paar-Beziehung und
    Familie als Ganzes.
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7
Q

Die Bedeutung von Familiengründung für die Biografiegestaltung
junger Männer

A
  • Einleitung:
  • Problem des demografischen Wandels : niedrige Geburtenzahlen,
    spätere Elternschaft, mehr dauerhaft Kinderlose : alternde Gesellschaft
  • Politische Maßnahmen bekämpfen hauptsächlich Symptome anstatt Ursachen
  • Großteil der Jugendlichen & jungen Erwachsenen hat einen Kinderwunsch
  • Bisher wenig untersuchte Problematik (Planungsproblem, individuelle Biografie-
    Gestaltung, subjektives Wohlbefinden), vor allem bei Männern
  • Teilfragestellungen:
  • Beruf und Familie problemlos zu verbinden, da Ernährer-Rolle passt? Bezüglich Vereinbarkeit
    keine zeitlichen oder lebensperspektivischen Probleme?
  • Haben Männer eine untergeordnete Bedeutung in Familiengründungsprozessen? Eher Frauen:
    anstreben, planen, aufschieben von Familiengründung ; Männer: ausgerichtet auf Beruf &
    Freizeit?
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8
Q

Die Bedeutung von Familiengründung für die Biografiegestaltung
junger Männer

Damaliger Stand der Forschung:

A
  • Hinweise durch versch. Surveys, jedoch nur grob,
    verhaltensbezogene Informationen, keine subjektiven Relevanzstrukturen
  • Elternschaft wird auf spätere Lebensphasen verschoben
  • Zeitpunkt steht in Verbindung zu ökonomischen Rahmenbedingungen
  • Familienökonomische Perspektive sieht Kind als Kosten verursachendes und
    Nutzen stiftendes Gut.
  • Durch von Aufstiegen, Abstiegen oder Selbstständigkeit geprägte Karrierewege
    wird Elternschaft eher aufgeschoben. Ungleichzeitigkeit!
  • Qualitative Arbeit bisher nur über Frauen
  • Einige Erkenntnisse : Mehrzahl der Männer hat einen Kinderwunsch, etwas
    weniger ausgeprägt als bei Frauen, keine einheitliche Fokussierung auf
    Berufsbereich.
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9
Q

Die Bedeutung von Familiengründung für die Biografiegestaltung
junger Männer

Forschungsdesign und Auswertungsmethode:

A
  • Prospektive Verfolgung Biographieverlauf von Ausbildungsabsolventen
  • Berücksichtigung der Strukturkategorien Beruf und Geschlecht: Stichprobe Berufe mit
    unterschiedlichen Chancenstrukturen & geschlechtsspezifischen Zusammensetzungen : Kfz-
    Mechaniker, Friseur, Bank-, Büro- und Einzelhandelskaufmann: München als chancenreiche
    süddeutsche und Bremen als chancenarme norddeutsche Stadt
  • Zwischen 1987 und 1997 Befragungen in vier Wellen, Abstand ca. drei Jahre; qualitative Daten aus
    ersten 3 Wellen
  • Theoretisch begründete Auswahl aus Grundgesamtheit des quantitativen Panels der Befragten;
    Durchführung von problemzentrierten Interviews (n=91) : Fokus auf individuelle Biografien:
    Orientierungen und Handlungsstrategien
  • Auswertung verbindet induktive und deduktive Prozesse/offene Analyse empirischer Phänomene mit
    theoretischem Vorwissen; mit Hilfe computergestützter Datenbank
  • Interviewpassagen werden thematischen Codes zugeordnet „Kinder/Familiengründung-Zukunft“ ->
    Nach Sichtung kleines Samples Formulierung von Anschlussfragen -> Aussagen über
    Themenbereiche der Anschlussfragen werden zusammengefasst -> Fallanalysen mit Berücksichtigung
    berufsbiografischer Verläufe -> laufende Verfassung von Memos als fallvergleichende Analysen ->
    Feststellung von sieben Typen -> Anwendung der Typologie auf restliche Ergebnisse
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10
Q

Kinderwunsch und Familiengründung bei Männern :

A
  • Quantitative Ergebnisse vierter Welle:
  • These des positiven Humankapitaleffekts nicht bestätigt, Bankkaufmänner am wenigsten Kinder
    trotz größter ökonomischer Vorteile
  • Nur 11% der Kinderlosen wollen keine Kinder (berufsübergreifend), 19% haben zeitlichen Plan,
    48% wollen keinen Plan, 22% unentschieden
  • Hierbei kaum Berufs – oder Geschlechtsunterschiede.
  • Bedingungsgefüge für Männer für Kinder:
  • Berufliche Entwicklung weit genug
    fortgeschritten für sichere Perspektiven
  • Langjährige Partnerschaft (Mutter-Vater-Kind ist gewollt)
  • Leitbild der Familie als Halt/Stütze auch
    möglich.
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11
Q

Familiengründung als Planungsproblem für junge Männer :

A
  • Interviews von Männern, welche Kinderwunsch haben aber nicht ausführen
  • Charakteristische Problemstellungen junger Erwachsener:
  • Vereinbarkeits- : biografische Ziele verschiedener Lebensbereiche zu verbinden
  • Ressourcen- : Realisierung biografischer Ziele benötigt Ressourcen (Bildung, Geld)
  • Synchronisations- : in Partnerschaften müssen individuelle Lebensperspektiven aufeinander
    abgestimmt werden Ungleichzeitigkeit!
  • Perspektivenprobleme : Lebensperspektiven sind verknüpft mit
    biografischer Unvorhersagbarkeit/Unsicherheit
  • Je mehr Klarheit über zukünftige Lebensperspektiven, desto
    eher ist langfristige Planung möglich.
  • Diese sind abhängig von eigenen biografischen Entscheidungen
    und Prioritätensetzung, aber auch institutionellen
    Chancenstrukturen.
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12
Q

Familienplanung von Akademiker:innen

A
  • Die meisten Befragten leben in einer festen, langjährigen (10+ Jahre)
    Partnerschaft
    o 13% Akademikerinnen / 14% Akademiker ohne Partnerschaft
  • Zusammenhang zwischen Kinderlosigkeit und Familienstand
    o Mehr ledige Akademiker:innen sind kinderlos
    o Je länger eine Partnerschaft andauert, desto geringer ist die Kinderlosigkeit (< 7J. Dauer
    82% kinderlose Männer, 7-10J. Dauer 45% kinderlose Männer, 11+J. Dauer 18%
    kinderlose Männer)
  • Akademiker:innen bekommen später Kinder
    o Jüngere Kohorten gehen deshalb oft als “kinderlos” in Statistiken ein
    o 40-44-jähige Akademiker sind zu 34% kinderlos, bei 45-49-jähigen zu 25%
  • “Kinder machen eine Einschränkung der Berufsarbeit notwendig”
    o Aussage wird seltener abgelehnt, wenn Partnerin gleich qualifiziert ist (37% der
    Männer) 38% bei niedriger qualifizierten Partnerin
    o 53% der Frauen in bildungshomogenen Partnerschaften sehen Notwendigkeit
    von Einschränkungen, bei niedriger qualifiziertem Partner 38%
  • Wunsch nach Einschränkung der Erwerbstätigkeit von Männern, ist
    o bei hochqualifizierten Männern weniger stark ausgeprägt (50%) als
    bei hochqualifizierten Frauen (73%)
    o bei niedriger qualifizierten Männern (28%) und Frauen (37%)
    insgesamt geringer
  • Ist mind. ein gemeinsames Kind vorhanden,
    o arbeiten Frauen weniger als Männer, je mehr Kinder vorhanden sind:
    o ist das Arrangement “Vollzeittätigkeit des Mannes und
    reduzierte Erwerbstätigkeit (< 35h) der Frau” am häufigsten vertreten
    o arbeiten niedriger qualifizierte Partnerinnen seltener in Vollzeit (87%)
    als höher qualifizierte Frauen (73%)
    Insgesamt lässt sich das Doppelverdiener-Modell (beide 35+ h) häufiger
    bei bildungshomogenen Partnerschaften finden (trotzdem insg. nur bei 1/5
    aller befragten Partnerschaften mit mind. einem Kind).
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13
Q

Gestaltung privater Lebensformen

A
  • Bei konkretem Kinderwunsch wollten Männer
    o 49% zwei Kinder, 15% drei oder mehr Kinder, 8% ein Kind
  • 0,6% der Befragten wollten keine Kinder
  • Männer mit höherer Bildungsqualifikation wünschen sich häufiger
    drei oder mehr Kinder
  • Ca. 11-25% hatten keine Familienvorstellungen, als sie
    erstmals Vater wurden
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