2. Soziale Kognitionen Flashcards

1
Q

Soziale Kognition

A

• Zentrale Fragestellung: Wie selektieren, erinnern und nutzen wir soziale Informationen, um durch unserer soziale Umwelt zu navigieren?

Kategorisierung
Schemata
Heuristik
Stereotyp

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2
Q

Kategorisierung

A

Objekte (auch Menschen) werden aufgrund einer wahrgenommenen Gemeinsamkeit in Kategorien gruppiert

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3
Q

Schemata

A

kognitive Strukturen/mentale Repräsentation von Erwartungen über Objekte einer Kategorie

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4
Q

Heuristik

A

kognitive Abkürzung bei der Urteilsfindung – meistens, aber nicht immer, effektiv

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5
Q

Stereotyp

A

kognitive Struktur, die Erwartungen über eine soziale Gruppe enthält

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6
Q

Automatische vs. kontrollierte Verarbeitung

A

Soziale Verarbeitung:

Automatischer Prozess: unabsichtliche, unbewusste Verarbeitung, die nicht mit anderen kognitiven Prozessen interferiert

Kontrollierter Prozess: absichtsgeleitete, willentlich kontrollierte Verarbeitung, die aufwändig ist und bewusst abläuft

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7
Q

Priming

A

• Priming: Aktivierung eines Stimulus erleichtert die Verarbeitung eines verwandten Stimulus
• Priming funktioniert über sich ausbreitenden Aktivierung
→ Prime erhöht Zugänglichkeit von assoziierten Konzepten
• Zugänglichkeitmessbarüber lexikalische Entscheidungsaufgabe
Sattel
•1. Prime: „Pferd“
2. Entscheidungsaufgabe
(Wort oder Nichtwort?): „Pazzi“, „Reiter“, „Zahnpasta“
-Vorteil: Reaktionszeiten unbeeinflusst durch Selbstdarstellung

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8
Q

Formen des Primings

A

Semantisches Priming
Affektives Priming
Prozedurales Priming

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9
Q

Semantisches Priming

A

Aktivierung eines Wortes erleichtert Verarbeitung verwandter Wörter
– Prinzip der lexikalische Entscheidungsaufgabe

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10
Q

Affektives Priming

A

Aktivierung eines affektiven Primes erleichtert Verarbeitung eines affektiv konsistenten Target-Reizes
– Bewertung von Stimuli als positiv oder negativ abhängig von zuvor dargebotenen positiven oder negativen Reizen

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11
Q

Prozedurales Priming

A

Priming einer kognitiven Prozedur, d.h. durch die Aktivierung einer kognitiven Verarbeitungsstruktur wird diese im Anschluss schneller durchgeführt – unabhängig von Inhalten
– Personen, die auf Unterschiede zwischen Landschaftsbildern achten sollen, achten danach eher auf Unterschiede als auf Ähnlichkeiten zwischen sich selbst und Vergleichsperson (Mussweiler. 2001)

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12
Q

Priming im Experiment

A
  • Scrambled Sentences/Words
  • (Subliminale) Darstellungen von Begriffen oder Bildern
  • An typische Personen einer Kategorie denken lassen / Fotos von typischen Personen darstellen
  • Gerüche
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13
Q

Studie von Devine (1989, Studie 2)

A

• Kontext der Studie: weiße vs. schwarze Amerikanerinnen
• 1. Annahme:
Wissen über ethnische Stereotype ist kulturell geteilt
• 2. Annahme:
Aktivierung eines Stereotyps ist ein automatischer Prozess
• UV1: Vorurteile gegenüber Afroamerikaner
innen
• UV2: Hohe (80%) vs. niedrige Anzahl (20%) stereotyp-relevanter Prime-Wörter
– Manipulation: parafoveale (somit unbewusste) Darbietung von Primes wie „Blacks“, „lazy“, „poor“ während einer Vigilanz-Aufgabe
• AV: Attribution von Feindseligkeit in ambivalenten Situationen
→ Ergebnisse: -Haupteffekt UV1-, Haupteffekt UV2, -Interaktion-

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14
Q

Enkodierung

A
  • Enkodierung: Übersetzung dessen, was wir sehen, in einen verarbeitbare kognitive Repräsentation
  • Abgleich von Beobachtungen mit Schemata (auch Stereotypen)
  • Gefahr der systematischen Verzerrung bei der Interpretation des Verhaltens anderer
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15
Q

Shooter Task (z.B. Correll et al., 2002)

A

Ergebnisse (Correll et al., 2002):
• Unbewaffnete Schwarze werden eher erschossen als unbewaffnete Weiße
• Bewaffnete Weiße werden seltener erschossen als bewaffnete Schwarze
• Effekt auch für schwarze Vpn
• Erfolgreiche Replikation im deutschen Kontext (Target: Araber; Essien et al., 2017)

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16
Q

Repräsentativitätsheuristik

A

• Fälle werden einer Kategorie zugeordnet, wenn ihre Merkmale mit dem Prototyp der Kategorie übereinstimmen

17
Q

Vernachlässigung von Basisrateninformationen

A
  • Vernachlässigung von Informationen über die Häufigkeit von Kategorien in der Population
  • Vernachlässigung von Basisrateninformationen oftmals auf Kosten der Repräsentativitätsheuristik
18
Q

Verfügbarkeitsheuristik

A

Eine kognitive Abkürzung, die es ermöglicht, uns darauf zu stützen, wie schnell uns Informationen über ein bestimmtes Ereignis in den Sinn kommen, um daraus auf die Häufigkeit bzw. Wahrscheinlichkeit dieses Ereignisses zu schließen.

• Verfügbarkeit: Wie schnell kommen uns Informationen „in den Sinn“?
• Verfügbarkeitsheuristik: Urteil basiert auf der Verfügbarkeit von Informationen
• Schwarz et al. (1991): Inhalt oder Gefühl Ursache für Verfügbarkeitsheuristik?
– UV: Beschreibung von Situationen mit hoher Selbstsicherheit (Variation der Anzahl der Situationen: 6 vs. 12)
– AV: Einschätzung der eigenen Selbstsicherheit
– Ergebnis: Mehr Selbstsicherheit bei 6 als bei 12 Situationen → Gefühl > Inhalt
Daher zeigt diese Studie recht gut, dass das Gefühl der Schwierigkeit/Leichtigkeit des Abrufs mindestens so wichtig sein kann wie die abso- lute Anzahl (Inhalt).

19
Q

Ankerheuristik

A

• Urteile werden an einen Anker (einen ursprünglichen Standard) angepasst
• Northcraft & Neale (1987):
– UV: Vorgabe eines Ankers (Richtpreis einer Immobilie)
– AV: Schätzung des Preises der Immobilie

20
Q

Warum nutzen wir Urteilsheuristiken?

A

• Metapher des kognitiven Geizkragens
– Individuen sind in ihrer Verarbeitungskapazität begrenzt, neigen dazu kognitive Abkürzungen zu nehmen
– Individuen ziehen einfache kognitive Erklärungen komplexen Erklärungen vor
• Beispiel Repräsentativitätsheuristik
– Fehlende Bereitschaft aufwändige Berücksichtigung der Basisraten und Stichprobengröße zu berücksichtigen
• Epley & Gilovich (2006)
– Ankerheuristik wird besonders dann genutzt, wenn Fähigkeit oder Motivation kognitiven Aufwand zu betreiben reduziert ist

21
Q

Zur Robustheit von Priming-Effekten

A

• Social Priming „refers to the idea that subtle cues can exert large, unconscious influences on human behaviour“ (Neuroskeptic, 2009)
– Prototypische Studie: Dijksterhuis & van Knippenberg (1998)
• Schimmack, Heene, & Kesavan (2017): Replicability niedrig bei den meisten Priming Studien