3. Allok.prinz. nat. Res. (VL) Flashcards
(43 cards)
1) Welche natürlichen Ressourcen kennen Sie?
2) Wofür sind natürliche Ressourcen u.a. Voraussetzung?
3) Mit welchen Umweltbelastungen sind sie verbunden? (2) Erkläre diese kurz!
1)
Wasser
Luft
Rohstoffe
Boden/Flächen
Biodiversität
2) (wirtschaftliche) Entwicklung
3)
Emissionen
-> in die Umwelt abgegebene feste, flüssige und gasförmige Schadstoffe sowie Abgabe von Wärme, Strahlung, Geräusche u.a. durch z.B. Erzeugung, Verteilung, Entsorgung, Leitungsbau
Immissionen
-> Einwirkung von Emissionen auf Boden, Wasser, Menschen, Tiere, Pflanzen oder Sachgüter
Wie werden natürliche Ressourcen unterteilt?
1) ** Erschöpfliche Ressourcen:**
a) Mineralische Rohstoffe:
- Steine und Erden
- Salze und Industrieminerale
- Metalle
b) Energetische Rohstoffe:
- Fossile Energieträger (Erdöl, Erdgas, Kohle etc.)
- Kernbrennstoffe (Uran, Plutonium, weißer Wasserstoff)
2) Regenerierbare Ressourcen:
a) Nachwachsende Rohstoffe:
- Pflanzen
- Tiere
b) Erneuerbare Rohstoffe:
- Wasser
- Luft
c) Erneuerbare Energie:
- Solarenergie
- Windenergie
- Wasserkraft
- Energie aus Biomasse
- Geothermie
Welche Dimensionen gibt es bei den natürlichen Ressourcen? (Wonach lassen sich natürliche Ressourcen kategorisieren?)
a) Produktionsweise in der Natur
-> Erschöpfliche vs. erneuerbare Ressourcen
b) Ausschließbarkeit
-> Private vs. öffentliche Güter
c) Verfügbarkeit
-> Knappe vs. freie Güter
d) Rivalität im Konsum
-> Rivale vs. nicht rivale Güter
(Verfügbarkeit: FREIE Güter sind im Überfluss vorhanden und kosten deshalb kein Geld (z.B. Luft, Meersand). Dagegen sind wirtschaftliche Güter KNAPP, also nicht unbegrenzt vorhanden, und haben einen Preis, weil ihre Herstellung Kosten verursacht.)
Natürliche Ressourcen können nach Rivalität und Ausschließbarkeit weiter unterschieden werden.
Geben Sie die Vier-Felder Tafel zu Rivalität und Ausschließbarkeit bei natürlichen Gütern wieder.
Geben Sie ein Bsp. für jede Art von Gütern!
Erklären Sie die beiden Dimensionen der Tafel.
**Je nach Ausschließbarkeit (A) und Rivalität (R) im Konsum ergeben sich die Gütekategorien:
**
- A und R:
privates Gut (Bsp. Smartphone, Kohlelagerstätte)
- Keine A und R: **Allmendegut **(Bsp. Fischbestände, wenn keinerlei Regulierung gegeben ist)
- A und keine R: **Klubgut **(Bsp. Tierpark, Pay-TV (Netflix)
- Keine A und kein R: Öffentliches Gut (Bsp. Atemluft, Meerwasser)
Ausschließbarkeit: Eigentumsrechte an Gütern können durchgesetzt werden - die Nutzung ist exklusiv
Rivalität im Konsum: Nutzung von Gütern eines Konsumenten verhindert die Nutzung durch einen anderen Konsumenten
(Vgl. slide 7)
Welche Unterteilungen/Kategorisierungen gibt es insgesamt für natürliche Ressourcen?
1) Unterteilung in erschöpfliche Rohstoffe (Mineralische Rohstoffe oder Energetische Rohstoffe) vs. regenerierbare Ressourcen (Nachwachsende Rohstoffe, Erneuerbare Rohstoffe oder EE)
2) Kategorisierung nach Produktionsweise in der Natur, Ausschließbarkeit, Rivalität im Konsum und Verfügbarkeit
3) Gütekategorien abhängig von Ausschließbarkeit und Rivalität (privates Gut, Allmendegut, Klubgut, öffentliches Gut)
Wie ist Wasser in die Gütekategorisierung einzuordnen? (vers. Fälle)
Grundwasser + keine Knappheit
-> keine Ausschließbarkeit und keine Rivalität
-> Öffentliches Gut
Grundwasser + Knappheit
-> keine Ausschließbarkeit aber Rivalität
-> Allmendegut
Privatisierung von Grundwasser (Nestle, Coca-Cola, Aldi, etc.) + Wassermangel (Bsp. Mexico)
-> Ausschließbarkeit und Rivalität
-> privates Gut
Privatisierung von Grundwasser (Nestle, Coca-Cola, Aldi, etc.) + keine Knappheit
-> Ausschließbarkeit und keine Rivalität
-> Klubgut
(Ausschließbarkeit: Das Recht das Grundwasser anzuzapfen wird verkauft -> Grundwasser somit privatisiert)
(Rivalität im Konsum: Es gibt Dörfer und Regionen in denen Wasser fehlt, weil z.B. Coca-Cola zu viel Grundwasser entnimmt)
Zeichne das McKelvey Diagramm zu erschöpflichen Ressourcen.
Siehe slide 11
Was sind Ressourcen und was sind Reserven? (äquivalent zu VL1)
Reserven sind nachgewiesene Rohstoffvorkommen, deren Förderung aus technisch-wirtschaftlicher Sicht möglich ist
Ressourcen sind über die Reserven hinausgehende Vorkommen, die entweder noch nicht nachgewiesen oder noch nicht wirtschaftlich gewinnbar sind.
(Grundsätzlich gibt es unters. Definitionen von Reserven und Rohstoffen (z.B. auch, dass Ressourcen Gesamtmenge und Reserven davon eine Teilmenge darstellen). Laut ER-Lehrstuhl sind die Reserven allerdings keine Teilmenge von Ressourcen!! -> Anlehnung an BGR-Definition
Welche Reichweiten von Reserven können unterschieden werden und wie berechnet man diese (Formel)? Welche Einheit haben sie?
Statische Reichweite
= derzeit vorhandene Reserven / derzeitiger konstanter Verbrauch
(-> also heutiger Verbrauch wird fortgeschrieben)
Dynamische Reichweite
= derzeit vorhandene Reserven / erwarteter zukünftiger Verbrauch
(-> also zulünftiger Verbrauch wird geschätzt)
Einheit: Zeiteinheiten (i.d.R. Jahre)
(allg. Quotienten zwischen Reserven und Verbrauch)
Gehe auf die statischen Reichweiten von Energieträger bei den vorhandenen Reserven ein (Erdöl, Braunkohle, Erdgas, Steinkohle)?
-> ungefähre Größenordnungen
Bzgl. Reserven
Ungefähre Größenordnungen für statische Reichweiten:
- Erdöl und Erdgas je ca. 50 Jahre
- Braunkohle über 200 Jahre
- Steinkohle über 100 Jahre
(Es könnte also passieren, dass z.B. in 50 Jahren das Erdöl und Erdgas ausgeht. Es muss aber nicht eintreten, da die Entwicklung auch von der Erschließung neuer Vorkommen und dem technischen Fortschritt abhängt.)
Nenne Einflussfaktoren auf (dynamische) Reichweiten! Unterteile diese dabei!
Einflussfaktoren auf zukünftige Reserven (zukünftiger Eingang in statische und dynamische Reichweite):
- Fortschritt bei Exploration und Fördertechnik
- Politische Verfügbarkeit der einzelnen Energieträger
- Preisentwicklung der Energieträger
Einflussfaktoren auf zukünftigen Verbrauch (direkter Eingang in dynamische Reichweite):
- Preisentwicklung der Energieträger
- Entwicklung der Bevölkerung der Erde
- Entwicklung der Weltwirtschaft
- Technische Entwicklung der Energienutzung
- Ausmaß der Realisierung einer rationellen Energiewendung
Dynamische Reichweite (= derzeit vorhandene Reserven / ERWARTETER ZUKÜNFTIGER Verbrauch)
Die jeweilige Entwicklung der (Verbrauchs-)Faktoren ist mit großer Unsicherheit behaftet.
-> Meist wird daher der statischen Reichweite der Vorrang gegeben!
w/f?
Wahr
(statische Reichweite = derzeit vorhandene Reserve / DERZEITIGER KONSTANTER Verbrauch)
McKelvey-Diagramm
Wie werden aus Ressourcen neue Reserven? (3)
Preis des Rohstoff steigt an (Förderung rentiert sich trotz kosten-intensiver Förderung)
und/oder
Abbaukosten sinken (Treiber: Technischer Fortschritt)
und/oder
Neue technisch-wirtschaftlich gewinnbare Vorkommen werden entdeckt (Bisher Ressourcen, nun genau untersucht, als Reserven klassifiziert)
Warum sind die statischen Reichweiten bisher kaum gesunken im Zeitverlauf? (2)
Anstieg im Verbrauch -> Anstieg Preise -> dadurch mehr Reserven
(bzw. Rückgang im Verbrauch -> Rückgang Preise -> Weniger Reserven)
Technischer Fortschritt -> Entwicklungen neuer, kostengünstigerer Explorations- und Fördertechnik -> Reserven steigen
1) Warum wird zumeist auf die statische statt auf die dynamische Reichweite abgestellt?
2) Welche ist relevanter?
1) Die jeweiligen zukünftigen Entwicklungen der (Verbrauchs-)Faktoren sind mit großer Unsicherheit behaftet
-> daher wird auf statische Reichweite abgestellt
2) Die statische Reichweite ist relevanter
(
Hintergrund zu 1:
Einflussfaktoren auf zukünftige Reserven (zukünftiger Eingang in statische und dynamische Reichweite):
- Fortschritt bei Exploration und Fördertechnik
- Politische Verfügbarkeit der einzelnen Energieträger
- Preisentwicklung der Energieträger
Einflussfaktoren auf zukünftigen Verbrauch (direkter Eingang in dynamische Reichweite):
- Preisentwicklung der Energieträger
- Entwicklung der Bevölkerung der Erde
- Entwicklung der Weltwirtschaft
- Technische Entwicklung der Energienutzung
- Ausmaß der Realisierung einer rationellen Energiewendung
)
Beschreibe die Entstehung des Nachhaltigkeitsbegriffs!
- Jahrhundert: Hans Carl v. Carlowitz
-> Verwendung im Kontext von Forstwirtschaft - Jahrhundert:
John Rawls (1971)
- Heutige und zukünftige Generationen verhandeln über ein gerechtes Kriterium für die Ressourcenverteilung
- Mögliches Ergebnis: Nachhaltigkeitskriterium, welches garantiert, dass zukünftige Generationen nicht schlechter gestellt sind als heutige
Hans Jonas (1979)
- “Ökologischer Imperativ” (“Handele so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz menschlichen Lebens auf Erden!”)
(quasi: Berücksichtige die Auswirkungen deines Handelns auf künftige Generationen)
Was waren wichtige Auslöser bei der Entwicklung von Aktionsplänen zum Thema Nachhaltigkeit?
Studie “The Limits of Growth” von Meadows im Auftrag des Club of Rome (1972)
Welt-Ölkrisen 1973, 1979
Nenne wichtige Beschlüsse in Bezug auf Nachhaltigkeit!
1987: “Unsere gemeinsame Zukunft”
- Beschlossen von Weltkommission für Umwelt- und Entwicklung der UN (Brundtland Kommission)
- Entwicklung des Konzepts des Konzepts der nachhaltigen Entwicklung (“Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs”)
1992: “Agenda 21”
- Beschlossen auf der Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio
- Aufstellung eines Aktionsprogramms mit Nachhaltigkeit als Leitthema
2015: “Agenda 2030” mit SDGs
- 193 Staaten einigen sich auf 17 globale Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs)
- Ziel ist bis 2030 extreme Armut, Ungleichheit und Ungerechtigkeit zu beenden sowie den Klimawandel einzudämmen
Beschreibe die Hartwick-Regel
Welche Kapitalarten gibt es?
Worin wird bei Nachhaltigkeit unterschieden?
Kapitalarten:
- Natürliches Kapital (-> natürliche Ressourcen)
- Produziertes Kapital (-> erzeugte Güter)
Strikte Nachhaltigkeit: keine Substitution zwischen den Kapitalarten
-> d.h. jede Minderung natürlicher Ressourcen ist nicht konform mit Kriterium der strikten Nachhaltigkeit
-> Bsp.: Gewinnung und Verstromung von Baumkohle keine strikte Nachhaltigkeit, da Ressourcenabbau
Schwache Nachhaltigkeit: Substitution zwischen den Kapitalarten ist zulässig
-> d.h. ein Teil des natürlichen Kapitals kann in Güter umgewandelt werden, ohne einen Verstoß gegen das Kriterium der schwachen Nachhaltigkeit darzustellen
-> Bsp.: Gewinnung und Verstromung von Braunkohle entspricht Kriterium der schwachen Nachhaltigkeit, da Produktion eines Gutes (elektr. Strom). Für Teil der Ressourcen keine Verwertbarkeit (Wirkungsgradverlust)
1) Worum geht es bei der Hotelling-Regel? (Ausgangspunkt)
2) Welche Prämissen liegen zugrunde? (4)
1) Ausgangspunkt ist die Frage: Wie groß ist die “optimale” Ressourcenentnahme, die im Zeitverlauf den Nutzen/Gewinn des Ressourcenbesitzers maximiert.
(In welcher Geschwindigkeit sollte der Ressourcenbestand abgebaut werden, sodass der Nutzen aus Sicht des Ressourcenbesitzers maximiert wird?)
2) Prämissen:
- Konstanter und bekannter Ressourcenbestand
- Gleichbleibende Marktnachfragefunktion
- Konstante Abbaugrenzkosten
- Langfristige Betrachtung mit periodenübergreifenden Optimierungskalkül (-> Kurzfristige Effekte ausgeblendet)
- Ressource komplett abgebaut bei Erreichen des Prohibitivpreises
Was besagt die Hotelling-Regel?
Aus Sicht des Ressourcenbesitzers liegt eine langfristig optimale (d.h. dynamisch effiziente; max. Summe diskontierter Grenzgewinne) Ressourcenentnahme dann vor, wenn die Ressourcenpreise erschöpflicher Ressourcen mit der Diskontrate (Zinssatz) wachsen.
(Kurz: Entnahme so, dass Preis der erschöpflichen Ressource über alle Perioden mit dem Zinssatz steigt.)
(Verständnisbsp. GPT: “Wenn der Zinssatz z. B. 5 % beträgt, muss der Preis der Ressource ebenfalls mit 5 % pro Jahr steigen. Andernfalls wäre es für die Eigentümer profitabler, die Ressource heute zu verkaufen und den Erlös zu diesem Zinssatz anzulegen.”)
1) Veranschauliche die Hotelling-Regel im Zusammenhang mit der Nachfrage und erkläre das Schaubild.
2) Was ist die Konsequenz?
3) Wie lässt sich die optimale Fördermenge ablesen?
Vgl. mit Folien 29-31(!)
1) Bei der optimalen Allokation der Ressource sind die Barwerte des Grenznutzens/-gewinns in den einzelnen Perioden identisch, weil der Preis mit der Diskontierungsrate (kalk. Zinssatz) steigt und mit der Diskontierungsrate (kalk. Zinssatz) abgezinst wird.
(bzw. also der Grenzgewinn mit einer dem Zinssatz gleichen Rate wächst)
2) Konsequenz:
Bis zum Erschöpfungszeitpunkt der Ressource steigt der Preis (mit dem Diskontsatz) bis auf den Prohibitivpreis an während die pro Periode geförderte Menge bis auf null absinkt.
3) Lässt sich ablesen, indem man den optimalen Preis aus der Hotelling-Regel in die inverse Nachfragefunktion einsetzt (Graphisch: Projektion)
(Alles unter Annahme einer konstanten Nachfragekurve im gesamten Zeitraum)
Herleitung/Vorstufe zur Hotelling-Regel
-> siehe slides 25-28!!
…
Mathematische Darstellung der Hotelling-Regel
-> siehe slide 31
…