6. Ern. Res. (VL+Ü) Flashcards
(78 cards)
1)
Nenne Bsp. für erneuerbare/regenerierbare Ressourcen. (2-3 Kategorien mit Bsp.)
2) Was ist das Hauptcharakteristikum erneuerbarer Ressourcen?
1)
Nachwachsende Ressourcen:
- Fische, Wälder (natürliches Wachstumsvermögen)
Regenerierbare Ressourcen:
- Wasser oder Atmosphäre (Assimilation von Verunreinigungen -> Beibehaltung der Qualität) bzw. Fähigkeit zur Selbstauffüllung (Beibehaltung der Menge))
- Acker- bzw. Weideland
(Regenerierbarkeit der Fruchtbarkeit durch biologische und physikalische Prozesse)
(-> bei BREITERER Definition auch strömende Ressourcen:
- Wind
- Solar
- Geothermie)
2) Hauptcharakteristikum: natürliches Wachstumsvermögen (Bestand wächst) bzw. Regenerierbarkeit (Bestand erneuert sich)
Was passiert bei übermäßiger Nutzung von erneuerbaren Ressourcen?
Bei übermäßiger Nutzung kann auch der Bestand erneuerbarer Ressourcen irreversibel zerstört werden.
Schäfer-Modell
1) Was stellt es dar?
2) Anwendbar für welche Ressourcen?
3) Was passiert, wenn Entnahme > Wachstum?
4) Es gibt beim Bestand X einen Schwellenwert X_min bei dem was passiert?
5) Was stellt das Maximum für die Nachhaltigen Ernte dar? Erkläre!
6) Was stellt der maximale Bestand (X_max) dar?
7) Zeichne und beschrifte das Schäfer-Modell! (Zeichnung, Formel, Parameter)
8) Bestand bleibt kontant, wenn was gilt?
1) Funktion, die Zusammenhang zwischen Wachstum einer regenerierbaren natürlichen Ressource und aktuellem Bestand abbildet
-> Logistische Wachstumsfunktion w(X) stellt eine umgekehrte Parabel dar
2) Anwendung für regenerierbare Ressourcen
-> NICHT für strömende Ressourcen (Wind, Solar, Geothermie) oder auf Agrarwirtschaft mit Analogien zu technischen Produktionsprozessen
3) Bestand wird geschmälert
4) Fällt Bestand unter X_min dann stirbt Population unausweichlich aus (Grund: neg. Wachstum der Population! (neg. w(X)))
5) Extremum für Nachhaltige Ernte (Maximum sustainable yield y^MSY):
Menge, die beim entsprechenden Bestand maximal entnommen werden kann ohne, dass sich der Bestand schmälert.
-> falls y^MSY zu hoch angenommen, dann fällt Bestand in der Folge
-> falls y^MSY zu niedrig angenommen steigt Bestand
-> falls y^MSY genau richtig bestimmt wurde bleibt Bestand konstant.
-> y^MSY ist optimale (max.) Erntemenge aus biologischer/ökologischer Sicht, nicht unbedingt aus ökonomischer
6) biologische Sättigungsmenge (Tragfähigkeit des ökologischen Systems, abhängig von umweltbedingten Eigenschaften)
7) siehe slide 5-7
8) wenn die Entnahme (y) gleich der natürlichen Nachwuchsrate (jährlichem Wachstum) (w(Xo)) entsprecht!
–> biologisches Gleichgewicht: y0 = w(X0)
(-> biologisches Gleichgewicht kann nicht nur bei X_MSY vorliegen. Aber nur bei X_MSY ist das Wachstum w(X_MSY) maximal. Entsprechend liegt hier auch die max. nachhaltige Entnahmemenge/Ernte vor)
Was ist problematisch am Schäfer-Modell? (Kritikpunkte) (6)
Aus Ü:
- Vereinfachte Annahmen (Konstante Wachstumsrate, Logistisches Wachstum) über das Ressourcenwachstum spiegeln oft nicht Realität wieder
- Vernachlässigung externer Einflüsse (Umweltveränderungen, menschliche Faktoren (z.B. politische Entscheidungen))
- Fehlende Berücksichtigung der Altersstruktur von Populationen (ignoriert Unterschiede zwischen reproduktiven und nicht-reproduktiven Individuen)
- Maximierung statt Resilienz
(-> Konzept des Maximum Sustainable Yield (MSY) zielt darauf ab, die Ressource maximal auszunutzen, ohne ihre Regenerationsfähigkeit zu gefährden, Precautionary Approaches als alternative Modelle) - Keine Berücksichtigung von trophischen Interaktionen (z.B. Räuber-Beute-Beziehungen)
- Statische Tragekapazität (-> Modell geht von unveränderlichem maximalen Bestand (X_max) aus)
(Details Ü6 p. 13-14
(In VL:
Kritik an statischer Modellbetrachtung
-> Die vereinfachte Betrachtung blendet Umwelteinflüsse mit Rückwirkungen auf den Bestand aus.
-> Die unterstellte Gleichgewichtsannahme ist in der Realität nicht (zu jedem Zeitpunkt) erfüllt. Dynamische Einflüsse sind zu beachten)
Einordnung Schäfer-Modell:
y^MSY ist die optimale Erntemenge aus ?(1)? Sicht, aber nicht unbedingt aus ?(2)?, da verschiedene Parameter wie ?(3)? und ?(4)? nicht berücksichtigt werden.
(1) biologischer/ökologischer
(2) ökonomischer
(3) Zeitpräferenzen
(4) Kosten
Einordnung Schäfer-Modell:
Viele erneuerbare Ressourcen sind öffentliche Güter oder Allmende-Güter (Nicht-Ausschließbarkeit und Rivalität im Konsum). Wozu führt dies ohne Regulierung?
Übermäßiger Nutzung der Ressourcen
-> Bsp. Waldbestände
-> Bsp. Fischbestände:
- 31,4% der weltweiten Fischbestände sind überfischt
- 58,1% werden maximal befischt
- Zunehmender Anteil stammt aus Aquakulturen (Ausschließbarkeit vorhanden)
Zwischen welchen zwei Biomassebegriffen wird unterschieden?
Ökologischer Biomassebegriff
Energietechnischer Biomassebegriff
Was beschreibt der ökologische Biomassebegriff?
(u.a. auch Wie wird er angegeben? Unterscheidungen der Begriffsdefinitionen? Eingrenzung?)
Gesamtheit der Masse aller Pflanzen und Lebewesen (Stoffe organischer Herkunft, die nicht fossilen Ursprungs sind)
Angabe pro Volumen-/Flächeneinheit
Unterscheidung der Begriffsdefinitionen:
- Einbeziehung abgestorbenen Materials / Einbeziehung nur lebender Biomasse
- Bezug auf trockene Biomasse / Nichtabzug des Wassergehalts
Eingrenzung: Nur biogene Rohstoffe
(Biogene Rohstoffe: Für Mengen nutzbare Biomasse: Nahrungs- und Futtermittel, stofflich oder energetisch nutzbare Biomasse)
1) Was beschreibt der energietechnische Biomassebegriff? Welche Definition sind gängig?
2) Nenne Beispiele für energietechnische Biomasse!
1)
Im Grunde wird der ökologische Begriff durch Neben-, Rest- und Abfallstoffe aus Biomasse konkretisiert (nicht in slides)
Def. nach RED II (EE-Richtlinie) in EU:
(“biologisch abbaubare[r] Teil von Erzeugnissen, Abfällen und Reststoffen der Landwirtschaft […], der Forstwirtschaft […] sowie [der] biologisch [abbaubare] Teil von Abfällen aus Industrie und Haushalten” (Art. 2, Lit. e) RL 2009/28/EG))
Def. nach Biomasseverordnung in DE:
(“Biomasse […] sind Energieträger aus Phyto- und Zoomasse. Hierzu gehören auch […] Folge- und Nebenprodukte, Rückstände und Abfälle, deren Energiegehalt aus Phyto- und Zoomasse stammt.” (§2 Abs. 1 BiomasseV))
(-> Biomasseverordnung legt konkret fest, welche Biomassearten in Deutschland für die EEG-Förderung in Frage kommen)
2) Beispiele:
- Pflanzen- und Pflanzenbestandteile
- Abfälle und Nebenprodukte pflanzlicher und tierischer Herkunft aus Land-, Forst- und Fischwirtschaft
- Bioabfälle
(§2 Abs. 2 BiomasseV)
Biomassenutzungsmöglichkeiten
Wofür kann Biomasse generell verwendet werden?
(Sollte man auf jeden Fall drauf haben!)
Nahrungs- und Futtermittel
Stoffliche Nutzung
-> z.B. Holzstoffe, Öle
Energetische Nutzung
a) Wärme-/Stromversorgung
b) Kraftstoffe
(slide 12)
Biomassenutzungsmöglichkeiten
Gib Anwendungsbeispiele für die stoffliche Nutzung von Biomasse! (6)
Holz-/Zellstoff (Bsp. Holz, Hanf)
Öle/Fette (Bsp. Raps, Flachs)
Fasern (Bsp. Kokos, Hanf)
Farbstoffe (Bsp. Safran, Waid)
Stärke (Bsp. Mais, Weizen)
Zucker (Bsp. Zuckerrübe, Topinambur)
Biomassenutzungsmöglichkeiten
Worin wird bei der energetischen Nutzung von Biomasse unterschieden?
Feste Biomasse (Bsp. Holzpellets)
-> für a)
Gasförmige Biomasse (Bsp. Biogas/Biomethan)
-> für a) und b)
Flüssige Biomasse (Bsp. Rapsöl, Biodiesel)
-> für a) und b)
a) Wärme-/Stromversorgung
b) Kraftstoffe
Biomassenutzungsmöglichkeiten
Aus begrenzten Potenzialen und vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten resultieren?
Nutzungskonkurrenzen
Nenne eine der wesentlichen Limitationen für die Nutzung von (Anbau-)Biomasse!
(Globale) Flächenverfügbarkeit
Woraus resultieren generell Nutzungskonkurrenzen (z.B. bei Biomasse)? (2)
begrenzte Potenziale
Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten
Wie ist die Nutzung weltweiter Landflächen/Agrarflächen/Ackerflächen verteilt?
Weltweite Landfläche:
- 30% Waldfläche
- 37% Agrarfläche
- Rest: Städte, Wüste, Berge etc.)
Weltweite Agrarflächen:
- 70% auf Weideland
- 30% auf Ackerland
Weltweite Ackerflächen:
- Dienen vorrangig der Nahrungs- und Futterproduktion
- 11% für Biokraftstoffproduktion und stoffliche Biomassenutzung
(see p.13)
((Zusatzinfo: (Zwischen 1990 und 2015 hat sich die Waldfläche um rund 129 Millionen Hektar reduziert))
Biomasse
Gesamtbestand der Biomasse auf der Erde: 1,85 Billionen t oder 30.000 EJ
Holzanteil beträgt dabei ?(1)? %
Das weltweite erzielbare theoretische Energiepotential ist damit rein rechnerisch gesehen um ein Vielfaches ?(2)? als der gesamte Primärenergieverbrauch.
Warum ist nur ein kleiner Teil der Biomasse energetisch nutzbar? ?(3)?
(1) 50-90 %
(2) größer
(3) Weil Großteil der nutzbaren Biomasse auf Nahrungs- und Futtermittelproduktion entfällt
Für was steht Bioenergie?
Für den energetisch nutzbaren Teil der Biomasse
-> Nachwachsende Rohstoffe (NawaRo): (“Nachwachsende Rohstoffe […] sind land- und forstwirtschaftlich erzeugte Produkte, die nicht als Nahrungs- oder Futtermittel Verwendung finden, sondern stofflich oder zur Erzeugung von Wärme, Strom oder Kraftstoffen genutzt werden.” (FNR 2017))
-> also: Anbaubiomasse und Holz
Zusammensetzung des globalen Biomasseaufkommend
-> siehe slide 15
…
Die Abschätzungen der globalen Bioenergiepotenziale variieren sehr stark, warum? (2)
Unterschiedliche getroffene Annahmen
(z.B. nur landwirtschaftliche Flächen vs. Forstzuwachs und Reststoffe aus Land- und Forstwirtschaft)
unterschiedliche Auslegung des nachhaltigen Bioenergiepotenzials (Bsp. Ist die Verwendung von Anbauflächen für die Erzeugung von Biokraftstoffen nachhaltig? (Tank vs. Teller))
Nutzungskonkurrenzen und Nachhaltigkeitsdiskussion
Erkläre die “Tank gegen Teller”-Debatte! (inkl. Folgen, Ausblick, Politische Reaktion in Europa etc.)
Anbauflächen für die Erzeugung von Biokraftstoffen, stehen nicht mehr für den Anbau von Nahrungs- oder Futtermitteln zur Verfügung (Limitation: Flächenverfügbarkeit)
Folgen Nutzungskonkurrenz:
a) Rodung von Waldflächen zur Gewinnung neuer Anbauflächen (Bsp. Palmölplantagen)
b) Erhöhung von Nahrungsmittelpreisen (Bsp. Mais)
Substitutionsmöglichkeiten für Biokraftstoffe sind gegeben (Bsp. E-Motor vs. Biodiesel)
Ausblick: Verschärfung von Nutzungskonkurrenz bei Biomasse:
a) Bevölkerungswachstum, Anstieg Kalorienaufnahme pro Kopf
b) Beitrag der Biomasse zur Deckung des steigenden Energiebedarfs/zur stofflichen Nutzung (-> Zunahme Flächenrestriktionen)
politische Reaktion in Europa:
verstärkte Nachhaltigkeitsanforderungen (für die Erzeugung von Biokraftstoffen)
Energetische und stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe weltweit (ohne Holz)
-> slide 18
…
Biokraftstoffdiskussion (Erneuerbare-Energien-Richtlinie)
Generelle Ziele der RED III? (2)
Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien in den Sektoren Wärme, Strom, Transport bis 2030
Verbindliches Ziel von min. 42,5% EE am Bruttoendenergieverbrauch der EU in 2030
Biokraftstoffdiskussion (Erneuerbare-Energien-Richtlinie)
Welche generellen Vorgaben in Bezug auf Biokraftstoffe im Verkehrssektor sind enthalten?
Mindestanteile von EE / Biokraftstoffen (i. w. S.) am Endenergieverbbauch im Verkehrssektor
-> bei RED III: 29% (oder 14,5% Reduzierung der THG im Vergleich zur Nutzung fossiler Brennstoffe)
Verschärfte Nachhaltigkeitsanfordrungen in RED II:
- max. 7% aus Nahrungs- und Futtermitteln (“Tank vs. Teller”)
-> Phase out von aus Nachhaltigkeits-/ Landnutzungssicht problematischen Quellen (z.B. Palmöl)
- Fokus auf Biokraftstoffe aus Reststoffen sowie fortschrittliche Biokraftstoffe (Biomass-to-Liquid)