5-Zwangsstörungen Flashcards

1
Q

Was sind Kennzeichen manifester Zwänge?

A
  • Schwer kontrollierbar
  • Von anhaltendem negativem Affekt begleitet
  • Anderer Inhalt
  • Beeinträchtigend
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2
Q

Was ist der Zweck hinter der Zwangserkrankung?

A

Rituale/wiederholende Handlungen/magisches Denken geben Sicherheit

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3
Q

Was ist ein Zwangsgedanke? (=obsessions)

A
  • Ideen/Vorstellungen/Bewusstseinsinhalte, die sich gegen Willen aufdrängen
  • Inhalte: aggressiv, sexuell-obszön, religiös oder magisch, Thematisierung von Verschmutzung/Aggression/Symmetrie/Ekel vor Ausscheidungen etc.
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4
Q

Was sind Zwangshandlungen (=compulsions)?

A
  • Zweckmäßige, beabsichtigte Verhaltensweisen, nach bestimmten Regeln ausgeführt, um imaginäre Gefahr zu bannen
  • Offene Verhaltensweisen vs. mentale Zwangshandlungen
  • Inhalte: Reinigen/Kontrollieren/Kontaktvermeidung/Wiederholen etc.
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5
Q

Nenne Symptomdimensionen

A
  • Symmetrie, Ordnung, Zählen, Wiederholen
  • Verunreinigungsgedanken, Wasch- und Reinigungszwänge
  • Sexuelle, religiöse Zwangsgedanken
  • Aggressive Gedanken
  • Horten/Sammeln
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6
Q

Was sind kognitive Phänomene?

A
  • Aufdringliche Gedanken
  • Appellative Gedanken
  • Mentale/kognitive Rituale
  • Metakognitionen
  • Gedankenfusion
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7
Q

Nenne ICD-10 Kriterien

A

A: Zwangsgedanken, -handlungen mind. 2 Wochen anhalten
B: Zwangssymptome erfüllen 1-4
* Eigene Gedanken/Handlungen erlebt (=/ von außen eingebend)
* Wiederholen ständig, als unangenehm empfunden, Gedanke/Handlung übertrieben wahrgenommen
* Widerstand
* Ausführung des Zwangsgedankens, -handlung unangenehm
C: Zwangsgedanken und -handlungen führen zu psychosozialer Beeinträchtigung
D: Ausschlusskriterien: Schizophrenie und affektive Störungen

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8
Q

Welche passenden F-Diagnosen gibts neben der F42 Zwangsstörung noch?

A
  • F42.0 vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang
  • F42.1 vorwiegend Zwangshandlungen
  • F42.2 Zwangsgedanken und Zwangshandlungen
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9
Q

Wie schaut’s bei den Prävalenzen von Kindern und Erwachsenen aus?

A

Erwachsene
- Punktprävalenz 1,5%
- Lebenszeitprävalenz 2-3%
- 1:1 männlich/weiblich
Kinder
- Punktprävalenz Jugendalter 2%
- Durchschnittserkrankungsalter 10 Jahre
- 2:1 männlich/weiblich

–> Prävalenz unabhängig von Kulturkreis

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10
Q

Was gibts so für Komorbiditäten?

A

> 50%
ADHS 60%
Angststörungen 25-60%
Trennungsangst 52%
Depressive Störungen 30%
Spezifische Phobie 28%
Tic-Störungen 25-30%

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11
Q

Welche psychosozialen Auswirkungen hat eine Zwangsstörung?

A

Schulleistungsstörungen
- HA
- Prüfungsprobleme
- Unpünktlichkeit
Soziale Probleme
Wutausbrüche gegenüber Familienmitgliedern

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12
Q

Welche Befund gibt es zur Genetik?

A

Zwillingsstudien
o Kinder: 0,45-0,65
o Erwachsene: 0,27-0,47
Familienstudien – Verwandte 1.Grades
o Patient mit Zwängen: 11,7%
o Gesunde Kontrollprobanden: 2,7%
Molekulargenetische Befunde

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13
Q

Welche Befund gibt es zur Bildgebung?

A
  • Strukturell: reduziertes Volumen ACC
  • Funktionell: Überaktivierung ACC (Verarbeitung Fehler), Unteraktivierung OFC (kognitive Flexibilität)
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14
Q

Was besagt die 2-Faktoren-Theorie?

A

Klassische Konditionierung
* Kopplung neutraler Reiz mit unangenehmem Ereignis
Operante Konditionierung
* Lernvorgang, Vermeidung reduziert Angst
 spezifische auslösende Situation bei der Hälfte

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15
Q

Erklär den Teufelskreislauf von ZE

A

Gedanken –> Anspannung –> Handlungen vermeiden –> Spannungsreduktion –> zurück zu Gedanken

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16
Q

Kognitives Modell - Erzähl alles was du weist

A

aufdringlicher Gedanke –> Einschätzung der Bedeutung –> Angst/Anspannung –> Neutralisierung durch Zwangshandlung etc.

17
Q

Was sind kognitive Besonderheiten?

A
  • Überschätzung der Wahrscheinlichkeit/Bedeutung negativer Ereignisse
  • Überhöhtes Verantwortlichkeitserleben
  • Denkfehler
    –> Etwas nicht verhindern, genauso verwerflich wie es selbst zu tun
  • Überzeugung, Gedanken kontrollieren zu müssen
  • Perfektionsstreben
  • Streben nach Sicherheit
18
Q

Wie ist das diagnostische Vorgehen?

A
  • Exploration von aktueller Symptomatik, Persönlichkeits- und Verhaltensauffälligkeiten in Vorgeschichte
  • Psychopathologischer Befund
  • Störungsrelevante Rahmenbedingungen
    –> Komorbiditäten, Belastungsmomente, Integration, Ressourcen
  • Testpsychologische Untersuchungen
  • Verhaltensdiagnostik
  • EEG (Anfallsleiden), MRT (zerebrale Beeinträchtigungen)
19
Q

Nenne Differenzialdiagnosen

A
  • Schizophrenie
  • Depression
  • Angststörung
  • Tic-Störung
  • Anorexie
  • Autismus
  • Andere Zwangserkrankungen
  • Zwanghafte PS
  • Kindliche Rituale
20
Q

Was sind Elemente in der Behandlung von ZE?

A
  • Psychoedukation
  • Begrenzungs- und Bewältigungsstrategien
  • Exposition mit Reaktionsmanagement
  • Kognitive Therapie
  • Familienzentrierte Interventionen
  • Psychopharmakotherapie
  • Rückfallprophylaxe
21
Q

Arten der Expo (zum 3000000000 Mal)

A
  • Graduiert / massiert
  • in sensu / in vivo
22
Q

Wie läuft eine Expo mit Reaktionsverhinderung ab?

A
  • Zwangshierarchie erstellen
  • Auf mittlerem Angstniveau beginnen
  • Dauer: bis zur Angstreduktion
  • Ziel: Angst- und Erregungsanstieg, dann Habituation
23
Q

Wie läuft eine Gedankenexposition ab?

A
  • Gedanken anhören/aufschreiben
  • Keine neutralisierenden Gedanken/Ablenkung
  • Beenden nach Habituation
24
Q

Nenne KVT Strategien

A
  • Externalisieren
  • Distanzieren
  • Gedankenexperimente, Realitätstests
  • Sokratischer Dialog, Rollenspiel
  • Ergänzung durch metakognitive Elemente
25
Q

85% der Elternteile sind in Symptomatik eingebunden –> Was genau machen die dann?

A
  • Vermeidungsverhalten unterstützen 69%
  • Rückversicherung geben 64%
  • Teilnahme an Ritualen 51%
  • Selbst vermeiden 44%
  • Einbindung von Geschwistern 44%
  • Besorgung für Zwänge erledigen 33%
26
Q

Nenne Interventionen, in denen Eltern eingebunden sein sollten

A
  • Aufklärung
  • Gemeinsames Krankheitskonzept erarbeiten
  • Verminderung von Unterstützung/Zuwendung bei Durchführung der Zwangsrituale sowie bei Vermeidungsverhalten
  • Nicht auf Rückversicherungszwänge eingehen
  • Lob/Zuwendung bei Erfolgen
  • Unterstützung bei Konfrontationsübungen
27
Q

Welche Medikation wird genutzt?

A

–> SSRI
* Clomipramin
* Fluoxetin
* Sertralin
* Fluvoxamin
* Paroxetin
* Citalopram

28
Q

Wann PT oder Medikation?

A
  • Mäßig ausgeprägte Symptomatik ohne Komorbiditäten –> PT alleine
  • Schwer ausgeprägte Symptomatik, deutliche Komorbiditäten, fehlende Ressourcen für PT –> Pharmakotherapie
  • KOMBI effektiver
29
Q

Prognose von ZE

A
  • 46,7% Vollbild
  • 23,3% subklinische Zwangssymptomatik
  • 30% Remission
30
Q

Welche Bedingungen sind prognostisch UNgünstig?

A
  • Längere Krankheitsdauer
  • Früher Beginn
  • Schwere der Symptomatik
  • Komorbide Tics
  • Familiäre Dysfunktionen
31
Q

Rückfälle wird es geben, was dann tun?

A
  • Vorbereitet sein
  • Generalisierungstrainings, Selbstexposition
  • Risikosituationen vorwegnehmen
  • Bewältigungsstrategien
  • Nachbetreuung