Situation - Interaktion - Kommunikation

Question 1

Hauptgegenstand der Mikrosoziologie:

Answer 1

„face-to-face interaction“

Question 2

Situation und gegenseitige Wahrnehmung

Answer 2

► Materielle Ausstattung von Situationen („setting“)
► Situationen sind „Schauplätze“, die wechsel- seitige Wahrnehmung erlauben
► Kopräsenz: gleichzeitige Anwesenheit von mindestens 2 Personen an einem Ort

Question 3

Erving Goffman (1922-1982):

Answer 3

“Mit dem Terminus soziale Situation beziehe ich mich auf die vollständige räumliche Umgebung, in welcher der Eintretende Mitglied der Versammlung wird, die dort stattfindet (oder mit seinem Eintreten beginnt).”

„Situationen entstehen, wenn gegenseitig beobachtet wird, sie vergehen, wenn die vorletzte Person den Schauplatz verlässt.“

Question 4

Interaktion als zeitliche Verdichtung wechselseitiger Wahrnehmung

„gathering“:

Answer 4

Ansammlung, Zusammentreffen (z.B. Wartende auf einem Bahnsteig)

Question 5

„civil inattention“:

Answer 5

höfliche Gleichgültigkeit

Question 6

„encounter“/Begegnung:

Answer 6

Anwesende fokussieren ihre Aufmerk- samkeit wechselseitig aufeinander

Question 7

Sprachliche und visuelle Kommunikation

Answer 7

► Verbale und nonverbale Interaktion
► 2 Typen von Interaktionen:
a) Interaktionen, die auf Kommunikation spezialisiert sind (Gespräche)
b) Interaktionen, die das Kommunizieren anderen Zwecken unterordnen (z.B. Tennismatch)

Es gibt Kommunikation ohne Interaktion, aber keine Interaktion ohne Kommunikation.

Question 8

E. Goffman:

Answer 8

► „impression management“

► Das Gesehenwerden als sozialer Zwang

Question 9

Situationsdefinition und soziales Erkennen in Gesprächen

Answer 9

• Reden hat eine Handlungsdimension
• Situationsdefinition: Wie wird die Situation von den Beteiligten wahrgenommen, wie wird sie von ihnen „definiert“?
• Zuschreibung sozialer Identität
• Metakommunikative Selbstkennzeichnung von Handlungen

Question 10

Zeitliche Ordnung: Sequenzierung

Answer 10

Redezug (engl. „Turn“)

Sequenzierung: Organisation im zeitlichen Nacheinander

Paarsequenzen (z.B. Gruß und Gegengruß, Frage und Antwort)

Question 11

Grenzbildung und Kontextualität von Gesprächen

Answer 11

► „Gesprächsterritorien“ (Goffman)
► Proxemik: Lehre von der Wahrnehmung und dem Gebrauch des Raumes
► Themenwahl
► Sinnstiftung über den situativen Kontext einer Interaktion

Question 12

Interaktion als kooperative Imagepflege: Ergänzungen zu Erving Goffmans Ansatz

Answer 12

► Interaktionen drehen sich ums gegenseitige „Gefallen“
► „Image“ als Spieleinsatz in Interaktionen
► „Takt“ als Schutzmechanismus zur situativen Aufrechterhaltung des Selbst
► „Vorderbühne“und„Hinterbühne“

Question 13

Argumente für die soziologische Relevanz der Interaktionsforschung

Answer 13

1. Interaktionen als Spiegelungen und Veranschaulichungen makrosozialer Zusammenhänge
2. Interaktionen in Schlüsselsituationen: Grenzstellen des individuellen Lebenslaufs
3. Interaktionen als alltägliche Massenphänomene, in denen Gesellschaft praktisch vollzogen wird
4. Mikrosoziologie als Grundlagenforschung: Erkundung der Gesellschaft „in statu nascendi“