7. Kapitel Hepatitis Papilloma Flashcards

(37 cards)

1
Q

Hepatitis: Krankheitssymptome 1

A
  • für alle Virushepatitiden sehr ähnlich
  • sehr variabel: asymptomatisch bis fulminant

asymptomatisch:
- Anstieg der Leber‐werte im Blutbild
- keine klinischen Symptome

Ikterus:

  • verringerter Abbau von Bilirubin
  • Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Gelbsucht

fulminant:

  • Leberversagen
  • hohe Letalität
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2
Q

Hepatitis: Entzündung der Leber

A

-Immunzellen wandern in die infizierte Leber ein, dort lösen sie eine Entzündungsreaktion aus
-Die Schädigung der Leber erfolgt weniger durch die Infektion selber, sondern hauptsächlich durch die Immunreaktion
-Immunreaktion führt zu Entzündungen und Nekrosen:
Funktionsverlust der Hepatozyten

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3
Q

Hepatitis: Krankheitssymptome 2

A

Ikterus (Gelbsucht):

-infizierte Leber kann das Bilirubin aus den Erythrozyten
nicht mehr entsorgen
-Bilirubin reichert sich in Blut, Haut, Schleimhäuten und Harn an

je nach Bilirubinspiegel im Serum:

2‐2.5mg/dl:
Gelbfärbung der Skleren

ab 3 mg/dl:
auch Gelbfärbung der Haut

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4
Q

Hepatitis‐induzierende Viren 1

A
enteritisch
Hepatitis A (HAV)
Hepatitis E (HEV)
parenteral
Hepatitis B (HBV)
Hepatitis C (HCV)
Hepatitis D (HDV)

Hepatitisviren A, B und C sind nicht miteinander verwandt, daher keine Kreuzprotektion

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5
Q

Hepatitis‐induzierende Viren 2

A

enteritisch
-nur akuter Verlauf

-Komplikationen: fulminante Hepatitis

parenteral
-akuter und chronischer Verlauf möglich

-Komplikation und Spätfolgen:
 -fulminante Hepatitis
 -Leberfibrose
 -Leberzirrhose
 -Leberkarzinom
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6
Q

Hepatitis A: Übertragung

A

• Schmierinfektionen bei engem persönlichen Kontakt
(z.B. gleicher Haushalt, Kindergärten)
• Kontaminierte Nahrung, Wasser
(z.B. rohe Austern; Trinkwasser)

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7
Q

Hepatitis A: Klinischer Verlauf 1

A

Infektion kann von asymptomatisch bis
fulminant verlaufen:

a) abhängig vom Alter

symptomatischer Verlauf:
<6 J: <10%
6‐14 J: 40%‐50%
>14 J: 70%‐80%

b) abhängig von Ko‐Faktoren
Drogen, Giftstoffe, Alkohol, Medikamente,
andere Viren

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8
Q

Hepatitis A: Klinischer Verlauf 2

A

Inkubationszeit: 2‐6 Wochen

Virusausscheidung und damit Ansteckungsgefahr schon 2 Wochen vor Auftreten von ersten Symptomen

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9
Q

Hepatitis A: Therapie

A
-ständige ärztliche Überwachung
• evtl Bettruhe
• Diät (Vermeiden von Fetten)
• kein Alkohol
• Impfung gegen Hepatitis B
• verstärkte Hygiene

eine spezifische antivirale Therapie ist für HAV
nicht verfügbar

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10
Q

Hepatitis A: aktive Impfung

A
  • Erkrankung hinterlässt lebenslange Immunität
  • sonst: Impfung (Einzel‐ oder Kombi‐Impfstoffe)

Impfung ist zusätzlich besonders empfohlen für:

 Personen mit
• chronischer Lebererkrankung
• intravenösem Drogenmißbrauch
• Reisen in Endemiegebiete

 Personal in
• medizinischen Einrichtungen
• Großküchen, Spitalsküchen
• Kindergärten
• Klärwerken, Kanalisation
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11
Q

Hepatitis A: passive Impfung

Immunglobuline

A

-vor Exposition
>kurzfristig Reisende in Regionen mit hoher HAV‐
Prävalenz

-evtl nach Exposition mit diagnostisch
gesichertem Krankheitsfall
>nur innerhalb von 14 Tagen wirksam
>Regeln im Impfplan formuliert

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12
Q

Hepatitis B: Übertragung

A
  • Hohe Virusmengen in: Blut
  • Mittlere Virusmengen in: Samen, Vaginalflüssigkeit, Speichel

-sexuelle Übertragung (in Österreich der wichtigste
Übertragungsweg)
-Drogenmißbrauch, Nadelstichverletzungen
-Bluttransfusionen im diagnostischen Fenster
(Risiko: circa 1 Infektion pro 250.000 transfundierte
Einheiten)
-perinatal: ohne Schutzmaßnahmen stecken sich 90% der Kinder von HBV‐infizierten Müttern bei der Geburt an

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13
Q

HBV: Klinischer Verlauf 1

A

Klinischer Verlauf ist altersabhängig:
Kleinkinder haben selten Symptomatik, aber ein hohes
Risiko einer chronischen Infektion!

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14
Q

HBV: Klinischer Verlauf 2

A
  • gesund
  • akut entzündet

Bei Übergang zur chronischen Infektion:
chronisch entzündet, beginnende Vernarbung: Fibrose

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15
Q

HBV: Klinischer Verlauf 3

A

Fibrose:

-zunehmende Einlagerung von Bindegewebe bei chronischer viraler Hepatitis
-Fibrose schreitet fort zur Zirrhose: starke irreversible
Bindegewebseinlagerung

Symptome bei Leberzirrhose:
 >Ikterus (Gelbsucht)
 >Pfortaderhochdruck
 >Gastrointestinal‐Varizen
 >Enzephalopathie mit Verwirrung, Koma
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16
Q

HBV: Klinischer Verlauf 4

A

Pfortaderhochdruck bei Zirrhose:

  • Pfortader bringt Blut mit Nährstoffen vom Darm zur Leber
  • bei Zirrhose stört das Bindegewebe den Blutfluß durch die Leber
  • überlastete Umgehungsstraßen“ in Magen und Ösophagus führen zur Bildung von Krampfadern (Varizen)
  • evtl Varizenblutungen mit hoher Letalitätsrate

Enzephalopathie bei Leberzirrhose:
-Leber kann toxische Produkte nicht mehr entgiften
-v.a. Ammoniak gelangt in hoher Konzentration ins Gehirn
-dadurch zunehmende Störung der Hirnfunktion:
psychiatrische und neurologische Symptome

17
Q

Hepatitis B: Therapie 1

A

(a) Interferon‐Alpha:

• generelles antivirales Medikament
• Therapiedauer 48w
• zahlreiche Nebenwirkungen (grippeartige Symptome,
Depressionen, Autoimmunsymptome)

Pegyliertes Interferon‐Alpha:
-durch Polyethylenglycol‐Kette höhere Stabilität, reduzierte Ausscheidung über die Niere, verlängerte Plasmahalbwertszeit
• Applikation nur 1x/Woche notwendig

18
Q

Hepatitis B: Therapie 2

A

(b) Polymerase‐Hemmer: Nucleotid‐ und Nucleosid‐Analoga

  • Lamivudine
  • Adefovir
  • Entecavir
  • Telbivudin
  • Tenofovir
  • hemmen die Virusvermehrung, die virale DNA wird nur durch Tod der Hepatozyten eliminiert(HWZ 100d)
  • 1y Therapiedauer notwendig, häufig Resistenzbildung, v.a. bei Lamivudine
19
Q

Hepatitis B: Impfung

A

aktiver Impfstoff: gereinigtes HbsAg
-entweder als Einzelimpfstoff oder als Kombi‐Impfstoff
mit HAV oder im 6fach‐Impfstoff

passiver Impfstoff:
-Immunglobuline

Maßnahmen nach Kontakt mit Hepatitis B
(postexpositionelle Prophylaxe):
-aktive und passive Immunisierung; bis zu 1 Woche
nach Exposition möglich
-85‐95% der Infektionen werden so verhindert

20
Q

HBV: Mutter‐Kind‐Übertragung

A

-90% der Kinder stecken sich von HBV‐infizierter Mutter bei der Geburt an
-aber: Kombination von aktiver und passiver
Immunisierung direkt nach Geburt schützt die Kinder
fast vollständig
 daher ist HBV‐Infektion der Mutter keine Indikation für Kaiserschnitt und keine Kontraindikation fürs Stillen

21
Q

Hepatitis C

A

Übertragung:

  • Drogenmißbrauch, Nadelstichverletzungen
  • Bluttransfusionen im diagnostischen Fenster (Risiko:
    1: 700.000 transfundierte Einheiten)
  • sexuelle Übertragung eher selten

Pathogenese
-unmittelbar nach Infektion keine oder kaum Symptome:
evtl Müdigkeit, unspezifische Oberbauchbeschwerden
-hohes Risiko für Übergang zur chronischen Infektion,
unabhängig vom Alter
-Beschwerden treten erst in diesem fortgeschrittenen
Stadium auf, daher häufig erst dann erkannt

22
Q

Hepatitis C: Pathogenese

23
Q

HCV‐Genotypen in Österreich

A

Der Genotyp beeinflußt:

  • Progressionswahrscheinlichkeit
  • Therapieschema und‐erfolg
24
Q

Hepatitis C: Therapie 1

A

a) Kombinationstherapie mit PEG‐Interferon‐Alpha und Ribavirin

Wirkungsweise Ribavirin:

  • Nukleosidanalog
  • Einbau in die virale RNA statt GTP: löst Mutationen aus
  • unter Ribavirin‐Therapie sind zu viele Viruspartikel fehlerhaft („Errorkatastrophe“)
25
Hepatitis C: Therapie 2
b) neue Substanzklassen -direkte antivirale Wirkung, greifen gezielt in die Virusvermehrung ein:  -Proteasehemmer  -Polymerasehemmer  -NS5A‐Hemmer - Kombinationstherapie, Zusammensetzung je nach Genotyp und Krankheitsstadium - alle Substanzen werden oral eingenommen - fast vollständiges Fehlen von Nebenwirkungen - viele Substanzen kurz vor der Zulassung
26
Hepatitis C: Therapie 3
b) neue Substanzklassen Protease‐Inhibitoren - verhindern das Entstehen funktioneller Virusproteine - zugelassen: Simeprevir und Paritaprevir NS5A‐Inhibitoren -verhindern Virusreplikation und Zusammenbau neuer Viruspartikel -zugelassen: Daclatasvir, Ledipasvir und Ombitasvir Polymerase‐Inhibitoren - verhindern Replikation des Virusgenoms - zugelassen: Sofosbuvir und Dasabuvir
27
Hepatitis C: Therapie 4
b) neue Substanzklassen Sofosbuvir (Sovaldi®) -Nukleotidanalogon, hemmt virale Polymerase -ermöglicht auch Therapie ohne Interferon : sehr nebenwirkungsarm -extreme Kosten: wird nur für wenige stark lebergeschädigte Patienten von der Kasse übernommen, Verhandlungen mit Firma laufen
28
Humane Papillomaviren (HPV)
-es gibt circa 150 verschiedene Typen -die einzelnen Typen infizieren entweder Haut oder Schleimhaut
29
Papillomaviren: Übertragung
-direkter Kontakt mit Warzenoberfläche -indirekt über Kleider, Fußböden u. a. (abgeschuppte infizierte Epithelzellen) -Sexualkontakt (oral, vaginal, anal) -beim Durchtritt durch den Geburtskanal
30
Papillomaviren: Warzenentstehung
- Intakte Haut oder Schleimhaut schützt vor der Infektion - Mikroläsionen in Haut oder Schleimhaut erlauben Eindringen der Papillomaviren; wenn sie zu den teilungsfähigen Basalzellen gelangen, können sie Warzenbildung induzieren - die infizierten Basalzellen teilen sich und bilden so die Haut- oder Genitalwarze; gleichzeitig findet starke Virusproduktion statt
31
Papillomaviren: Klinik
* Hautwarzen * Genitalwarzen (Kondylome) im Anogenitalbereich * Tumore: Zervixkarzinome, Larynxkarzinome, Analkarzinome, Peniskarzinome
32
Papillomaviren: Tumorentstehung
-Papillomaviren bleiben nach Ausheilung der Genitalwarzen zurück und bewirken Transformation der Schleimhautzellen der Zervix -Zervixkarzinome entstehen in der Transformationszone am Gebärmutterhals -die transformierten Schleimhautzellen teilen und vermehren sich; wenn sie die Gewebegrenzen durchbrechen, bilden sich Metastasen -Zervixkarzinome sind nicht die einzigen durch HPV verursachtenTumore, auch andere Turmore können durch HPV induziert werden
33
Papillomaviren: Tumorentstehung
Nur bestimmte HPV‐Typen verursachen Tumore: HPV‐16,18 verursachen circa 70% aller Zervixkarzinome HPV‐16 allein circa 50%
34
Papillomaviren: Prophylaxe
Pap‐Test (Papanicolau‐Test): - Abstrich von Zervix mit kleiner Bürste oder Stäbchen - Anfärbung mit dem Farbstoff - Mikroskopische Begutachtung: sind veränderte Zellen im Abstrich vorhanden Bei auffälligem Befund: Konisation -Entnahme eines Gewebekegels (Konus) aus der Zervix -Begutachten des Stadiums der Krebsentstehung und evtl vollständige Entfernung
35
Papillomaviren: Therapie
1. Chirurgische Verfahren - Ausschaben - Lasertherapie - Elektrochirurgie 2. Wegätzen - 80‐90% Tri/Bichloressigsäure - Salicylsäure - Kryotherapie (Vereisen) 3. topische Chemotherapie - Podophyllin (Zytotoxin, hemmt Mitose) 4. topische Immuntherapie -Interferon‐Beta -Imiquimod : Immunstimulation, Induktion von Zytokinen
36
Papillomaviren: Impfung 1
a) Cervarix® (GSK) • Bivalenter Impfstoff: HPV 16, 18 • schützt vor Karzinomen • zugelassen für Mädchen/Frauen b) Gardasil® (MSD) • Quadrivalent: HPV 6, 11, 16, 18 • schützt vor Karzinomen und Genitalwarzen • Zulassung für Personen beider Geschlechter
37
Papillomaviren: Impfung 2
c) Gardasil 9® (MSD) • 9‐fach Impfstoff (verfügbar seit Mai 2016) • breiter Schutz vor Karzinomen (HPV 16,18,31,33,45,52,58) und Schutz vor Genitalwarzen (HPV 6, 11). • Zulassung für Personen beider Geschlechter 9.‐15.LJ • wird seit Sommer 2016 verwendet -HPV ist eine Gratisimpfung für Schulkinder ab 9. LJ -Impfung auch für Erwachsene empfohlen, ist dann kostenpflichtig -Wegen 10% Restrisiko für Gebärmutterhalskrebs trotzdem regelmäßige Kontrolluntersuchungen!