selbstreguliertes Lernen Flashcards

1
Q

Definiere Strategisches und selbstreguliertes Lernen („self regulated learning“).

A

= Prozess, bei dem Menschen ohne direkte Anleitung durch Andere (z.B. Lehrkräfte oder Eltern) neues Wissen erwerben und vorhandene Kompetenzen anwenden

  • Selbstreguliertes Lernen gehört zu den zentralen Bildungszielen des Schulunterrichts und soll dazu beitragen das Wissen ein Leben lang zu erweitern
  • Selbstreguliertes Lernen setzt „Skills“ voraus, die erlernt werden müssen
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2
Q

Nenne Voraussetzungen des Strategischen und selbstregulierten Lernens.

A

o Vorgehen beim Lernen genau planen
o Lernen fortlaufend überwachen
o Lernen so lange stetig verbessern, bis der gewünschte Erfolg eintritt

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3
Q

Beschreibe das „Good Strategy Users“ Modell von Pressley (1986).

A

–> Beschreibt, was „gutes“ Lernen ausmacht

kognitive Merkmale:
o Breite und vertiefte Wissensbasis
o Beherrschung von Strategien
o Differenziertes Wissen über Strategieanwendung
o Fähigkeit, den eigenen Lernfortschritt zu beobachten

motivatonale Überzeugungen:
o etwas lernen zu können und sich die dafür erforderlichen Fähigkeiten nicht absprechen
o Das Betrachten von Fehlern und Schwierigkeiten als natürlichen Bestandteil des Lernens und der Glaube daran, durch Anstrengung zum Erfolg zu gelangen
o Keine Angst vor Versagen zu haben
o Das zu Lernende mit persönlichen Interesse und Zukunftsvorstellungen zu verbinden

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4
Q

Nenne Arten von Lernstrategien.

A
  • Wiederholungsstrategie (aktive Wiederholung)
  • Elaborationsstrategien (Integration von neu aufgenommenem Wissen)
  • Organisationsstrategien (Lerntätigkeiten in einfachere Form transformieren)
  • Planung
  • Monitoring/Überwachung
  • Regulation
  • Bereitstellung interner Ressourcen
  • Bereitstellung externer Ressourcen
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5
Q

Nenne und Beschreibe die 3 Phasen des selbstregulierten Lernens.

A
1. Planungsphase
•	Art der Anforderung klären
•	Formulierung eigener Lernziele
•	Vorausplanung der Bearbeitung
•	hohe Selbstwirksamkeitserwartung
  1. Handlungsphase
    • Bearbeitung der Aufgabe mit ausgewählten Strategien
    • Überwachen des eigenen Vorgehens gerade bei noch unvertrauten Strategien wichtig → Aufmerksamkeit auf korrekte Ausführung + Abschirmen vor Ablenkung (z.B. eine tickende Uhr)
    • Überwachen der Lernfortschritte
  2. Selbstreflexion
    • Aufgabenbearbeitung ist (vorläufig) beendet
    • Selbstbewertung
    –> leitet Planung der nächsten Lernaufgabe ein
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6
Q

Wie sieht die Vorgehensweise des selbstregulierten Lernens aus?

A

• 1. Abklären von Intelligenz und Schulleistungen

• 2. Abklärung der strategischen Lernaktivitäten
= Überprüfung, ob Kind Strategiewissen, Nutzung und Mediation einsetzen kann

    1. Ableitung des zu vermittelnden Vorgehens
    1. Durchführung der Förderung durch Verschiedene Methoden:

a) Instruktionspsychologische Maßnahmen
b) Gelenkte Selbstreflektion
c) Gestaltung von Übungssequenzen unter Verwendung realitätsnaher Problemstellungen
d) Modellierungstechniken zur Vermittlung und Modifizierung des Lernverhaltens
e) Operante Verstärkung zur Förderung angemessener Lernaktivitäten
f) Lernpartnerschaften mit Mitschülern/innen zur Analyse und Änderung des Lernverhaltens

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7
Q

Nenne die Schritte für die konkrete Planung der Förderung (s.Stöger, Sontag & Ziegler, 2009) des selbstregulierten Lernens.

A
  1. Selbsteinschätzung
  2. Ableitung eines Lernziels
  3. Strategische Planung
  4. Strategieanwendung
  5. Strategieüberwachung und Strategieanpassung
  6. Bewertung der Ergebnisse
  7. Kooperation mit Bezugspersonen
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8
Q

Welche Hinweise für die organisatorische Umsetzung werden beim selbstregulierten Lernen genannt?

A
  • Einzel- oder Kleingruppentraining
  • Dauern meist 30-40 Minuten
  • Regelmäßig ein- bis zweimal die Woche
  • Strategieanwendung und -erwerb sollten schrittweise dem Lernenden übertragen werden
  • Trainingsmaßnahmen können auch im Rahmen des Unterrichts vollzogen werden
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9
Q

Welche Wirksamkeit hat das selbstregulierte Lernen?

A

• Sechs Metaanalysen konnten starke Wirksamkeit (Effektstärken zwischen 1.10 und 2.11) bestätigen
• Metaanalyse von Swanson (2011) zur allgemeinen Wirksamkeit
–> Wirksamkeit der Strategievermittlung lässt sich durch Wissensvermittlung erhöhen
• Metaanalyse von Hattie (2009) über Einflussgrößen des schulischen Erfolges (0.60, 0.69)
• Wirksamkeit abhängig von der durchführenden Person
–> Lehrer ergaben geringere Effektstärken als Forscher

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10
Q

Erkläre das Münchner Begabungs-Prozess-Modell (Ziegler, Perleth, 1997).

A
  • Aktive Lernprozesse (deliberate practice) stehen im Zentrum des Modells = werden als Determinante außergewöhnlicher Leistungen gesehen
  • Für erfolgreichen Lernprozessen ist komplexes Zusammenspiel von Faktoren entscheidend:
    o Personeninterne Begabungsfaktoren (z.B. kognitive Dispositionen)
    o Personenmerkmale (z.B. Leistungsmotivation)
    o Merkmale der Umwelt (z.B. Betriebsklima)
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11
Q

In der Studie von Krüger et al. (2014) bringt die Teilnahme an der Förderung stärkeren Einsatz von…

A
  1. kognitiven Lernstrategien (Organsiation des Lernstoffs, Elaboration und Wiederholung)
    = wurde bestätigt
  2. metakognitive Lernstrategien (Planung, Überwachung, Regulation)
    = zeigte sich nur deskriptiv
  3. ressourcenorientierte Lernstrategien (Zeitmanagement, Anstrengungsbereitschaft/Lernmotivation)
    = nur Lernen mit Freunden konnte nicht nachgewiesen werden
  4. soziale Kompetenzen (Kommunikationsfähigkeit und Kooperation)
    =konnte nicht bestätigt werden
  5. fachlicher Expertise
    = signifikant höherer Expertisezuwachs
  6. Personenmerkmale, die gefördert werden, erhöhen Beitrag der fachlichen Expertise
    = Besonders Anstrengungsbereitschaft
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12
Q

Wie sieht FÖRDERUNG BERUFLICH BEGABTER AUSZUBILDENDER (Studie Krüger et al., 2014) aus?

A

Zeitlicher Ablauf des Trainings in 6 Wochen
Woche 1 - Informationswoche:
● allgemeine Einführung in das Training,
● Themen: selbstreguliertes Lernen, günstiges Hausaufgabenverhalten

Woche 2 - Selbstbeobachtungswoche:
● Anliegen: Eigene Stärken und Schwächen kennen lernen
● Selbstbeobachtungen in zwei Bereichen:
1) Lerninhalte (Mathematik)
2) Lernstrategien (Hausaufgabenverhalten)

Woche 3 – 6: Lernzykluswochen
● Tägliche Übungsblätter + Lerntagebücher (mit Zielsetzung und strategischer Planung)
● Während der Strategieanwendung:
–> Ermunterung zu Monitoring und Strategieanpassung
–> regelmäßige Vergleiche zwischen Lernverhalten und Leistungen

● Am Ende jeder Woche:
–> Gesamtübersichtsblätter + Bewertung aller 7 Zyklusstufen

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