Schwefelkreislauf Flashcards

1
Q

Eigenschaften von Schwefel

A

• wichtiger Bestandteil der Proteine, auch wenn die
lebende Biosphäre relativ wenig Schwefel enthält
(~ 1% der Trockenmasse)
• wie Stickstoff kann Schwefel in verschiedenen
Oxidationszuständen vorkommen: -2 in Sulfiden bis +6 in Sulfaten
• ursprünglich fast alles Schwefel als Pyrit (FeS2) in
den Primärgesteinen gebunden; Ausgasen der
Erdkruste und spätere Verwitterung unter aeroben
Bedingungen
-> Transport großer Mengen als SO4^2- in den Ozean
• Schwefel ist auch Bestandteil von Kohle und Erdöl
-> SO2^-Emissionen bei der Verbrennung fossiler
Brennstoffe
-> ~ 95 % des in der Atmosphäre vorkommenden
SO2 stammt aus der Kohle- und Erdölverbrennung

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2
Q

natürliche Schwefelflüsse

A

• kurze Aufenthaltszeit in Atmosphäre, da meisten Schwefelverbindungen schnell oxidieren zu
SO4^2-
• S-Deposition an Land:
– SO4^2- aus Seesalzaerosol
– erhöhte SO4^2- -Konzentrationen durch Windverfrachtung aus Wüsten (Gips)
• Vulkanausbrüche
• Biogene Emissionen an Land sehr schwer abzuschätzen
• Natürlicher S-Kreislauf: Nettotransport vom Meer zum
Land
• Heute: Nettotransport vom Land zum Meer
(Atmosphäre + Flüsse)

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3
Q

Anthropogene Schwefelemissionen

A

• ~ 80 Millionen Tonnen jährlich -> dominierende
Größe des Kreislaufs -> S-Kreislauf ist der vom
Menschen am stärksten beeinflusste Kreislauf
• Mensch nutzt vor allem Sulfide (Erze), Sulfate (Gips)
und Anhydrid (SO3) -> SO2 entsteht -> kehrt zurück als
saurer Regen
• Reduktion von Schwefelemissionen:
Moderne Entschwefelungsanlagen entfernen heute das
bei der Verbrennung schwefelhaltiger Materialien
(Kohle, Erdöl, Erdgas) entstehende SO2 direkt aus
dem Rauchgas der Verbrennungsanlage

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4
Q

Deinition und Formel der Versauerung

A
  • Acidität einer wässrigen Lösung ist der
    Überschuss an starken Säuren
  • ergibt sich aus dem Gesamtgehalt der starken Säuren und starken Basen einer Lösung:
    Aci = Σ {starke Säuren} - Σ {starke Basen}
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5
Q

Berechnen des Säureüberschusses

A

Aci =

[Cl^-] + 2[SO4^2-] + [NO3^-] + [F^-] - [Na^+] - [K^+] - 2[Ca^2+] - 2[Mg^2+] - [NH4^+]

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6
Q

Arten von Versauerung

A

Saure Emission (Depostitionsbedingt)

  • können anschließend zu sauren Niederschlägen werden
  • können den pH-Wert bis auf 4.0 absenken

Pyrit-Verwitterung (Bergbau-bedingt)
- kann den pH-Wert bis auf < 2.0 absenken

(bis pH 4: chemische Verwitterung, darunter konsortiale
Leistung durch Mikroorganismen + Protozoen)

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7
Q

Versauerung durch Pyrit-Verwitterung

A
  • tritt in Begleitung von
    Kohlen- und Erzabbau
  • ## führt zur Verockerung (Uferbereiche und Pflanzen sind überzogen mit Ockerschlamm)
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8
Q

Verockerung der Spree

A

Trinkwassergewinnung in Berlin zu 70% als Uferfiltrat aus Havel + Spree (einzige autarke Trinkwasserversorgung einer 3,5 Mio. Metropole europaweit)
• technische Sulfat-Reduzierung bei der Trinkwasseraufbereitung sollte der Grenzwert von 250 mg/l Sulfat erreicht werden -> steigender Wasserpreis
• Gebäude-und Wasserleitungsschäden durch Betonfraß wegen des Sulfats im
Oberflächenwasser  steigender Unterhaltungsaufwand
• Verstoß gegen das Verschlechterungsverbot der EG-Wasserrahmenrichtlinie

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9
Q

Versauerung durch Pyrit-Verwitterung

CHEMISCH

A

• mit molekularem Sauerstoff:
- Säurebildung über Oxidation des Schwefels

• mit anderen Elektronenakzeptoren:
- SO4^2- entsteht

• Ausfällung von Eisenhydroxid:
- Bildung weiterer Säure

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10
Q

allgemein Nahrungsnetz in stark versauerten Seen

A
  • nicht tot, sondern nur gering biodivers
  • bieten Lebensraum für tolerante Organismen
  • kurze Nahrungsketten, ausgezeichnet durch Extremophilie
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11
Q

Nahrungsnetz in stark versauerten Seen, spezifischer

A

• Primärproduzenten
- Chlamydomona (Grünalgen), Eunotia und Pinnularia-Arten (Kieselalgen)
Säure- und Schwermetalltolerant

• Prädatoren
- Heliozoen (Sonnentierchen)

• Topprädatoren
- Corixa Punctata (Ruderwanzen), Notonecta glauca (Rückenschwimmer)

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12
Q

Was kann getan werden gegen die Pyrit-Versauerung?

IM AKTIVEN BERGBAU

A

• FeS2

  • Inertisierende Stoffe
  • Schutzgas
  • Materialselektive Gewinnung und Verkippung

• 7/2 O2

  • Verringerung der Exposition
  • Minimierung der Grundwasserabsenkung
  • Zehrstoffe
  • Beregnung/Einstau
  • Bodenabdeckung
  • Bodenverdichtung
  • Bepflanzung
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13
Q

Was kann getan werden gegen die Pyrit-Versauerung?

IM SANIERUNGSBERGBAU

A

• 2SO4^2-
- Heterotrophe Sulfatreduktion

• Fe^2+

  • Sulfidische Fällung
  • Karbonatische Fällung

• 2H^+
- Neutralisation mit alkalischen Stoffen

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