4. VL Ökologische Nische Flashcards

1
Q

Die Umwelt aus Sicht des Organismus besteht aus:

A

• Lebensraum: physikalisch-chemische Umweltbedingungen (Temp. , pH-Wert)
• Ressourcen: Verbrauchsgüter, die für die Existenz notwendig
sind (Nahrung, Sauerstoff, Nährstoffe)

Interaktionen von Organismen geschehen über gemeinsame Nutzung von Ressourcen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was sind die limitierenden Faktoren für das Gedeihen von Organismen?

A

Minimumgesetz
Toleranzgesetz
Wirkungsgesetz

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Liebig´s Gesetz des Minimums

-> MINIMUMGESETZ

A

„Die relative Wirkung eines Faktors ist um so größer, je mehr sich dieser den anderen Faktoren gegenüber im Minimum befindet.“

  • Wachstum einer Pflanze wird durch die knappste Ressource eingeschränkt (Nährwert im Überfluss hinzugegeben = kein Einfluss)
  • Grundsatz der Dünnung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Ökologische Potenz

A

Ökologische Potenz ist die Reaktionsbreite (Toleranz)
einer Art gegenüber einem bestimmten Umweltfaktor.
- Toleranzbereiche sind durch Adaptationen veränderlich.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Typen ökologischer Potenz

A

Eurypotent

  • gesamte Amplitude
  • Schwankungen toleriert

Stenopotent
- deutlich abgegrenzte, enge Bereiche

Homoiopotent
- gleichbleibende Bedingungen bevorzugt

Poikilopotent
- angepasst an wechselnde Umweltfaktoren

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Auswirkungen der Temperatur auf metabolische Aktivität und Photosynthese

A
  • Lebensbereich höherer Organismen ca. -10 bis + 50°C
  • metabolische Aktivität ist temperaturabhängig

• Photosynthese: geringere Temperaturabhängigkeit im
Vergleich zum Stoffwechsel der Mikroorganismen

–> Globale Auswirkungen auf Primärproduktion
und Abbau der organischen Substanz !

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Temperaturregulation - Poikilotherme

A
  • Körpertemperatur variiert je nach Außentemperatur
  • Wärme wird aus der Umgebung gewonnen = Ektothermie
  • Fische, Amphibien, Reptilien, alle Wirbellosen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Bsp. für Temperatur-Adaptationen bei Poikilothermen (wechselwarm)

A

• schwarzmündige Bänderschnecke
(Cepaea nemoralis)
• Gehäusefarbe varriiert mit Temperatur
• gelbe Gehäuse heizen sich weniger auf

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Temperaturregulation - Homoiotherme (gleichwarm)

A
  • Konstanthaltung der Körpertemperatur
  • endogene Wärmeproduktion = Endothermie
  • Vögel und Säugetiere
  • Körpergröße und Stoffwechselrate hängen zusammen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Temperatur-Adaptationen bei Homoiothermen

A
  • Speicherung von Körperwärme (Kamel, Gazelle)
  • Gefrierpunktsenkung (Kryoprotektoren: Proteine, Alkohole)
  • Wärmeaustauch (Gegenstromprinzip zum Kühlen oder Heizen)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Welche Physikalisch-chemische Umweltbedingungen gibt es?

A
  1. Temperatur
  2. Salzgehalt
  3. Säuregehalt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Bezeichnungen für Salzgehalte

A

• isoosmotische Umwelt

  • marine Lebensräume, für die meisten wirbellosen Tiere
  • meist nicht isoton, d.h. ionale Zusammensetzung verschieden

• hypoosmotische Umwelt
- Süßwasser, für alle Organismen

• hyperosmotische Umwelt

  • Meer, Gezeitentümpel, Salzseen
  • viele Wirbeltiere
  • Ausnahme: Knorpelfische
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Auswirkungen des Säuregrads (pH)

A

• steuert Löslichkeit von anorganischen Komponenten

  • Mineralstoffe (wichtig für Pflanzen)
  • Schwermetalle (toxisch)

• beeinflusst Stoffwechselleistungen der Organismen
- Funktion von Enzymen und anderen biologisch aktiven Verbindungen

• Versauerung von Ökosystemen hat starke Auswirkungen
auf terrestrische und aquatische Lebensgemeinschaften
- z.B. Diversität aquatischer Systeme im sauren Milieu stark reduziert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

welche pH-Werte findet man in limnischen Ökosystemen?

A

Eurypotent
• pH 3 - 7
• Algen, Rädertiere, Krebse, Insekten

Stenopotent
• kleiner pH-Bereich
• Egel, Schnecken, Fische (pH zw. 5 u. 6)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Welche abiotischen Ressourcen gibt es?

A

Raum

Licht

Sauerstoff und CO_2

mineralische Nährstoffe

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Welche sind die zwei hauptsächlichen limitierenden mineralischen Nährstoffe?

A

Stickstoff:
Dominierende limitierende Ressource für Mikroorganismen und Pflanzen in terrestrischen Lebensräumen

Phosphor:
Dominierende limitierende Ressource für Mikroorganismen und Pflanzen (Algen) in aquatischen
Lebensräumen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Typen von Nahrungsnutzern und ihre Nahrung

A
  1. Phytophage (Herbivore): lebende Pflanzen
  2. Zoophage (Karnivore): lebende Tiere
  3. Saprophage (Detritivore): totes organisches
    Material einschließlich Tierleichen und Kot
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Was kann man über die Nahrungsqualtität und das Verhältnis C:N sagen?

A

je größer das Verhältnis C:N, desto geringer die Qualität → daher Qualität abnehmend: Tier > Pflanze > Detritus

19
Q

Ökologische Potenz < > Ökologische Existenz bzw. fundamentale und realisierte Ökologische Niesche

A

die ökologische Existenz (=tatsächliches Vorkommen) ist meist geringer als die ökologische Potenz (=theoretisches Vorkommen), da andere endo- und exogene Faktoren berücksichtigt werden müssen → z.B. zwei Arten in Konkurrenz beeinflussen gegenseitig ihre Existenz

20
Q

Autökologische Amplitude einer Niesche

A

Fundamentale ökologische Potenzeiner isolierten Art die verwirklicht werden konnte, weil sie ohne Konkurrenz heranwuchs

21
Q

Synökologische Amplitude

A

Reale ökologische Potenz einer Art in ihrer natürlichen Lebensgemeinschaft

22
Q

Opponenz

A

Das antagonistische Wirken der Widersacher (Räuber, Parasiten, Krankheitserreger) auf ihre Beute- oder Wirtspopulationen.

reduziert die ökologische Potenz einer Art

23
Q

Bsp für Synergien

A

Wurzelknöllchen
Leguminosen & Rhizobien

Mykorrhiza
Höhere Pflanzen & Pilze

24
Q

Synergismus

A
Zusammenwirken von Arten mit einem daraus resultierenden
gemeinsamen Nutzen (z.B. Symbiosen). 

–> erhöht die ökologische Potenz

25
Q

welche Einflüsse wirken auf die fundamentale ökologische Potenz?

A

durch Konkurrenten eingeschränkt

durch Opponenten negativ beeinflusst

durch Synergisten erweitert

26
Q

durch welche 3 Umweltfaktoren wird die ökologische Nische beschränkt?

A
  • Temperatur
  • Feuchtigkeit
  • Nahrungsgröße
27
Q

Wozu führt eine Nischenüberlappung?

A
  1. Nischenentleerung (Verdrängung einer Art)

2. Nischentrennung (Ausweichen auf andere Ressourcen)

28
Q

Konkurrenzausschlußprinzip

A

Ökologisch identische Arten können nicht koexistieren
• unterlegener Konkurrent wird ausgeschlossen (Nischenentleerung)
• oder die Konkurrenz wird vermieden (Nischentrennung)

29
Q

Habitatnische

A

(„Adresse einer Art“)

der konkrete Raumabschnitt, den eine Art besiedeln kann

30
Q

Trophische Nische

A

(„Beruf einer Art“)

die Stellung einer Art im Ökosystem

31
Q

Fundamentale Nische

A

(fundamentale ökologische Potenz)

N-dimensionaler Raum als Bereich ökologischer Faktoren (Ressourcen und Umweltbedingungen), innerhalb derer eine Art existieren kann

32
Q

Realisierte Nische

A

reale ökologische Potenz)

Teil der fundamentalen Nische, der unter Berücksichtigung der biotischen Faktoren ( z.B. Konkurrenten, Prädatoren) übrig bleibt

33
Q

Welche Stadien zwischen fundamentaler und realisierter Niesche gibt es?

A

Überleben möglich

Ernährung möglich

Fortpflanzung möglich

stabile Population möglich

34
Q

Besonderheit des Rotfuchses?

A

hat das Gebiss eines Carnivors aber das Nahrungsspektrum eines Omnivors –> er passt sich dem Nahrungsangebot der Jahreszeiten an

35
Q

wodurch wird die realisierte Nieschenbreite einer Art bestimmt?

A

interspezifische Konkurrenz durch andere Arten –> Arten besetzen oft nicht den Teil der fundamentalen Nische,welcher optimal für Wachstum, Vermehrung und Fitness ist. Können sich aber auch nicht gegen dominantere Arten durchsetzen

36
Q

Allopatrische Nischentrennung

A

bezeichnet das Nicht-Überschneiden

  • räumliche Trennung der Verbreitungsgebiete von Arten
  • unterschiedlicher Raum im Habitat oder geographisch getrennt
37
Q

Sympatrische Nischentrennung

A
  • nebeneinander vorkommend
  • im selber Raum oder geographischen Gebiet
  • Auftrennung entlang eines Gradienten eines Umweltfaktors
  • abiotisch (pH-Wert), biotisch (Beutegröße)
38
Q

Bsp. für sympatische Nieschentrennung

A

Wildkatzen (Felis spp.)

⇒ kontinuierliche Staffelung der Zahngrößen
⇒ korreliert mit der Größe der jeweiligen Beutetiere
⇒ unterschiedliche Nahrungsnischen

Darwin-Finken

39
Q

Was besagt die Intermediate Disturbance Hypotheses von Conell (1978)?

A

Artendiversität ist in solchen Habitaten am größten, die

moderate Störungen erfahren und so die Koexistenz früher und später Sukzessionsstadien ermöglichen

40
Q

Sukzession

A
die zeitliche Abfolge von Pflanzen-, Tier- oder Pilzgesellschaften an einem Standort
Verlauf der Sukzession
 1. zu Beginn nur Pionierarten 
2. im Lauf der Zeit kommen Arten hinzu 
3. Abnahme Artenzahl im Klimaxstadium
41
Q

wann ist die Diversität am höchsten?

A

bei mittel-frequentiven Störungen

Bei Häufiger Störung können sich nur Arten entwickeln die sehr schnell wachsen und Anspruchslos sind. Bei Mittlerer Störung können sich alle Arten, weniger Anspruchsvolle bis Anspruchsvolle entwickeln, sie haben jedes Mal genug Zeit. Wenn keine Störung auftritt, dann Sterben die weniger Anspruchsvollen Arten nach einer gewissen Zeit aus und nur die Arten die länger brauchen überlebe

42
Q

TOLERANZGESETZ

A

” Nicht nur ein Zuwenig, auch ein Zuviel eines Faktors hat die gleiche (lebensbegrenzende) Wirkung”

43
Q

WIRKUNGSGESETZ

A

Zusammensetzung einer Lebensgemeinschaft einer Art und Zahl wird durch denjenigen Umweltfaktor bestimmt, der sich am meisten dem Pessimum nähert