8. Vertragsgestaltung und Leistungsbeschreibung - a. Vergütungsformen Flashcards
(13 cards)
Bauvertragstypen
- Leistungsverträge (Einheitspreisverträge, Pauschalverträge)
- Aufwandsverträge (Stundenlohnverträge, Selbstkostenerstattungsverträge)
- Mischformen (Budgetverträge, GMP-Verträge)
Zusammenhang mit Vergabezeitpunkt
- LP 3 → Ausschreibung auf Basis Entwurfsplanung: Leistungsbeschreibung mit Leistungsprogramm (funktionale Ausschreibung) → i.d.R. Pauschalvertrag
- LP 5 → Ausschreibung auf Basis Ausführungsplanung: Leistungsbeschreibung mit Leistungsverzeichnis (detailliertes LV) → EP- oder Pauschalvertrag
EP-Vertrag
Vergütungsform:
- mengenabhängig
Art der Leistungsbeschreibung:
- detailliert (Leistungsverzeichnis)
Detailpauschalvertrag
Vergütungsform:
- pauschal
Art der Leistungsbeschreibung:
- detailliert (Leistungsverzeichnis)
Globaleinheitspreisvertrag
Vergütungsform:
- mengenabhängig
Art der Leistungsbeschreibung:
- funktional (Leistungsprogramm)
Globalpauschalvertrag
Vergütungsform:
- pauschal
Art der Leistungsbeschreibung:
- funktional (Leistungsprogramm)
TU
Vergabezeitpunkt:
- Vergabe nach Grundlagenermittlung
- Vergabe nach Vorplanung
Art der Leistungsbeschreibung:
- Leistung kann nur funktional beschrieben werden
- Vorplanung ergänzt mit funktionaler Beschreibung
Typische Vergütungsform
- Pauschale Vergütung
ODER
Selbstkostenerstattungsvertrag / GMP
GU
Vergabezeitpunkt:
- Vergabe nach Entwurfsplanung bzw. Genehmigungsplanung
Art der Leistungsbeschreibung:
- Leistung wird funktional ausgeschrieben, jedoch mit konkreten Leistungsvorgaben (ggf. Leitdetails)
Typische Vergütungsform
- Pauschale Vergütung
ODER
Selbstkostenerstattungsvertrag / GMP
Einzelunternehmer
ODER
GU
Vergabezeitpunkt:
- Vergabe nach Ausführungsplanung
Art der Leistungsbeschreibung:
- Leistung wird mit LV ausgeschrieben/ AG hat Ausführung bereits festgelegt
Typische Vergütungsform
- Einheitspreisvertrag
ODER
Detailpauschalvertrag
Funktionale Leistungsbeschreibung
- Vor- und Nachteile
Vorteile:
+ frühe Vergabe möglich
+ AN kann Know-How einbringen
+ Übertragung von Planungsrisiken
+ ermöglicht besondere bauliche Lösungen
Nachteile:
- Verlust der Qualitätskontrolle
- Vernachlässigung von Betriebskosten
- Angebot nur bedingt vergleichbar
- Auslegungsbedürftige Verträge
Detaillierte Leistungsbeschreibung
- Vor- und Nachteile
Vorteile:
+ Qualitätskontrolle beim AG
+ breiterer Wettbewerb
+ geringe Kalkulationskosten
+ bessere Nachführung von Änderungen
Nachteile:
- Planungsverantwortung beim AG, inkl. Nachtragsrisiko
- spätere Termin- und Kostensicherheit
- keine Optimierung durch AN
Bestimmung des Bausolls
Bausoll = Gesamtheit aller vertraglichen Leistungsanforderungen an den AN
→ enthalten die Vertragsgrundlagen Lücken, muss das Bausoll durch Auslegung ermittelt werden nach:
- Parteiwille
- Sinn und Zweck
- Funktionsfähigkeit
- VOB/C und sonstige Normen
- anerkannte Regeln der Technik
Schlüsselfertigbau
keine gesetzliche Definition der Schlüsselfertigkeit
→ es ist zu differenzieren zwischen:
- Funktionstauglichkeit (Fertigstellung einzelner Bauelemente oder Bauteile nach funktionalen Anforderungen)
- Schlüsselfertigkeit (komplett fertiggestelltes und übergabereifes Bauvorhaben (schließt Funktionsfähigkeit ein))
- Betriebsfertigkeit (im Wesentlichen fertiggestelltes Bauvorhaben sowie Inbetriebnahmebereitschaft aller Anlagen zum Zwecke der Nutzungsaufnahme)