8. Vl Abruf aus dem Gedächtnis Flashcards
(98 cards)
True/wrong: “Das Gedächtnis ist ein Assoziativspeicher” + erkläre
- True - Unser Gedächtnis ist ein Netz voller Knoten und Verbindungen. Der Abruf ist ein Ablauf von einem oder mehreren ‚cues‘ zu einem Zielknoten durch Assoziationen (das Gedächtnis ist deshalb ein Assoziativspeicher), man nennt das eine sich ausbreitende Aktivierung.
Wie äussert sich das, dass das Gedächtnis viel mehr Wissen gespeichert hat, als wir sofort darauf zugreifen können?
Es kann uns etwas auf der Zunge liegen, wir wissen es eigentlich, aber können es zum gegebenen Zeitpunkt gerade nicht gut abrufen
Welche Faktoren beeinflussen einen erfolgreichen Abruf?
- Aufmerksamkeit zu den Hinweisreizen - Relevanz von Hinweisreizen - Assoziative Stärke zwischen dem Hinweisreiz und dem Zielknoten - Anzahl Hinweisreize - Stärke des Zielknotens - Abrufstrategien ‐ Abrufmodus - Hinweise durch den Kontext
Wie beeinflusst die Aufmerksamkeit zu den Hinweisreizen einen erfolgreichen Abruf?
Wenn man einem Hinweisreiz wenig Aufmerksamkeit schenkt, so ist der Abruf weniger erfolgreich. (Geteilte Aufmerksamkeit beim Abruf ist aber weniger störend als beim Enkodieren.)
Wie beeinflusst die Relevanz von Hinweisreizen einen erfolgreichen Abruf?
- Wenn die Hinweisreize nicht verbunden sind mit dem Zielknoten, nützen sie nichts. - Das kann auch geschehen, wenn man nach dem falschen Hinweisreiz sucht (Bsp.: Suche nach dem Auto auf dem Parkplatz, bis man merkt, dass man mit dem Auto des Nachbars gekommen ist.). - encoding specificity principle‘
Was ist das ‚encoding specificity principle‘?
Besagt, dass ein Hinweis nur dann nützlich ist, wenn er beim Enkodieren anwesend ist und mit dem gewünschten Ziel verknüpft wird.
Wie beeinflusst die Assoziative Stärke zwischen dem Hinweisreiz und dem Zielknoten den erfolgreichen Abruf?
- Wenn eine Assoziation zwischen dem Hinweis und dem Zielknoten schwach ist kann der Abruf scheitern. - Die Stärke der Assoziation hängt ab von der Zeit und Aufmerksamkeit, die wir beim Enkodieren dieser Verbindung aufgewendet haben.
Wie beeinflusst die Anzahl Hinweisreize den erfolgreichen Abruf?
Je mehr relevante Hinweisreize wir haben, desto einfacher ist der Abruf. Informationen auszuarbeiten, ist also sehr nützlich, weil dadurch mehr Assoziationen zu Hinweisen entstehen.
Wie beeinflusst die Stärke des Zielknotens den erfolgreichen Abruf?
Wenn ein Item schlecht enkodiert wurde(z.B. weil es zu wenig oft präsentiert wurde), nützt auch einen guten Hinweisreiz nichts.
Was ist ein Abrufmodus?
= geistige Verfassung – manchmal muss man in der richtigen geistigen Verfassung sein, dass man etwas Bestimmtes abrufen kann. (Das wird durch den rechten präfrontalen Kortex gesteuert.)
Wie beeinflussen Hinweise durch den Kontext den erfolgreichen Abruf?
Die Umstände, unter welchen ein Stimulus enkodiert wurde, ist ein sehr wichtiger Faktor. Verschiedene Kontextarten: • Zeit und den Ort (=umgebungsbedingter Kontext) • Laune (=mood context) • Physiologischer Zustand • Gedanken (= kognitiver Kontext)
Auf was basiert der explizite Abruf sehr stark?
- auf Kontext - auf Hinweisreizen - Mit Ja/Nein Erkennungstests machts einfach
Was misst eine implizite Gedächtnisaufgabe?
- misst den Einfluss von Erfahrung ohne direkt die Person zu bitten, Vergangenes abzurufen • Lexical decision task (Wörter von Nicht‐Wörtern unterscheiden – bei bekannten Wörtern wird es schneller als Wort erkannt) • Wortfragmente ergänzen • Wortstämme ergänzen • Conceptual fluency (z.B. alle Tanzarten aufzählen, die man kennt)
Wie unterscheiden sich explizite von impliziten Gedächtnisaufgaben? (Hirnaktivierung, Kontext, Amnesie.)
- Bei expliziten Gedächtnisaufgaben verwendet man Kontexthinweise und v.a. der Hippocampus ist aktiv.
- Implizite Gedächtnisaufgaben unterscheiden sich sowohl darin, dass sie keine Kontexthinweise brauchen und andere Hirnareale aktiv sind.
- Zudem ist das explizite Gedächtnis, im Gegensatz zum impliziten, beeinflusst durch Amnesien. Das weist darauf hin, dass unser Gedächtnis aus verschiedenen Systemen besteht.
T/F:
“Der Abruf ist einfacher, wenn der räumliche, zeitliche, physiologische oder kognitive Kontext übereinstimmt mit dem Umfeld bei der Enkodierung.”
true
Was spielt der Kontext für eine Rolle beim Abruf aus dem episodischen Gedächtnis?
- sehr wichitg
- man muss Umwelt beim Enkodieren Beachtung schenken
- Je grösser der zeitliche Abstand zwischen der Enkodierung und dem Abruf, desto mehr wachst der Effekt des kontextabhängigen Gedächtnis.
- Reine mentale Versetzung in den passenden Kontext ist bereits förderlich für den Abruf
Wie können kontextabhängige Gedächtiseffekte durch den eigenen Zustand beeinflusst werden?
- wenn internen Zustand ändert (durch z.B. Drogen, Alkohol oder Veränderungen des physiologischen Zustands, die natürlich auftauchen, wie z.B. der kardiovaskuläre Zustand),
Bei welchen Gedächtnisaufgaben gibt es eher zustandsabhängige Effekte?
- eher wenn das Gedächtnis durch Abruf getestet wird,
- verschwindet, wenn Erkennungsaufgaben getestet werden
Was ist Stimmungskongruentes Gedächtnis?
Abruf von Ereignissen, die die gleiche emotionale Richtung haben wie die momentane Stimmung einer Person, ist einfacher.
Surfferienerinnerung besser abrufbar in fröhlicher Stimmung
Stimmungsabhängiges Gedächtnis
Ist eine Form von kontextabhängigem Gedächtnis. Was man in einer Stimmung lernt, ob die positiv, negativ oder neutral ist, kann man am besten abrufen in derselben Stimmung.
Lernstimmung = Abrufstimmung = gut
Kognitives kontextabhängiges Gedächtnis
- Der interne Kontext beinhaltet auch Ideen, Gedanken und Konzepte die einem beschäftigen während dem Enkodieren und dem Abruf.
- Auch der kognitive Kontext bei der Enkodierung beeinflusst unsere Fähigkeit Erfahrungen abzurufen: Zweisprachig aufgezogene Personen zum Beispiel sprechen in einer gegebenen Sprache eher über Erfahrungen, die sie in dieser Sprache gemacht haben.
Rekonstruktives Gedächtnis
Dieser Begriff bezieht sich auf einen aktiven Prozess, bei dem Lücken in der Erinnerung gefüllt werden mit Logik, Erfahrung (Hintergrundwissen) und Zielen.
Erkennungsgedächtnis
= Fähigkeit richtig zu entscheiden, ob man einem Stimulus schon einmal begegnet ist in einem bestimmten Kontext.

