Kapitel 9&VL9 Vergessen Flashcards
(134 cards)
Was ist incidential forgetting?
- Zufälliges Vergessen (incidental forgetting): unbeabsichtigtes Vergessen
Motiviertes Vergessen
(motivated forgetting): beabsichtigtes Vergessen sowie unbeabsichtigtes
Vergessen ausgelöst durch Motivation
Wie ist die Vergessenskurve (retention function)?
- Vergessen nimmt im Verlauf der Zeit zu.
- Anfänglich vergisst man schnell, danach allmählich weniger zusätzliches Vergessen (eher eine logaritmische als eine lineare Funktion vgl. Graph von Ebbinghaus)

Was ist die kritisch Phase beim Erlernen einer Fremdsprache um etwas wieder zu vergessen?
- Die ersten 2 Jahre vergessen möglich, dann level stabil
permastore
Speicher, in welchem das Wissen (Bsp. von Fremdsprache) festgehalten wird, ermöglicht stabile Sprachperformance nach diesen 2 Jahren
Vergleiche Erkennen und Wiedergeben
- Erkenne ist einfacher als Wiedergeben
- Die Leistung beim Erkennen von Stimuli bleibt bemerkenswert hoch über 30 Jahre im Verglich zu der Leitung beim Wiedergeben von Stimuli.
Auf was kann Vergessen beruhen? (2 Sachen)
- Vergessen beruht also entweder auf Unzugänglichkeit oder Nichtverfügbarkeit der Zielerinnerung.
*Zugänglichkeit: Leichtigkeit mit welcher gespeicherte Erinnerungen abgerufen werden können
*Verfügbarkeit: Unterscheidung ob die Gedächtnisspur (trace) zu einer bestimmten Erinnerung vorhanden ist oder nicht
Jost ́s law
Wenn 2 Erinnerungen im selben Moment gleich stark sind, dann ist die ältere Erinnerung dauerhafter und wird weniger schnell vergessen.
Konsolidierung
zeit‐abhängiger Prozess, bei welchem neue traces allmählich in das Gedächtnis eingeprägt werden
Synaptische Konsolidierung
- Das Einprägen von Erfahrungen benötigt eine strukturelle Veränderung an den Synapsenendungen. Dieser Prozess benötigt Stunden bis Tage. Solange dieser Prozess nicht abgeschlossen ist, ist das Gedächtnis anfällig auf Störungen.
Systemische Konsolidierung:
Anfänglich ist der Hippocampus in Abspeichern von Erinnerungen involviert. Seine Beteiligung nimmt jedoch über die Zeit ab, bis der Kortex fähig ist die Erinnerung ohne Hilfe des Hippocampus wiederzugeben. Solange dieser Prozess nicht abgeschlossen ist, ist das Gedächtnis anfällig auf Störungen.
Beabsichtigtes Abrufen
- Erinnerungen, welche periodisch abgerufen werden, zeigen eine niedrige Vergessenswahrscheinlichkeit als solche, welche nicht wieder abgerufen werden.
- JEDOCH wenn das Ereignis nicht komplett oder ungenau erinnert wird, dann wird das Ereignis verändert (d.h. nicht der Wahrheit entsprechend) abgespeichert.
Faktoren welche Vergessen verhindern
- synaptische Konsolidierung
- Systemische Konsolidierung (Von Hippo in Kordex)
- Abrufen
- Jost’s law
trace decay:
= Spurenzerfall
- Erinnerungen werden allmählich schwächer im Verlauf der Zeit. Hauptidee: Die Aktivierung wird schwächer, auch wenn die Erinnerung gespeichert bleibt. Alternatividee: Gewebe, wo Erinnerungen gespeichert, verändert sich kontinuierlich
- Absterben von Neuronen ->Degradierung synaptischer Verbindungen-> Weniger Verbindungen -> weniger Assoziationen ->vergessen.
Kontextuelle Fluktuation
Abrufen von Erinnerungen kann misslingen, wenn der Hinweisreiz (cue), welcher relevant ist, sich im Verlauf der Zeit verändert; d.h. wenn der zugehörige Kontext während dem Abruf nicht mit jenem während dem Enkodieren übereinstimmt. Beispiel: Kindheitsamnesie
Interferenzen:
- Wenn ähnliche Erinnerungen abgespeichert werden, entstehen Interferenzen, welche den Abruf erschweren.
- Überlagerung
- Bsp. Interferenz wenn rot in grüner Farbe geschrieben widersprüchliche Informationen
Competition assumption:
Wenn ein Hinweisreiz (cue) mit mehreren Items verknüpft ist, konkurrieren diese items mit der Zielerinnerung.
Cue‐overload principle:
Interferenzen steigen mit der Anzahl der compeditors (= Erinnerungen , welche automatisch mit dem Hinweisreiz assoziiert werden, jedoch nicht die Zielerinnerung ist). Der Abruf der Erinnerung wird also erschwert mit ansteigender Zahl von compeditors.
Retroaktive Interferenz:
Tendenz, dass neu erworbene Informationen den Abruf von ähnlichen, älteren Informationen erschweren. (Untersuchungen haben gezeigt, dass Vergessen eher Interferenzen und nicht trace decay zugrunde liegt.)
* trace decay: Aktivierung wird schwächer, Erinnerung bleibt, Gewebe verändert sich
Proaktive Interferenz:
- Tendenz, dass ältere Erinnerungen den Abruf von neulich erworbenen Informationen beeinträchtigt.
- Proaktive Interferenz hat einen massiven Einfluss auf das Speichern von Erinnerungen, indem sie hauptsächlich die Geschwindigkeit, mit welcher Erinnerungen vergessen werden, bestimmt.
Part‐set cuing impairment:
Wenn nur ein Teil eines Sets von Items präsentiert wird, ist der Abruf der restlichen Items dieses Sets erschwert. Menschen, welchen Hinweisreize präsentiert werden, erbringen schlechtere Abrufergebnisse für die restlichen Items als Menschen, welchen überhaupt keine Hinweisreize präsentiert werden. Zusätzlich gilt: Je mehr Hinweisreize präsentiert werden, desto schwieriger wird es die restlichen Items, welche demselben Set zugehörig sind, abzurufen.
collaborative inhibition
Ein Phänomen, bei welchem eine Gruppe von Induviduen signifikant weniger erlerntes Material erinnern als wenn jeder für sich die Informationen abruft und jene dann zusammengetragen werden.
Retrieval‐induced forgetting (RIF)
- Tendenz, dass der Abruf von einer bestimmten Erinnerung den Abruf von Informationen, welche der bestimmten Erinnerung ähnlich sind, erschwert.
- Abruftraining unterstütz den Abruf der trainierten Items, erschwert jedoch den Abruf von nicht‐trainierten, jedoch ähnlichen Items. Beispiel: Massenmedien (Personen erinnern sich nur an jene Informationen, welche von anderen wiedererzählt werden. Andere auch zu der Erinnerung gehörende Informationen werden vergessen.)
Assoziatives Blocken:
Prozess, bei welchem es einem Hinweisreiz nicht gelingt die Zielerinnerung auszulösen, weil der Hinweisreiz wiederholt einen stärkeren compeditor hervorruft. Dies bewirkt, dass Personen aufgeben nach der richtigen Zielerinnerung zu suchen.










