Photoelektronenspektroskopie (Prof. Eisebitt) Flashcards

1
Q

Was ist die Grundidee der PES?

A

= Photoelektronenspektroskopie

  • Elektron aus Festkörper gelöst durch Photoeffekt
    1) Ekin = Eph - EB - φ

(φ = Austrittsarbeit -> Übergang zum Vakuum)

  • 1) gilt nur für Einteilchenbild mit festen Energieniveaus
    2) Ekin = h*f - (Efgesamt - Eigesamt)
  • 2) ist exakt!
  • Ei ist Anfangszustand mit N Elektronen
  • Ef ist Endzustand mit N-1 Elektronen
  • > PES misst Impuls und Ekin des Photoelektrons abhängig von Eph
  • Da umliegende Elektronen durch Coulomb WW “spüren”, dass ein Elektron fehlt
  • > neuer Energiezustand

=> Information über elektronische Struktur (Vielteilcheneffekte)

  • PES ist Oberflächenempfindlich, da an der Oberfläche veränderte Energieniveaus auftreten (z.T. haben Atome Nachbarn und z.T. nicht)
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2
Q

Wie kann die kinetische Energie der Photoelektronen gemessen werden?

A

Historisch

  • Photostrom über Gegenspannung gemessen (retardierendes Feld)

Heute

  • Monochromatisches Licht (Synchrotron, Röntgenröhre, Helium-Lampe, HHG-Quelle)
  • Energie Analysator misst Ekin durch bestimmte Geometrie des Aufbaus

(insbesondere Richtung des Elektrons)

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3
Q

Wie funktioniert ein Energie Analysator?

A

Zwei Möglichkeiten

1) Elektrostatisch

  • Ablenkung zwischen Kondensatorplatten
  • Nur gewissen kinetische Energien können passieren

(zu schnelle oder zu langsame prallen gegen die Platten)

=> Filter

(Scanning der “Pass-Energy” um wissen über alle Geschwindigkeiten zu erhalten)

2) Flugzeit

  • Definierte Distanz
  • Elektronen werden verlangsamt (für bessere Auflösung)
  • > Geschwindigkeit berechnet über Messung der Zeit

(- Nutzt gepulste Lichtquellen)

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4
Q

Welche Typen von Energie Analysatoren gibt es? Wie funktionieren diese?

Was kann zusätzlich verwender werden?

A

Cylindrical Mirror Analyzer (CMA)

  • Zwei Zylinder als Kondesatoren (können mehr Elektronen gleichzeitig vermessen)
  • Prinzip der “pass Energy” wie beim elektrostatischen Analysator

(nur gewissen kinetischen Enerige kommen durch)

Hemispherical Mirror Anaylzer (HMA)

  • Zwei konzentrische Kugeloberflächen
  • > höhere Energieauflösung (viele Elektronen akzeptierbar)
  • Kombinierbar mit Ortsauflösendem Detektor
  • > Winkel bestimmbar, mit dem Elektron aus Probe ausgetreten ist
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5
Q

Welche unterschiedlichen Informationen können mittels PES ermittelt werden?

A
  • Intensität der PES Peaks abhängig von Eph, wegen den Übergangswahrscheinlichkeiten
  • Allgemein: Information über besetzte Zustände

XPS (X-Ray Photoelectron spectroscopy)

  • Innerschalen Elektronen & Auger Elektronen
  • > Peaks im Spektrum (leicht unterscheidbar)
  • Auger Elektronen ändert Ekin nicht bei mehr Eph (Linien bleiben gleich)
  • Spektrum immer elementspezifisch (Wegen Bindungsenergie der Innerschalenniveaus)
  • Chemische Nachbarn ändern auch Bindungsenerige durch das Coulomb Potential

(unteschiedliche Oxidationszahlen)

UPS (ultaviolett (UV) photoelectron spectroscopy)

  • Valenzelektronen
  • Geringere Photonenenergien nötig
  • > höherer Wechselwirkungsquerschnitt
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6
Q

Wie unterscheiden sich Photoemission und Röntgenemission?

A
  • Photoemission misst gesamte Zustandsdichte
  • Röntgenemission misst lokale, partielle Zustandsdichte
  • Wegen Matrixelement und der resultierenden Dipolauswahlregeln
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7
Q

Was ist AR-PES?

Was kann ermittelt werden?

A

= Angle resolved PES

  • Valenzelektronen sind delokalisiert
  • K-Vektor (über Austritsswinkel) des Photoelektrons und Ekin gemessen
  • > Rückschlüsse auf EB und k-Vektor in der Probe durch Erhaltungssätze

=> Zugang zur Bandstruktur des Festkörpers durch Messung von Enerige und Impus

Bemerkung:

  • Impuls parallel zur Oberfläche kann einfach berechnet werden (Festkörper periodisch)
  • Impuls senkrecht zur Oberfläche schwierig, da Elektron beim Austritt über Potentailstufe muss (um ins Vakuum zu gelangen)
  • Diese muss durch Bändertheorie etc. bekannt sein; Dann kann auch der Senkrechte Anteil des k-Vektors bestimmt werden
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8
Q

Wie und wodurch wird die elektronische Struktur in Festkörpern beschrieben?

A
  • Durch die Bandstruktur
  • Kinetische Energie des freien Elektrons wäre Ekin ~ k2 (parabelförmig)
  • Elektronen im Festkörper: Energie abhängig vom k-Vektor

(komplexere Form von E(k))

  • Im Festkörper werden die diskreten Besetzungszustände zu Zustandsdichten
  • Da Festkörper ein periodisches Potential besitzt, sind Bloch Funktionen Lösungen (zur Beschreibung)
  • > diese definieren k-Vektor

Gesamte Bandstruktur ergibt sich aus Überlagerung der Atomaren Orbitale

  • Dabei sind die Phasenfaktoren (Ausrichtugnen der Orbitale) im Festkörper entscheiden für den energetischen Zustand (maximal bindend oder maximal antibinden)
  • z.B. bei k = 0 ist p-Band energetisch hoch, s-Band energetisch niedrig, wärend bei k = π/a (a = Gitterkonstane) p-Band energetisch niedrig ist und s-Band energetisch hoch
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9
Q

Was beschreibt Fermi’s Goldene Regel?

Was ändert sich durch die Dipolnäherung?

A

Beschreibt Übergangswahrscheinlichkeiten bei Störung des Symstems

  • Nutzt Hamilton Operator des gestörten & des ungestörten Systems
  • Übergangsmatrix zwischen Endzustand Ψf und Anfangszustand Ψi mit gestörtem Hamilton Operator (siehe Bild)
  • Vektorpotential (A) einer ebenen Welle (Daraus E-Feld und B-Feld berechenbar) zur Beschreibung der Störung
  • Daraus ergibt sich bei transversalen Wellen die Übergangsmatrix (siehe Bild)

Dipolnäherung (bis zur weichen Röntgenstrahlung):

  • E-Feld ist über relevanten Raumbereich konstant
  • > Vereinfachung des Matrixelements
  • > Enthält nur noch elektrischen Dipoloperator (Ort und Polarisation) und Kreisfrequenz

=> Auswahlregeln & Polarisationsabhängigkeit

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10
Q

Wovon hängen die Übergangswahrscheinlichkeiten ab?

A
  • Von der kinetischen Energie des freien Elektrons (diese definiert deren Wellenfunktion) und damit von der Energie des Photons
  • Da Übergangsmatrix ein Überlappintegral von Anfangs- und Endzustand mit dem gestörten Hamiliton Operator darstellt, liefern nur Überlappende Teile Beiträge zum Integral
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11
Q

Was ist das sogenannte Drei-Schritt-Modell?

A

Zur Beschreibung des Endzustandes

(Bei Übergangswahrscheinlichkeiten mit Anfganszustand und Matrixelement)

Schritte:

1) Anregung des Elektrons ausgehend von Ei

  • Photonen Impuls vernachlässigbar (nicht bei harter Röntgenstrahlung)

2) Weg zur Oberfläche des Festkörpers

  • Durch inelastische Streuprozesse sind Peaks im Spektrum verbreitert

(niederenergetische Schulter durch geringere Energien)

-> Dadurch mittlere freie Weglänge ≈ 1 nm

=> PES ist Oberflächenempfindlich

(für hohe Photonenenergien -> Volumensensitiv)

3) Transmission durch Oberfläche

  • Potentialstufe zum Vakuum muss überwunden werden

(Senkrechter Anteil des k-Vektors nicht konstant)

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12
Q

Wie können mittels PES Vielteilcheneffekte gemessen werden?

A
  • Durch rausgeschossenes Elektron, wird Molekül zur Vibration angeregt

(Gleichgewichtsabstand zwischen den Atomen ändert sicht; verschiedene Vibrationsniveaus -> Anregung mit Franck-Condon-Prinzip)

=> Vibrationsfeinstruktur (siehe Bild)

  • Ausgelöstes Photoelektron “spürt” noch Relaxion des Moleküls
  • > Aus Ekin somit Vibrationsstruktur errechenbar
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13
Q

Welche Variationen von PES gibt es?

Was wird jeweils gemessen?

A

ResPES = Resonante PES

  • Interferenz bei bestimmter Photonenenergie
  • 2 gleiche Endzustände für Photoemission und Augern Zerfall -> daher Interferenz
  • > schwache Signale verstärkt durch Interferenz
  • > Atomspezifisch (wegen Auger Prozess)

HAXPES = Hard X-Ray PES

  • durch hohe Photonenenergien -> größere freie Weglänge der Photoelektronen
  • > Volumensensitiv statt Oberflächensensitiv

(Untersuchung verborgener Schichten)

  • aber durch hohe Energien kleiner Wirkungsquerschnitt

Stehende Wellen für Tiefeninformation

  • Reflexion der stehende Wellen -> Interferenz -> Mehr Intensität an “Bauchpunkten”
  • > stärkere Photoemession an diese Stellen
  • Ändern von Einfallswinkeln
  • > Positionsinformation in z-Richtung

Spinaufgelöste (AR)PES

  • Spinanalyse der Photoelektronen durch Energieunterschiede der Spin-Zustände je nach Bahndreimpuls (Mott-Streuung)

PEEM (Photoemissions-Elektronenmikroskopie)

  • Nutzt die Photoelektronen zur Abbildung/Bildgebung
  • kombiniert räumliche und spektrsokopische Information
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