Autoritarismus, Narzissmus, SDO Flashcards

(15 cards)

1
Q

Autoritarismus - Typische Aspekte

A

Autoritäre Unterwürfigkeit (Dispositional !!!! )
Erziehung durch Drill und Gehorsam
Emotionale Kälte gegenüber anderen
Identifizierung mit der Eigengruppe
Rigide Befolgung von Normen, v.a. der Eigengruppe
Ausgeprägter Wunsch nach Macht
Identifikation mit Machthabern, Führerpersönlichkeiten und Autoritären
Konventionalismus
Rigides Schwarz-Weiß-Denken
Die Welt wird als bedrohlich wahrgenommen
Vorurteile und Stereotype
Feindseligkeit gegenüber ethnischen, politischen oder religiösen Minderheiten
Autoritäre Aggression –> Eigene Fehler werden auf andere projiziert –> Verachtung von Minderheiten, Suche nach Sündenböcken und Feindbildern –> Förderung der Entstehung von Rassenhass, religiösem Fundamentalismus, Faschismus, Nationalismus, Unterstützung traditioneller Geschlechterrollen

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2
Q

Was begünstigt die Entstehung von Autoritarismus

A

Historische Phasen, in denen eine größere gesellschaftliche Bedrohung und Verunsicherung auf-tritt und Phasen der Bedrohung der sozioökonomische Bedingungen, rufen autoritäre Reaktionen hervor, die unter bestimmten Bedingungen zu einer Orientierung an politisch extremen Gruppen führen können

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3
Q

Autoritäre Persönlichkeit

A
  • In der Kindheit werden aggressiv-triebhafte Bedürfnisse durch elterliche Gehorsamkeitsforderun-gen sehr stark unterdrückt. Diese Bedürfnisse werden später auf Schwächere oder Minderheiten gerichtet
  • Übernahme rigider Denkmuster, Vorurteile und Stereotype von der Familie und anderen sozialen Bezugsgruppen
  • Misslingende Ablösung von den Eltern verhindert eine Identitätsfindung und Selbständigkeit, so dass eine strukturierte Abhängigkeit und ängstliche Unterordnung fortbesteht

Die autoritäre Persönlichkeit zeichnet sich durch kognitive Schemata aus, die durch rigides Schwarz-Weiß-Denken, Vorurteile, Konventionalismus, Denken in Stereotypen und die Abwertung von Minderheiten gekennzeichnet sind.

Autoritäre Persönlichkeiten nehmen die Welt als Bedrohung dar, daher hegen sie Feindseligkeit gegenüber anderen Ethnien und all dem, was sich durch Schöngeist, Kreativität und Unkonventionellem auszeichnet.

Durch die Erziehung zu Drill und Gehorsam hat die autoritäre Persönlichkeit gelernt, sich unterzuordnen und Normen uneingeschränkt zu befolgen. Daher bevorzugt sie Führerpersönlichkeiten und Autoritäten und identifiziert sich mit der dominanten gesellschaftlichen Gruppe, deren Normen sie unterstützt und befolgt.

Weitere Merkmale der autoritären Persönlichkeitsstruktur sind politisch ökonomischer Konservatismus, Antisemitismus, Ethnozentrismus und Autoritarismus.

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4
Q

4 Dimensionen der autoritären Persönlichkeitsstruktur

A
  • Akzeptanz von politisch-ökonomischer Ideologie
  • Antisemitismus
  • Ethnozentrismus und
  • Autoritarismus
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5
Q

Autoritätsgehorsam

A

Autoritäre Unterwürfigkeit (Situativ !!!! Dispositionale Unterwürfigkeit nicht zwingend erforderlich), in Extremform sind Menschen unter Autoritätsgehorsam bereit, die Regeln der Humanität zu verletzen

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6
Q

Ursachen für ein hohes Niveau an Autoritätsgehorsam

A
  • Der Autoritätsinhaber gibt sich erst nach und nach zu erkennen: der prägende Anfangseindruck über ihn steht im Widerspruch zu seinen späteren Verhaltensmustern, die durch Ignoranz und Inhumanität gekennzeichnet sind. Problem: Primacy Effekt/Vorrangeffekt: der erste Eindruck überwiegt und bleibt für die Eindrucksbildung bestehen (Ankereffekt)
  • Starker Aufbau von Druck und psychischem Stress durch die Autoritätsperson
  • Die Autoritätsperson insistiert explizit darauf, ein bestimmtes Fehlverhalten auszuführen
  • Situationsabhängigkeit mit starker Dynamik impliziert Zwang, dem man sich nicht widersetzen kann
  • Sukzessive Erhöhung der Bestrafung (physische oder psychische Gewalt) führt in eine Falle: zunächst geringe Gewaltstufe, zunehmend bedrohlich ohne explizite Entscheidung gegen Gewaltausübung (führt zu intrapersonellem Dilemma)
  • Verschiebung von Verantwortung für das Fehlverhalten auf andere begünstigt Gehorsam
  • Ergebnis der Übernahme einer untergeordneten sozialen Rolle, die in Eltern-Kind/Lehrer-Schüler/Vorgesetzten/Mitarbeiter-Beziehungen eingeübt wurde
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7
Q

Milgram-Experiment

A

Versuchsaufbau:
• Versuch zum Bestrafungslernen
• Versuchsleiter (VL) + Lehrer (L) im selben Raum, Schüler (S) nebenan, S ist Schauspieler
• L soll S Wortpaare vorlesen, S muss assoziieren
• Anweisung: für jede falsche Antwort soll L dem S Elektroschock verabreichen, Schockstufe muss nach jedem Fehler erhöht werden, 30 Stufen von 15 bis 450 V („leichter Schock“ bis „XXX“)
• VL fordert L vehement auf, fortzufahren „Sie müssen weitermachen, Sie haben keine Wahl“
• 65% der L verwendeten die höchste Schockstufe
• Abwandlung: nur männliche Probanden + L hörten Proteste und verzweifelte Rufe des S: 62,5% der L verwendete die höchste Schockstufe
• Abwandlung: S im selben Raum wie L: 40% verwendeten höchste Schockstufe
• Abwandlung: L musste Hand von S auf die Schockplatte pressen: 30% verwendeten höchste Schockstufe
• Replikation im Jahr 2006 mit Abwandlungen im Hinblick auf Schockstufe (auf 150 V begrenzt), Ethik, Teilnehmerauswahl. Bei höchster Schockstufe 150 V: 70% Gehorsam vs. 82,5% im Originalexperiment

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8
Q

Kernaussage Milgram-Experiment

A

Versuchsteilnehmer schädigten Opfer mit Elektroschocks schwer, wenn dieses Vorgehen durch einen seriös erscheinenden Wissenschaftler legitimiert wurde

Situation entfaltet starke Dynamik und wird als Zwang empfunden, dem sich der Lehrer nicht widersetzen kann (Situationsabhängigkeit !!!)

Mit zunehmender Nähe zu S nimmt Gehorsam des L ab

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9
Q

Narzisstische Persönlichkeit

A

Persönlichkeitsbild, das durch einen gesteigerten Selbstwert gekennzeichnet ist, der mit der Wahrneh-mung der eigenen Großartigkeit, Überheblichkeit, einem übersteigerten Bedürfnis nach Bewunderung, Aufmerksamkeit, starke Selbstbezogenheit, und vermeintlicher Überlegenheit verbunden ist. Weiter-hin zeichnen sie sich durch Verlogenheit, Arroganz und Intoleranz aus.

In Bezug auf andere Menschen zeigen sie Ignoranz gegenüber deren Bedürfnisse und ein geringes Ein-fühlungsvermögen in deren Sorgen. Im Gegenzug fordern sie volle Aufmerksamkeit und Zuwendung für sich selbst. Sie sind Nonkonformisten und stellen ihre eigenen Ziele über Gruppenziele und fordern die-se vehement - auch gegen Widerstände – ein.

In Beziehungen sind sie zunächst auffällig charmant und zuvorkommend, später jedoch unnahbar und ab-wertend gegenüber dem Partner, da sie die Attraktivität des Partners abwerten und sich dadurch permanent unterbelohnt fühlen.

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10
Q

Offener Narzissmus

A

Überwiegen von Gefühlen der eigenen Großartigkeit (Grandiosität-Exhibitionismus) - typisch für erfolgreiche Narzissten: Streben nach Erfolg, Anerkennung, Selbstbestätigung

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11
Q

Verdeckter Narzissmus

A

Überwiegen von Selbstzweifeln und Gefühlen von Minderwertigkeit (Vulnerabilität – Sensitivität) - typisch für Narzissten, die viele Misserfolge erzielt haben: Ängstlichkeit, fragiles Selbstbewusstsein und ständige Angst vor Verlust von Aufmerksamkeit und Bewunderung, geringe Kritikfähigkeit

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12
Q

Gesunder Narzissmus

A

In „gesunder“ Form des Narzissmus streben Narzissten nach Autorität, Führungsanspruch, Arroganz, Überlegenheit, Selbstbewunderung und suchen Nähe zu Siegern in der Hoffnung, dass deren Glanz auf sie abfärbt (basking reflected glory). Demzufolge distanzieren sie sich von Verlierern.

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13
Q

Ungesunder Narzissmus

A

In ungesunder Form des Narzissmus zeigen Narzissten überzogenes Anspruchsdenken und Tendenz zur Ausbeutung.

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14
Q

Bei welcher Kombination von problematischen Persönlichkeitseigenschaften sind Vorurteile am stärksten ausgeprägt

A

Bei Personen mit hohem Autoritarismus und gleichzeitig hoher SDO. Diese beiden problematischen Eigenschaften tragen gemeinsam zu einer fremdenfeindlichen Einstellung bei

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15
Q

Soziale Dominanzorientierung (SDO)

A

Parallelen zum Narzissmus: Aufbau, Aufrechterhaltung und Verteidigung der eigenen Dominanzstellung, Defensive Verteidigung hoher Ansprüche, Durchsetzen des eigenen Aufstiegs

Parallelen zum Autoritarismus: Akzeptanz und Aufrechterhaltung gesellschaftlicher/sozialer Hierarchien, Vorurteile, Abwertung gesellschaftlicher Minderheiten, ethnozentrische/nationalistische/rassistische Tendenzen, hohe Identifizierung mit der Eigengruppe

Identifizierung mit einer dominanten Gruppe weist auf hohe SDO Ausprägung hin

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