Begriffe / Definitionen Flashcards
Definition Psychologie
Psychologie ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Verhalten (alles was ein Organismus macht) und den mentalen Prozessen (Erleben, subjektive Erfahrungen, die wir aus dem Verhalten erschliessen) eines Individuums.
Psychologie ist als Wissenschaft bereichsübergreifend: Sie lässt sich weder gänzlich den Naturwissenschaften noch den Sozialwissenschaften oder Geisteswissenschaften allein zuordnen.
Biopsychosoziales Modell
Integrierte Sichtweise, umfasst verschiedene Analyseniveaus und bietet ein vollständigeres Bild des Verhaltens oder der mentalen Prozesse:
- Biologische Einflüsse (natürliche Selektion, Genetik, Gehirnmechanismen, Hormone)
- Psychologische Einflüsse (erlernte Erwartungen, emotionale Reaktionen, kognitive Verarbeitung)
- Soziokulturelle Einflüsse (Anwesenheit anderer, Kultur, Gesellschaft, Familie, Rollenmodelle)
Strukturalismus (Wundt)
Die Psyche in ihre kleinsten Elemente herunterbrechen und analysieren
Funktionalismus
Funktion des Geistes für das Handeln im Mittelpunkt (Denken lenkt das Handeln)
Freuds Psychologie / Psychoanalyse
das Unbewusste steuert Erleben und Verhalten von Menschen
Behaviorismus (Watson)
Beobachtbares Verhalten: Reaktion auf Umweltreize
Humanistische Psychologie (Maslow)
Streben nach Selbstverwirklichung
Kognitivismus (Piaget)
Prozesse im Gehirn des Menschen sind entscheidend
Alltagspsychologie
Die Gesamtheit von Begriffen der Umgangssprache, allgemein verbreiteten Vorstellungen und gewöhnlichen Erklärungsweisen, die traditionell und gewohnheitsmäßig verwendet werden, um Handeln, Verhalten und sonstige Reaktionen von sich und anderen im Zusammenhang mit inneren Vorgängen geistiger und emotionaler Art sprachlich darzustellen, in der eigenen Vorstellung nachzuvollziehen sowie zu erklären oder vorherzusagen.
Selektive Aufmerksamkeit
Konzentration des Bewusstseins auf einen bestimmten Stimulus/Auswahl der einlaufenden Informationen, unrelevantes wird ausgeblendet, d.h. ignorieren von Informationen = ist die Fähigkeit, Informationen zu filtern
Arousal
Wachheit/-zustand, in dem der Mensch sich seiner selbst und der Umwelt bewusst ist
hohes Arousal = hoher Erregungszustand
Vigilanz
Konzentration, Daueraufmerksamkeit über eine lange Zeit bei monotoner Reizsituation
Aufmerksamkeit wird unter mentaler Anstrengung über einen
längeren Zeitraum hinweg aufrechterhalten. Variiert wird die Häufigkeit der relevanten Reize:
Bei niedriger Reizdichte spricht man von Vigilanz, bei hoher Reizdichte von Daueraufmerksamkeit.
Stroop-Effekt
Ablenkung der Aufmerksamkeit durch widersprüchliche Botschaften, die ans Gehirn gehen. Bsp.: ROT (Nichtübereinstimmung des Wortnamens und Farbe)
Multi Tasking
Meint die Fähigkeit eines Menschen, mehrere Tätigkeiten zur gleichen Zeit oder abwechselnd in kurzen Zeitabschnitten auszuführen. Aufmerksamkeit auf mehrere Dinge/Tätigkeiten.
Reaktionsfähigkeit verringert, Aufmerksamkeit sinkt, Fehler nehmen zu -> mögliche Folge: Stress
Cocktail-Party-Phänomen
klassisches Bsp. für selektive Wahrnehmung. Fähigkeit sich im Stimmengewirr auf nur eine Stimme zu konzentrieren. Spricht jedoch eine andere Stimme meinen Namen, bringt mir mein kognitiver Radar auf der unbewussten Spur meines Verstandes sofort die Stimme ins Bewusstsein (präatentiver Prozess).
Bsp.: Namen nennen, um mit der Stimme ins Bewusstsein zu gelangen – verschiedene Gruppen an einem Apéro, in einer anderen Gruppe wird mein Name genannt und ich höre ihn.
Wahrnehmung
Ist der Prozess und das Ergebnis der Informationsgewinnung und Verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und dem Körperinneren. Grösste Anteil: visuelle Wahrnehmung
Wahrnehmung ist
> subjektiver Prozess mit subjektivem Resultat
> ist selektiv, konzeptgesteuert, konstruktiv, multisensorisch und integrativ
Bottom-up processing
Informationsverarbeitung ist reizgesteuert
aufsteigende, datengesteuerte Informationsverarbeitung; Analyse, die mit den Sinnesrezeptoren beginnt und aufsteigend bis zur Integration der sensorischen Information durch das Gehirn erfolgt. Aufnahme von Fakten, wie Linien, Farbe, Winkel etc.
Top-down processing
Informationsverarbeitung ist wissensbasiert
absteigende, konzeptgesteuerte Informationsverarbeitung; Informationsverarbeitung gesteuert durch höhere mentale Prozesse = Interpretation; Konstruiert Wahrnehmung und greift dabei auf unsere Erfahrungen & Erwartungen zurück.
Bsp. Interpretation von Wahrnehmung aufgrund unserer Erfahrungen und Erwartungen
Konzeptgesteuerte Wahrnehmung
Konstruktive Wahrnehmung
Konzeptgesteuerte Wahrnehmung
Geht davon aus, dass das aktivierte Wissen eines Menschen Einfluss darauf hat, was und wie wahrgenommen wird und womit das Wahrgenommene in Verbindung gebracht wird. Wir sehen dass, was wir kennen, erwarten, wünschen.
Konstruktive Wahrnehmung
Ist Gestaltwahrnehmung – Konstruktion unserer Wirklichkeit
Durch den Versuch der Wahrnehmung einen Sinn und eine Logik zu verleihen werden unbewusst und automatisch Elemente hinzugefügt, andere weggelassen, umgedeutet oder die Reihenfolge geändert.
Halo-Effekt
Ist eine kognitive Verzerrung, die darin besteht, von bekannten Eigenschaften einer Person auf unbekannte Eigenschaften zu schliessen. Einzelne Eigenschaften einer Person erzeugen einen Eindruck (+ oder -), der die weitere Wahrnehmung der Person überstrahlt und so den Gesamteindruck unverhältnismässig beeinflusst. (Konzeptgesteuerte Wahrnehmung)
Transduktion
Umwandlung einer Energieform in eine andere. Im Sensorischen Bereich: Umwandlung von Reizenergien (Sehreize, Töne, Gerüche) in Nervenimpulse/neurona-le Botschaften, die unser Gehirn interpretieren kann.
Pupille
regulierbare Öffnung in der Mitte des Auges, durch die das Licht einfällt
Iris
Ring aus Muskelgewebe, der den farbigen Teil des Auges um die Pupille bildet und als Blende zur Regulierung der Pupillenöffnung fungiert.