Begriffe, Theorien, Hypothesen (2) Flashcards

(32 cards)

1
Q

Begriff Definition

A

sprachliches Zeichen für eine gedankliche Vorstellung

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2
Q

Wann sind Konzeptdefinitionen notwendig?

A

logische Begriffe & Verknüpfungen → und, oder, nicht etc.
keine Definition notwendig

empirische Begriffe → z.B. Mediengewalt, Ausländerfeindlichkeit
müssen definiert werden

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3
Q

Nominaldefinition

A
  • Festlegung der Bedeutung durch andere Begriffe
  • nicht richtig oder falsch, sondern zweckmäßig oder nicht zweckmäßig
  • z.B. Der Mensch ist eine Art der Gattung der Homo Sapiens, gehört zu den Menschenaffen und damit Säugetieren.

KoWi/Sozialwissenschaften

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4
Q

Realdefinitionen

A
  • das “Objektive, Wahre” erfassen (Wesen einer Sache)
  • richtig oder falsch
  • z.B. Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen.

nicht in Sozialwissenschaften verwendet, eher philosophisch

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5
Q

Definiendum

A

Der Begriff, der definiert werden soll

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6
Q

Definiens

A

Die Begriffe bzw. Erläuterungen, die zur Definition des Definiendum genutzt werden

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7
Q

definitorischer Regress

A
  • auch die Begriffe, die für das Definiens genutzt werden, sind definitionsbedürftig → ewige Spirale
  • Lösung
    • möglichst klare, eindeutige, empirisch beobachtbare Begriffe
    —> Indikatoren
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8
Q

Hypothesen Definition

A

Vermutungen über Zusammenhänge zwischen (mind.) zwei beobachtbaren Phänomenen

→ Grundform theoretischer Aussagen

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9
Q

Theorien Definition

A

bestehen aus Axiomen (werden nicht infrage gestellt) und abgeleiteten Hypothesen

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10
Q

Gesetze Definition

A

Theorien & Hypothesen, die sich immer wieder bewährt haben

→ sehr selten in Sozialwissenschaften

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11
Q

Hypothesen

A
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12
Q

Hypothesen Kernmerkmale

A
  • Allaussagen
  • beanspruchen universelle Gültigkeit
  • nur falsifizierbar, nicht verifizierbar
  • “Alle Schwäne sind weiß”
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13
Q

Existenzbehauptungen Kernmerkmale

A
  • Es-gibt-Aussagen
  • nur verifizierbar, nicht falsifizierbar→ keine Theorie nach Popper
  • “Es gibt keine schwarzen Schwäne”
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14
Q

Asymmetrie der Prüfbarkeit (Hypothesen vs Existenzbehauptungen)

A
  • Allaussagen können nicht verifiziert werden
  • Existenzaussagen können nicht falsifiziert werden
  • logischer Widerspruch zwischen beiden Typen
    • Bsp. “Alle Schwäne sind weiß” wird widerlegt durch “Es gibt mindestens einen schwarzen Schwan”
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15
Q

Wenn-dann-Hypothesen Beispiel

A

Schweigespirale-Theorie (Wenn die Mehrheitsmeinung der eigenen Meinung entsprich, dann äußert man sie eher)

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16
Q

Je-desto-Hypothesen Beispiel

A

Agenda-Setting-Modell (Je präsenter ein Thema in den Medien ist, desto wichtiger empfinden die Menschen es)

17
Q

probabilistische vs deterministische Hypothesen

A

Sozialwissenschaften

nur probabilistische Hypothesen, da nie 100% verallgemeinerbare Aussagen getroffen werden können

18
Q

Falsifikation im probabilistischen Kontext:

A
  • bewährt, nicht wahr
  • belastet, nicht falsifiziert (Theorie wird dann umgeändert, nicht verworfen)

→ “Aufweichung” von Popper für Sozialwissenschaften

19
Q

gerichtete Hypothesen

A

“Wenn mehr A, dann weniger/mehr B”

→ postulieren bestimmte Kausalrichtung

20
Q

ungerichtete Hypothesen

A

“Zusammenhang zwischen A und B vorhanden”

→ keine Richtung des Zusammenhangs

21
Q

spezifische Hypothesen

A

“Je häufiger man die LEFs macht, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Note um mindestens 2 Notenpunkte steigt.”

22
Q

unspezifische Hypothesen

A

“Je häufiger man die LEFs macht, desto besser wird die Prüfungsnote ausfallen”

23
Q

hoher Informationsgehalt einer Hypothese

A
  • schließt viele Möglichkeiten aus
    • viele Falsifikatoren
      (mit deren Hilfe Hypothese widerlegt werden kann)
  • spezifische > unspezifische
  • spezifische > gerichtete
  • gerichtete > ungerichtete

→ am besten: spezifisch gerichtete Hypothesen

24
Q

Realismus

A
  • objektive Realität existiert, wird aber von Menschen verzerrt
  • wissenschaftliche Aussagen werden an Realität geprüft
  • empirische Wissenschaft nähert sich Realität möglichst weit an

→ für KoWi relevant

25
Konstruktivismus
- Realität kann nicht erfasst werden - Wahrnehmung ist subjektive Konstruktion - Subjekt und Objekt der Forschung sind untrennbar - Theorie kann nicht wahr oder falsch sein → für KoWi unbrauchbar
26
Wissenschaftstheoretische Strömungen
Wissenschaftstheorie ist eine Metawissenschaft (Wissenschaft über die Wissenschaft) - **Analytisch-nomologisch → kritischer Rationalismus** - Hermeneutisch-dialektisch - Dialektisch-materialistisch → marxistisch-leninistisch - Qualitativ → Phänomenologie
27
Kritischer Rationalismus (Popper) Kernaussagen
1. Deduktion 2. Falsifikation 3. Evolutionstheorie der Erkenntnis 4. Kritikfähigkeit durch wissenschaftliche Standards
28
Deduktion
vom Allgemeinen zum Spezifischen
29
Induktion
vom Spezifischen auf das Allgemeine Kritik (Popper): - aus einzelnen Beobachtungen lassen sich keine Theorien ableiten - Beobachtungen sind von Vorannahmen geprägt
30
Falsifikation
- Theorien können nicht verifiziert werden, da sie in Zukunft widerlegt werden können - können nur Falsifikationsversuchen standhalten - auch bewährte Hypothesen und Theorien haben vorläufigen Charakter
31
Basissatzproblem Definition & Lösung
Basissätze: singuläre, räumlich bzw. zeitlich begrenzte Erscheinungen, die Theorie widersprechen (kann u.U. an falscher Messung liegen) Wie verfahren mit Problem? - man muss annehmen, dass sie stimmen, sonst geht die Forschung überhaupt nicht weiter - man prüft, nach welchen methodologischen Standards die Daten generiert wurden und kann so abschätzen, wie valide sie sind (ob sie berücksichtigt werden) - aber: keine “sichere” Lösung
32
Evolutionstheorie der Erkenntnis
“Survival of the fittest theory” Wissenschaft ist konstanter Ausleseprozess, bei dem schlechte Theorien “auf der Strecke bleiben” und die guten übrig bleiben. → elementar hierfür: ständiges kritisches Hinterfragen