Bewegungsökologie Flashcards

1
Q

Was ist Bewegung?

A

Veränderung der räumlichen Position eines Individuums

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2
Q

Was sind Eigenschaften von Bewegungen?

A
  • Sie sind aktiv oder passiv
  • Finden auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalen stat
  • Lokale (zB innerhalb eines Aktionsraums) oder auf der Suche nach neuen Gebieten (zB Migration)
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3
Q

Welche Organismen bewegen sich und wie/warum?

Bsp…

A
  • Mikroorganismen: (Bakterien, Pilze in Sand-/Staubwolken)

-Pflanzen: Bestäubung (Wasser, Wind, Tiere)
Samenausbreitung (Wasser, Wind, Tiere)

-Sessile Tiere:
Suche nach neuen geeigneten Habitat
Partner- und Nahrungssuche
Flucht vor Prädatoren, usw…

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4
Q

Was ist die Bedeutung von Bewegungen?

A
  • Bestimmen das Schicksal von Individuen
  • Strukturieren die Dynamik von Populationen, Artengemeinschaften und Ökosystemen
  • Beeinflussen maßgeblich evolutionäre Prozesse

-> Schlüsselprozesse

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5
Q

Bedeutung von Bewegungen am Beispiel von Huffaker’s (1958) Milbenexperiment?

A

Beute Milbe: mehr mobil
Räuber Milbe: weniger mobil

Komplexes System: Bewegung der Beute verlängern Überleben signifikant!

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6
Q

Fazit aktueller Studien (Bewegung -> evolutionäre Prozesse)

A

Individuelle Bewegungen müssen explizit bei evolutionären Prozessen berücksichtigt werden (auf der Landschaftsskala)

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7
Q

Warum müssen Bewegungsprozesse auf evolutionären Skala berücksichtigt werden?

A

Habitatwahl, Partnersuche, Ausbreitung beeinflussen Genfluss und genetische Muster

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8
Q

Was für Komponenten müssen bei einem komplexen Ausbreitungsprozess berücksichtigt werden?

A

Kontext bezogen: Individuen reagieren untersch. auf/trotz ähnhlichen Umweltbed.

Grund: Trade-offs- Kosten, Nutzen eines Individuums

Direkte Kosten: steigender Energiebedarf

Indirekte Kosten: Investment in Ausbreitungseigenschaften auf Kosten von Überleben und Reproduktion (trade-offs)

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9
Q

Beispiel für “Ausbreitung ist ein komplexer Prozess”

A

Geflügelte Blattläuse

  • Direkte Kosten: Zeit, Energie, und Risiko während der Bewegung
  • Indirekte Kosten: Investment in Flügel und Muskulatur
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10
Q

Theoretische Studie: Bedeutung von Emigrationsverhalten, expliziter Berücksichtigung von Bewegungen und Kosten für Ausbreitung und evolutionären Output

A

(s. Graphik)

-> Bewegungen haben Kosten!
Trend: Anzahl der Nachkommen sinkt mit zunehmendem Investment in movement

Z-Werte: Kosten für Bewegung im Verhältnis zur Mortalität

  • > niedrige z-Werte: geringe Kosten (niedrige Mortalität) . Gerade und keine Kurve
  • > Umso höher der Z-Werte, umso s-förmiger die Kurve (also umso geringer das investment in bewegung, umso höher die Anzahl der Nachkommen)
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11
Q

Was passiert bei steigender Matrixmortalität?

A
  • die Emigrationsrate sinkt

- die Bewegungen werden geradliniger (höhere Korrelationen im Bewegungspfad)

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12
Q

Was bestimmt Trade-off zwischen Bewegungskosten und reproduktives Potetial?

A

Trade-off (Bewegungskosten und reproduktives Potetial) bestimmt evolutionäres Ergebnis und beeinflusst die Evolution von Ausbreitungsparametern

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13
Q

Was passiert bei sicherer Bewegung? (niedrige z-Werte)

A

(s. Folien)
- Investition in Bewegung hoch
- hohe Emigrationsraten

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14
Q

Was passiert wenn Bewegungen riskant werden?

A
  • Bewegungspfade werde n geradliniger
  • Emigrationsraten sinken
  • Populationsgröße sinkt
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15
Q

Bewegungen unterliegen evolutionären Einschränkungen, die durch Umweltbedingungen bestimmt werden. Daraus folgen…

A

Rückkopplungsprozesse zwischen Umweltänderungen und Bewegungsparametern -> Daraus folgen: Veränderungen von Umweltbedingungen (zB Fragmentierung) -> selektieren für bestimmte Bewegungstypen

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16
Q

Einfluss von Polymorphismus auf Ausbreitungsrate am Beispiel vom Wegerich-Scheckenfalter

A

Schnelle und langsame Disperser:
Modellergebnisse: Habitatverlust und Fragmentierung selektieren für schnelle Disperser

Empirische Beobachtungen:

  • Abundanz schneller Disperser höher in abgelegenen Patches
  • Höhere Ausbreitungsraten in fragmentierten Landschaften im Vergleich zu zusammenhängenden Landschaften
17
Q

Bedeutung von Bewegungen: Was beeinflusst Bewegungen?

A
  • Habitatfragmentierung
  • Veränderungen von Landnutzung
  • Klimawandel
  • Invasive Arten
18
Q

Kernkomponenten von ‘Movement Ecology’: Gründe, Muster, Mechanismen, Auswirkungen

A
  • >
  • Management und Renaturierung von Landschaften
  • Kontrolle der Ausbreitung von Schädlingen, Invasive Arten, Allergenen und Krankheiten
19
Q

Bewegungskomponente

A

Interner Status: Motivation sich zu bewegen (zB Hunger)
Navitaionskapazität: Fähigkeit erwünschte Zielorte zu erreichen
Bewegungskapazität: Fähigkeit zur Bewegung
- passiv (Wind, Wasser, auf anderen Organismen)
- aktiv (laufen, fliegen)

20
Q

Raumzeitliche Skala von Bewegungspfaden

A

Bewegungschritte (kurzer Bewegungspfad)
Bewegungsphasen (längerer Bewegungspfad)
Lebenslanger Bewegungspfad

21
Q

Interner Status- warum bewegen?

A
  • Tag/Nacht
  • Winterruhe
  • Partner-/Nahrungssuche
  • Revier markieren
  • Hunger
  • Feindvermeidung

-> Häufig kombinierte Gründe mit trade-offs

22
Q

Wie beeinflusst interner Status den Trade-Off zwischen Nahrrungsverfügbarkeit und Prädationsrisiko

A

Bei Hunger nehmen Individuuen zunehmend das Prädationsrisiko in Kauf um an Nahrung zu kommen…

23
Q

Was ist Bewegungskapazität und ihre wichtigen Größen?

A

Fähigkeit zur Bewegung

  • passiv (Wind, Wasser, auf anderen Organismen)
  • aktiv (laufen, fliegen)

Wichtige Größen: Tagesdistanz, max. Ausbreitungsdistanz

24
Q

Navigationskapazität?

A

Fähigket erwünschte Zielorte zu erreichen

25
Q

Beispiele für Navitationskapazität? Wohin bewegen?

A

Riffgeräusche bestimmen Bewegungen von Korallenlarven

Navigationskapazität von Nilflughunden: Krater+Kraterrand

  • Individuen am Kraterrand erkannten Landmarken
  • > flogen direkt zur Höhle
  • Individuen im Krater zunächst desorientiert
26
Q

Was sind Herausforderungen in Movement Ecology?

A
  • Erfassung + Analyse raum-zeitl. hochaufgelöster Bewegungsmuster
  • Erfassen langer Zeiträume (trade-offs Telemetrietechnik)
  • Datenanalyse und -management

-> Movement Code entschlüsseln

27
Q

Hasenrennen- Perspektiven für den Naturschutz in Agrarlandschaften: Wieso Natuschutzforschung in Agrarlandschaften?

A

52% von Deutschland Agrarlandschaften

28
Q

Modellsystem: Wildtiere in Agrarlandschaften

A

Raum-zeitlich dynamische Landschaften:

  1. Änderung von Feldgrößen
  2. Wechsel von Fruchtfolgen/Feldfrucht
  3. Störungen (zB Düngung, Bodenbearbeitung…)
  4. Ressourcenänderungen (zB Ernte, Mahd)

Modellorganismen: Waschbär, Fuchs, Hase

29
Q

Wildtier-Informationssystem: Warum geht der Wildtierbestand in Deutschland zurück?

A
  • Intensivierung der Landwirtschaft

- Lokale Populationen sind besonders gefährdet

30
Q

Einflüsse auf Tierbewegungen in dynamischen Agrarlandschaften?

A
  • Landschaftskomplexität
  • Fruchtfolgen zwischen den Jahren
  • Dynamische Veränderung der Deckung
  • Plötzliche Ressourcenveränderungen (Ernet, Mahd,..)
  • Störungen durch Landmaschinen