Blut und Immunsystem Flashcards

1
Q

Welche Aufgaben hat das Blut?

A
  1. Versorgung der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen
  2. Transport von CO2 und anderer Stoffwechselendprodukte
  3. Transport von Hormonen
  4. Abwehrfunktion
  5. Blutgerinnung
  6. Wärmeregulation
  7. Pufferung des Blutes u. Konstanthaltung des inneren Milieus
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2
Q

Woraus setzt sich das Blut zusammen?

A
  1. Zelluläre Anteile:
    - Erythrozyten
    - Leukozyten
    - Thrombozyten.
    => ca. 45% des Blutvolumens (Hämatokrit).
  2. Plasma: wässrige Anteil des Blutes mit gelösten Stoffen:
    - 90% Wasser
    - ca. 8% Plasmaproteine (Albumine und Globuline)
    - ca. 2% sonstige Bestandteile:
    => gelöste Salze (Elektrolyte)
    => Lipide (Fettsäuren und Cholesterin)
    => Kohlenhydrate (Glukose als Blutzucker)
    => zahlreiche Vitamine, Spurenelemente
    => Enzyme
    => Hormone
    => Kreatinin
    => Harnstoff
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3
Q

Was ist der Hämatokrit?

A

zelluläre Anteil des Blutes

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4
Q

Was ist das Blutserum?

A

Plasma ohne Gerinnungsfaktoren (Fibrinogen)

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5
Q

Wo werden die Plasmaproteine gebildet?

A

Albumine und fast alle Globuline werden in der Leber gebildet.

Nur die Gammaglobuline (Antikörper) werden von den sogenannten Plasmazellen produziert.

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6
Q

Aufgaben der Plasmaproteine

A

Plasmaproteine sind verantwortlich für:

  1. Proteinreserve
  2. Ausbildung des kolloidosmotischen Drucks (Albumine)
  3. Pufferwirkung
  4. Transportfunktion (z.B. unkonjugiertes Bilirubin oder Hormone)
  5. Infektabwehr (z.B. durch Komplement und CRP)
  6. Blutgerinnung (Gerinnungsfaktoren bis auf Faktor IV sind Proteine)
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7
Q

Wodurch sind Erythrozyten befähigt, Sauerstoff zu binden und auch wieder abzugeben?

A

Erythrozyten binden Sauerstoff mit Hilfe des Blutfarbstoffs Hämoglobin. Dessen Eisenionen binden Sauerstoff und entlassen es im Gewebe wieder aus dieser Bildung.

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8
Q

Wie heißt die Blutstillung?

Erläutere kurz, wie sie funktioniert.

A

Primäre Hämostase:

  • Zusammenziehen der Wand des verletzten Gefäßes (Vasokonstriktion)
  • verletzte Stelle verkleinert sich
  • Thrombozytenaggregation
  • ein Pfropf = weißer (Abscheidungs)Thrombus bildet sich => Blutstillung
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9
Q

Wie heißt der Vorgang, der ein Blutgerinnsel wieder auflöst, wenn es nicht mehr benötigt wird?

Welches Enzym ist dabei von Bedeutung?

A

Der Vorgang, der ein Gerinnsel wieder auflöst, wenn es nicht mehr benötigt wird, heißt Fibrinolyse.

Eine zentrale Rolle spielt dabei das Protein Plasmin (inaktive Form = Plasminogen). Es spaltet die Fibrinfäden und hemmt weitere Gerinnungsfaktoren.

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10
Q

Welches Elektrolyt ist besonders wichtig bei der Gerinnung?

A

Das Elektrolyt Kalzium ist für die Gerinnung besonders wichtig, denn es aktiviert die Faktoren der Gerinnungskaskade.

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11
Q

Wann und wie wird die Fibrinolyse therapeutisch eingesetzt?

A

Wenn sich im Blutgefäßsystem Thromben gebildet haben, die ein Gefäß verlegen (Thrombose) oder - als sog. Embolus losgelöst - eine Embolie verursachen.

Fibrinolytika aktivieren das Plasmin und unterstützen so die Auflösung des Gerinnsels.

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12
Q

Wie heißt die Phase der Blutgerinnung?

Wie funktioniert sie?

A

Sekundäre Hämostase:

  • beginnt parallel zur Blutstillung, verläuft aber langsamer.
  • Über eine Kette von 13 Gerinnungsfaktoren werden stufenweise aus dem Gerinnungsfaktor I, Fibrinogen, Fibrinfäden.
  • Sie durchziehen den weißen Thrombus, stabilisieren ihn und spinnen Erythrozyten mit ein => roter Thrombus.
  • Bindegewebszellen sorgen nach und nach für einen endgültigen Verschluss.
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13
Q

Welche Untergruppen gibt es bei den Leukozyten (Differenzialbild)?

A
  1. Granulozyten: (64%)
    - neutrophilen G.
    - eosinophilen G.
    - basophilen G.
  2. Lymphozyten: (30%)
    - T-Lymphozyten
    - B-Lymphozyten
    - T-Helferzellen
  3. Monozyten (6%)
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14
Q

Über wie viel Blut verfügt ein etwa 70 kg schwerer Mensch?

A

ca. 5 Liter (etwa 7% des Körpergewichtes)

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15
Q

Was versteht man unter Hypovolämie und in welchen Fällen kann sie vorkommen?

Was versteht man unter Hypervolämie?

A

Hypovolämie bedeutet vermindertes Blutvolumen.

⇒ Hypovolämie findet sich z.B. bei Erbrechen und Durchfall, bei einer sehr starken Diurese wie bei Diabetes insipidus, bei schweren Blutungen, bei Verbrennungen, bei extremer Austrocknung (Verdursten)

Hypervolämie bedeutet zu viel Blutvolumen.

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16
Q

Welche Werte werden im roten Blutbild angegeben?

A

Das rote Blutbild informiert über

  • Anzahl der Erythrozyten
  • Reifegrad der Erythrozyten
  • Volumen der Erythrozyten (MCV)
  • Hämoglobingehalt der Erythrozyten (MCH)
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17
Q

Welche Eigenschaften haben Erythrozyten und Thrombozyten gemeinsam?

A

Beide Zelltypen sind in der Gefäßbahn kernlos. Sie entstehen im KM aus kernhaltigen Zellen.

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18
Q

Wie ist das Hämoglobin aufgebaut in Bezug auf Eisen?

A

Im Inneren des Hämoglobins findet man II-wertiges Eisen, das mit der Nahrung aufgenommen werden muss.

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19
Q

Was versteht man unter dem Hb-Wert?

Wie sind die normalen Hb-Werte bei Mann und Frau?

A

Der Hb-Wert ist das Maß für die Hämoglobin-Konzentration. Der normale Hb-Wert beim Mann beträgt ca. 16 g/dl, bei der Frau 14,5 g/dl.

20
Q

Was sind Retikulozyten?

A

Jüngste Erythrozyten im Blut - etwas 1-3%.

Bei der Blutneubildung im KM (Hämatopoese) entstehen die Erythrozyten aus kernhaltigen Vorläuferzellen. Bei den Retikulozyten sieht man noch Reste von RNA, die sich im Blutausstrich anfärben. Bei verstärkter Blutneubildung ist der Anteil der Retikulozyten im Blutausstrich erhöht.

21
Q

Welche Aufgabe hat die Niere bei der Blutbildung?

A

In der Niere wird das Erythropoetin gebildet. Das Gewebehormon Erythropoetin stimuliert die Blutbildung im KM.

22
Q

Wie kommt es zur Gliederung in die Blutgruppen des AB0-Systems?

A

Die Gliederung in die AB0-Blutgruppen erklären sich durch das Antigen, das auf der Oberfläche der Erythrozyten “sitzt”. Dies ist entweder ein Antigen für das Glykoprotein A oder für B, für beide oder für keines von beiden. Dementsprechend gehören die Erythrozyten zu Blutgruppen A, B, AB oder 0. Die Bezeichnung A und B stammt von den Genen A und B, die entscheiden, welches Antigen die Erythrozyten haben.

23
Q

Wie viele Thrombozyten findet man in einem Mikroliter Blut?

A

etwa 150.000-300.000 pro Mikroliter Blut

24
Q

Im roten Blutbild wird u.a. der MCV bestimmt. Was ist der MCV?

A

Der MCV ist das mittlere kospuskuläre Volumen eines einzelnen Erythrozyten ⇒ Maß für die Größe der Erythrozyten.

  • Ist bei einer Anämie der MCV erhöht ⇒ makrozytäre Anämie
  • Ist bei einer Anämie der MCV erniedrigt ⇒ mikrozytäre Anämie
  • Ist bei einer Anämie der MCV normal ⇒ normozytäre Anämie
25
Q

Im kleinen Blutbild wird u.a. der MCH bestimmt. Was ist der MCH?

A

Der MCH ist der mittlere korpuskuläre Hämoglobingehalt jedes einzelnen Erythrozyten ⇒ Maß für die Beladung des Erythrozyten mit Hämoglobin.

Ist bei einer Anämie der MCH abgesenkt: ⇒ hypochrome Anämie

Ist bei einer Anämie der MCH normal ⇒ normochrome Anämie

Ist bei einer Anämie der MCH erhöht ⇒ hyperchrome Anämie

26
Q

Welche Granula enthalten die basophilen Granulozyten?

A

Granula enthalten v.a. Histamin (an Auslösung der allergischen Sofortreaktion beteiligt) und Heparin (hemmt Blutgerinnung).

27
Q

Welche Substanzen werden zur Bildung von Hämoglobin benötigt?

Wo und unter welchen Bedingungen werden sie resorbiert?

A

Der Körper benötigt dafür u.a. Eisen, Folsäure und Vitamin B-12. Das Eisen, die Folsäure und das Vitamin B 12 werden im Dünndarm resorbiert. Folsäure und das Vitamin B12 werden schwerpunktmäßig im terminalen Ileum resorbiert. Die Resorption des Vitamins B12 erfordert den Intrinsic Faktors. Dieser Faktor wird im Magen von den Belegzellen hergestellt. Nur bei vorhandenem Intrinsic Faktor ist eine normale Resorption des Vitamin B 12 möglich.

28
Q

Wann sind die neutrophilen Granulozyten häufig vermehrt?

A

Sie spielen eine überragende Rolle bei der Phagozytose. Eingedrungene Bakterien werden häufig zusammen mit Mastzellen gefressen (phagozytiert). Es entsteht dann Eiter.

29
Q

Bei welchen Erkrankungen findet man eine Erhöhung der easinophilen und der basophilen Granulozyten?

A

Sie spielen eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen. Eine Erhöhung beachtet man bei allergischen Reaktionen und bei parasitären Erkrankungen (z.B. Wurmerkrankungen).

30
Q

Wo werden die Blutkörperchen gebildet (Hämatopoese)?

A

schwerpunktmäßig im roten KM

31
Q

Welche Lebensdauer haben die Erythrozyten und wo werden sie abgebaut?

Was passiert beim Abbau?

A

ca. 120 Tage

Abgebaut werden sie hauptsächlich in der Milz und in der Leber.

Frei werdendes Eisen wird gespeichert und erneut zum Aufbau von Hämoglobin verwendet.

Die eisenfreie Hämoglobinanteile werden weiter ab- und umgebaut in Bilirubin (Gallenfarbstoff).

32
Q

Wie ist die normale Erythrozytenzahl pro Mikroliter Blut bei Mann und Frau?

A

Mann: ca. 5 Mio. pro Mikroliter Blut.

Frau: ca. 4,5 Mio. pro Mikroliter Blut.

33
Q

Wie viele Leukozyten findet man in einem Mikroliter Blut?

A

etwa 4.800-10.000 pro Mikroliter Blut (gem. Pschyrembel)

Die wenigsten Leukozyten befinden sich im Gefäßsystem. Die Blutgefäße werden nur als Transportweg benutzt, damit die Leukozyten zu ihrem Wirkungsort gelangen können. Sie haben die Fähigkeit, die Blutgefäße durch die amöboide Eigenbeweglichkeit aktiv zu durchwandern (⇒ Diapedese).

34
Q

Warum ist die 2. Schwangerschaft einer Mutter mit negativem Rhesusfaktor und einem Rhesus-positiven Kind gefährlich?

A

Bei der Geburt des ersten Kindes einer rhesusnegativen Mutter und eines rhesuspositiven Vaters können rhesuspositive Erythrozyten des Kindes durch die Plazenta in das Blut der Mutter übertreten.

Die Mutter kann daraufhin Anti-D-Antikörper bilden.

Anti-D-Antikörper sind Immunglobuline der Klasse D und plazentagängig.

Anti-D-Antikörper können bei einer erneuten Schwangerschaft in das kindliche Blut übertreten.

Ist das zweite Kind wie das erste rhesuspositiv, können sie Antikörper die Erythrozyten agglutinieren und zerstören (hämolysieren) => fetale Erythroblastose, Morbus haemolyticus neonatorum.

Abhilfe:

  • Anti-D-Prophylaxe, die die Mutter nach der ersten Schwangerschaft erhält.
  • Verabreichung von Anti-D-Antikörpern, die kindliche rhesuspositive Erythrozyten im mütterlichen Blut unschädlich machen, bevor die Mutter Antikörper bildet.
35
Q

Welche Blutgruppe ist Universalempfänger?

A

Blutgruppe AB, weil im Blutplasma keine Antikörper vorhanden sind, die mit Antigenen auf der Erythrozytenmembran reagieren könnten.

36
Q

Aus welchen Komponenten besteht der rote Blutfarbstoff Hämoglobin?

A

Globin (Proteinanteil)
Häm (Farbstoff)

4 Untereinheiten mit je einer Hämgruppe. Im Zentrum jeder Hämgruppe ist ein Eisenatom gebunden.

37
Q

Für welche Gerinnungsfaktoren wird Vitamin K für die Biosynthese benötigt?

A

Merke: 1972

Gerinnungsfaktoren II, VII, IX, X

38
Q

Welche Blutgruppe ist Universalspender?

A

Blutgruppe 0, weil die Erythrozyten keine Antigene auf der Membran haben, die mit Antikörpern im Blutplasma reagieren könnten.

39
Q

Was passiert mit Monozyten, die die Gefäßwand durchwandert haben?

A

Sie werden zu ortsständigen Zellen, die man als Makrophagen bezeichnet.

⇒ Die Makrophagen sind die großen Fresser des Immunsystems. Gemeinsam mit
neutrophilen Granulozyten können sie eingedrungene Bakterien oder Erreger phagozytieren. Wird die Bakterienzelle phagozytiert, stirbt die Makrophage und der neutrophile Granulozyt ab.

40
Q

Was passiert mit den T-Lymphozyten, wenn sie im roten KM gebildet wurden?

A

Sie wandern und passieren den Thymus.

T-Lymphozyten erfahren im Thymus eine besondere Prägung. ⇒ überragende Rolle bei der zellulären Immunantwort. ⇒ z. B. verantwortlich für die Abstoßung transplantierter Organe.

41
Q

Wie unterscheidet man reife von unreifen Granulozyten?

A

Reife (segmentkernige) Granolozyten haben einen mehrfach segmentierten Kern.

Unreife Stadien besitzen einen stabförmigen Kern (stabkernige Granulozyten).

42
Q

Was ist die Aufgabe der Makrophagen?

A

Kombinieren Proteinfragmente des Erregers nach der Phagozytose mit körpereigenen Proteinen und präsenieren sie den T-Lymphozyten auf der Zelloberfläche (Antigenpräsentation) ==> Bindeglied zwischen unspezifischer und spezifischer Immunabwehr.

43
Q

Wie entsteht Eiter und woraus besteht es?

A
  • kann nach Phagozytose von körperfremdem Material durch Granulozyten entstehen
  • häufig bei Entzündungen, die von Bakterien verursacht werden
  • besteht aus Zelltrümmern, toten Bakterien und abgestorbenen Granulozyten
44
Q

Aufgaben der easinophilen Granulozyten?

A
  • können phagozytieren
  • Granula enthalten eine Reihe aggressiver Enzyme
  • Begrenzung von allergischen Reaktionen: binden überschüssiges Histamin und inaktivieren es.
45
Q

Welche Blutkörperchen sind bei einer allergischen Reaktion und beim Parasitenbefall erhöht?

A

easinophile Granulozyten

46
Q

Was ist eine Linksverschiebung?

A

Eine vermehrte Freisetzung stabkerniger und jugendlicher neutrophilen Granulozyten aus dem KM.

47
Q

Was versteht man unter der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)?

Wie kommt ein erhöhter Wert zustande und worauf weist er hin?

A
  • Blutkörperchen sinken in ungerinnbar gemachtem Blut aufgrund ihren höheren spefizischen Gewichts langsam zu Boden.
  • Hängt u.a. ab von Menge und Zusammensetzung der Plasmaproteine
  • Erhöhung der BSG:
    • unspezifisches Krankheitssymptom
    • besonders bei Entzündungen und vermehrtem Gewebezerfall infolge einer Tumorerkrankung
  • Kann im Einzelfall auch bei Krankheiten normal sein, da “unspezifische Suchreaktion”.