Buccalia/ Sublingualia Flashcards

1
Q

Anatomie der Mundhöhle

A

Zellschichten:

  • buccal: 20-0 (500-800 um)
  • sublingual: weniger ( ca. 200 um)
  • geringe Fläche (0,02 m2, aber stark durchblutet
  • Hauptresortpionsmechanismus: passive Diffusion
  • Gewebe unterschiedlich permeabel (buccal und v.a. sublingual relativ gut)
  • Umgehung des FPE
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2
Q

Struktur der Mundschleimhaut

A

Epithelzellen ( Hornschicht, Körnerzellen, Stachelzellen)–> Basalmembran –> Bindegewebe
Mundschleimhaut ist 4-4000 mal permeabler als Epidermis
- Blutfluss: buccal 2,4 ml/min/cm2; sublingual ca. 1 ml/min/cm2
- dichtes lymphatisches Netzwerk

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3
Q

Resorptionsmechanismen Mundschleimhaut

A
  • passive Diffusion: transzellulär, parazellulär (durch lipidreiche Bereiche um Zellen)
  • kaum von Bedeutung: Carrier vermittelter Transport, Endozytose/ Exozytose
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4
Q

Vergleich: sublinguale und bukkale Route

A

Sublingualschleimhat:

  • relativ gut permeable für Arzneistoffe
  • geeignet für sehr schnelle Resorption von kleinen, lipophilen Molekülen
  • ungeeignet für Adhäsivsysteme: wegen hohem Speichelfluss, häufiger in Bewegung, unangenehmes Gefühl
  • -> ideal für: Sublingual Sprays, schnellauflösenden Tabletten (“Schmelztabletten”)

Bukkalschleimhaut:

  • viel wenier permeabel als Sublingualschleimhaut
  • langsamere Resorption
  • gut geeignet für Adhäsivsysteme
  • -> ideal für: Adhäsivtabletten, Pflaster
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5
Q

Arzneistoffeigenschaften

A

Wirkstoff muss:

  • ausreichend lipophil sein (logP on 1, bis 3,3)
  • gut wasserlöslich sein (amorphisieren, wenn schlecht)
  • niedrig dosiert sein
  • -> kleine, lipophile Moleküle werden sehr schnell resorbiert (sublingual schnelle als buccal)

Durch Veränderung des pH-Wertes kann Resorption verbessert werden
z.B. durch Basenzugabe (Carbonat/ Hydrogencarbonat) –> Cocain (Kokakauen), Betel, Nicotinkaugummi

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6
Q

Arzneiformen zur Applikation in der Mundhöhle

A

Oraltabletten:
- Lutschtabletten, Pastillen (Lokalherapie)
- Kautabletten (schnell wirksam)
- Buccaltableten –> in Wangentasche (langsam freisetzend, adhäsiv)
- Sublingualtabletten (langsam freisetzend)
- Schmelztablette
- Bioadhäsivtabletten und -Laminate
Zerbeißkapseln (schnell wirksam)
Kaugummi
Lösungen (Lokalherapie)
Dosieraerosole (schnell wirksam) –> Mikropräparate

Penetrationsbeschleuniger (Gallensäuresalze, Tenside) oft notwendig

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7
Q

im Mund schnell zerfallende orale AF

A

–> zerfallen und lösen sich in der Mundhöhle schnell (schlagartig)

Vorteile:

  • hohe Lagerstabilität (da fest)
  • schnelle Freisetzung (fast wie Flüssigkeit)
  • ideal für Patienten mit Schluckbeschwerden (Geriatrie, Pädiatrie)

Begriff “Schmelztablette” wird oft als Überbegriff für schnellauflösende Tabletten oder Lyophilisate verwendet –> irreführend, da kein Schmelzen

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8
Q

im Mund schnell zerfallende AF (Beispiele)

A

schnell zerfallenden Tabletten: orodispersive tablets - ODTs

  • kühlende Wirkung beim Auflösen
  • gut wasserlösliche Hilfsstoffe, meist Mannitol (Sorbitol als Reinmischung)
  • Zerfallsbeschleuniger: Na-Stärkeglykolat, Crospovidon
  • Brausemischungen
  • Lyophilisate: Matrikbildner wie Gelatine, Dextrine, Alginate mit Mannitol als Gerüstbildner und Glycin als Gerüststabilisator

wirkstoffhaltige Filme/ Streifen:
oral films, oral strips
- Filmbildner wie HPMC, HPC, Na-CMC, PVA etc. –> flash release films; Na-Alginat, Pektin –> langsamere Auflösung
- Zusätze: melt-every-film mit mucoadhäsiven Eigenschaften (z.B. Polyacrylsäure)
- Herstellung: Solvent casting Methode (dünnen Film ausstreichen - trocknen - schneiden) oder Schmelzextrusion
- Hilfsstoffe: wasserlösliche Polymere (Pullulan (natürliches Maltotriosepolymer –> eigene sich gut für Schmelzextrusion), Gelatine, Cellubiosederivate (HPMC, Na-CMC, u.a.)

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9
Q

Mucoadhäsion

A

“Ankleben” der Arzneiform an die Schleimhaut (Mund, Auge, Nase, GIT) mit Hilfe von mucoadhäsiver Polymere (z.B. Cellulosederivate, Polyacrylsäure). Wirkstoff diffundiert aus der Arzneiform direkt in / durch die Mucus-Gelschicht der Schleimhaut und zu den Epithelzellen

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10
Q

orales transmukolsales therapeutisches System (o-TTS)

A

Actiq: Luschtablette, gepresst, mit integriertem Applikator zu Anwendung in der Mundhöhle
Wirkstoff: Fentanylcitrat
Wirkungseintritt: 5 Minuten
Indikation: Therapie bei Durchbruchsschmerzen
an Wange hin- und herschieben - Kontakt mit Schleimhaut
Problem: Mundtrockenheit

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11
Q

Buccaltablette

A

Effentora
Wirkstoff: Fentanylcitrat
Hilfsstoffe: Mannitol, Carboxymethylstärke, Na2CO3, Zitronensäure
Wirkungseintritt: nach c. 10-15 min, bei Durchbruchsschmerzen
absolute Bioverfügbarkeit 65% (+/- 20%)

in Wangentasche (d.h. in der Nähe eines Backenzahns zwischen Wange und Zahnfleisch) eingelegt
belassen bis Tablette aufgelöst (ca. 14-25 min)
evtl. auch sublinguale Applikation

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