BWL Einheit 1 Flashcards
(39 cards)
Welche drei Sichtweisen gibt es um BWL zu beschreiben?
Entscheidungsorientierte BWL
Verhaltensorientierte BWL
Innovationsorientierte BWL
Was ist BWL aus entscheidungsorientierter Sichtweise?
=Wirtschaften als Entscheidung bei Knappheit
-Entscheidungsprobleme und damit verbundene Tradeoffs erkennen, Entscheidungen treffen
-Knappheit von Ressourcen bedeutet, dass man Entscheidungen treffen muss, wofür die Ressourcen am besten verwendet werden
-geht hauptsächlich um Produktionsentscheidungen
Erkläre Knappheit, Trade-off, Opportunitätskosten?
ein Gut ist knapp, wenn man davon gern mehr hätte als verfügbar ist
Tradeoff = Abwägungsentscheidung zwischen konkurrierenden Zielen
Opportunitätskosten = Nutzen (manchmal Geld), der entgeht, wenn man sich für etwas entscheidet und dadurch etwas anderes nicht tun kann
Was ist BWL aus verhaltensorientierter Perspektive?
Bounded Rationality, SatisficingBehavior und Anreiz-Beitragstheorie
Herbert A. Simon:
-Menschen sind beschränkt rational = bounded rationality -> versuchen oft zufriedenstellende anstatt von optimalen Lösungen zu finden = satisficing behaviour
zb Einstellungsprozess für Führungskraft
Behavioral Theory of the Firm:
-Cyert und March
-verschiedenen Interessengruppen in Unternehmen (Stakeholder) versuchen ihre Interessen durchzusetzen
Anreiz-Beitragstheorie:
-Chester Barnard
-was Stakeholder für Unternehmen leisten muss in einem ausgewogenen Verhältnis zu dem stehen, was sie vom Unternehmen bekommen (zb Gehalt etc)
-andernfalls kann Unternehmen nicht nachhaltig existieren
Was ist BWL aus innovationsorientierter Perspektive?
I-nnovation ist die Umsetzung kreativer Ideen für (nachhaltige) Win-Win Situationen zwischen den Stakeholdern eines Unternehmens -> Produzenten- und Konsumentenrente
-Innovation ist die Überwindung von Tradeoffs durch Kreativität.
Was ist die Produzenten und Konsumentenrente?
Produktionskosten ca. 350€ Verkaufspreis ca. 1.000€ -> Pro zusätzlich verkauftem iPhone hat Apple 650€ verdient (=Produzentenrente)
Einige Konsumenten hätten 1.500€ bezahlt -> Wenn diese das iPhone für 1.000€ kaufen konnten, haben sie 500€ bei Kauf „verdient“ (=Konsumentenrente)
Welche Sichtweisen gibt es auf Unternehmensführung?
unternehmerische P
Strategische P
finanzwirtschaftliche P
Kundenperspektive
Produktions- und Prozessperspektive
Mitarbeiterperspektive
Normative Perspektive
Schumpeters Theorie des Unternehmertums
-„dynamische Unternehmer“/„Bahnbrecher“ ist „…der Motor,der den Fortschritt vorantreibt
-entwickelt neue Verfahren oder Produkte, um einen Vorsprung vor seinen Konkurrenten zu erringen oder neue Märkte zu erschließen
-Idee der „recombinant Innovation“: Innovationen sind oft neue Kombinationen bereitsbekannten Wissens
-Dynamischer Wettbewerbsprozess: Vorstöße von Pionierunternehmern -> werden von Nachahmern ständig herausgefordert
->Wirtschaftsstruktur wird ständig aufs Neue „von innen herausrevolutioniert“ → „Prozess der schöpferischen Zerstörung“
-Arbitrageunternehmertum (Gewinnmaximierung bei bekannten Technologien) vs. schöpferisches Unternehmertum (Wertschöpfung durch völlig neue Kundenlösungen)
-wegen hoher Bedeutung von Intuition und Irrationalität im Unternehmertum braucht es “Rationalitätssicherung”
-Erfolgschancen steigen durch rationale kaufmännische Planung -> Business-Plan = macht Gesamtkonzept für Externe transparent, hilf bei Planung, Abwägung von Chancen und Risiken
-> Ableitung zweier Strategietypen:
-Pioniere/First Movers
-Nachahmer/Imitators (-> strategische Perspektive)
Welche Arte von Innovation gibt es?
disruptive Innovation = Innovation, die eine bestehende Technologie, ein Produkt oder eine Dienstleistung (möglicherweise) vollständig verdrängt zb Netflix vs Videotheken, Uber vs Taxi
Business Model Innovation = Innovation besteht nicht in einem neuen Produkt
(Produktinnovation), sondern in der Logik des Geschäftsmodells
Bsp.: iTunes, Streaming
strategische Perspektive: verschiedene Sichtweisen
marktorientierte Sicht
Ressourcenorientierte Sicht
Marktorientierte Sicht
=market-based View
- Pionier: Michael Porter
-Wettbewerbserfolg beruht darauf, dass es Unternehmen gelingt auf den Absatzmärkten potentielle Marktbarrieren gegen mögliche Konkurrenten
aufzubauen
-können beruhen auf
*nachhaltig niedrigen Produktionskosten -> Kostenführerschaft (z.B. Ford Model T)
*der besonderen Produktqualität bzw. der etablierten Marke -> Differenzierung/Qualitätsführerschaft (z.B. Red Bull)
*bzw. “Nischenprodukt” (Bsp. Uggs bevor sie zum Modeartikel wurden)
Ressourcenorientierte Sicht
=Theorie der Kernkompetenzen/resource-based View
-Pionier: Edith Penrose, modern: Jay Barney
-Wettbewerbsvorteile von Unternehmen lassen sich dadurch erklären, dass sie über Ressourcen verfügen die VRIO sind
-Valuable: Die Ressource erzeugt Nutzen für Stakeholder (z.B. Marke bei Kunden)
-Rare: Die Ressource steht anderen Unternehmen nicht zur Verfügung
-Inimitable: Ressource ist nicht leicht zu imitieren oder nachzubilden (Bsp. MarkeRed Bull, technologisches Knowhow Apple)
-Organization: Die Ressource ist in eine dazu genau passende Organisationsstruktureingebettet. (z.B. einzigartige Software, eingebettet in ein Unternehmen mit kompetenten Arbeitskräften, die diese nutzen)
SWOT-Analyse
Strengths- Weaknesses
-> Ressource-Based View
Opportunities - Threats
-> Market-Based View
Was versteht man unter Cash Flow?
Cash Flow ist der Zahlungsmittelüberschuss, also die Liquidität
auf den Unternehmenserfolg kann daraus nicht direkt geschlossen werden
operativer Cashflow = Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeiten ohne Investitionstätigkeiten
Cashflow aus Investitionstätigkeiten + operativer Cashflow = Free Cashflow
Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten
Grundfragen der finanzwirtschaftlichen Perspektive
Wie stellt man fest, wie viel Geld ein Unternehmen verdient, d.h. wie misst man den finanziellen Erfolg eines Unternehmens und damit die Produzentenrente?
Wie ermittelt man, wie viel ein Unternehmen wert ist?
Was sind Investitions- und Finanzierungsentscheidungen und wie trifft man
solche Entscheidungen?
Gewinn- und Verlustrechnung
-erster Weg zur Gewinnermittlung
Gewinn eines Jahres ist der Wert der in diesem Jahr erstellten oderverkauften Güter (Erträge), abzüglich des Wertes der für diese Gütererstellung verbrauchten Güter (Aufwände).
Gewinn = Erträge – Aufwendungen
Unterschied Auszahlung und Aufwand
Auszahlung (Cash Flow)
Aufwand (Güterverbrauch)
Bezahlt (Cash Flow) wird das Taxi gleich wenn es angeschafft wird. „Verbraucht“(Aufwand) wird der Wert des Taxis während dessen Nutzung über die Nutzungsdauer
-bei gleichmäßigem Verbrauch -> lineare Abschreibung
Vermögensvergleich zur Gewinnermittlung
zweiter Weg -> Ermittlung des Unternehmens(netto)vermögens
= Wert der zum Unternehmen gehörenden Vermögensgegenstände (abzüglich eventueller Schulden) zu Beginn eines Jahres (gemäß “Eröffnungsbilanz”) und am Ende des Jahres (gemäß “Schlussbilanz”)
-> ermitteln, um wie viel dieses Vermögen während des Jahres angewachsen ist
->Vermögenszuwachs = Gewinn
Anlagegüter mit jährlichem Wertverlust -> wird abgeschrieben -> Auto wird Jahr für Jahr weniger Wert
Aufbau einer Bilanz
Linke Seite (Aktiva):
listet alle Vermögenspositionen des Unternehmens einzeln nach einem vorgegebenen Schema auf
Rechte Seite (Passiva): hier wird dargestellt, wem das in den Vermögenspositionen gebundene Geld gehört bzw. wo dieses Kapital herkommt. Dabei unterscheidet man Eigenkapital (“gehört dem Unternehmenseigentümer”) und Fremdkapital (“gehört jemand anders”, z.B. Bankschulden oder Lieferantenverbindlichkeiten)
->auf der Aktivseite steht, mit welchen Vermögensgegenständen im Unternehmen gewirtschaftet wird (Assets)
auf der Passivseite steht, wer das Kapital zur Beschaffung der Vermögensgegenstände bereitgestellt hat und wer damit welche Ansprüche auf das Erwirtschaftete hat (Claims)
drei Grundpfeiler des Rechnungswesens
Cashflow Rechnung
Gewinn- und Verlustrechnung
Bilanz
Bilanzgliederung
Aktiva:
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
Passiva:
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Investitions- und Finanzierungstheorie
-Untersuchung von Investitionsentscheidungen und die Entwicklung von Kriterien für die “richtige” Entscheidungsfindung -> Gegenstand der Investitionstheorie
-Entscheidungen über die Bereitstellung der für Investitionen notwendigen Zahlungsmittel nennt man Finanzierungsentscheidungen. Deren Analyse und Gestaltung ist Gegenstand der Finanzierungstheorie.
Wert eines Unternehmens
aus Sicht des Rechnungswesens:
-Wert entspricht für Eigentümer (Eigenkapitalgeber) dem Reinvermögen = Summe der Vermögenswerte (Aktivseite) - der Schulden (Eigenkapital laut Bilanz)
aus zukunftsorientierter Sicht:
-Wert entspricht nicht dem Wert der im Unternehmen gebundenen Vermögensgegenstände abzgl. Schulden, sondern dem, was man damit erwirtschaften kann -> entspricht dem Wert der zukünftig erwirtschafteten Finanzüberschüsse
aus Sicht des Kapitalmarktes:
- Wert entspricht (bei börsennotierten Unternehmen) dem Marktwert des Unternehmens, der sog. Marktkapitalisierung : Anzahl Aktien * Wert pro Aktie (Aktienkurs)
Grundsätze der Kundenperspektive
Grundfragen:
-Wie kann ein Unternehmen nachhaltig eine Kundenwertschöpfung erzeugen?
-Wie entsteht die Konsumentenrente?
-> geht darum gleichzeitig eine Konsumentenrente und eine Produzentenrente zu erzeugen
Kundennutzen/-bedürfnisse: entweder decken oder zuerst neues schaffen und dann decken
-> Bedürfnisschaffung über Marketing
-Kundenbedürfnisse können auch über Preis und Vertrieb oder Sozialen Wert gedeckt werden