C. Moderne integrative Persönlichkeitspsychologie 1. Eine Integrative Persönlichkeitstheorie Flashcards

1
Q

Evolutionäre Einflüsse auf menschliches Verhalten
* Viele bedeutende Persönlichkeitstheorien basieren auf nicht- hinterfragten Annahmen hinsichtlich der grundlegenden Natur des Menschen, z.B.

A
  • Freuds„Triebe“undJungs„Ich“-Orientierungen(Extra-vs.Introversion)
  • AdlershorizontalesundvertikalesStreben
  • Maslows Soziale und Individuelle Motive
  • Rogers (Selbst) aktualisierungstendenz (vgl.MaslowundJung)
  • Kellys dem Menschen inne wohnendes Streben nachWissen
  • McAdams & Pals (2006): Menschliche Eigenschaften sind Folge von Anpassung (z.B. evolutionärer Druck) und genetischer Variation (z.B. Mutation)
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2
Q

Evolutionäre Einflüsse auf menschliches Verhalten
Menschen sind eine (eu)soziale Spezies:

A
  • Reziproker Altruismus (Robert Trivers)
  • Horizontales Streben (Adler)
  • Zugehörigkeitsbedürfnisse (Maslow)
  • Anschlussmotiv (Murray)
    → Erhöhung der Fitness
    aber auch (soziale) Probleme
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3
Q

Evolutionäre Einflüsse auf menschliches Verhalten
Bestimmte sozial funktionale Persönlichkeitseigenschaften wie…

A
  • ruhig und gelassen (niedriger Neurotizismus),
  • gesellig und personenorientiert (Extraversion),
  • kooperativ, einfühlsam und freundlich (Verträglichkeit),
  • praktisch, arbeitsam, vertrauenswürdig, ehrgeizig und organisiert (Gewissenhaftigkeit)
  • sowie intellektuell, kreativ, neugierig und analytisch (Offenheit für Erfahrungen)
    …erleichtern soziales Miteinander und Austausch, erlauben Ziele (Überleben einer Art/Gruppe) zu erreichen und Probleme (Konflikte zwischen Gruppenmitgliedern) zu lösen
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4
Q

Evolutionäre Einflüsse auf menschliches Verhalten
McAdams & Pals (2006): Persönlichkeitseigenschaften existieren, da ?

A

Persönlichkeitseigenschaften existieren, da sie das Überleben und das Fortbestehen der menschlichen Art ermöglichen, indem sie den Menschen die Fähigkeit zur Anpassung an die Umwelt verleihen
* Universalität der Big Five über Kulturen und Sprachen hinweg
* Soziale Nützlichkeit von spezifischen Eigenschaftsausprägungen
* Evolution sozialer Funktionalität

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5
Q

Evolutionäre Einflüsse auf menschliches Verhalten
Menschen sind auch Egoisten:

A
  • „Egoistische Gene“ (Richard Dawkins)
  • VertikalesStreben(Adler)
  • Wertschätzungsbedürfnisse (Maslow, Rogers)
  • Macht-/Leistungsmotiv(Murray,McClelland)
    → Erhöhung Relativer Fitness
    Evolution vielfältiger erfolgreicher Strategien
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6
Q

volutionäre Einflüsse auf menschliches Verhalten
Vielfältige erfolgreiche Anpassungsstrategien (4 Stück)

A

Erfolg suchen
* selbstbewusstundweniger ängstlich
* extravertiert
* eheraggressiv

Sozial Nützliches Schaffen
 offen für neue Erfahrungen und hoch kreativ
 gewissenhaft

Misserfolg vermeiden
* ängstlicherundweniger selbstbewusst
* introvertiert * eherdefensiv

Macht/Status durchsetzen
 aggressiv, weniger verträglich  sozial durchsetzungsfähig
(extravertiert)

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7
Q

Dispositionelle Persönlichkeitseigenschaften

A
  • als konsistente Elemente unserer Persönlichkeit, die relativ zeitstabil sind * alskonsistentePrädiktorenfürähnlicheVerhaltensweisenbeibestimmten
    Individuen über verschiedene Situationen hinweg
  • sinddurchgenetischeundbiologischeFaktorenbeeinflusst
  • sindvonGeburtanangelegtunddifferenzierensichnurnochimLaufedes Lebens aus

Persönlichkeitseigenschaften des FFM sind mittelfristig stabil und weisen eine hohe Erblichkeit auf

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8
Q

Charakteristische Anpassungen

A
  • umfassenmotivationaleundsozial-kognitiveAspektederPersönlichkeit (z.B. Werte, Ziele, Interessen, Kompetenzen, Störungsbilder, Selbstkonzept)
  • sind weniger zeitstabil und entwickeln sich erst in der Kindheit
  • sindstärkerdurchsituative,kulturelleundsozialeFaktorenbeeinflusst
  • sindengerverknüpftmitdemalltäglichenLebenundVerhalten, Rollenerfordernissen, Entwicklungsaufgaben und -anforderungen
    McAdams & Pals (2006): Charakteristische Anpassungen können nur teilweise durch dispositionelle Eigenschaften erklärt werden und die Unterscheidung zwischen ihnen ist nicht immer eindeutig!
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9
Q

Charakteristische Anpassungen
…Bsp. aus verschiedenen Theorien:

A

Freud: Abwehrmechanismen
Adler: soziale und individuelle Interessen
Murray: psychogene needs (Macht, Leistung, Anschluss…) Rogers: Selbstaktualisierungstendenz & Selbstwert
Rotter: Generalisierte Erwartungen (Kontrollüberzeugungen) Bandura: Selbstwirksamkeitserwartung
Cattell: Werthaltungen (sentiments) und Einstellungen (attitudes)
McAdams & Pals (2006): Die Erforschung von Charakteristischen Anpassungen erfordert die Berücksichtigung sehr vieler Aspekte und Perspektiven, doch allen ist eine motivationale Komponente zur Erklärung des Verhaltens gemein.

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10
Q

harakteristische Anpassungen
…und psychisches Wohlbefinden am Beispiel Selbstwertgefühl und Narzissmus

A
  • StrebennachpositivemSelbstwert(=Motiv)→Tendenzzur Selbstüberschätzung (Selbstberichtverzerrung) und Selbstkonsistenz → Kongruenz zwischen Ideal- und Realselbst → Wohlbefinden
  • SelbstunterschätzungundniedrigesSelbstwertgefühl→niedriges Wohlbefinden, Diathese zu psychosomatischen Beschwerden
  • FragilesSelbstwertgefühl→labileStimmungslageundhohe Sensitivität gegenüber Lob und Kritik→Narzissmus (Selbstwerterhöhung durch Abwertung anderer, ausgeprägtes Leistungs- und Machtstreben) um Wohlbefinden zu erreichen
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11
Q

Narrative Identität

A

Personen bemühen sich darum, eine kohärente Geschichte ihres Lebens (life story, narratives) zu weben, die ihnen Einheit, Richtung und Sinn verleiht→Narrative Identität

  • umfasstdieWahrnehmungdesSelbstimRahmenseiner Lebensgeschichte (persönliche Konstrukte → Kelly)
  • beinhaltet die Analyse des Selbst im Hinblick auf unterschiedliche Situationen (z.B. im Umgang mit Freunden/Fremden, in Stresssituationen) und Zeitpunkte (d.h. vergangene und mögliche zukünftige Erlebnisse)
  • resultierenineinerautobiografischenLebensgeschichtevonsichselbst werden im Laufe des Lebens ständig weiterentwickelt
  • NarrativewerdenumInformationenhinsichtlichdereigenenIntegration in die Umwelt mittels Beziehungen, beruflichen Aspekten und anderen Dingen (soziale Rollen) ergänzt
  • Narrativewerdenversuchtaufrechtzuerhalten→gewissezeitliche Konsistenz
    McAdams & Pals (2006): Die Narrative Identität ist von zentraler Bedeutung für das Verständnis der Persönlichkeit, da Individuen so die Vergangenheit besser verstehen, in die Zukunft blicken und Ereignissen Sinn und Bedeutung verleihen. → Selbstverständnis eines Menschen
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12
Q

Was ist Narrative Identität? Definition

A

Internalisierte, Integrative und stets im Ausbau befindliche Repräsentation einer Lebensgeschichte. die eine Person konstruiert und erzählt

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13
Q

Narrative Identität
Stützende Befunde zum narrativen Ansatz:

A

Bsp.: McLean & Thorne (2005) verweisen auf den Zusammenhang zwischen Erinnerungen an vergangene Beziehungen (Eltern, Freunde), der Wahrnehmung aktueller Beziehungen und Erwartungen in zukünftigen Beziehungen
* Erinnerungen: Trennungen als häufige Erinnerung in Bezug zu Eltern und Liebesbeziehungen in Bezug zu Freunden
* Erinnerungen → gegenwärtige Sichtweise auf und zukunftsbezogene Erwartungen in Beziehungen

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14
Q

Die Differenzielle Rolle der Kultur und Umwelt

A
  • Kultur bzw. soziale Umwelt haben einen geringen Einfluss auf die Dispositionellen Persönlichkeitseigenschaften, sie geben lediglich einen Rahmen der gesellschaftlichen Akzeptanz vor.
  • Kultur bzw. soziale Umwelt sollten einen stärkeren Einfluss auf die charakteristischen Anpassungen eines Individuums haben, welche in Auseinandersetzung mit der Umwelt/Kultur in der Kindheit und Jugendalter geformt und entwickelt werden.
  • Kultur bzw. soziale Umwelt dürften einen äußerst starken Einfluss auf die narrative Identität haben.
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