Das Erstinterview Flashcards
(35 cards)
Probatorik
Steht am Anfang jeder ambulanten Psychotherapie
Umfasst das Erstinterview und Folgegespräche.
Danach erst beginnt die Therapie.
Die probatorischen Sitzungen dienen zur Einleitung einer ambulanten PT und werden nicht auf die genehmigten Therapiekontingente angerechnet. Bei TP können bis zu 5 probatorische Sitzungen abgerechnet werden.
Das Geheimnis des umfassenden Verstehens im Erstinterview
Ist die Beteiligung der Persönlichkeit des Interviewers am Prozess der Wahrnehmung.
Das Erstinterview öffnet einen interpersonalen Raum, in dem
sich die strukturellen Ressourcen und Defizite,
die innere unbewusste Konfliktdynamik,
dysfunktionale Kommunikations- und Beziehungsmuster
und Übertragungsbereitschaften und Widerstände
des Patienten manifestieren können.
Das wichtigste Ziel des Erstinterviews
ist die Indikationsstellung für eine PT
bzw der Ausschluss einer solchen Indikation.
Eine strukturierte Vorgehensweise ist von Vorteil,
gleichzeitig ist es wichtig, dem Pat. für spontane verbale und nonverbale Äußerungen Raum zu geben ->
SEMISTRUKTURIERTES ERSTINTERVIEW
Das Erstinterview dient nicht nur der Diagnostik, sondern
soll sich auch günstig auf das später erforderliche Arbeitsbündnis auswirken.
Nicht kritisieren oder beurteilen, sondern die gleiche Sprache sprechen, Hoffnung vermitteln.
Das Erstinterview soll folgende Fragen beantworten:
Beschwerden, ICD 10 Strukturniveau Neurosendisposition Biographie Auslöser, Überforderung der Abwehr-, Bewältigungs-und Kompensationsmöglichkeiten Krankheitsgewinn, Funktion der Symptome Therapieplan Passung Prognose
Balance-Modell (Peseschkian N., 1983)
Körper
Phantasie/Zukunft Leistung
Kontakt
Lebensorganisation, Defizite, Ressourcen, Veränderungswünsche
Als tiefenpsychologisch orientierter Therapeut sind Sie mit einem Teil Ihrer Aufmerksamkeit beim Patienten,
mit dem anderen bei sich selbst, bei Ihrer besonderen Erlebensweise dieses einzigartigen Menschen,
bei Ihrer GEGENÜBERTRAGUNG.
stellvertretende Introspektion und GEGENÜBERTRAGUNG -> zentrale Hilfs-Ich-Leistung, die dem Patienten während der Therapie zur Verfügung steht.
Die Angst …
… zuende denken ( Peseschkian und Boessmann)
Was können Sie noch tun, was nicht?
Was kann Ihnen schlimmstenfalls passieren?
Die Auswirkung des Symptoms…
… in den 4 Bereichen erfragen
liefert ein präzises, umfassendes Bild.
Positive Neubewertung der Symptombildung
Zum psychodynamischen Krankheitsverständnis gehört es, die Symptombildung als einen - wenngleich auch kompromisshaften und unbefriedigenden- Lösungsversuch für lebensbestimmende Konflikte und wesentliche Entwicklungsaufgaben anzusehen.
ZB: Angst als Abwehr der Illusion von Sicherheit
Oder: sexuelle Probleme als Möglichkeit, mit dem Körper Nein zu sagen.
Auftragsklärung
Explizit: für welche Veränderungen brauchen Sie meine Unterstützung, und was wäre genau meine Aufgabe?
Vllt gibt es auch implizite Aufträge, die aber erst nach Abschluss der Diagnostik zu einem Fokus im Therapieplan werden..
Was ist nach dem PT-Richtlinien eine seelische Krankheit?
Eine krankhafte Störung der Wahrnehmung des Verhaltens der Erlebnisverarbeitung der sozialen Beziehungen der Körperfunktionen. Es gehört zum Wesen dieser Störungen, dass sie der willentlichen Steuerung nicht mehr oder nur teilweise zugänglich sind. ICD-10 Kapitel F
Der Fragebogen 1
Erfasst die wichtigsten Symptome, die zu den relevanten F-Diagnosen hinführen.
Er wird dem Patienten am besten nach dem Erstgespräch ausgehändigt.
Psychodynamische Psychotherapie zulasten der Krankenkassen ist dann indiziert,
wenn über die ICD-10-Diagnose hinaus ein psychodynamischer Hintergrund und ein Behandlungsplan schlüssig dargestellt werden können.
Vorarbeit der Kollegen…
…nutzen!
Zum Ausschluss einer psychiatrischen Erkrankung
folgende Aspekte erfassen:
- äußeres Erscheinungsbild
- Bewusstsein, Aufmerksamkeitssteuerung und Orientierung
- kontaktverhalten, Interaktion
- Kurzzeitig- und Langzeitgedächtnis
- Wahrnehmung
- formales und inhaltliches Denken
- Intelligenz
- Antrieb und Psychomotorik
- Affekt
- Suizidalität
Psychomotorik
Psychische Vorgänge wie z. B. Emotionalität oder Konzentration, aber auch die individuelle Persönlichkeitsstruktur, beeinflussen die Bewegung des Menschen. Diese kausale Verknüpfung wird Psychomotorik genannt.
Life-events
Nicht die Dramatik des Lebensereignisses ist maßgeblich für das Ausmaß der neurotischen Krankheitsreaktion, sondern die psychodynamische Spezifität.
Wie stark ist ein Ereignis oder eine Lebensveränderung geeignet, den alten unbewussten oder abgespaltenen Konflikt zu aktivieren?
Es bedarf dabei keiner toxischen Dosis.
Das Strukturniveau erfasst…
…erfasst das Vorhandensein oder Fehlen grundlegender psychosozialer Fähigkeiten.
Die Bestimmung des Strukturniveaus
Erfolgt mit der von Gerd Rudolph konzipierten Strukturachse (der OPD-2 in 10 strukturellen Selbststeuerungs- und interaktionsfähigkeiten)
OPD = operationalisierte psychodynamische Diagnostik
Struktur und Strukturelle Störung
Struktur ist definiert als die Verfügbarkeit über psychische Funktionen, die für die Organisation des Selbst und seine Beziehungen zu den inneren und äußeren Objekten erforderlich sind. Strukturelle Störungen beinhalten die unzureichende Verfügbarkeit über diese Funktionen, bzw. ihre Vulnerabilität. Strukturelle Störungen sind meist die Folge frühkindlicher Beziehungsstörungen.
Die Strukturachse (10 strukturelle Selbststeuerungs- und Interaktionsfähigkeiten), =ich-Funktionen
10
Operationalisieren
Messbar machen