Dauerhaftigkeit Part II Flashcards
Eisbildung in Abhängigkeit der Porengröße
- Wasser gefriert zuerst in größeren wassergefüllten Kapillarporen < 0°C
- Aufgrund von Druckunterschieden gefriert das Wasser in kleinerer Kapillarporen erst bei deutlich niedrigeren Temperaturen als 0°C
Schädigungsmechanismen beim Frostangriff
Hydraulischer Druck
• Eis dehnt sich aus und setzt Wasser in ungefrorenen Poren unter Druck -> Risse
Schädigungsmechanismen beim Frostangriff
Kristallisationsdruck
- Eislinse zieht Wasser aus Umgebung
- Wachsen der Eislinie
- Kristallisationsdruck auf umliegende Porenwände -> Risse
Hohe Wassersättigung als Grundvoraussetzung für schädigenden Frostangriff
- Wassersättigung des Betons steigt mit steigender Anzahl frost-Tauwechsel
- Bei Erreichen einer kritischen Sättigung treten innere Schädigung auf
Einsatz von Luftporen zur Erhöhung der Frostbeständigkeit
• Verwendung von Luftporenbildner
- Basierend auf Tensiden die aktiv zur Grenzfläche wirken
- Stabilisieren vorhandener Luftblasen im Beton durch bipolare Kettenmoleküle
Einsatz von Luftporen zur Erhöhung der Frostbeständigkeit
- Tomographiebild eines Betons mit künstlichen Luftporen
- Luftporen agieren als “Ausgleichsgefäß “ für ansteigenden hydraulischen Druck und Kristallisationsdruck
Wichtig
• Einhaltung Maximalabstände (max. 200um)
• maßgebend sind Poren im Bereich 10 - 300 um
Deutlich bessere Leistungsfähigkeit der LP Betone bei Frostangriff
Rückgang des dy. E-Moduls nach Frostprüfung in Abhängigkeit des Luftgehalts
Auswirkungen des erhöhten Luftgehaltes
Positiv
• bessere Verarbeitbarkeit (“Kugellagereffekt”)
• geringerer Wasseranspruch -> Möglichkeit w/z bei gleicher Verarbeitbarkeit zu senken um festigkeitsverlust auszugleichen
- 1% zusätzliche Luft spart 3-4 l Wasser bei gleicher Verarbeitbarkeit
• Synergie mit anderen treibenden Dauerhaftigkeitsproblemen
Auswirkungen des erhöhten Luftgehaltes
Negativ
• Höhere Porosität -> Festigkeitsverlust (je % zusätzliche Luft Druckfestigkeitsverlust von 1,5 -3 N/mm²
Einfluss von Tausalzen
Herabsetzung des Gefrierpunktes
• Je mehr gelöstes Salz desto niedriger der Gefrierpunkt
Einfluss von Tausalzen
Schichtenweises Gefrieren
- Temperaturerniedrigung an Oberfläche am größten -> gefrieren
- Durch Salzgradient gefriert darunterliegende Schicht später
Scalling - Oberflächenabwitterung infolge Frost-Tausalz-Angriff
Glue Spalling Theory
- Dünne Wasserschicht inkl. Tausalzen über Beton gefriert
• alphaT,Eis ~ 5*alphaT,Beton - Stärkeres Zusammenziehen der Eisschicht als Beton
- Risse in Eisschicht welche sich in Beton übertragen
Frostbeständigkeit - Einfluss von zuschlägen
nicht frostsichere Zuschläge
- nicht frostbeständig, porös und/oder quellend
* Abplatzungen oder Mikrorissbildung in der Zementmatrix
Frostbeständigkeit - Einfluss von zuschlägen
thermische Unverträglichkeit
- verschiedene thermische Ausdehnungskoeffizienten von zuschlag und Zementstein
- hohe Spannungen
Betontechnologische Maßnahmen zur Erhöhung der Frost- bzw. Frost- Tausalzbeständigkeit
Betonzusammensetzung
• Einhaltung von grenzwerten für Zusammensetzung und Eigenschaften von Beton gemäß Expositionsklassen
- Begrenzung w/z Werte
- Einhaltung minimaler Zementgehalte
• Prüfung der Gesteinskörnung auf Frostbeständigkeit (DIN EN 12620)
• Verwendung von Luftporenbildnern (XF2 - XF4; kein LP bei w/z <= 0,5 XF2 und XF3 bzw. w/z <= 0,4 bei XF4)
- Einhaltung der Mindestluftgehalte im Frisch- und Festbeton (inkl. Abstandsfakoren)
• Begrenzung des Mörtelvolumens
Betontechnologische Maßnahmen zur Erhöhung der Frost- bzw. Frost- Tausalzbeständigkeit
Baustelle
- Vermeidung “übertriebener” Rüttelzeiten
- Gewährleistung eines hohen Reaktionsgrades des Zements durch geeignete und ausreichend lange Nachbehandlung
- Schalungen mit saugender Schalhaut zur Erzielung einer dichten Oberfläche
Arten des chemischen Angriffs
Lösend
- Auflösung des Gefüges z.B. durch Säuren, Auslagerung, etc.
* Erhöhung der Porosität
Arten des chemischen Angriffs
Treibend
- Verdichtung des Gefüges durch mineralog. Neubildungen
- Erniedrigung der Porosität
- Aufbau von Kristallisationsdruck
Angriffe und Auswirkung auf poröse Systeme
direkter Angriff
• Auslöser - Säuren, austauschf. Salze • Art des Angriffs - Angriff von außen - chemisch
Lösende Angriffe durch schwache Säuren
Art des Angriffs
- direkt
- von außen
- chemisch
Lösende Angriffe durch schwache Säuren
Auswirkung des Angriffs
• lösend
Chemischer Angriff - Lösend
Beispiel kalklösende Kohlensäure
Grundlegendes Problem
Auslagerung calciumhaltiger Bestandteile des Betons infolge Angriffs durch gelöstes CO2 (Kohlensäure) -> Entfestigung im Randbereich
Chemischer Angriff - Lösend
Beispiel kalklösende Kohlensäure
Anforderungen an Zementart und die Gesteinskörnung
- Verwendung calciumarmer Zemente (Hochofenzement mit >= 65% Hüttensand oder Puzzolanzemente CEM IV (mit >= 21% Puzzolan/Flugasche)
- Zugabe von Flugasche zum Beton
- Möglichst niedriger Zementgehalt
- Möglichst quazitische Gesteinskörnung
Chemischer Angriff - Lösend
Beispiel kalklösende Kohlensäure
Absenken des w/z Wertes
- Erhöhte Festigkeit und stärkerer Widerstand
* Erniedrigte Permeabilität