Demenz Flashcards

1
Q

Demenz-Kriterien nach ICD-10

A
  • Abnahme des Gedächtnisses
  • Abnahme anderer kognitiver Fähigkeiten (Urteilsfähigkeit, Denk- vermögen, Aphasie, Agnosie oder Apraxie)
  • Verminderung der Affektkontrolle, des Antriebs oder des Sozialverhaltens
  • Vorhandensein über mindestens sechs Monate hinweg
  • Fehlen einer Bewusstseinstrübung
  • Ausschluss anderer Ursachenwie zerebrovaskulärer Erkrankungen, Substanzmissbrauch oder HIV-Infektion.
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2
Q

US Nationalinstitut für Altersforschung:

A

US Nationalinstitut für Altersforschung:
• Dieselbe Geschichte wird im Tagesverlauf mehrfach erzählt.
• Dieselbe Frage wird während eines Gesprächs mehrfach gestellt.
• Alltägliche Verrichtungen fallen schwer (Kochen, Putzen, Elektrogeräte- Bedienung).
• Vernünftiger Umgang mit Geld ist nicht mehr möglich.
• Schriftverkehr mit Behörden ist nicht mehr möglich.
• Gegenstände werden verlegt an Plätze wo sie nicht hingehören.
• Körperpflege und Äußeres wird vernachlässigt.
• Auf Fragen hin wird keine Antwort gegeben, sondern die Frage wird wiederholt.

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3
Q

Einteilung

A
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3
Q

Einteilung

A
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4
Q

Die häufigsten Anzeichen und Symptome der Pick‘schen Atrophie beinhalten extreme Veränderungen im Verhalten und Persönlichkeit. Dazu gehören:

A

Die häufigsten Anzeichen und Symptome der Pick‘schen Atrophie beinhalten extreme Veränderungen im Verhalten und Persönlichkeit. Dazu gehören:
• Zunehmend unangemessenen Handlungen
• Verlust von Empathie und andere zwischenmenschliche Fähigkeiten
• Mangel an Urteilsvermögen und Hemmung • Apathie
• Repetitives zwanghaftes Verhalten
• Ein Rückgang in der persönlichen Hygiene
• Veränderungen der Essgewohnheiten, überwiegend Überernährung • Mangelndes Bewusstsein des Denkens oder Verhaltensänderungen

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5
Q

Posteriore kortikale Atrophie (PCA):

A

Neurodegenerative Erkrankung, in der nur die hinteren Anteile des Gehirns beteiligt sind.
Sypmptome sind Sehstörungen (verminderte Stereopsis, sakkadische Augenbewegungen, Figur-Hintergrund-Diskrimination, räumliche Orientierung, Objekt- und Gesichter-Erkennung, Lese-Schwierigkeiten u.a.)

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5
Q

Posteriore kortikale Atrophie (PCA):

A

Neurodegenerative Erkrankung, in der nur die hinteren Anteile des Gehirns beteiligt sind.
Sypmptome sind Sehstörungen (verminderte Stereopsis, sakkadische Augenbewegungen, Figur-Hintergrund-Diskrimination, räumliche Orientierung, Objekt- und Gesichter-Erkennung, Lese-Schwierigkeiten u.a.)

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6
Q

Lewy-Körperchen-Demenz

A

Lewy-Körperchen-Demenz, die zweithäufigste Art von fortschreitender Demenz nach der Alzheimer-Krankheit, verursacht einen allmählichen Rückgang der geistigen Fähigkeiten. Sie kann auch zu visuellen Halluzinationen (z.B. Sehen von Farben, Menschen oder Tiere, die nicht da sind) oder akustischen Halluzinationen (z.B. Gespräche mit verstorbenen Angehörigen) führen.
Ein weiterer Indikator für Lewy-Körperchen-Demenz sind erheblichen Schwankungen in Wachsamkeit und Aufmerksamkeit, Tagesmüdigkeit oder Starren ins Leere. Wie bei der Parkinson-Krankheit, können Lewy-Körperchen-Demente unter starren Muskeln, verlangsamten Bewegungen und Zittern leiden.
Lewy-Körperchen sind anormale runde Strukturen in Regionen des Gehirns, die an Denken und Bewegung beteiligt sind.

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7
Q

Dopamin-Transporter

A

Dopamin-Transporter-Szintigraphie mit FP-CIT (linke Spalte), Glukosestoffwechsel- Positronen-Emissions-Tomographie mit FDG (mittlere Spalte) und Dopamin-D2-Rezeptor- Szintigraphie mit IBZM (rechte Spalte) bei einem Patienten mit Lewy-Körperchen Demenz (obere Zeile) und bei einem Patienten mit Morbus Alzheimer (untere Zeile). Während der Glukose-Befund in beiden Patienten keine eindeutige Differenzierung von Lewy-Körperchen Demenz und Morbus Alzheimer erlaubt, ist der FP-CIT-Befund eindeutig: Die deutliche Reduktion der Dopamin-Transporter beim ersten Patienten spricht für Lewy-Körperchen Demenz, der FP-CIT Normalbefund beim zweiten Patienten spricht (in Zusammenschau mit dem FDG Befund) für Morbus Alzheimer. Die IBZM Untersuchung zeigt bei beiden Patienten eine Reduktion der Dopamin-D2 Rezeptoren

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7
Q

Dopamin-Transporter

A

Dopamin-Transporter-Szintigraphie mit FP-CIT (linke Spalte), Glukosestoffwechsel- Positronen-Emissions-Tomographie mit FDG (mittlere Spalte) und Dopamin-D2-Rezeptor- Szintigraphie mit IBZM (rechte Spalte) bei einem Patienten mit Lewy-Körperchen Demenz (obere Zeile) und bei einem Patienten mit Morbus Alzheimer (untere Zeile). Während der Glukose-Befund in beiden Patienten keine eindeutige Differenzierung von Lewy-Körperchen Demenz und Morbus Alzheimer erlaubt, ist der FP-CIT-Befund eindeutig: Die deutliche Reduktion der Dopamin-Transporter beim ersten Patienten spricht für Lewy-Körperchen Demenz, der FP-CIT Normalbefund beim zweiten Patienten spricht (in Zusammenschau mit dem FDG Befund) für Morbus Alzheimer. Die IBZM Untersuchung zeigt bei beiden Patienten eine Reduktion der Dopamin-D2 Rezeptoren

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8
Q

Sekundäre Demenzen

A

Sekundäre Demenzen (bei anderen Erkrankungen): • Alkoholismus
• Parkinson‘sche Erkrankung
• Hydrozephalus, Normdruck-Hydrozephalus
• Syphilis-Infektion
• Neuro-Borreliose
• Creutzfeld-Jakob –
Erkrankung (Prionen-Infektion, sog. „Rinder-Wahn“)

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9
Q

Alzheimersche Krankheit :

A
Alzheimersche Krankheit :
• unaufhaltsame
Degeneration des Gehirns.
• zunehmender Verlust von
Nervenzellen
• Rückgang der Synapsenzahl.
Besonders betroffen sind :
• Hippocampus,
• Amygdala
• Neocortex.
Besonders temporale und frontale Regionen zeigen eine erhöhte Anfälligkeit für diese Veränderungen. In den primär sensorischen und motorischen Arealen treten nur geringe Zellverluste auf
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10
Q

Kognitives Leistungsvermögen

A
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11
Q

Kognitives Leistungsvermögen Behandlung

A
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11
Q

Kognitives Leistungsvermögen Behandlung

A
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12
Q

Demenzstadien nach Barry Reisberg, Stadium 1:

A

Stadium 1: Die Krankheit entwickelt sich aus einem normalen Leistungsniveau mit „normaler“ Vergesslichkeit.

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13
Q

Demenzstadien nach Barry Reisberg, Stadium 2:

A

Stadium 2: In der Folge nimmt die/der Betroffene leichte kognitive Störungen wahr. Die Merkfähigkeit und das Gedächtnis sind beeinträchtigt. Namen und Termine werden vergessen. Bei manchen Situationen fehlt die Erinnerung und oft werden Dinge verlegt

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14
Q

Demenzstadien nach Barry Reisberg, Stadium 3:

A

Stadium 3: Die Arbeitsleistung ist beeinträchtigt. Auch bei der räumlichen Orientierung zeigen sich Probleme. Gegenstände werden öfter verloren. Diese Symptome einer leichten kognitiven Störung können einerseits Anzeichen einer beginnenden Alzheimer-Demenz sein, aber auch andere Ursachen haben.

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15
Q

Demenzstadien nach Barry Reisberg, Stadium 4:

A
Stadium 4: Im weiteren Verlauf sind die kognitiven Störungen deutlich merkbar. Die betroffene Person hat Schwierigkeiten, komplexe Aufgaben
selbstständig durchzuführen, z.B. ein
Gericht zubereiten, mit Geld umgehen.
Sich in gewohnten Orten zurechtzufinden
macht Probleme. Die erkrankte Person
leidet psychisch unter dem Verlust ihrer
Fähigkeiten und ihrer Selbstständigkeit.
Als Reaktion werden oft Defizite
geleugnet und Fehler anderen
zugewiesen. Ein verändertes Verhalten
kann auch Selbstschutz sein.
Depressionen können entstehen. Viele
Fähigkeiten sind jedoch noch vorhanden.
Die Förderung selbstständiger Aktivitäten hilft, das Selbstbewusstsein zu stärken. Von Seiten der sozialen Umgebung (Familie, Partner, Pflegekräfte etc.) vermittelt ein verständnisvolles Verhalten Sicherheit.
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16
Q

Demenzstadien nach Barry Reisberg, Stadium 5:

A

Stadium 5: Die erkrankte Person kommt im Alltag zunehmend nicht mehr ohne Unterstützung zurecht, z.B. wird Hilfe bei der Auswahl der Kleidung benötigt. Die Erinnerung an wichtige, persönliche Daten (z.B. Adresse, Geburtsdatum) fällt schwer. Oft treten starke Erlebnisse der Orientierungs-losigkeit auf. Die Person leidet unter unspezifischen Ängsten und kann auch zornig auf den Verlust bestimmter Fähigkeiten reagieren.

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17
Q

Demenzstadien nach Barry Reisberg, Stadium 6:

A

Stadium 6: Die Fähigkeit, Basisaktivitäten durch- führen zu können, geht verloren. In sehr vielen Lebensbereichen wird Unterstützung not-wendig, z.B. Waschen, Toilettengang. Verhal-tensauffälligkeiten
und Inkontinenz können sich ausprägen. Die Namen von nahestehenden Personen können meist nicht mehr benannt werden. Oft wird auf die wahrgenommenen Defizite sehr emotional, z.B. mit Zorn, Auflehnung oder Verzweiflung, reagiert.

Typisch ist, dass die Demenzkranken nahestehende Personen nicht mehr erkennen oder mit dem falschen Namen anreden. Später erschrecken sie vor dem eigenen Spiegelbild.

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18
Q

Demenzstadien nach Barry Reisberg, Stadium 7:

A

Stadium 7: In diesem fortgeschrittenen Stadium reduziert sich die Sprechfähigkeit der betroffenen Person zunehmend, ebenso die Gehfähigkeit. Im weiteren Verlauf ist es u.a. nicht mehr möglich, aufrecht zu sitzen. Die/der Erkrankte entwickelt ein Harmoniebedürfnis und ist sowohl emotional als auch körperlich sehr verletzlich und ihrer/seiner Umwelt völlig ausgeliefert. Aber auch derjenige, der die Sprache verliert, hat viel zu sagen. Die non-verbale Kommunikation wird zur
Grundlage der Pflegebeziehung

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19
Q

3-Phasen-Modell

A

Anfangsstadium: Vergesslichkeit (auch wichtiger Termine), Erinnerungslücken werden kaschiert, nichtssagende Floskeln, Verdächtigung anderer Personen für verschwundene Gegenstände, nachlassendes Denktempo, zunehmende Orientierungsschwierigkeiten, falsche Bedienung von Geräten, fehlerhaftes Verhalten im Straßenverkehr, Verarmung des Wortschatzes, Lese- und Schreibstörungen, Niedergeschlagenheit, Resignation, Misstrauen, Unsicherheit, Ängste, allmähliche Verwahrlosung.

Fortgeschrittenes Stadium: Zunehmende Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit, empfindliche Gedächtnisschwäche
Die Welt wird zunehmend unverständlicher, der Unterschied zwischen Gegenwart und Vergangenheit verschwimmt, ebenso der Unterschied zwischen Realität und Vorstellung; der Demenzkranke wird unwirsch und gereizt, später verarmt die Gefühlswelt. Selbst nähere Angehörige werden verkannt, allgemeine Ratlosigkeit, Verstörtheit mit Unruhe, die sprachliche Verständigung wird zunehmend schwieriger

Endstadium: Körperlicher Verfall, Bettlägerigkeit, Inkontinenz, völlig reduzierter Verstand, keine sinnvollen Überlegungen mehr möglich. Der Patient ist auf volle Unterstützung durch Pflegende angewiesen, muss gefüttert, gewaschen und gebadet werden

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20
Q

Risikofaktoren Schutzfaktoren

A

Risikofaktoren
Geringer Bildungsgrad
frühe Aufgabe beruflicher Aktivitäten Alleinlebend
Mangel an körperl. Bewegung Mehrfache Kopfunfälle
Mehrfache Operationen / Anästhesien Übergewicht, hoher Cholesterinspiegel Diabetes
Alkohol und andere Drogen Vitaminmangel (B9, Folsäure)

Schutzfaktoren
Entzündungshemmende Medikamente (z.B. Rheumamittel)
Kaffee

21
Q

Neuropsychologische Tests

A
22
Q

Folgen

A

Folgen: Unterbrechungen corticaler Schaltkreise, insbesondere der Papezschen Schleife, die für das Gedächtnis bedeutsam sind

Das Kurzzeitgedächtnis ist kein Chip auf den Informationen kurzfristig eingeschrieben
und wieder gelöscht werden, sondern ein Neuronenschaltkreis, in dem bestimmte eingegangene Informationen für eine bestimmte Zeit kreisen und langsam – innerhalb von 24 Stunden – wieder verblassen und schließlich ganz verschwinden, wenn sie nicht wiederholt und verstärkt werden.

Eine Degeneration von subcorticalen Kerngebieten wie dem Nucleus basalis, dem Locus coeruleus und den Raphekernen führt zu charakteristischen Neurotransmitterdefiziten, denn diese Kerne sind Ursprung starker cholinerger, noradrenerger sowie serotonerger Projektionen zum Cortex.

23
Q

Es gibt nicht die EINE Ursache für Demenz

A
23
Q

Es gibt nicht die EINE Ursache für Demenz

A
24
Q

Histopathologisch:

A

Histopathologisch:
ImExtrazellulärraum: senilePlaques
bestehen aus einem 5-100 Mikrometer großen Amyloidkern, den degenerierte Neuriten und Zellreste umgeben.

24
Q

Histopathologisch:

A

Histopathologisch:
ImExtrazellulärraum: senilePlaques
bestehen aus einem 5-100 Mikrometer großen Amyloidkern, den degenerierte Neuriten und Zellreste umgeben.

25
Q

Entzündungsfördernde Botenstoffe

A

Entzündungsfördernde Botenstoffe (proinflammatorische Zytokine, z.B. Tumor-Nekrose Faktor TNF-Alpha) stimulieren die Mikroglia, hauptsächlich Astrozyten, die zu immunologischen Reaktionen fähig sind. Es kommt zu Mikro- Entzündungen mit Untergang von Nervengewebe. Dies betrifft hauptsächlich das cholinerge System.

26
Q

Glutamat- System

A

Parallel zur Verminderung des cholinergen Systems kommt es zu einer übermäßig starken Aktivierung des Glutamat-Systems.
Es kommt zu einer Übererregung. In hoher Dosierung ist Glutamat neurotoxisch und richtet weitere Schäden im benachbarten Nervengewebe an.

26
Q

Glutamat- System

A

Parallel zur Verminderung des cholinergen Systems kommt es zu einer übermäßig starken Aktivierung des Glutamat-Systems.
Es kommt zu einer Übererregung. In hoher Dosierung ist Glutamat neurotoxisch und richtet weitere Schäden im benachbarten Nervengewebe an.

27
Q

Intrazellulär: Alzheimer-Fibrillen

A

Intrazellulär: Alzheimer-Fibrillen
Bündel paarweise verdrehter Proteinfasern im Inneren der Neuronen. Sie ähneln strukturell den regulär vorhandenen Neurofilamenten, deren exzessive Produktion vermutlich für das Absterben der Zellen verantwortlich ist. Sie behindern die Funktion der Nervenzelle.

27
Q

Intrazellulär: Alzheimer-Fibrillen

A

Intrazellulär: Alzheimer-Fibrillen
Bündel paarweise verdrehter Proteinfasern im Inneren der Neuronen. Sie ähneln strukturell den regulär vorhandenen Neurofilamenten, deren exzessive Produktion vermutlich für das Absterben der Zellen verantwortlich ist. Sie behindern die Funktion der Nervenzelle.

28
Q

Professor Dr. Heiko Braak hat krankhaft veränderte Tau-Proteine schon bei Kindern und jungen Erwachsenen nachgewiesen

A

Professor Dr. Heiko Braak hat krankhaft veränderte Tau-Proteine schon bei Kindern und jungen Erwachsenen nachgewiesen: „Offenbar beginnen die Alzheimer- typischen Veränderungen im Hirnstamm und breiten sich wie eine Dampflok langsam und unaufhaltsam von Nervenzelle zu Nervenzelle aus. Krankheitsanzeichen wie Vergesslichkeit oder Orientierungsschwierigkeiten treten jedoch erst nach Jahrzehnten auf”, erklärte Braak auf einer Veranstaltung der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI). „Die lange stumme Phase der Erkrankung bietet Möglichkeiten für therapeutische Interventionen”, so Braak.

28
Q

Professor Dr. Heiko Braak hat krankhaft veränderte Tau-Proteine schon bei Kindern und jungen Erwachsenen nachgewiesen

A

Professor Dr. Heiko Braak hat krankhaft veränderte Tau-Proteine schon bei Kindern und jungen Erwachsenen nachgewiesen: „Offenbar beginnen die Alzheimer- typischen Veränderungen im Hirnstamm und breiten sich wie eine Dampflok langsam und unaufhaltsam von Nervenzelle zu Nervenzelle aus. Krankheitsanzeichen wie Vergesslichkeit oder Orientierungsschwierigkeiten treten jedoch erst nach Jahrzehnten auf”, erklärte Braak auf einer Veranstaltung der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI). „Die lange stumme Phase der Erkrankung bietet Möglichkeiten für therapeutische Interventionen”, so Braak.

29
Q

Deutlich höheren Auftreten von Demenz

A

Deutlich höheren Auftreten von Demenz bei Patienten, die gegen Sodbrennen und Magenübersäuerung Medikamente eingenommen haben wie z.B. Pantoprazol oder Omeprazol.

30
Q

Kognitive Stimulation

A

… geht davon aus, dass regelmäßiges Üben von Funktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit oder Problemlösen zu Leistungs- verbesserungen führen.
Die Ergebnisse von klinischen Studien, welche die Effektivität von kognitiver Stimulation bei der Therapie von Demenz-Patienten untersuchten, lassen keine eindeutige Bewertung dieses Ansatzes zu, da sie oft zu unspezifisch sind.

31
Q

Restaurative Wiederherstellung von Gedächtnisfunktionen

A

Für die Effektivität eines restaurativen Trainings der Gedächtnisfunktionen von Demenz-Patienten gibt es kaum empirische Belege.

32
Q

Mentale Visualisierung

A

Die Einspeicherung neuer Informationen ist effektiver, wenn sie in mehr als nur einer Sinnesmodalität stattfindet. Ziel ist es, sich verbale Informationen beim Lernen im Geiste zu visualisieren oder sie mit visuellen Vorstellungen zu verknüpfen.
Dieses Verfahren hatte bei Demenz-Patienten nicht den gleichen Effekt wie bei gesunden älteren Menschen.
Die Patienten scheiterten an der assoziativen Verknüpfung eines auffälligen Merkmals, z.B. des zu erinnernden Gesichtes mit einer selbstgebildeten visuellen Assoziation zu dem Namen der Person.

33
Q

“kognitive Plastizität“

A

Eine „kognitive Plastizität“ bzw. neuronale Reorganisation kann für Menschen mit der Alzheimer‘schen Erkrankung nicht mehr angenommen werden. Eine Wiederherstellung von höheren kognitiven Funktionen ist bei Alzheimer-Patienten als Therapieziel daher nicht angemessen.
Durch kognitive Trainingsverfahren lässt sich günstigstenfalls eine Verlangsamung des kognitiven Abbaus erreichen.
Realistischer ist es, eine Akzeptanz der vorhandenen Defizite bei den Patienten anzustreben und sie beim Umgang mit diesen zu unterstützen. Wichtig ist auch die Vorbereitung auf den Verlauf der Erkrankung, sowie die längstmögliche Erhaltung von Wohlbefinden, Selbständigkeit und Selbstwert- gefühl.

34
Q

Kompensation von Gedächtnisdefiziten

A

Kompensatorische therapeutische Vorgehensweisen versuchen das Defizit auszugleichen. Hierzu zählen:
• Verwendung externer Hilfsmittel, • Reduktion von Gedächtnisanforderungen.
Ziel ist es, das Ausmaß der durch die Erkrankung bedingten Beeinträchtigung und Behinderung zu vermindern.

35
Q

„spaced-retrieval“-Technik

A

Die spaced-retrieval-Technik weist starke Ähnlichkeiten zum Shaping der Verhaltenstherapie auf: Dem Patienten wird eine Information mitgeteilt. Wenn er sie direkt wiederholen kann, wird er nach einer kurzen Zeit (z.B. 30 Sekunden) erneut gebeten, die Information zu wiederholen. Dann wird das Behaltensintervall sukzessive verlängert.
Bei einem missglückten Abrufversuch wird auf das letzte kürzere Behaltensintervall zurückgegangen.
Die Autoren erzielten so bei Alzheimer-Patienten Behaltensintervalle von mehr als einer Woche.

Camp et al. (1996) trainierten Patientinnen mit der spaced retrieval Techink darin, sich an den Gebrauch ihrer externen Gedächtnishilfen zu erinnern. Die Autoren konnten zeigen, dass alle Patientinnen innerhalb weniger Wochen den regelmäßigen Gebrauch eines Kalenders erlernen den Kalender auch sechs Monate nach dem Training noch benutzten.

36
Q

Ergotherapie

A

aktivierende Ergotherapie hat einen positiven Effekt auf die kognitive Leistungsfähigkeit von geriatrischen Patienten. Dieser Ansatz umfasst ein Angebot an Tätigkeiten geistig und handwerklich kreativer Natur, sowie soziale Komponenten und musikalische Aktivitäten.
Generell könnte Aktivierung in nicht-kognitiven Bereichen (z.B. körperlich, sozial kreativ etc.) die Effekte kognitiver Interventionen unterstützen und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf das Gesamtbefinden der Patienten haben

37
Q

SIMA-Studie („Selbständig im Alter“)

A

Oswald et al. (1996): Die im Rahmen der SIMA-Studie („Selbständig im Alter“) durchgeführten kognitiven Trainings waren am wirksamsten, wenn sie mit motorischer Aktivierung kombiniert wurden.
Da eine solche multimodale Aktivierung von den Angehörigen der Alzheimer- Patienten oft nicht zu leisten ist, schlägt Bauer (1994) hierfür den Besuch von Tagesstätten vor.

38
Q

Kompensatorische Gedächtnistherapie

A

Beeinträchtigungen durch Gedächtnisdefizite vermittels Einsatz externer Gedächtnishilfen abzumildern.
Unter externen Gedächtnishilfen versteht man Hilfsmittel wie beispielsweise Terminkalender, Notizzettel oder Tagebücher, in denen Informationen gespeichert werden können.

Demenz-Patienten erhielten drei Bücher, die jeweils zehn Informationen und Fotos zu drei für die Patientinnen bedeutsamen Themen enthielt:
• „Mein Tag“
• „Mein Leben“ • „Ich“
Die Patientinnen lernten, die Informationen aus den Gedächtnisbüchern laut vorzulesen. Positive Rückmeldung wurde für weitere spontane Ausführungen zum Thema gegeben.
Die drei Themen wurden nacheinander trainiert.
Die Autorin berichtet, dass sich die Qualität der Konversationen der Patientinnen deutlich verbesserte (d.h. mehr themenbezogene und weniger unverständliche, perseverative, zweideutige oder falsche Äußerungen).

39
Q

Training einzelner Alltagsaktivitäten

A

z.B. Frühstück zubereiten, Tisch-decken usw..
Den Patienten wurde externe Unterstützung durch Schilder etc., sowie verbale Hilfen auf Nachfrage und Anleitung durch Demonstrationen gegeben.

40
Q

Realitäts-Orientierungs-Training (ROT)

A

Realitätsorientierungstrainings (ROT) wurde für verwirrte Menschen entwickelt, die in Institutionen leben.
Ziele sind verbesserte Orientierung hinsichtlich
• Zeit
• Ort
• eigener Person.
Der „Rückzug in die Verwirrtheit soll durch kontinuierliches Stimulieren und Orientieren verhindert
oder rückgängig gemacht werden“ (Müller, 1994).

Hierfür stehen drei Elemente zur Verfügung (Kaschel et al., 1992):
1. Veränderung der Einstellung des Personals („attitude
therapy“).
2. Informelles ROT (Umweltgestaltung).
3. Formales ROT (ROT-Gruppen, „classroom ROT“).

41
Q

Attitude Therapy:

A

Die natürliche Kommunikation des Personals mit den Patienten wird zur Reorientierung der Patienten, aber auch zur Unterstützung von selbständigem Verhalten genutzt.

42
Q

Informelles ROT:

A

Gestaltung der Umwelt der Patienten so, dass sie permanent mit orientierenden Informationen konfrontiert werden.
Gedächtnishilfen wie Kalender, Uhren, Pinnwände, Wegweiser oder die sogenannte Orientierungstafel (mit Informationen zu Zeit, Örtlichkeit, Wetter etc.).
-> Milieutherapie: adäquate Gestaltung der physikalischen und sozialen Umwelt der Patienten.

43
Q

Formales ROT:

A
Beim formalen ROT handelt es sich um tägliche Gruppen, in denen den Patienten unter Nutzung
verbliebener Lernpotentiale
in
unterrichts- oder Realitätsinformationen
trainingsähnlicher vermittelt werden.
Form die
43
Q

Formales ROT:

A
Beim formalen ROT handelt es sich um tägliche Gruppen, in denen den Patienten unter Nutzung
verbliebener Lernpotentiale
in
unterrichts- oder Realitätsinformationen
trainingsähnlicher vermittelt werden.
Form die
44
Q

Zanetti et al. (1995):

A

Training über insgesamt acht Monate (vier einmonatige ROT-Blöcke mit einmonatigen Zeiträumen ohne Gruppensitzungen).
Im Prä-Post-Vergleich geringe Verbesserungen der Experimentalgruppe während sich die Kontrollgruppe deutlich verschlechterte.
Die Trainingszyklen erbrachten jeweils eine leichte Verbesserung, in den Pausenzyklen trat wieder eine Verschlechterung ein.
Es können also nur kurzfristige Verbesserungen einiger kognitiver Leistungen erzielt werden können. Diese gehen jedoch ohne Training sehr schnell wieder verloren.

45
Q

Helfen mit den Händen in den Hosentaschen!

A

Weg vom defizitorientierten Denken.
Statt zu fragen: Was kann der Patient nicht mehr und ihn mit sinnlosen Übungen seine Unfähigkeit immer wieder vor Augen zu führen
Besser: Was kann der Patient trotz der Demenz noch? Suchen nach Leistungs-
reserven an Tätigkeiten, die der Betroffene trotz seiner Defizite noch aus- üben kann.

46
Q

Das Kognitive Kompetenztraining (KKT)

A

Gruppentraining
Ziel ist die Aufrechterhaltung der Lebensqualität und die Verbesserung der Lebenssituation von Demenz-Patienten und deren Angehörigen.
• Psychotherapie, die den Umgang mit der Krankheit und die Bewältigung des zu erwartenden kognitiven Abbaus erleichtern soll.
• Steigerung der Alltagskompetenz der Patienten durch kompensatorische Maßnahmen
• Steigerung des Interesses am aktuellen Zeitgeschehen
• Erhöhung der kommunikativen Kompetenz
• Nutzung erhalten gebliebener Fähigkeiten.

47
Q

Selbsterhaltungstherapie (SET)

A

Therapieziel: Erhaltung der personalen Identität.
Romero (1997a) beschrieb Prozesse, die als Folge der Demenz zu Störungen der Selbststruktur führen:
1.Krankheitsbedingte Veränderungen verletzen die personale Kontinuität.
2.Erlebnisarme Lebensbedingungen bedrohen das Identitätsgefühl.
3.Kognitive, vor allem mnestische Störungen beeinträchtigen das Selbstwissen.
4.emotionales Erleben, soziale Gefühle und Einstellungen verändern sich.
5. Kognitive Einbußen
beeinträchtigen die Fähig-
keit mit belastenden Ereig-
nissen umzugehen.

Eine Komponente des SET ist das „Bewahren des selbst- nahen Wissens“. Biographisches Wissen wird als ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Identität angesehen.

Reminiszenztherapie
-> therapeutische Nutzung von Lebenserinnerungen

48
Q

Verhaltenstherapeutisches Kompetenztraining

VKT

A

Ziele: Unterstützung bei der Bewältigung erkrankungsbedingter Belastungen,
Mobilisierung persönlicher Ressourcen zur Vermeidung einer frühzeitigen Deaktivierung
Vorbeugung bzw. Abbau depressiver Symptome Individuell gestaltete, lerntheoretisch fundierte Therapie: 1. Verhaltensanalyse
2. Therapiemodule:
• Aufklärung/Information über die Krankheit (Psychoedukation),
• Stressmanagement,
• Aktivitätenaufbau,
• Förderung sozialer Kompetenzen
• Modifikation depressogener Kognitionen.

49
Q

Validationstherapie

A

Ziel ist es, die Interaktion mit desorientierten Patienten aufzubauen und sie in ihren Gefühlen zu bestätigen („validieren“). Hierfür werden spezielle Kommunikations-techniken vorgeschlagen. Die subjektive Realität der Patienten, die häufig mit der objektiven Realität nicht übereinstimmt, wird im Rahmen der Validationstherapie respektiert. Betonung von emotionalen und persönlichen Aspekten zur Stärkung
von Identität und Selbst- wertgefühl der Patienten.