EH 5 Flashcards
Inhaltsanalyse & Befragung (47 cards)
Inhaltsanalyse Definition (3)
- Methode zur Erhebung sozialer Wirklichkeit
- es wird von Merkmalen eines manifesten Textes
- auf Merkmale eines nicht manifesten Kontexts geschlossen
Überblick über textanalytische Ansätze (1 + 2 + 4)
1) Textanalyse
a) Inhalt
- hermeneutisch
- empirisch
b) Sprache
- linguistisch
- Datenbank
Automatisierte Inhaltsanalyse (2 Arten, Voraussetzungen, Mixed-Methods)
a) computerunterstützt (Menschliche Coder arbeiten am Computer)
b) computergestützt (Computer codiert)
- je besser Gegenstandsbereich durch eigene Begriffe charakterisiert ist, desto leichter von Computer erfassbar
- Mixed Methods: Computer macht Auswahl, Menschen codieren diese
Reliabilität (Definition 2, 2 Arten)
- Zuverlässigkeit der Messung
- intersubjektiv nachvollziehbar
a) Intercoderreliabilität
b) Intracoderreliabilität
Befragung - Wozu?
Zur Ermittlung von Einstellungen, Bewertungen, Wissen, Wertvorstellungen usw.
Arten der Befragung nach Kontaktart (4)
- Face to Face (persönlich, Computer)
- telefonisch
- schriftlich
- online
(- Mischvariante)
Arten der Befragung nach Grad der Strukturierung/Standardisierung (3)
a) vollständig strukturiert (Fragebogen)
b) offenes Interview (narratives Interview)
c) Mischformen (Leitfadeninterview)
Arten der Befragung nach Zahl der Eingebundenen (2)
a) zwei Personen (Interviewer und Befrage)
b) 2+ Personen (Gruppeninterview, Expertendiskussion)
Arten der Befragung nach Häufigkeit/Zeitpunkt (2)
a) einmalig (Querschnitt)
b) mehrmalig (Längsschnitt)
qualitative Befragungen (Definition 6, viel “keine”)
- eher kleine Anzahl an Befragten (unter 30)
- keine Zufallsstichproben
- keine quantitativen Kategorien
- keine generalisierenden Aussagen
- keine Häufigkeiten
- keine statistischen Auswertungen
Beispiele für Anwendung qualitativer Befragungen (5)
- fremde Forschungsfelder entdecken
- unbekannte Aspekte in vertrauten Forschungsfeldern
- neue Zusammenhänge erkunden
- neue gegenstandsbezogene Theorien entwickeln
- qualitative Evaluation (Bsp. Marktforschung)
Ziele von qualitativer Befragungen (1 + 2)
Entdeckung und Beschreibung von Sinnesstrukturen und Handlungsmustern.
- verallgemeinerbare Ergebnisse, Prognosen, Generierung von Hypothesen, Thesen
- mögliche Kombination mit quantitativen Methoden
Arten von qualitativer Befragung (4)
- qualitatives Einzelinterview
- Gruppendiskussion
- Expertenleitfadeninterview
- Delphi-Befragung
Arten von qualitativer Befragung - qualitatives Einzelinterview Untergruppen (5)
a) problemzentriertes Interview (Leitfadeninterview)
b) Experteninterview (offen, nicht- oder teilstrukturiert)
- Tiefeninterview (offen, nicht- oder teilstrukturiert, Ziel: unbewusste Motive oder Prozesse aufdecken)
- narratives Interview (freies Erzählen von Lebensepisoden, Biografieforschung)
- lautes Denken (handlungsbegleitendes Verbalisieren von Gedanken)
Auf diese 4 Arten können Experten Infos liefern
- Expertise (als Zielgruppe der Untersuchung)
- Exploration (sich Fragestellung nähern)
- Wissensaneignung (Einordnung von Untersuchungsergebnissen)
- Erkenntnissicherung (zusätzliche Datenquelle)
Delphi Befragung Definition (2)
- Expertenbefragung in mehreren Runden
- 2-3 Runden bis Meinung zu Konsens verdichtet
quantitative Befragung - Merkmale (5)
- eher große Zahl an Probanden/TN (100+)
- Zufallsstichprobe
- quantitative Kategorien
- Häufigkeiten/Korrelationen
- statistische Auswertungen
Reaktivität (Definition, Häufigkeit, unterscheidbar nach) (2 + 4)
- Einfluss des Messvorgangs auf die Reaktionen (also Daten) der Untersuchungspersonen
- bei allen Befragungsverfahren gegeben (außer bei verdeckter Beobachtung)
- unterscheiden nach Untersuchungslage, Teilnahmebereitschaft des Probanden, Eigenschaften des Probanden, Interview (4)
Reaktivität nach Untersuchungslage (3)
- Einfluss durch Thema (Aktualität, gesellschaftliche Diskussion, Unterhaltsamkeitsfaktor, Tabuthema)
- Einfluss durch Auftraggeber
- Einfluss durch Incentives
Reaktivität nach Interview-Setting (4)
- Einfluss von Ort, Umgebung
- besonders heikel ist Anwesenheit Dritter
- Ortswahl je nach Thema (heikle Daten oder Statements?)
- Situationsbeschreibung in Protokoll wichtig
Reaktivität nach Teilnahmebereitschaft der Probanden (2)
- Non-response-Problematik (wegen Desinteresse, fehlende Sympathie, Datenschutzbedenken, generelle Ablehnung, kein Kontakt möglich)
- Warum machen Leute mit? (Interesse, soziale Verpflichtung, Kommunikationslust, Reziprozitätshypothese)
Reaktivität nach Eigenschaften der Probanden (2 + 3 + 4)
a) Soziodemografie
- weniger Verweigerer am Land als in der Stadt
- jüngere Menschen leichter rekrutierbar als Ältere
- höhere Gebildeter eher als niedrig Gebildete
b) mögliches Antwortverhalten unabhängig von Inhalt
- soziale Erwünschtheit
- Ja-Sage-Tendenz
- Ausweichtendenz
- Extrem-Bias, Skalen-Enden
Reaktivität nach Interviewer (2 + 4 + 2)
a) Effekte sichtbarer Merkmale
- Geschlecht, Alter
- Hautfarbe, ethnische Zugehörigkeit
- Auftreten, Verhalten
- Sprache, Sprachniveau
b) Effekte nicht sichtbarer Merkmale
- Erwartungen, Einstellungen
- Interviewer-Belastung, Abstumpfung
Anforderungen an Interviewer (4 + 1)
- kontaktfreudig
- neutral
- Sicherheit vermitteln
- professionell-pedantisch
Schulungen um Reaktivität verhindern