Einführung 1 - Themenliste 3 Flashcards

(104 cards)

1
Q

Wovon gehen die Theorien von Freud und Erikson gleichermaßen aus?

A

Dass die Entwicklung sehr stark durch biologische Reifung vorangetrieben wird

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2
Q

Wodurch ist für Freud das Verhalten motiviert?

A

Dass grundlegende Triebe befriedigt werden müssen

Diese Triebe und die verschiedenen Motive, die sich aus ihnen ergeben, sind weitestgehend unbewusst, sodass Menschen oft nur dunkel ahnen, warum sie sich so verhalten, wie sie sich verhalten

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3
Q

Wodurch wird laut Eriksons Theorie die Entwicklung vorangetrieben?

A

Durch eine Reihe von Entwicklungskrisen, die mit dem Alter und der biologischen Reifung zusammenhängen

Um sich gesund zu entwickeln, muss der Mensch diese Kriesen erfolgreich bewältigen

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4
Q

Welche Leitthemen spielen bei der psychoanalytischen Theorie eine wichtige Rolle?

A
  • Kontinuität versus Diskontinuität*
  • individuelle Unterschiede*
  • Anlage und Umwelt*
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Q

Was bedeutet es, dass es sich bei den Theorien von Freud un Erikson um Stufentheorien handelt?

A

Bei beiden wird die Diskontinuität der Entwicklung betont

im Rahmen dieser Diskontinuität der Entwicklung heben die psychoanalytischen Theorien die Kontinuität individueller Unterschiede ab, indem sie behaupten, dass die frühen Erfahrungen von Kindern ihre spätere Entwicklung prägen

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6
Q

Wodurch ergibt sich bei den Theorien von Freud und Erikson das Zusammenspiel von Analge und Umwelt?

A

ergibt sich vor allem durch die biologischden Grundlagen der Entwicklungsstufen und ihrer Interaktion mit den Erfahrungen des Kindes

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7
Q

Grundlegende Merkmale der Freud`schen Theorie

A

Freunds Entwicklungstheorie wird als eine Theorie der psychosexuellen Entwicklung bezeichnet

→er nahm an, dass auch sehr kleine Kinder bereits eine Sexualität haben, die ihr Verhalten motiviert und ihre Beziehungen zu anderen Menschen beeinflusst

Er behauptet, dass Kinder eine Reihe von universell auftretenden Phasen durchlaufen

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8
Q

Grundlegende Merkmale der Freud`schen Theorie

Psychische Energie

A

Freuds Ausdruck für die Gesamtheit der biologisch begründeten instinktiven Triebe, die Verhalten, Gedanken und Gefühle seiner Ansicht nach antreiben

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9
Q

Grundlegende Merkmale der Freud`schen Theorie

erogene Zonen

A

In der Freud`schen Theorie diejenigen Körperbereiche, die in den einzelnen Entwicklungsphasen erotische Empfindungen (Lustgefühle) auslösen

z.B. Mund, Anus, Genital

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10
Q

Grundlegende Merkmale der Freud`schen Theorie

erogene Zonen und die Entwicklungsphasen

A

Nach Freud fokussiert sich die psychische Energie in den verschiedenen Entwicklungsphasen auf verschiedene erogene Zonen des Körpers, die sinnliche Lustgefühle auslösen

Freud war der Meinung, dass Kinder in jeder Entwicklungsphase in Bezug auf eine bestimmte erogene Zone auf Konflikte stoßen, wobei sich der Erfolg oder Misserfolg beim Lösen dieser Konflikte lebenslang auf die Entwicklung auswirkt

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11
Q

Freud`sche Theorie

Der Entwicklungsprozess

Beginn der Entwicklung

A

Nach Ansicht Freuds beginnt die Entwicklung mit einem hilflosen Säugling, der von Trieben beherrscht wird, in erster Linie von Hunger, die Spannung erzeugen

Das kleine Baby weiß nicht, wie es diese Spannung abbauen kann und drück den bedrängenden Hunger durch Weinen aus, was die Mutter zum stillen veranlasst

Die resultierende Befriedigung des Hungers sowie die Erfahrung des Stillens sind für das Kind eine Quelle intensiver Lust

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12
Q

Freud`sche Theorie

Der Entwicklungsprozess

Es

A

In der psychoanalytischen Theorie die früheste und primitivste Persönlichkeitsstruktur

Das Es ist unbewusst und folgt dem Ziel des Lustgewinns

Es ist föllig unbewusst und bildet die Quelle der psychischen Energie

Es wird vom Lustprinzip geleitet

Es will es jetzt

bleibt lebenslang die Quelle der psychischen Energie

seine Aktivität ist bei egoistischem oder impulsivem Verhalten am offensichtlichsten, wenn die unmittelbare Befriedigung ohne oder mit nur wenig Rücksicht auf die Folgen angestrebt wird

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13
Q

Freud`sche Theorie

Der Entwicklungsprozess

Lustprinzip

A

Das Ziel, schnellstmöglich maximale Befriedigung zu erlangen

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14
Q

Freud`sche Theorie

Der Entwicklungsprozess

Orale Phase

A

Die erste Phase in Freuds Theorie im ersten Lebensjahr, in der die primäre Quelle für Befriedigung und Lust in oralen Aktivitäten besteht

z.B. Saugen, Lutschen und Essen

→die mit dem Stillen assoziierte Lust ist so intensiv, dass andere Tätigkeiten mit dem Mund ebenfalls Lust bereiten

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15
Q

Freud`sche Theorie

Der Entwicklungsprozess

Beziehung zwischen Säugling und Mutter

A

Die Mutter des Säuglings ist auch eine Quelle der Sicherheit

Diese Sicherheit gibt es jedoch nicht umsonst

Es gibt laut Freud auch eine Schattenseite:

→Säuglinge “bezahlen” diese Sicherheit mti einer Furcht vor Liebesverlust

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16
Q

Freud`sche Theorie

Der Entwicklungsprozess

Ich

A

In der psychoanalytischen Theorie die zweite Persönlichkeitsstruktur, die sich entwickelt

Diese ist die rationale, logische und problemlösende Komponente der Persönlichkeit

Ich arbeitet nach dem Realitätsprinzip und versucht Wege zu finden, um des Es in Einklang mit den Forderungen der Realität zu brignen

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17
Q

Freud`sche Theorie

Der Entwicklungsprozess

Entstehung des Ich

A

Das Ich erwächst aus der Notwendigkeit, die Konflikte zwischen den ungezügelten Forderungen nach sofortiger Befriedigung des Es und den von der externen Welt auferlegten Einschränkungen zu versöhnen

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18
Q

Freud`sche Theorie

Der Entwicklungsprozess

Entwicklung des Ich über die Zeit

A

Im Laufe der Zeit, in der das Ich fortwährend die Aussöhnung zwischen den Anforderungen des Es und den Aussöhnungen der Realität sucht, wird es stärker und differenzierter und entwickelt sich schließlich zu der individuellen Erfahrung des Selbst

Dennoch übernimmt das Ich niemals die vollständige Kontrolle

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19
Q

Freud`sche Theorie

Der Entwicklungsprozess

anale Phase

A

Die zweite Phase in Freuds Theorie, etwa zwischen dem ersten und dem dritten Lebensjahr, in der die Körperausscheidungen die primäre Lustquelle darstellen

Im Verlauf des zweiten Lebensjahres eines Kindes ermöglicht die Reifung die Entwicklung der Kontrolle über einige Körperprozesse, z.B. das Urinieren und die Darmentleerung

In dieser Phase konzentriert sich das erotische Interesse des Kindes auf den lustvollen Spannungsabbau beim Stuhlgang

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20
Q

Freud`sche Theorie

Der Entwicklungsprozess

Konflikt mit den Eltern in der zweiten Phase von Freuds Theorie

A

Es ergibt sich ein Konflikt, wenn die Eltern zum ersten Mal spezielle Anforderungen an das Kind stellen, hauptsächlich wenn sie auf Sauberkeit bestehen

In den folgenden Jahren werden die Eltern und andere Personen ihre Anforderungen an das Kind erhöhen, um seine Impulse zu kontrollieren und Befriedigung aufzuschieben

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21
Q

Freud`sche Theorie

Der Entwicklungsprozess

phallische Phase

A

Die dritte Phase in Freuds Theorie zwischen dem dritten und dem sechsten Lebensjahr, in der sich der sexuelle Lustgewinn auf die Genitalien richtet

In dieser Phase verändert sich der Fokus des Lustempfindens erneut, wenn die Kinder sich für ihre eigenen Genitalien interessieren und neugierig sind, wie es um die Genitalien ihrer Eltern und Spielgefährten bestellt ist

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22
Q

Freud`sche Theorie

Der Entwicklungsprozess

phallische Phase

Identifikation mit Eltern

A

Freud war der Meinung, dass sich Kinder der phallischen Phase mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil identifizieren und auf diese Weise Geschlechterunterschiede in Einstellungen und Verhalten entstehen

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23
Q

Freud`sche Theorie

Der Entwicklungsprozess

Entwicklung der dritten Persönlichkeitsstruktur

A

Freud nahm an, dass kleine Kinder während der phallischen Phase intensive sexuelle Wünsche erleben, und ihre Anstrengungen, mit diesen Wünschen klarzukommen, sind es, die zum Auftauchen der dritten Persönlichkeitsstruktur führen: des Über-Ich

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24
Q

Freud`sche Theorie

Der Entwicklungsprozess

Über-Ich

A

In der psychoanalytischen Theorie die dritte Persönlichkeitsstruktur, die verinnerlichte moralische Normen umfasst

Ist im Wesentlichen das, was wir uns als Gewissen vorstellen

MIt seiner Hilfe kann das Kind sein eigenes Verhalten auf der Grundlage seiner Überzeugungen zu dem, was richtig und was falsch ist steuern

Über-Ich berut auf der Internalisierung

Über-Ich leitet das Kind, bei der Vermeidung von Handlungen, die zu Schuldgefühlen führen würden

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25
Freud`sche Theorie Der Entwicklungsprozess Internalisierung
Der Prozess der Übernahme (Verinnerlichung) der Eigenschaften, Überzeugungen und Normen einer anderen Person Das *Über-Ich* beruht auf der Internalisierung der Regeln und Normen, welche die Eletern für akzeptables und unangemessenes Verhalten setzten
26
Freud`sche Theorie Der Entwicklungsprozess Ödipus-Komplex
Bei Jungen führt der Weg zum Über-Ich über den *Ödipus-Komplex* und seine Überwindung Dabei handelt es sich um einen psychosexuellen Konflikt, in dem ein Junge eine Form des sexuellen Begehrens seiner Mutter empfindet und sie ausschließlich für sich haben möchte Dieser Gedanke stimmt mit vielen Episoden überein, die Familien berichten Freuds Ausdruck für den Konflikt, den Jungen in der phallischen Phase erleben, weil sie ihr sexuelles Verlangen auf ihre Mutter richten und sich von der Vergeltung des Vaters fürchten
27
Freud`sche Theorie Der Entwicklungsprozess Folgen des Ödipus-Konflikts
In Freuds Version des Ödipus-Konflikts erlebt der Sohn sein Verlangen nach seiner Mutter und seine Feindseligkeit gegenüber dem Vater als so bedrohlich, dass ihn sein Ich durch *Verdrängung* davor schützt und die gefährlichen Gefühle ins *Unbewusste* verbannt, den Aufbewahrungsort für angsterzeugende Gedanken und Impulse, die vor dem Bewusstsein verborgen werden Folge dieser Verdrängung ist Freud zufolge die *infantile Amnesie* Zusätzlich verstärkt der Junge seine *Identifizierung* mit dem Vater, indem er danach strebt, so wie sein Vater zu werden, *internalisiert* der Junge die Wete, Überzeugungen und Einstellungen des Vaters, was zur Entwicklung eines starken Gewissens führt
28
Freud`sche Theorie Der Entwicklungsprozess infantile Amnesie
Der Verlust der Erinnerungen an unsere ersten Lebensjahre, unter dem wir alle leiden
29
Freud`sche Theorie Der Entwicklungsprozess Elektra-Komplex
Der Konflikt, den Mädchen in der phallischen Phase erleben, wenn sie nihdt akzeptable romantische Gefühle für ihren Vater entwickeln und ihre Mutter als Rivalin betrachten Freud meinte, dass Mädchen einen ähnlichen, aber weniger intensiven Konflikt (als den Ödipus-Konflikt) erleben Bei Mädchen führt der Elektra-Komplex dazu, dass sie ein Gewissen entwickeln, das schwächer als das der Jungen ist
30
Freud`sche Theorie Der Entwicklungsprozess Latenzphase
Die vierte Phase in Freuds Theorie zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahr, in der sich sexuelle Energie zu sozial akzeptablen Handlungen kanalisiert Ist eine Phase der äußerlichen Ruhe, in der die inneren Veränderungen verborgen bleiben Sexuelle Wünsche werden sicher im Unbewussten verborgen, und die psychische Energie kanalisiert sich in konstruktiven, sozial akzeptablen Handlungen intellektueller und sozialer Art
31
Freud`sche Theorie Der Entwicklungsprozess genitale Phase
Die fünfte und letzte Phase in Freuds Theorie Sie beginnt im Jugendalter, wenn die sexuelle Reifung abgeschlossen ist und Geschlechtsverkehr zu einem Hauptziel wird Die sexuelle Energie, die viele Jahre lang unter Kontrolle gehalten wurde, kommt mit voller Kraft wieder zur Geltung, wobei sie sich nun auf Angehörige des jeweils anderen Geschlechts richtet Im Idealfall hat das Individuum ein starkes Ich entwickelt, welches das Zurechtkommen mit der Realität erleichtert, und ein Über-Ich, das weder zu stark noch zu schwach ausgeprägt ist
32
Freud`sche Theorie Der Entwicklungsprozess Worin kumuliniert eine gesunde Entwicklung laut Freud?
Kuluminiert sich in der Fähigkeit, sich sowohl in Liebe als auch in Arbeit zu verausgaben, und daraus Lust zu ziehen
33
Freud`sche Theorie Der Entwicklungsprozess Beeinträchtigung einer gesunden Entwicklung
Diese Entwicklung kann jedoch in vielfacher Hinsicht beeinträchtigt werden Wenn in einer der Phase psychosexueller Entwicklng grundlegende Bedürfnisse nicht erfüllt werden, kann das Kind auf diese Bedürfnisse fixiert bleiben und permanent versuchen, sie zu befriedigen und die begleitenden Fragen und Konflikte zu lösen Freud zufolge sind diese unbefriedigten Bedürfnisse und die fortdauernden Versuche, sie zu erfüllen, unbewusst und kommen auf indirekte und symbolische Weise zum Ausdruck Nach Ansicht Freuds fromt die Art, in der das Kind die Phasen der psychosexuellen Entwicklung durchlaufen hat, die Persönlichkeit des Individuums ein Leben lang
34
Freud`sche Theorie Der Entwicklungsprozess Welche sind die Phasen der psychosexuellen Entwicklung?
Orale Phase (erstes Lebensjahr) Anale Phase (zwischen erstem und dritten Lebensjahr) Phallische Phase (drittes und sechstes Lebensjahr) Latenzphase (sechste und zwölfte Lebensjahr) Genitale Phase (beginnt mit dem Jugendalter)
35
Eriksons Theorie der psychosozialen Entwicklung
Erikson übernahm die Grundelemente der Theorie Freuds, bezog aber auch soziale Faktoren mit ein, zum Beispiel kulturelle Einflüsse und aktuelle Fragen wie Jugendkriminalität, veränderte Geschlechterrollen und die Generationsunterschiede
36
Eriksons Theorie psychosozialer Entwicklung Der Entwicklungsprozess
Erikson nahm acht alterabhängige Entwicklungssstufen an, welche die Zeit von der frühen Kindheit bis zum hohen Alter umspannen Jede der Erikon`schen Stufen ist durch eine spezielle Krise oder eine Reihe von Entwicklungsaufgaben gekennzeichnet, die das Individuum bewältigen muss Wenn die dominante Problemstellung einer Phase nicht erfolgreich gelöst wurde, bevor Reifungsprozesse und sozialer Druck die nächste Phase einleiten, wird die Person weiterhin mit diesen Problemen zu kämpfen haben
37
Eriksons Theorie psychosozialer Entwicklung Der Entwicklungsprozess Welche sind die ersten fünf Phasen der Entwicklung nach Erikson?
Urvertrauen versus Misstrauen (erstes Lebensjahr) Autonomie versus Scham und Zweifel (ein bis dreieinhalb Jahre) Initiative versus Schuldgefühl (vier bis sechs Jahre) Werksinn versus Minderwertigkeitsgefühl (sechs Jahre bis zur Pubertät) Identität versus Rolenkonfusion (Pubertät bis frühes Erwachsenenalter)
38
Eriksons Theorie psychosozialer Entwicklung Der Entwicklungsprozess Urvertrauen versus Missvertrauen (erstes Lebensjahr)
das entscheidende Problem des Kindes besteht in der Entwicklung eines grundlegenden Gefühls des Vertrauens - "sowohl ien wesenhaftes Zutrauen zu anderen als auch ein fundamentales Gefühl der eigenen Vertrauenswürdigkeit" Ist die Mutter in ihrere Fürsorge gleichbleibend war und zuverlässig, lernt das Kind, dass man ihr trauen kann Allgemeiner gesprochen lernt das Kind, sich in der Nähe anderer Menschen wohl und sicher zu fühlen →hat die Fähigkeit, anderer ein angemessenes Vertrauen entgegenzubringen, sich nicht entwickelt, so wird es dem Individuum im späteren Leben schwerfallen, enge, vertraute Beziehungen zu gestalten
39
Eriksons Theorie psychosozialer Entwicklung Der Entwicklungsprozess Autonomie versus Scham und Zweifel (ein bis dreieinhalb Jahre)
Herausforderung für Kinder besteht hier darin, ein starkes Gefühl der Autonomie auszubauen, während sie sich wachsenden sozialen Anforderungen stellen Im Verlauf dieser Phase kommt es zu dramatsichen Erweiterungen in jedem Bereich der lebensweltlichen Kompetenz der Kinder Die neue Fähigkeit des Kleinkindes, die Umwelt zu erkunden, veränderet die Familiendynamik und leitet einen lang anhaltentend Kampf zwischen dem kindlichen und dem elterlichen Willen ein, in dem die Eltern versuchden, den Freiraum des Kindes einzuschränken und ihm beizubringen, welche Verhaltensweisen akzeptabel sind und welche nicht Sofern die Eltern eine unterstützende Atmosphäre bieten, in der die Kinder Selbstkontrolle erlangen können, ohne dabei ihre Selbstachtung zu verlieren, entwickeln die Kinder ein Gefühl der Autonomie →trifft das Gegenteil zu können sie an ihren Fähigkeiten zweifeln oder ein generelles Schamgefühl empfinden
40
Eriksons Theorie psychosozialer Entwicklung Der Entwicklungsprozess Initiative versus Schuldgefühle (vier bis sechs Jahre)
Kinder beginnen sich mit ihren Eltern zu identifizieren und von ihnen zu lernen Das Kind setzt sich andauernd Ziele und arbeitet auf diese Ziele hin Ein entscheidender Schritt in der Entwicklung des Gewissens besteht, der Internailierung der elterlichen Regeln und Normen und dem Erleben von Schuld, wenn man diesen nicht gerecht wird Herausforderung besteht für das Kind darin, eine Balance zwischen Initiative und Schuld zu erreichen Wenn die Eltern nicht übermäßig kontrollieren oder strafen, können Kinder hohe normative Standards und die Initiative entwickeln, diesen gerecht zu werden, ohne von den Sorgen erdrückt zu werden, nichdt genug zu sein, um diesen Standards gerecht zu werden
41
Eriksons Theorie psychosozialer Entwicklung Der Entwicklungsprozess Werksinn versus Minderwertigkeitsgefühl (sechs Jahre bis zur Pubertät)
Ist entscheidend für die Ich-Entwicklung Kinder beherrschen kognitive und soziale Fähigkeiten, die in ihrer Kultur von Bedeutung sind, und lernen, intensiv einer Arbeit nachzugehen und mit Gleichaltrigen zu kooperieren Erfolgserfahrungen vermitteln dem Kind ein Gefühl der Kompetenz, aber Misserfolge können zu übermäßigen Gefühlen der Unzulänglichkeit oder Minderwertigkeit führen
42
Eriksons Theorie psychosozialer Entwicklung Der Entwicklungsprozess Identität versus Rollenkonfusion (Pubertät bis frühes Erwachsenenalter)
Erikson sprach der Adoleszenz eine besondere Bedeutung zu und betrachtete sie als eine entscheidende Phase, um ein Grundgefühl der Identität zu erlangne Heranwachsende verändern sich in vielerlei Hinsicht so schnell, dass sie sich kaum selbst erkennen können Die drastischen körperlichen Veränderungen der Pubertät und das Entstehen starker sexueller Bedürfnisse gehen mit neuen sozialen Anforderungen und Zwängen einher Gefangen zwischen ihrer vorherigen Identität als Kind und den vielen Möglichkeiten und Unsicherheiten ihrer Zukunft müssen Heranwachsende die Frage klären, wer sie wirklich sind und welche Rolle sie als Erwachsene ausfüllen wollen, oder aber sie bleiben sich darüber im Unklaren
43
Kritik und Schwächen an den Theorien von Freud und Erikson
besteht darin, dass ihre zentralen Aussagen oft zu ungeau und vage für eine wissenschaftliche Überprüfung formuliert sind Manches gilt, insbesondere in Freuds Theorie, allgemein als fragwürdig →dennoch ist Freuds Theorie immer noch sehr einflussreich und in modifizierter Form sind in den letzten Jahren einige der ursprünglichen Konzepte von Freud und Eriksons wieder in der psychologischen Forshcung und den Theorieansätzen aufgetaucht
44
Lerntheorien Sicht auf das Wesen des Kindes
Die meisten Lerntheoretiker haben die Rolle äußerer Faktoren bei der Formung der Presönlichkeit und des Sozialverhaltens im Blick Sie stellen oft sehr kühne Behauptungen dazu auf, in welchem Ausmaß sich die Entwicklung steuern ließe, indem man bestimmte Verhaltensweisen von Kindern belohnt oder verstärkt und andere Verhalten bestraft oder ignoriert
45
Lerntheorien Zentrale Entwicklungsfragen
eine grundlegende Entwicklungsfrage betrifft die *Kontinuität versus Diskontinuität* Alle Lerntheorien betonen die Kontinuität und nehmen an, dass dieselben Prinzipien das Lernen und Verhalten über die gesamte Lebensspanne hinweg steuern und dass es deshalb keine qualitativ verschiedenen Entwicklungsstufen gibt Lerntheoretiker konzentrieren sich auf die Rolle der spezifischen *Mechanismen der Veränderung*, zu denen aus ihrer Sicht Lernprinzipien wie Verstärkung und das Beobachtungslernen gehören →Kinder unterscheiden sich vor allem deshalb voneinander, weil sie im Hinblick auf Verstärkung und Beobachtungslernen verschiedene Lernbiografien durchlaufen haben Das Thema *Forschung und Kindeswohl* ist insofern relevant, als therapeutische Ansätze auf der Basis von Lernprinzipien in großem Umfang eingesetzt wurden, um Kinder mit vielfältigen Problemen zu behandeln
46
Was nahm der Behaviorimus von Watson an?
dass die soziale Umwelt die Kindesentwicklung bestimmt dass das Lernen durch Konditionierung der primäre Entwicklungsmechanismus ist War der Ansicht, dass Psychologen nur objektiv nachprüfbare Verhaltensweisen untersuchen sollten und nicht den empirischer Beobachtung unzugänglichen "Geist"
47
Wofür legten Watsons Arbeiten über klassisches Konditionieren die Grundlage?
für Behandlungsverfahren, die auf dem entgegengesetzten Prozess beruhen - der *Dekonditionierung* oder Löschung von Furcht
48
Systematische Desensibilisierung
Eine Therapieform, die auf dem klassischen Konditionieren aufbaut Dabei werden positive Reaktionen nach und nach auf Reize konditioniert, die anfänglich eine sehr negative Reaktion hervorgerufen haben Dieser Ansatz erweist sich insbesondere bei der Behandlung von Ängsten und Phobien als nützlich
49
Welcher Annahme folgte das operante Konditionieren von Skinner?
Skinner vertrat genauso strikt wie Watson die Meinung, dass die Umwelt das Verhalten steuret Behauptete sogar, dass ein Mensch nicht auf die Umwelt einwirkt, sondern dass die Umwelt auf den Menschen einwirkt Skinner glaubte, dass alles, was wir im Leben tun - jede einzelne Handlung -, eine operante Reaktion ist, die von den Folgen früheren Verhaltens beeinflusst sei
50
Das operante Konditionieren von Skinner Aufmerksamkeit aus Verstärker
Aufmerksamkeit als solche kann einen wirksamen Versträker darstellen →Kinder tun Dinge oft allein nur deshalb, um Aufmerksamkeit zu bekommen
51
Das operante Konditionieren von Skinner Schwierigkeit Verhaltensweisen zu löschen, die intermittierend verstärkt wurden
Verhalten auf welches manchmal eine Belohnung folgt und manchmal nicht ist schwer zu löschen Skinner entdeckte in seiner Forschung an Tieren, dass *intermittierende Verstärkung* Verhaltensweisen gegen Lösung immunisiert →wird die gelegentliche Belohnung nach der intermittierenden Verstärkung vollständig entzogen, bleibt das Verhalten länger bestehen als bei vorausgehender kontinuierlicher Verstärking
52
intermittierende Verstärkung
Inkonsequentes Reagieren auf das Verhalten eines anderen Menscdhen, indem man beispielsweise ein unerwünschtes Verhalten manchmal bestraft und manchmal ignoriert
53
Verhaltensmodifikation - Therapieform
Eine Therapieform, die auf Prinzipien des operanten Konditionierens beruht Dabei werden Verstärkungskontingenzen verändert, um ein angepassteres Verhalten zu fördern
54
Die Theorie des sozialen Lernens
Die Theorie des sozialen Lernens versucht wie andere Lerntheorien auch, die Persönlichkeit und andere Aspekte der sozialen Entwicklung anhand von Lernmechanismen zu erklären Um den Einfluss der Umwelt auf die Entwicklung von Kindern abzuschätzen, betonen soziale Lerntheorien jedoch Beobachtung und Nachahmung - und weniger die Verstärkung - als hauptsächliche Entwicklungsmechanismen
55
Theorie des sozialen Lernens aktive Rolle von Kindern
Bandura betonte die aktive Rolle von Kindern bei ihrer eigenen Entwicklung und beschrieb Entwicklung als einen *reziproken Determinismus* von Kindern und ihrer sozialen Umgebung
56
Reziproker Determinismus
Nach Bandura die Wechselbeziehung zwischen Kindern und ihrer Umwelt, die Veränderungen auf beiden Seiten bestimmt →Kinder werden durch ihre jeweilige Umgebung beeinflusst, haben zugleich aber auch umgehert Einfluss auf diese Umgebung
57
Theorie des sozialen Lernsn kognitive Faktoren
Bandura betonte auch die Bedeutsamkeit eines kognitiven Faktors, den er *wahrgenommene Selbstwirksamkeit* nannte
58
Theorie des sozialen Lernens wahrgenommene Selbstwirksamkeit der Affektregulierung
die *wahrgenommene Selbstwirksamkeit der Affektregulierung* hängt damit zusammen, wie gut man im Leben mit seinen Gefühlen umgehen kann Im Hinblick auf positive Affekte gehört zur wahrgenommenen Selbstwirksamkeit bspw das Gefühl, Zuneigung zu einem anderen Menschen ausdrücken und darin Erfüllung finden zu können Im Hinblick auf negative Affekte gehört dazu, wie gut man nach eigener Einschätzung bei Bedrohung und Provokationen mit Angst und Wut umgehen und Ruhe bewahren kann
59
Stellvertretende Verstärkung
Die Beobachtung, wie jemand anders eine Belohung oder Bestrafung erhält
60
Wahrgenommene Selbstwirksamkeit
Die Einschätzung eines Menschen zur Wirksamkeit eines eigenen Verhaltens, eigener Gedanken und Gefühle beim Erreichen erwünschter Ziele →die wahrgenommene Selbstwirksamkeit folgt oft auf verschiedenen Gebieten demselben Muster
61
Aktuelle Perspektiven Lerntheorien vs psychoanalytische Theorien
Im Gegensatz zu den psychoanalytischen Theorien beruhen Lerntheorien auf Prinzipien, die aus empirischen Forschungsarbeiten abgeleitet sind Infolgedessen treffen sie klare, explizite Vorhersagen, die sich empirisch prüfen lassen Unter anderen deshalb haben sie eine Fülle weiterer Forschung angeregt
62
Hauptschwäche des lerntheoretischen Ansatzes
liegt in der fehlenden Berücksichtigung biologischer Einflüsse und, abgesehen von Banduras Theorie, der kognitiven Einflüsse auf das Verhalten
63
Ökologische Entwicklungstheorien Sicht auf das Wesen des Kindes
Ethologische und evolutionäre Theorien sehen Kinder als die Erben genetisch basierter Fähigkeiten und Verlangungen Der Schwerpunkt der evolutionspsychologischen Verhaltenstheorien liegt weitgehend auf Verhaltensaspekten, die eine adaptive Funktion besitzen oder ehemals besaßen Zwar hebt das bioökologische Modell die Kontexteinflüsse auf die Entwicklung eines Kindes hervor, doch betont es auch die aktive Rolle des Kindes bei der Auswahl und Beeinflussung dieser Kontexte Die persönlichen Eigenschaften von Kindern lassen sie bestimmte Umgebungen aufsuchen und auch Einfluss auf die Menschen in ihrer Umgebung nehmen
64
Ökologische Entwicklungstheorien Zentrale Entwicklungsfragen
Die entwicklungsbezogene Fragestellung, die im Mittelpunkt ökologischer Theorien steht, ist die Wechselwirkug zwischen *Anlage und Umwelt* Die Bedeutung des *soziokulturellen Kontexts* und der *Kontinuität* von Entwicklung sind weitere implizite Schwerpunkte aller dieser Theorien Auch die *aktive Rolle* des Kindes bei seiner eigenen Entwicklung steht im Zentrum des Interesses, insbesondere beim bioökologischen Ansatz
65
Ethologie
Untersucht das Verhalten in einem evolutionären Kontext und versucht es im Blick auf seinen adaptiven Wert (seinen Überlebenswert) zu verstehen Ethologen betrachten eine Vielzahl angeborener Verhaltensmuster von Tieren genauso als Ergebnis der Evolution wie ihre körperlichen Merkmale Ethologische Ansätze werden häufig auch auf entwicklungsbezogene Fragen angewandt
66
Ethologie Definition
DIe Verhaltensforschung, die die evolutionsbiologischen Grundlagen des Verhaltens untersucht
67
Prägung
Eine Form des Lernens, die bei manchen Vogel- und Säugetierarten auftritt und insbesondere die Bindung an die Mutter unmittelbar nach der Geburt beeinflusst; bei der Bindungsprägung binden sich die Neugeborenen fest an einen erwachsenen Vertreter ihrer Art (meistens die Mutter) und folgen ihm überall hin
68
Prägung bei Menschen
Menschliche Neugeborene werden nicht "geprägt"; sie besitzen jedoch starke Tendenzen, die sie zu Mitgliedern der eigenen Spezies hinziehen
69
Evolutionspsychologie
Ist ein relativ neues Teilgebiet der Psychologie, das der Ethologie neg verwandt ist; wendet die Darwin`schen Konzepte der natürlichen Selektion und Anpassung auf das menschliche Verhalten an
70
Evolutionspsychologie Grundidee
besteht darin, dass in der Evolutionsgeschichte unsere Spezies bestimmte Gene die Individuen dafür prädisponierten, sich so zu verhalten, dass sie in ihrer jeweiligen Umwelt die Adaptionsprobleme lösen und dadurch die Wahrscheinlichkeit erhöhen konnten, zu überleben, sich zu paaren und fortzupflanzen und ihre Gene an ihren Nachwuchs weiterzugeben Diese adaptiven Gene verbreiteten sich zunehmend und wurden schließlich an den heutigen Menschen weitergegeben, sodass viele unserer heutigen Verhaltensweisen ein Vermächtnis unserer prähistorischen Vorfahren sind
71
Evolutionspsychologie Geburt in einem "unreiferen" Entwicklungsstadium
Al der heutige Mensch entstand, ermöglichte die Geburt in einem "unreiferen" Entwicklungsstadium, als dies für andere Säugetiere charakteristisch ist, die Vergrößerung des Gehirns Diese evolutionären Veränderungen wurden durch wachsende soziale Komplexität möglich, die notwendig ist, um hochgradig hilflosen Nachwuch erfolgreich zu versorgen Eine mit unseren großen Gehirnen und unserer langsamen Entwicklung zusammenhängenden Folgen ist unser arttypisch hohes Niveau der neuralen Plastizität, die unsere beispiellose Kapazität unterstützt, aus Erfahrungen zu lernen
72
Evolutionspsychologie Das *Spiel* von Kindern
Viele Evolutionspsychologen sehen im Spiel, das bei den meisten Säugern zu den hervorstechendsten Verhaltensformen während der Unreifephase gehört, eine evolutionär entstandene Bühne des Lernens Kinder entwickeln motorische Fertigkeiten, wenn sie mit anderen um die Wette laufen oder balgen Sie erproben und üben eine Vielzahl sozialer Rollen, indem sie verschiedene Rollen nachspielen Einer der größten Vorzüge des Spieles besteht darin, dass Kinder in einer weitgehend folgenlosen Situation experimentieren können; niemandem geschieht Arges
73
Theorie der elterlichen Investition
Eine Theorie, welche die evolutionäre Grundlage vieler Aspekte des elterlichen Verhaltens betont, einschließlich der umfangreichen Investition von Eltern in ihren Nachwuch →eine primäre Motivationsquelle liegt darin, dass die Eltern so ihre Gene im menschlichen Genpool erhalten können nur dann, wenn ihr Nachwuchs lange genug überlebt, werden die Gene an die nächste Generation weitergegeben
74
Das bioökologische Modell
Das umfassendste Modell des allgemeinen Entwicklungskontexts →begreift die Umwelt als "einen Satz verschachtelter Strukturen, jede innerhalb der nächsten" Jede Struktur stellt eine andere Ebene des Einflusses auf die Entwicklung dar Das individuelle Kind mit seiner besonderen Konstellation von Merkmalen und Eigenschaften befindet sich im Zentrum der verschiedenen Einflussebenen
75
Das bioökologische Modell Interaktion individueller Merkmale mit den Umwelteinflüssen, im Lauf der Entwicklung
Die individuellen Merkmale interagieren mit den Umwelteinflüssen, die sich auf jeder der Ebenen finden Die verschiedenen Ebenen unterscheiden sich in der Unmittelbarkeit ihrer Wirkung, wobei Bronfenbrenner darauf abhebt, dass sich *jede* Ebene, vom engen Kontext der Kernfamilie eines Kindes bis zur allgemeinen Kultur, in der die Familie lebt, auf die Entwicklung des Kindes auswirkt
76
Das bioökologische Modell Inwieweit ist es ökologisch?
Die Theorei ist insofern ökologisch, als sie Einflüsse auf verschiedenen Ebenen betrachtet, so wie es in der Ökologie bei anderen Lebewesen untersucht wird
77
Das bioökologische Modell Die erste Ebene
Die erste Ebene, in die das Kind eingebettet ist, ist das *Mikrosystem*
78
Das bioökologische Modell Mikrosystem
Erste Ebene, in die das Kind eingebettet ist - aus Aktivität, Rollen und Beziehungen, an denen das Kind im Laufe der Zeit *direkt* teilnimmt *Im bioökologischen Modell die umittelbare Umgebung, die ein Individuum persönlich erfährt* Das Mikrosystem wird reicher und komplexer, wenn das Kind älter wird und zunehmend häufiger mit Gleichaltirgen, Lehrern und anderen Personen im Rahmen von Schule, Nachbarschaft, Sport- und anderen Freizeitvereinen, etc interagiert Bronfenbrenner betont die *bidirektionale* Natur aller Beziehungen innerhalb des Mikrosystems
79
Das bioökologische Modell Die zweite Ebene
Die zweite Ebene in Bronfenbrenners Modell ist das *Mesosystem*
80
Das bioökologische Modell Mesosystem
Umfasst die *Verbindung* zwsichen den verschiedenen Mikrosystemen Unterstützenden Beziehungen zwischen den Kontexten können dem Kind zugutekommen Im bioökologischen Modell die Verbindung zwischen dne unmittelbaren Rahmenbedingungen des Mikrosystems
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Das bioökologische Modell Exosystem
Die dritte Ebene des sozialen Kontexts umfasst Umgebungen, denen die Kinder vielleicht nicht direkt angehören, die sich aber dennoch auf ihre Entwicklung auswirken können Im bioökologischen Modell Umweltbedingugnen, die eine Person nicht direkt erfährt, welche die Person aber indirekt beeinflussen können
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Das bioökologische Modell Bild
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Das bioökologische Modell Makrosystem
äußerste Ebene, besteht aus den allgemeinen Überzeugungen, Werten, Brächen und Gesetzen der gesamten Gesellschaft, in die alle anderen Ebenen eingebettet sind Enthält die Hauptgruppen von Kultur, Subkultur und sozialer Schicht, zu denen das Kind gehört Im bioökologischen Modell der größere kulturelle und soziale Kontext, in den die anderen Systeme eingebettet sind
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Das bioökologische Modell Chronosystem
eine Zeitdimension in jeder Gesellschaft verändern sich die Grundüberzeugungen, Werte, Bräuche, Technologien und sozialen Lebensumstände im Laufe der Zeit, was für die Entwicklung von Kindern Folgen nach sich zieht Außerdem hängen die Wirkungen von Umweltereignissen auch noch von einer anderen Zeitvariablen ab - dem Alter des Kindes →Kindern nehmen mit zunehmendem Alter eine immer akivere Rolle bei ihrer Entwicklung ein Im bioökologischen Modell die historsichen Veränderungen, die sich auf die anderen Systeme auswirken
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Kindesmisshandlung Definition
das willentliche Angreifen oder Vernachlässigen, welches das Wohlbefinden von jungen Menschen unter 18 Jahren gefährdet
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Kindesmisshandlung Wer misshandelt am ehesten?
In den meisten Fällen geschieht die Misshandlung durch die Eltern, am häufigsten durch die Mütter Dabei sind Mädchen und Jungen zu annähernd gleichen Anteilen von Kindesmisshandlung betroffen
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Ursachen von Misshandlung Auf Ebene des Mikrosystems
bestimmte Merkmale der Eltern erhöhen das Misshandlungsrisiko →negative Selbstachtung, stark negative Reaktionen auf Stress & schlechte Impulskontrolle, Alkohol- und Drogenabhängigkeit & eine von Misshandlung gekennzeichnete Ehebeziehung Zusätzlich machen es bestimmte Merkmale des Kindes wahrscheinlicher, dass ihre Eltern ihnen gegenüber tätlich werden →niedriges Geburtsgewicht, körperliche oder geistige Behinderungen & schwieriges Temperament
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Ursachen von Misshandlung Meso- & Exosystem
Hängt häufig mit zusätzlichen Faktoren im Meso- & Exosystem zusammen, die den elterlichen Stress erhöhen Viele dieser Faktoren sind mit geringem Familieneinkommen verbunden →hohe Arbeitslosigkeit, unangemessene Wohnverhältnisse & häusliche Gewalt im Wohnumfeld
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Ursachen von Misshandlung Exosystem
Besonders wichtige Risikofaktoren im Exosystem sind oft →soziale Isolation der Familie & Mangel an sozialer Unterstützung (was in einkommensschwachen Familien häufiger ist) verarmte Eltern misshandeln ihre Kinder weniger, wenn sie in einer Nachbarschaft leben, in der Gemeinschaftsgeist vorherrscht, mit Nachabrn, die sich umeinander kümmern und einander helfen
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Folgen von Misshandlung
manifestieren sich primär im Mikrosystem (auch wenn sie sich auch auf Faktoren im Meso- und manchmal selbst im Exosystem ausweiten & umgekehrt von Faktoren dieser Systeme moderiert werden) →weniger sichere Beziehungen zu den Eltern, aggressivere Kindern in der Grundschule, mehr Konflikte mit Mitschülern, Mühe Freundschaften aufrechtzuerhalten, verunsichert, unaufmerksam, im Übermaß abhängig von Lob und Unterstützung der Lehrer, verfehlen mehr als doppelt so oft das Klassenziel
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Folgen von Misshandlung Mikrosystem
Kinder, die Opfer von körperichen Misshandlungen wurden, reagieren tendenziell stärker auf Anzeichen von Ärger Reaktionen auf emotionale Hinweise sind in vielen sozialen Situationen vielleicht nicht adaptiv, weil die Kinder sie falsch deuten und überreagieren
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Misshandelnde Eltern und ihre Kinder
viele misshandelnde Eltern haben oft ein unangemessenes Bild von ihren Beziehungen zu ihren Kindern →neigen dazu, sich und ihre Kinder in einem Machtkampf zu sehen, bei dem sie *sich selbst* als die *Opfer* sehen
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Kinder und Medien
Massenmedien gehören größtenteils zum Exosystem Früher, als sich die Zeit vor dem Bildschirm größtenteils auf das Fernsehen beschränkte, erwiesen sich einige pädagogisch orientierete Fernsehprogramme für kleine Kinder als förderlich Allerdings hat sich bei einigen neueren Lern-DVDs für Babys eine negative Wirkung auf die Sprachentwicklung gezeigt
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Bedenken in Bezug auf den Medienkonsum von Kindern Gewalt in den Medien
Im Vordergrund steht vor allem die Befürchtung, dass eine regelmäßige Portion an Gewaltszenen in Fernsehsendungne, Computerspielen und Liedertexten die Kinder gewalttätig machen könnte Aggression wird in Fernsehsendungen meist glorifiziert oder bagatellisiert →Befunde belegen klar, dass Gewalt in den Medien negative Auswirkung auf die Kinder hat
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Bedenken in Bezug auf den Medienkonsum von Kindern Wie wirkt die Gewalt in den Medien?
1. Das Sehen von Schauspielern, die sich aggressiv betätigen, lehrt aggressive Verhaltensweisen und regt zur Imitation an. 2. Das Zuschauen bei Gewalthandlungen aktiviert im Betrachter eigene aggressive Gedanken, Gefühle und Neigungen. Diese Verstärkung eigener Einstellungen zu Aggression und Gewalt macht es wahrscheinlicher, dass ein Zuschauer später neue Ereignisse als aggressives Verhalten interpretiert und darauf aggressiv reagiert. Wenn Gewaltassoziationen häufig aktiviert werden, dann können sie Bestandteil des normalen inneren Zustands des betreffenden Menschen werden. 3. Gewalt in den Medien wirkt auf die meisten Jugendlichen aufregend und stimulierend, und ihr erhöhter physiologischer Aktiviertheitsgrad lässt sie unmittelbar nach dem Anschauen von Gewalt in Filmen eher gewalttätig auf Provokationen reagieren. 4. Das langfristige Konsumieren von Gewalt in den Medien führt allmählich zu emotionaler Abstumpfung – einem Absinken des Grades an unangenehmer physiologischer Aktiviertheit, wie sie die meisten Menschen beim Beobachten von Gewalt empfinden. Weil diese Art des Aktiviertseins normalerweise gewalttätiges Verhalten hemmen hilft, kann emotionale Desensibilisierung gewaltförmiges Denken und Verhalten wahrscheinlicher machen.
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Bedenken in Bezug auf den Medienkonsum von Kindern Körperliche Untätigkeit
Befürchtung, dass ein Kind, das sich vom Fernseh- oder Computerbildschrim nicht losreißen kann, wenig im Freien speilt oder sich anderweitig körperlich betätigt und trainiert Zudem enthalten Werbespots im TV, mit denen die Kinder bomardiert werden, zum Großteil Werbung für zuckerhaltige Getreideprodukte, Süßigkeiten und Fast-Food-Restaurants →wurde mit dem Anstieg kindlicher Fettleibigkeit in Zusammenhang gebracht
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Bedenken in Bezug auf den Medienkonsum von Kindern Einfluss auf schulische Leistungen
Laut einer Studie der Kaiser Family Foundation gibt es einen engen Zusammenhang zwischen dem Umfang des Medienkonsums und den schulischen Leistungsbewertungen →diejenigen Jungen, die am meisten Zeit mit Videospielen verbracht hatten, waren in ihren Schulleistungen am schwächsten
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Bedenken in Bezug auf den Medienkonsum von Kindern Soziale Ungleichheit
Sorge der sozioökonomischen Ungleichheiten, die sich durch eine "digitale Trennung" vergrößern könnten - weil die ungleichen Zugangsmöglichkeiten zu Computern und ihrer Benutzung eine Funktion des ungleichen sozioökonomischen Status sind Die Ungleichehit beim Zugang von Computern ist innerhalb der Schulen weniger extrem, in denen Computer auch in ärmeren Wohnbezirken für Schüler bereitgestellt werden Es gibt große Unterschiede zwischen Familien aus unterne und höheren Schichten, was die Verfügbarkeit von Computern im Elternhaus betrifft
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Bedenken in Bezug auf den Medienkonsum von Kindern Pornografie
Eine ernste Befürchtung vieler Eltern ist, dass Kinder im Fernsehen und im Internet mit Pornografie in Berührung kommen könnten Forschungsbefunde lassen vermuten, dass dsa Anschauen von Pornografie bei Kindern und Jugendlichen dazu führt, dass sie die Gewalt gegen Frauen eher tolerieren und vor- und außerehelichen Geschlechtsverkehr eher akzeptieren
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Sozioökonomischer Status und Entwicklung
hat tiefgreifende Wirkung auf die Kindesentwicklung WIrkungen entstehen auf jeer Ebene des bioökologischen Modells Im Mikrosystem sind Kinder von Wohnverhältnissen ihrer Familien und von ihrer Nachbarschaft mit betroffen im Mesosystem vom Zustand der Schule und der Qualität ihrer Lehrer Zu den Exosystemeinflüssen gehört die Art der elterlichen Arbeitsstelle bzw. Arbeitslosigkeit Makrosystemfaktoren sind u.a. die Regierungspolitik, die auf den Arbeitsmarkt wirkt Durch die strukturellen Veränderungen, denen der Arbeitsmarkt im Lauf der Zeit unterworfen ist, kommen auch Chronosystemfaktoren ins Spiel
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Sozioökonomischer Status und Entwicklung Die nachhaltigen Wirkungen der Armut
Entscheidend ist erstens, inwieweit mehrere Umweltrisikofakoren *akkumuliert* bei einem Kind wirken Zweitens unterscheiden sich Kindern darin, wie stark sie durch Umwelteinflüsse beeinflussbar sind, seien es nun positive oder negative Einflüsse
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Sozioökonomischer Status und Entwicklung Preis des Wohlstands
das Aufwachsen in sehr wohlhabenden Familien kann negative Wirkungen auf die Entwicklung haben →reiche Jugendliche berichten im Vgl. zu ärmeren von stärkerer Angst, schwereren Depressionen und häufigerem Gebrauch verbotener Substanzen Wohlhabende Eltern neigen dazu, ihre Kinder unter Druck zu setzen, in und außerhalb der Schule/Universität besonders erfolgreich zu sein Gleichzeitig unterstützen diese Eltern ihre Kinder kaum dabei Wegen der Karriereerfordernisse der Eltern und der zahlreichen Freizeitaktivitäten der Kinder ist in vielen besserverdienenden Familien die gemeinsam verbrachte Zeit gering
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Worin ergibt sich der Hauptbeitrag von Ethologie und Evolutionspsychologie?
Durch die Schwerpunktsetzung bei der biologischen Natur von Kindern, insbesondere der genetischen Grundlagen in der Evolution Evolutionspsychologie liefert faszinierende Einblicke in die menschliche Entwicklung, aber sie ist auch sehr harter Kritik ausgesetzt
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Evolutionspsychologie Kritik
Ein häufiger EInwand bezieht sich darauf, dass sich viele Behauptungen einer empirischen Prüfung entziehen Oft ist ein Verhaltensmuster, das mit einem evolutionären Ansatz gut im Einklang steht, ebenso mit Ansätzen des sozialen Lernens oder einer anderen Perspektive gut vereinbar Evolutionspsychologische Theorien neigen dazu, eine der bemerkenswertesten Eigenschaften menschlicher Wesen zu übersehen →unsere Fähigkeit, unsere Umwelt und uns selbst zu verändern