Entwicklung: Eine Welt mit Ungleichheiten Flashcards

(31 cards)

1
Q

Industrieland?
Schwellenland?

A

Industrieland: Länder, die ein hohes Pro-Kopf-Einkommen, ein hohes Lebensstandard und befriedigte Grundbedürfnisse haben. Sie haben auch eine hohe Wirtschaftskraft, ein gutes Wirtschaftssystem und einen ausgebauten tertiären Wirtschaftssektor.
= Länder des Globalen Nordens

Schwellenland: Länder, die nicht mehr zu den armen Entwicklungsländern zahlen, aber noch nicht zu den reichen Industrieländern gehören.
–> Tigerstaaten, Mexiko, CHINA…

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2
Q

Erste, Zweite, Dritte Welt?

A

Erste Welt: Industrienationen mit einem hohen Lebensstandard (Westen: Europa, USA, Australien)
Zweite Welt: die sozialistischen Länder (Sowietunion, China…)
Dritte Welt: alle wenig entwickelten Staaten Afrikas, Asiens, Süd- & Mittelamerikas, Karibik und Ozeaniens
= Entwicklungsländer/ Länder des globalen Südens

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3
Q

LDC?
LLDC?
LEDC?
MEDC?
NIC?
SIDC?
BRICS?

A

LDC: “Least Developed Countries”, die laut den UN vergebenen Kriterien am wenigsten entwickelte Länder

LLDC: “Landlocked Developed Countries”, durch Binnenlage benachteiligte Länder

LEDC: “Less Economically Developed Countries” = arme, wenig entwickelte Länder
–> schlechtere Lebensstandards, medizinische Versorgung, Bildung
–> höhere geburten- und sterblichkeitsrate

MEDC: “Most Economically Developed Countries” = reiche, entwickelte Industriestaaten
–> gute Lebensstandards, medizinische Versorgung, Bildung
–> niedrigere geburten- und sterblichkeitsrate

NIC: “Newly Industrialised Countries”, Schwellenländer, die sich durch ein überdurchschnittliches industrielles Wachstum auszeichnen und an der Schwelle vom Entwicklungsland zum Industrieland stehen

SIDC: “Small Islands Developing Countries”, Länder, die durch den Klimawandel und vom Meerespiegelanstieg bedroten Inselstaaten

BRICS: ein Zusammenschluss der ehemaligen Schwellenländer, “Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika”
–> 2009 gegründet
–> stehen für ~25% des weltweiten BIPs & 40% der Weltbevölkerung
–> ZIEL: die westliche Dominanz in globalen Angelegenheiten zu brechen und ihren eigenen Einfluss auszubreiten, insb. gegenüber USA und EU
–> für nicht-Mitgliedstaaten durch Investitionen auch in Entwicklungsländer interessant

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4
Q

Merkmale von Entwicklungsländern

A
  • niedriges Volkseinkommen
  • ungleiche Einkommensverteilung
  • nicht befriedigte Grundbedürfnisse
  • hohe Arbeitslosigkeit
  • überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum
  • mangelhafte Infrstruktur (Verkehr, Kommunikation, Bildung, Gesundheit…)
  • wirtschaftliche Dominanz des primären Sektors
  • defitäre Handelsbilanz
  • veraltete Produktionsmethoden
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5
Q

Entwicklung Definition

A
  • ein Prozess der dauerhaften Verbesserung der Lebensumstände eines Landes in den politischen, sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Faktoren.
  • Zu Entwicklung zählt auch der Fortschritt der Wirtschaft vom primären Sektor bis zum tertiären und quartärem Sektor (quartärer Sektor wird als am meisten entwicklet bezeichnet),
  • Anstieg des BIP eines Landes.
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6
Q

HDI
Was ist es?

A

HDI = Human Developement Index

Der HDI ist eine Maßzahl der Vereinten Nationen, die den Entwicklungsstand eines Landes bewertet.
Er berücksichtigt 3 Dimensionen (Bildung, Lebenserwartung, Einkommen).
Je höher der HDI-Wert, desto weiter ist das Land entwickelt.

Basiert auf:
- GESUNDHEIT (Lebenserwartung)
- BILDUNG (Alphabetisierung & Dauer der Ausbildung)
- EINKOMMEN (BNE Pro-Kopf)

HDI > 0,800 = sehr hohe menschliche Entwicklung
HDI > 0,700 = hohe menschliche Entwicklung
HDI > 0,550 = mittlere menschliche Entwicklung
HDI < 0,549 = geringe menschliche Entwicklung

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7
Q

Ursachen für Unterentwicklung
(5 Hauptfaktoren)

A

Geographische Faktoren:
- Unfruchtbare Böden und extremes Klima erschweren landwirtschaftliche Produktion.
- Binnenlandlage hemmt den Handel aufgrund fehlender Küstenzugänge.

Historische und Politische Faktoren:
- Kolonialgeschichte führte zu wirtschaftlicher Ausbeutung und sozialer Ungleichheit.
- Politische Instabilität, Korruption und Missmanagement hemmen Entwicklung.

Wirtschaftliche Faktoren:
- Abhängigkeit von Rohstoffexporten führt zu wirtschaftlicher Volatilität.
- Mangelnde Diversifizierung der Wirtschaft begrenzt Wachstumspotential.

Soziale und Kulturelle Faktoren:
- Hohe Analphabetismusraten und unzureichende Bildungssysteme reduzieren Arbeitskräftequalität.
- Krieg & (Ethnische) Konflikte und (Stammes)fehden behindern soziale Kohäsion und wirtschaftlichen Fortschritt.
- Frauenbenachteiligung/ Geschlechtergleichheit

Gesundheitsfaktoren:
- Weit verbreitete Krankheiten (z.B. HIV/AIDS, Malaria) belasten die Gesundheitsinfrastruktur und verringern die Lebenserwartung.
- mangelnde Ärzte aufgrund geringer Bildung

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8
Q

Folgen von disparitärer Entwicklung

A
  • Land Grabbing & ADIs
  • Migration
  • Soziale Unruhen & Konflikte
  • Umweltzerstörung & Ausbeutung von Rohstoffen
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9
Q

Verschiedene Indexen zur Messung des Entwicklungsstandes

A

HDI
GDI = Gender Development Index /
GGGI = Global Gender Gap Index

HPI = Happy Planet Index (Lebenserwartung, Lebenszufriedenheit, ökologischer Fußabdruck)
–> 2006 vom britischen New Economics Foundation entwickelt
–> Ampel: Lebenszufriedenheit, Lebenserwatung, ökologischer Fußabdruck
–> INDUSTRIELÄNDER: 1 & 2 = grün, 3 = rot
–> viele ENTWICKLUNGSLÄNDER: 1 & 2 = rot, 3 = grün
–> Schwellenländer: auch gelb dabei

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10
Q

Was sind Entwicklungsunterschiede weltweit? HDI wert?

A

HDI-Wert

Global:
- Norden = sehr hoch
- Süden = hoch, mittel, niedrig

Europa (generell sehr hoch):
- Skandinavien = hoch
- Osteuropa = gering

Afrika:
- Norden = hoch
- Zentralafrika, Ostafrika, Subsahara = mittel, niedrig
- Süden = hoch

Nordamerika:
- außer mexiko = sehr hoch

Mittel & Südamerika:
- Sehr unterschiedlich (Argentinien, Chile und Uruguay = mehr entwickelt)

Ozeanien:
- Australien, Neu Zeeland = sehr hoch
- sonst = mittel, hoch

Asien:
- Zentralasien = niedrig
- indien, Myanmar = mittel
- ostasien, china und tigerstaaten = sehr hoch, hoch

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11
Q

HDI Kritik

A

KRITIK:
1. Vereinfachung: verwendet nur 3 Indikatoren & vernachlässigt andere wichtige Faktoren
–> HDI berücksichtigt zwar die ökonomische & soziale, aber nicht die ökologische Dimension
–> berücksichtigt nicht die Geschlechterungleichheit eines Landes

  1. Redundant: die einzelnen Indikatoren sind auch teilweise redundant - gute Bildung und ein gut ausgebautes Gesundheitssystem korrelieren mit einem hohen BNE pro Kopf.
  2. Kann ungenau sein & die Wirklichkeit eventuell nicht widerspiegeln
  3. Ungleichheit (Verteilung von Ressourcen und Wohlstand) innerhalb eines Landes wird vom HDI nicht berücksichtigt
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12
Q

Beispiel Unterentwicklung
Warum ist Botsuana weiter entwickelt als Mosambique?

A

Mosambik:
- Bürgerkrieg
- Bad Governance
- Dürre und andere Naturkatastrophen
- Korruption
- Hohe Inflation
- Geringe Rohstoffpreise
- Bisher schlechte Nutzung bzw. geringe Wertschöpfung von Rohstoffen wie Erdgas, Kohle, seltene Erden

Botsuana: trotz anfänglicher Armut konnte Botsuana durch gute Regierungsführung & effiziente Nutzung von Rohstoffen und Investitionen sich erfolgreich entwickeln
- Gewinne aus Diamantenvorkommen und Abbau wurden in Gesundheit, Bildung und Infrastruktur investiert (–> trugen zur sozialen Stabilität bei)
- Verarbeitung von Metallen
- Geringe Korruption
- Gute Regierungsführung
- Kostenfrei Schulbildung und Gesundheitssystem
- Heute Diversifizierung der Wirtschat zu Tourismus, Innovationsindustrien wie Hightech

  - Herausforderungen: Hohe HIV-Infektionsrate, Jugendarbeitslosigkeit & Abhängigkeit von Diamanten
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13
Q

Land Grabbing?
Ist Landgrabbing gut oder schlecht?
Wie kann man es besser gestalten?

A
  • Erwerb großer Agrar- und Nutzflächen durch internationaler Konzerne, Investoren oder Staaten
  • hauptsächlich in Länder des gloablen Südens

Positiv: Kenia könnte im ökonomischen Bereich profitieren.
•Ausbau der Infrastruktur, u. a. Ausbau des Hafens und damit Anschluss an den Weltmarkt,
•Schaffung neuer Arbeitsplätze auch durch Know-how-Transfer in der Landwirtschaft, indem der Investor neue Produktionsverfahren „ins Land“ bringt, daraus resultieren höhere Steuereinnahmen und ein Anstieg des BNE.
•Somit könnte es zum Abbau von Disparitäten kommen.

Negativ: Kenia verliert vor allem im sozialen und ökologischen Bereich.
•Zunehmende Armut infolge von Landverlust und Arbeitslosigkeit,
•Belastung des Ökosystems und der Gesundheit der Menschen, u. a. durch Wasserverbrauch, Dünger- und Pestizideinsatz,
•Verletzung der Grundbesitzrechte und Menschenrechte durch Umsiedlung und Landwegnahme,
•Verschlechterung der Versorgungslage durch verringerte Produktion von Grundnahrungsmitteln.
•Somit könnte es zu einer Verschärfung der Disparitäten kommen. Wenn Grundbesitz- und Menschenrechte sowie ein nachhaltiger Umgang mit der Natur nicht eingehalten werden, dominieren die negativen Folgen für Kenia und das Land profitiert nur auf den ersten Blick vom Land Grabbing.

–> Möglichkeiten, es besser zu gestalten:
- die einheimischen, die ihr land aufgeben müssen berechtigt zahlen, damit sie sich etwas neues leisten können
- gucken, dass man die betroffenen kleinbauer einbringt
- nachhaltg produzieren –> damit wasser, gesundheit und boden nicht verschmutzt wird

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14
Q

Migration
Wo findet es hauptsächlich statt?
Was sind die Migrationsursachen in weniger entwickelten Ländern?
Und in entwickelten Ländern?
–> push & pullfaktoren

A
  • ein Großteil der Migrantenströme verlaufen innerhalb Länder des Globalen Südens. Migration findet aber überall auf der Welt statt –> auch in entwickelten Ländern (Bildung, Urlaub…)
  • Migrationsursachen in LEDC: die Suche nach Befriedigung der Grund- und Sicherheitsbedürfnissen

–> PUSHFAKTOREN:
- Hunger
- Armut
- fehlende Bildungs- & Beschäftigungsmöglichkeiten
- politische, religiöse, ethnische Verfolgung
- Bürgerkriege, politische Unruhen
- Umweltkatastrophen
- Krankheiten & Mangel an medizinischer Versorgung

–> PULLFAKTOREN:
- Arbeitsplätze, Schulen & Universitäten
- Trinkwasser & Essen
- medizinische Versorgung
- Existenzsicherung
- Behausung & Unterkünften

  • Migrationsursachen in MEDC: eher freiwillig - die Grundbedürfnisse für den Großteil der Bevölkerung in der Regel gesichert

–> PUSHFAKTOREN:
- fehlende Arbeitsplätze/ Arbeitsalternativen
- Naturkatastrophe
- Neugier, Hoffnung, Abenteurlust
- Wunsch nach Selbstverwirklichung
- Kann auch wegen politische, religiöse, ethnische Verfolgung sein!!!!

–> PULLFAKTOREN:
- bessere Verdienstmöglichkeiten
- Konzentration bestimmter Unternehmen
- Kultur- & Freizeitangebote
- Bildungsmöglichkeiten (Universitäten)

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15
Q

Migration: Positive & Negative Folgen

A

Positive Folgen:
- Geldüberweisungen, die Migranten in ihre Heimatländer überweisen & die dort teilweise >5% des BIP ausmachen
–> tragen zur Bekämpfung des Armuts im Heimatland bei

  • Rückwanderung von Migranten
    –> Wissenstransfer vom Globalen Norden in den Süden

–> Zuwanderung hilft Zielländern
- Fachkräftemangel verringert
- dämpft negative Auswirkung des demographischen Wandels

Negative Auswirkungen:
- oft illegale Einwanderung
- Ausgrenzung der Migranten (Kommunikations- & Integrationsschwierigkeiten)
- Konflikten aufgrund verschiedener Kulturen
- Migration geringqualifizierter Menschen/ Verlust qualifizierter Menschen

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16
Q

Mikrokredite

A

Mikrokredite
- erfunden von Muhammad Yunus: Wirtschaftswissenschaftler aus Bangladesch, der für die Idee der Mikrokredite mit seiner Bank „Garmeen Bank“ den Friedensnobelpreis erhielt

  • Kredite von weniger als 1000$
    –> Hilfe für ärmere Menschen
    –> Hilfe zur Selbsthilfe: Sie fördern selbständige Unternehmer und auch insbesondere Frauen
  • Eine Bank/ andere Kreditgeber/ Entwicklungsorganisationen können Geld an armen Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern leihen, damit sie es für einen Fortschritt ihres Kleinunternehmens benutzen können.
    –> Sie sollen dafür sorgen Menschen, die unter Armut leiden, zu unterstützen, damit sie ihr Unternehmen ausbreiten und darin investieren können.

Ziel: die Anzahl an Menschen, die unter der Armutsquote leben zu verringern und letztendlich Armut zu bekämpfen.

17
Q

Mikrokredite: Vor- und Nachteile

A

Vorteile:
- Frauenförderung
- Hohe Rückzahlungsquote
- Zusammenhalt der Kreditnehmergruppe
- Entwicklung wird gefördert, da kleine Unternehmen/ Einzelpersonen eine Chance bekommen sich zu entwickeln

**Nachteile:**
- Wirkung?  --> es gibt Erfolgserlebnisse aber keine nennenswerte Verbesserung der Armut oder Schaffung von Arbeitsplätzen
- Schuldenfalle  --> es werden neue Kredite aufgenommen um alte abzubezahlen
- von den Konditionen profitieren die Banken mehr als die Kreditnehmer
- Schlecht gebildete und die Ärmsten haben die wenigsten Erfolge --> wissen nicht, wie sie am effizientesten mit dem Geld umgehen sollen - unterstützt indirekt die Erweiterung des informellen Sektors --> viel Konkurrenz mit anderen kleinen Unternehmen --> nur wenige haben richtigen Erfolg --> informeller Sektor hemmt Entwicklung
18
Q

Mikrokredite: Verbesserung?

A
  • Banken müssen moralisch handeln (nicht gewinnorientiert, da sie am meisten profitieren könnten)
    –> dürfen keine Wucherzinsen nehmen
  • Enge Zusammenarbeit zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer
    –> Kreditnehmer müssen begleitet werden
    –> Zinssätze müssen fair sein
    –> Kreditnehmer intensiv betreut
    –> es muss „flexible“ Konditionen geben.
    –> mehr Transparität
    –> verhindert Schulden
  • Gruppen können wie bei dem Fairtradesystem Kreditnehmern eine Hilfestellung sein
  • auch andere Entwicklungshilfen einsetzten, da Mikrokredite alleine nicht vieles verbessern können
    –> Gründung neuer großen Unternehmen schafft sicherer Gehalt und viele Arbeitsplätze
19
Q

Was sind die verschiedenen Entwicklungsstrtegien?

A
  1. Strategie der nachholenden Entwicklung (ab etwa 1960)
  2. Strategie der Dissoziation (ab etwa 1960)
  3. Strategie der Befriedigung der Grundbedürfnisse (ab etwa 1970)
  4. Strategie der nachhaltigen Entwicklung (ab etwa 1990)
  5. Sustainable Development Goals (SDGs) (ab etwa 2016)
20
Q

Strategie der nachholenden Entwicklung (ab etwa 1960)

A

Ziel/ Leitbild
- Unterentwicklung ist das Ergebnis eines wirtschaftlichen Rückstandes
- –>Entwicklung wird primär als wirtschaftliches Wachstum verstanden
- Wirtschaftliches Wachstum und Modernisierung sind nötig

Maßnahmen
- Förderung von Wachstumszentren
–> Hoffnung auf “Trickle-Down-Effect” (Entwicklungsimpulse durchsickern das Umfeld)
- Ausbau von Industrie
- Verbesserung der Infrastruktur
- Agrarreformen
- Großprojekte

Erfolg/Probleme
- der “Big Push” und der Durchsickerungseffekt bleuben aus, da sich Wirtschaftswachstum nicht verordnen lässt
- Nur wenige Länder haben Erfolg
- Vor allem die wirtschaftlcihe und politische Elite eines Landes profitiert

21
Q

Strategie der Dissoziation (ab etwa 1960)

A

Zielsetzung/Leitbild
- Loslösung vom Weltmarkt, damit eine unabhängige Entwicklung möglich ist
- die Entwicklung muss sich am Binnenmarkt orientieren

Maßnahmen
- Errichtung von Schutzzöllen
- Aufbau einer Grundstoffindustrie
- Nutzung einheimischer Ressourcen
- Entwicklung einer verarbeitenden Industrie

Erfolg/Misserfolg
- die Strategie kann für wenig entwickelte Länder für eine begrenzte Zeit eine Chance bieten, indem die Wirtschaft zunächst isoliert “wachsen” kann
- ohne ausreichende Ressourcen ist ein Abkoppeln kaum möglich
- interne Strukturschwächen können der Stategie zuwiderlaufen

22
Q

Strategie der Befriedigung der Grundbedürfnisse (ab etwa 1970)

A

Zielsetzung/Leitbild
- Grundbedürfnisse wie Ernährung, Gesundheit, sauberes Wasser, Wohnen, Kleidung und sanitäre Anlagen müssen vorhanden sein
- Ziele:
- Bekämpfung der Armut
- Partizipation der Bevölkerung
- gerechte Verteilung des Einkommens

Maßnahmen
- Slumsanierung
- Gesundheitsversorgung für Kinder verbessern
- Investitionen in die Landwirtschaft, um die Versorgung mit Nahrungsmitteln sicherzustellen

Erfolg/Misserfolg
- es fehlt:
- die wirtschaftliche Entwicklungsperspektive
- Programme für die Industrialisierung der Länder

  • Disparitäten werden nicht verringert, sondern nur “erträglicher” gemacht
23
Q

Strategie der nachhaltigen Entwicklung (ab etwa 1990)

A

Zielsetzung/Leitbild
- Berücksichtigung der nachfolgenden Generationen sind wichtig
- es gibt eine globale Verantwortung aller Menschen
- Gefordert werden:
• ökologische Verträglichkeit
• soziale Gerechtigkeit
• wirtschaftlicher Wohlstand

Maßnahmen
- ökologischer Anbau
- Unterstützung bäuerlicher Kleinbetriebe (z.B. Garantie eines Mindespreises)

Erfolg/Misserfolg
- einige Länder des Globalen Südens nehmen eine Vorreiterrolle bzgl. klima- und ressourcenschonender Technologien ein
- Probleme bei Ländern des Globalen Nordens, deren Konsumstil kritische zu sehen ist

24
Q

Sustainable Development Goals (SDGs) (ab etwa 2016)

A

Zielsetzung/Leitbild
- Fortführung der Strategie der nachhaltigen Entwicklung mit einem multidimensionaler Entwicklungsbegriff
- Alle Länder werden in die Verantwortung genommen
- alle Länder der Erde müssen eigene Ziele und Maßnahen formulieren, damit die 17 SDGs auch umgesetzt werden

Maßnahmen
- Formulierung von 17 Zielen und 169 Unterzielen zur Verwirklichung einer weltweiten nachhaltigen Gesellschaft
- Weltweit geltende Mindesstandards im sozialen, wirtschaftlichen, ökologische und politischen Bereich

Erfolg/Misserfolg
- wie wirksam ist die Umsetzung der 17 SDGs wirklich?
- Gefahr von leeren Aktionsbekundungen besteht
- Partnerschaftliches Handeln der Weltgemeinschaft erforderlich
- Abschließende Bewertung noch nicht möglich

25
Was sind die SDGs? Was ist SDGI?
Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (englisch Sustainable Development Goals, SDGs) sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN), die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. Sie wurden in Anlehnung an den Entwicklungsprozess der Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) entworfen und traten am 1. Januar 2016 mit einer Laufzeit von 15 Jahren (bis 2030) in Kraft. Im Unterschied zu den MDGs, die insbesondere Entwicklungsländern galten, gelten die SDGs für alle Staaten. Der offizielle deutsche Titel lautet Transformation unserer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (kurz: Agenda 2030); synonym werden Globale Nachhaltigkeitsagenda, Post-2015-Entwicklungsagenda, Globale Ziele der UN und Weltzukunftsvertrag verwendet. SDGI: Im SDGI spiegeln sich Wirtschaftskraft, Konsum und Lebensstile, inklusive Umweltverhalten und Erfolg/Misserfolg politischen Handelns auf eine nachhaltige Gesellschaft wider.
26
Warum wurde SDG als zusätzliche Messung für Entwicklung statt HDI eingeführt?
Da beim HDI zur Bemessung des Entwicklungsstandes von Ländern nur wenige Parameter, z.B. ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigt werden, hat der SDG die Möglichkeit weitere Kriterien zur Bemessung einer nachhaltigen Entwicklung zu messen. Es beinhaltet 17 Nachhaltigkeitsziele. Diese einzelnen Ziele sind wiederum mit mehreren Unterzielen versehen, z.B. das Ziel Nr. 2 „kein Hunger“ mit den Unterzielen: Hungerbekämpfung, Abschaffung von Mangelernährung, Verdoppelung der landwirtschaftlichen Produktion, sicherer Zugang zu Grund und Boden, Genetische Vielfalt bei Pflanzen und Tieren. Der SDG-Index (SDGI) kann maximal einem Wert von 100 entsprechen, d.h. eine einhundertprozentige nachhaltige Entwicklung.
27
Sind Länder des Globalen Nordens nachhaltiger als Länder des Globalen Südens? Was sind führende Länder?
Bei Betrachtung der einzelnen Staaten, kann festgehalten werden, dass die Länder des Nordens (Industriestaaten) auch „nachhaltige Defizite“ haben. Dies liegt an ihrer Art der Produktion oder ihres Lebensstils. Führend auf Länderebene sind skandinavische Länder, z.B. Schweden, Dänemark oder Finnland. Industrieländer Defizite: Nachhaltigkeit, Geschlechtergleichheit, Ungleichheiten --> Umwelt statt soziale Aspekte Schwellenländer Defizite: Hunger, Energie, Bildung, Nachhaltige Produktionsweise, Ungleichheiten Entwicklungsländer Defizite: Infrastruktur, Gesellschaft, Armut, Hunger, Bildung --> eher soziale Aspekte statt Umwelt
28
Werden die SDGs erfolgreich umgesetzt?
• In den verschieden Regionen gibt es jeweils nur ein bis zwei SDG, bei denen sich die Entwicklung auf dem richtigen Weg befindet. •Von Ozeanien abgesehen, wo die Entwicklung zumeist stagniert, überwiegen in den Regionen jedoch die steigenden Tendenzen. •In den meisten Regionen gibt es auch ein Entwicklungsziel, bei dem sich die Entwicklung verschlechtert hat (Ausnahmen: Mittlerer Osten/Nordafrika und Ozeanien). Industrieländer: - erfüllen 80% der Punkte, aber sorgen für große Umweltkosten & negative Auswirkungen in Drittländern - hindern die Verbesserung der Entwicklungs/ Schwellenländer
29
Zusammenhang in der Bewältigung von SDGs
Wirkungsgefüge: SDG 4 (Hochwertige Bildung) ist mit fast allen anderen SDGs verbunden
30
Ursachen für Unterentwicklung (endogen & exogene)
wirtschaft: **- Subsustenzwirtschaft - einseitige Exportstruktur - mangelnde Diversifizierung** - schwankende Weltmarktpreise - internationale Konkurrenz - Handelseinschränkungen Sozial: **- schnelles Bevölkerungswachstum - Geschlechterungleichheit - mangelnde Bildung - mangelnde BGesundheitsversorgung** - Ausbeutung & Menschenrechtsverletzungen Geographisch: **- klimatische & landwirtschaftliche Bedinungen - natürliche Ausstattung - Binnenlage - Naturkatastrophen** - Klimawandel & Umweltverschmutzung (Müllexporte) Politisch: **- ethnische Konflikte - Bad Governance - Bürgerkrieg, Terrorgefahr** - Neokolonialismus - Postkoloniale Abhängigkeiten
31
Entwicklungszusammenarbeit? Kritik?
Entwicklungszusammenarbeit: - Bezeichnet alle Maßnahmen zur Unterstützung des wirtschaftlichen Wachstums und der gesellschaftlichen Entwicklung - von staatlichen Einrichtungen, NGOs, Gesellschaften und Einzelpersonen auf verschiedenen Ebenen praktiziert - eine gesamtheitliche Betrachtung der Maßnahmen ist wichtig: Sie müssen angepasst, nachhaltig und als Hilfe zur Selbsthilfe ausgerichtet sein. - die Bedeutung der Partnerschaft zwischen Industrieländern und Ländern des Globalen Südens wird hervorgehoben. - Die ganze Welt ist miteinander verbunden & vernetzt, und Herausforderungen können nur gemeinsam gelöst werden (Klimawandel, artensterben, verschmutzung der meere) - Zusätzlich muss jedes Land seinen Bewohnern Zukunftsperspektiven bieten, damit sie nicht auswandern --> Menschen und Land profitiert KRITIK: - hilfe wirkt nur inselförmig und nutzt den armen im ganzen nichts - eine angleichung der lebensstandards ist evtl. von Geberländern nicht erwünscht - hilfsprojekte wirken oft nur kurzfristig - korruption verhindert, dass hilfsgütern ankommen - abhängigkeit von entwicklungsländern verschärfen sich