Euthyme Verfahren Flashcards
(9 cards)
ERKLÄRUNG UND UNTERSCHEIDUNG GENUSS VS. ACHTSAMKEIT
1.Genießen mit allen Sinnen
👀👃👂👅👋
2.Genuss: bewusst-reflektierter Umgang mit angenehmen Stimuli ❓☝️
3.Genießen: sinnliches Verhalten, bei dem ich mich auf ein lustvolles Erleben einlasse & mir dessen bewusst bin
WELCHE GENUSSREGELN GIBT ES?
7 GENUSSREGELN:
- Genuss braucht Zeit 🕰️
◼ Zeit nehmen, um sich auf etwas einzulassen; kleine, alltäglich zu Verfügung stehende Zeiteinheiten, die als solche erkannt & genutzt werden
◼ Zeiteinteilung notwendig!
◼ Prioritätensetzung - Genuss muss erlaubt sein
◼ Fähigkeit zum genussvollen Empfinden angeboren; erlernte Genussverbote!
◼ Schwierigkeiten, Genussvolles lediglich um des Genusses willen zu erleben – Tendenz zu Begründungen! - Genuss geht nicht nebenbei
◼ Kapazität der Wahrnehmungsfähigkeit limitiert→ fokussierte Aufmerksamkeit,
◼ Ausblenden genussstörender Bedingungen - Jedem das Seine/ Genuss ist Geschmacksache
◼ Subjektiv, individuell; situationsabhängig - Weniger ist mehr
◼ Beschränkung des Besonderen, sonst Übersättigung! - Ohne Erfahrung kein Genuss
◼ Je besser bekannt, desto feiner die Diskriminationsfähigkeit (z.B. Käse-/ Wein-/ Tee-/Tabakliebhaber….) - Genuss ist alltäglich
◼ Erkennen der Außergewöhnlichkeit des Alltags, Entdecken von Angenehmem und Schönem in der eigenen Umgebung
Bei welchen VT-Programmen wird Achtsamkeit ganz zentral eingesetzt?
◼ Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (Mindfulness-Based Stress Reduction MBSR; Kabat-Zinn): v.a. für die Behandlung von Patienten mit chronischen körperlichen Erkrankungen (Schmerzen, aber auch Angststörungen, Essstörungen, Hauterkrankungen, Rückfallprophylaxe bei Substanzabhängigkeit, Verbesserung der Paarbeziehung, Geburts- und Elternschaftsvorbereitung.
◼ Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie zur Rückfallprophylaxe bei depressiven Störungen (Mindfulness-Based Cognitive Therapy, MBCT; Segal): Grundprinzipien des MBSR wurden um kognitiv-verhaltenstherapeutische Elemente erweitert.
Erklären Sie die Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR)
Mindfulness-Based Stress Reduction - MBSR) von dem Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn in 1970er Jahren in den USA Programm zur Stressbewältigung durch 1.gezielte Lenkung von Aufmerksamkeit
2.durch Entwicklung, Einübung und Stabilisierung erweiterter Achtsamkeit.
Es werden u. a. im Rahmen verschiedener verhaltenstherapeutischer und psychodynamischer Psychotherapiemethoden eingesetzt.
METHODE
In Kliniken wird 8-wöchigen Programm mit 2,1/2h Gruppensitzungen u. abschließenden Übungstag in Stille durchgeführt.
-Übungspraxis von täglich 45 Minuten vorgesehen.
-erfordert Eigeninitiative und Einsatz der Teilnehmer.
-Der Effekt soll auf das Handeln und Verhalten im täglichen Leben übertragen werden.
Das Programm enthält folgende Übungselemente:
◼ die Einübung achtsamer Körperwahrnehmung (Body-Scan)
◼ das sanfte und achtsame Ausführen einer Anzahl von Yogastellungen
◼ das Kennenlernen und Einüben des „Stillen Sitzens“ (Sitzmeditation)
◼ das achtsame Ausführen langsamer Bewegungen, etwa in der Form der traditionellen Gehmeditation 🚶♀️
◼ eine 3min. Achtsamkeitsübung (Breathing-Space)
◼ die Aufrechterhaltung der Achtsamkeit auch bei alltäglichen Verrichtungen.
Die Übungen der achtsamen Körperwahrnehmung wurden aus körpertherapeutischen und körperpsychotherapeutischen Methoden abgeleitet; Yoga steht in der hinduistischen Tradition, die Sitzmeditation und Gehmeditation sind der buddhistischen Meditationspraxis (Zazen und Vipassana) entliehen. Bei allen Übungen steht im
-📍Vordergrund „das nicht wertende Annehmen dessen, was gerade im Augenblick wahrnehmbar ist“.
-Das können Körperempfindungen (z. B. Druck, Kribbeln), Gefühle (Angenehmsein, Unangenehmsein), Emotionen (z. B. Angst, Trauer), Stimmungen, Sinneswahrnehmungen und Gedanken sein.[1]
WIRKUNG
- wirkt unspezifisch auf den psychosomatischen Gesamt-Gesundheitszustand.
-positive Wirkungen bei chron. Schmerzzuständen, häufigen Infektionskrankheiten, Ängsten oder Panikattacken, Depressionen, Hauterkrankungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Migräne, Magenproblemen und dem Burn-out-Syndrom
-es hilft mit Krankheiten besser umzugehen und reduziere Stress, Angst und Depression.
-Durch Kurserfahrungen langfristige Erfolge
ANWENDUNG
Elemente eingesetzt in der Dialektisch-behavioralen Therapie (DBT) von Marsha M. Linehan sowie der Achtsamkeitsbasierten Kognitiven Therapie der Depression (MBCT). -Achtsamkeitsbasierte Übungen der Körperwahrnehmung spielen auch bei der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen eine Rolle, z. B. im Rahmen der Psychodynamisch Imaginativen Traumatherapie (PITT) von Luise Reddemann.—Die Methoden sind keine suggestiven oder autosuggestiven Verfahren, wie etwa Autogenes Training, Positives Denken oder Mentales Training.
Erklären Sie die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie (MBCT)
Die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie (engl. Mindfulness Based Cognitive Therapy, MBCT) wurde von den Psychotherapieforschern und kognitiven Verhaltenstherapeuten Zindel V. Segal, J. Mark G. Williams und John D. Teasdale zur Rückfallprävention bei Depressionen entwickelt.[1] Sie kombiniert Elemente der Achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (engl. Mindfulness Based Stress Reduction, MBSR) nach Jon Kabat-Zinn mit Interventionen der Kognitiven Verhaltenstherapie bei Depressionen. Von manchen Autoren wird dieser Therapieansatz (neben der Dialektisch-Behavioralen Therapie und der Akzeptanz- und Commitmenttherapie) zur „dritten Welle der Verhaltenstherapie“ gezählt.[2]
MBCT wird in der Regel als Gruppentherapie mit maximal 12 Teilnehmern durchgeführt und umfasst (ebenso wie MBSR) acht Sitzungen, die in wöchentlichem Abstand durchgeführt werden. Es werden verschiedene achtsamkeitsbezogene Übungen (angelehnt an MBSR) eingeführt (z. B. Body-Scan, Atemmeditation, Achtsamkeitsmeditation, Gehmeditation, Yoga-Übungen). Parallel dazu werden klassisch kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen durchgeführt (z. B. Psychoedukation zur Depression, Beobachtung von und Umgang mit automatischen Gedanken, Aufbau angenehmer Aktivitäten)
Erklären Sie die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)
Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT, ist eine neuere Form der Psychotherapie, bei der klassische verhaltenstherapeutische Techniken mit achtsamkeits- und akzeptanzbasierten Strategien und mit Interventionen zur Werteklärung kombiniert werden.
ACT beruht auf der Bezugsrahmentheorie einem kontextualistischen Erklärungsmodell für sprachlich-gedankliche Prozesse, welches eine Weiterentwicklung verhaltensanalytischer Erklärungsansätze skinnerscher Prägung darstellt.
GRUNDLAGEN
Bei den Problemen, die den Patienten belasten, wird zwischen „sauberem“ und „schmutzigem Leid“ unterschieden. Schmutziges Leid entsteht durch den Versuch, mit Hilfe verschiedener Strategien (Rückzug, Flucht, Betäubung, Argumentieren, übertriebenes Sicherheitsverhalten, spannungsreduzierende Rituale etc.) unangenehme innere Erlebnisse zu vermeiden.Die angewandten Strategien haben nicht nur den Nachteil, dass sie nicht oder nur zeitlich begrenzt funktionieren, sondern auch mit erheblichen negativen Konsequenzen für die Lebensführung des Patienten verbunden sind. Die Therapie besteht hauptsächlich darin, den Patienten darin zu unterstützen, seine dysfunktionalen Kontrollversuche abzubauen, indem er seine Bereitschaft erhöht, auch unangenehme Empfindungen zu erleben – „als das, was sie sind, nicht als das, was sie zu sein vorgeben“, -unterschiedliche Techniken zum Einsatz, die zum Teil buddhistischen Meditationspraktiken und dem Methodenrepertoire anderer therapeutischer Schulen (z. B. der Gestalttherapie) entliehen sind.
Wichtig- Klärung von Werten und Lebenszielen und deren konkrete Handlungsabsichten (commitments) abgeleitet werden.
- dysfunktionalen Gedanken erarbeiten aber „nicht versucht, den Inhalt der Gedanken zu verändern ( „negative“ durch „positive“ oder „irrationale“ durch „rationale“ Gedanken da Solche Versuche führen, nur zu einer Stärkung der zugrundeliegenden „Bezugsrahmen“ – mit dem Effekt, dass die entsprechenden Gedanken an Intensität und Frequenz noch zunehmen.
-Es wird versucht, die Funktion der kognitiven Reaktionen zu modifizieren, indem der Patient Techniken erlernt, die ihn in die Lage versetzen, seine eigenen Gedanken gleichmütig („achtsam“) zu betrachten, ohne mit ihnen zu „verschmelzen“, d. h., ohne sie zu glauben oder zwangsläufig sein Verhalten an ihnen auszurichten.
ANWENDUNG
ACT wird bei einer Reihe von Störungen und Problemen angewendet.
- zur Behandlung von Personen mit psychotischen Symptomen,[2] mit sozialen Ängsten,[3] Depressions- und Angstsymptomen,[4] Borderline-Persönlichkeitsstörung[5] oder Diabetes.[6]
ACT soll laut Studien so effektiv sein wie zum Beispiel die kognitive Therapie nach Beck.
Welche achtsamkeitsinformierten Verfahren kennen Sie, und wie würden Sie Achtsamkeit kurz und bündig beschreiben?
◼ Dialektisch behaviorale Therapie (DBT, Linehan)
◼ Akzeptanz und Commitment-Therapie (ACT, Hayes, Strosahl, Wilson): Steigerung der Akzeptanz und Förderung von wertorientiertem Leben.
◼ Achtsamkeit: Wahrnehmen, beschreiben, teilnehmen; konzentriert, nicht wertend, wirkungsvoll
◼ Bei Panikstörungen, Zwangsstörungen.
Wann ist Achtsamkeit indiziert (Diagnosen)?
◼ Chronische Depression
◼ Schlafstörungen
◼ Borderline-PST
◼ Somatoforme Störungen (Schlaflosigkeit, Schmerzstörung, Tinnitus)
◼ o) Panik o) Zwang
◼ Schizophrenie o) Borderline
Wann ist Achtsamkeit kontraindiziert?
◼ akute psychotische Krise,
◼ akute suizidale Krise,
◼ akuter Substanzmissbrauch