Faas, S., & Tietze, W. (2022). Bildungspsychologie des Vorschulalters (Kap 2 & 3) Flashcards
(84 cards)
Erkläre, was die Fröbel Pädagogik ist
(1) Grundidee & Ziel
(2) Materialien
(1) Inspiriert von der Idee der Einheit von Individuum, Gott und Natur sah Friedrich Fröbel (1782–1852) ein Ziel darin, diese Einheit dem Kind anbahnend im Spiel erfahrbar zu machen.
Erkläre, was die Fröbel-Pädagogik ist
(2) Materialien
Er schuf Materialien („Spielgaben“) wie Ball, Kugel, Zylinder, verschieden zugeschnittene Würfel, Legetäfelchen, Flecht- und Faltblätter und Perlenspiele als symbolischen Ausdruck dieser Idee.
Erkläre, was die Fröbel-Pädagogik ist
(3) Aktivitäten
(3)
In angeleitetem und begleitetem Spiel sowie bei spezifischen Aktivitäten, zu denen auch Bewegungs- und Kreisspiele sowie Gartenarbeit gehörten, sah er die für diese Altersstufe angemessene Auseinandersetzung des Kindes mit der Welt, bildete seit 1839 „Spielführer“ aus und schuf die Grundlage für den Beruf der Kindergärtnerin/Erzieherin.
Erkläre, was die Fröbel-Pädagogik ist
(4) Aktualität
Der Fröbel-Kindergarten war bis weit ins 20. Jahrhun- dert die führende Konzeption in der Früherziehung (Heiland, 2003).
Erkläre, was die Montessori-Pädagogik ist
(1) Grundidee
- Maria Montessori (1870–1952) verstand die kindliche Entwicklung als innengesteuerten Prozess, der von außen beeinflusst werden kann. (Ähnlich zu Fröbel)
- Indem Pädagogen die Umgebung des Kindes so gestalten, dass sie zu den Entwicklungsstadien, den sensiblen Perioden, passt, verschaffen sie dem Kind die Erfahrungen, die seine Entwicklung vorantreiben
Erkläre, was die Montessori-Pädagogik ist
(2) Materialien
(Maria Montessori (1870–1952) verstand die kindliche Entwicklung als innengesteuerten Prozess, der von außen beeinflusst werden kann.)
- Die frühkindliche Bildung fokussiert dabei aber – in Abgrenzung zu Fröbel – weniger auf die Auseinandersetzung mit Materialien, die abstrakte Symbole und Prinzipien repräsentieren, sondern ist im Kern Sinnesschulung.
- Vielfältige von ihr entwickelte Materialien sind vom Kind in einer bestimmten Weise zu nutzen; sie sind selbstkorrigierend, eine Anleitung durch den/die Erzieher*in ist nicht erforderlich.
Erkläre, was die Waldorf-Pädagogik ist
(1) Grundidee
(1)
- Hier vollzieht sich die individuelle Entwicklung in Siebenjahresstufen, wobei der junge Mensch auf den drei Stufen bis zum 21. Lebensjahr ein jeweils neues Leib-Geist-Seele-Wesen darstellt.
- Im ersten Jahrsiebt steht nach anthro- posophischer Auffassung die äußere körperliche Nachahmung im Zentrum kindlicher Tätigkeit.
Erkläre, was die Waldorf-Pädagogik ist
(2) Aktivitäten
(2)
- Es gilt, dem Kind harmonische Sinneseindrücke zu vermitteln – durch runde Formen, sanfte Farben, wohltuende Klänge und Bewegungen (Eurythmie).
- In Spiel, Lied und Ausdrucksgestaltung wie auch in selbst geschaffenen Werkprodukten sowie bei Feiern sollen möglichst lebendige Eindrücke vermittelt werden.
- Der pädagogischen Fachkraft und ihrer Vorbildfunktion kommt eine besondere Bedeutung zu
Erkläre, was die Waldorf-Pädagogik ist
(3) Materialien
(3)
Naturmaterialien (z.B. schöne Steine, Kastanien, Holzwurzeln) sind dabei die be- vorzugten Materialien. Vorgefertigtes Spielzeug ist dagegen zu vermeiden.
G. Stanley Hall und Arnold Gesell versuchten reifungstheoretisch begründete Entwicklungsnormen für die unterschiedlichen Altersstufen zu etablieren.
Worum ging es dabei im Kern
die jeweils erreichte Entwicklungsstufe eines Kindes mit den jeweiligen Fertigkeiten zu verbin- den und auf dieser Grundlage den folgenden erzieherischen Prozess zu gestalten.
Was bestimmten die theoretischen Orientierungen der Kindergartenpädagogik im deutschsprachigen Raum bis in die späten 1960er Jahre?
Reifungstheoretisch begründete Auffassungen mit der Vorstellung, dass Pädago- gik die naturgegebene Entfaltung sicherzustellen und den Einfluss störender Umwelteinflüsse abzuwehren habe
Beschreibe ungefähr eine Beispielhafte Auffassung der Vertreter*innen einer reifungstheoretischen Kindergartenpädagogik
„Wir wirken dem Treibhausklima der modernen Welt, die das Kind zu einer vorzeiti- gen Differenzierung seiner ganzheitlichen Antwort auf den Eindruck der Umwelt drängt, entgegen. … Wir sind überzeugt, einen pädagogischen Widerstand gegen die durch unsere Zeitumstände immer stärker vorangetriebene Frühreife setzen zu müs- sen“
-> Spielflege & Freie Entwicklung
-> Damalige Kritik: inaktiv, Kinder werden “dumm gehalten”
Nenne 3 verschiedene Didaktische Ansätze der Bildungspsychologie des Vorschulalters
- Funktionsorientierte Ansätze
- Wissenschafts- oder disziplinorientierte Ansätze
- Situationsorientierte Ansätze
Funktionsorientierte Ansätze:
(1) Perspektive
(1) Im Gegensatz zu holistischen Konzepten bildet das Kind in dieser Perspektive einen psychologischen Apparat, dessen Einzelfunkti- onen (z.B. Wahrnehmung, Denken, Gedächtnis, Sprache, Bewegung, Empathie) durch gezieltes, letztlich aber auch isoliertes Training zu verbessern sind.
Funktionsorientierte Ansätze:
(2) Materialien / Aktivitäten
(2) Der Ansatz führte zu einem Boom an Lernspielen, Arbeitsblättern, Legematerialien, Puzzles, Memories, Lottospielen und Frühleseprogrammen und war im Engeren auf Schulvorbereitung gerichtet.
Funktionsorientierte Ansätze:
(3) Für was ist dieser Begriff ein Sammelbegriff
(3)
Für all jene Versuche, durch Trainingsprogramme und Übungs- materialien eine Verbesserung des kindlichen Leistungs- und Entwicklungsstandes in den verschiedenen Persönlichkeitsbereichen zu erreichen“.
- Die Integration in ein übergeordnetes didaktisches Konzept blieb dabei offen
Wissenschafts- oder disziplinorientierte Ansätze
(1) Perspektive
(1)
- Vorschulisches Lernen wird hier nicht ausgehend von psychischen Funktionen gedacht, sondern von der Struktur spezifischer Lernbereiche bzw. zugrundeliegender Wissenschaftsdisziplinen, d.h. einem System von geordnetem Wissen, um Sacherfahrungen zu organisieren.
- Im Vordergrund steht die (fach-) didaktische Vermittlung elementarer wissenschaft- licher Begriffe und Prinzipien in verschiedenen Wissensbereichen (z. B. die Men- genbegriffe in der Mathematik), sodass spätere Bildungsstufen darauf aufbauen können.
Wissenschafts- oder disziplinorientierte Ansätze
(2) Wichtigkeit bei Materialien / Aktivitäten
Vor diesem Hintergrund sollen auch die Inhalte und Ergebnisse vorschu- lischen Lernens sachlich richtig sein, „auch wenn sie in vereinfachender Form dargeboten und erworben werden“
Situationsorientierte Ansätze:
(1) Perspektive
(1)
- Kindliche Bildungsprozesse sollen an Alltagserfahrungen anknüpfen und sich in handelnder Auseinandersetzung mit der sozialen und dinglichen Umwelt vollziehen.
- Das Kind, gekennzeichnet durch Spontanität und Neugier, wird als aktiver Gestalter seiner Umwelt betrachtet.
- Die übergeordneten Erziehungs- und Bildungs- ziele werden mit den Begriffen „Autonomie“, „Solidarität“ und „Kompetenz“ gefasst
Situationsorientierte Ansätze:
(2) Worauf liegt hier ein besonderer Fokus
(2)
- Neugier und Wissbegier werden umgekehrt durch eine an Entwicklungsanreizen und Ent- faltungsmöglichkeiten reiche Umwelt gefördert.
- Das Lernfeld ist nicht auf das enge - institutionelle Setting begrenzt. Es geht vielmehr auch um eine Öffnung zu den vielfältigen außerinstitutionellen Lebensbezügen des Kindes, um generati- onsübergreifendes Lernen und um den Einbezug des Gemeinwesens.
Situationsorientierte Ansätze:
(3) Aktivitäten
Funktions- bereiche wie Wahrnehmen, Sprache, Motorik, Denkfähigkeit werden nicht isoliert trainiert, sondern in Aneignungsprozessen gefördert, die in lebensnahes prakti- sches Handeln eingebunden sind.
Verfollständige den konzeptionellen Rahmen zur Analyse vorschulischer Bildung und ihrer Effekte
Verfollständige den konzeptionellen Rahmen zur Analyse vorschulischer Bildung und ihrer Effekte
Nenne die Bereiche pädagogischer Qualitäten (4pt)
- Orientierungsqualität
- Strukturqualität
- Prozessqualität
- Qualität des Familienbezugs