Förderung kognitiver Fähigkeiten durch Trainings Flashcards
Wenn Schule bereits einen positiven Effekt auf kognitive Kompetenz hat, wozu braucht man dann Denktrainings?
- Förderung von Kindern mit Defiziten (Kompensation) –> Schereneffekt vorbeugen
- Förderung begabter Kinder (Enrichment)
Wo sollen positive Effekte auftreten?
Zielgrößen wie IQ
Transferbereiche wie Schulleistung
Persönlichkeit wie Lernhaltung
Was ist der Unterschied zwischen Coaching und Training?
Coaching = improvement of performance
Training = improvement of the underlying competence (Effekte halten länger, Generalisierung)
Was zeigt das Training von Klauer?
- Wirksam, robuste Effekte
- Neben einer Verbesserung der Intelligenzleistung entstehen positive Effekte in Transferbereichen
- Einsatzgebiete: kogn. Entw. verzögerte Kindern
- Metaanalyse: d = .60, Effekte für schulisches Lernen > als in IQ-Tests; bei Sonderschüler bes. groß (d=.83), langfristige Effekte: d=.72 –> ws eher mittelfristig
Was bringen Trainings in Dritte-Welt-Ländern?
- Positive Effekte, jedoch stärker in trainingsnahen als in Intelligenztests (Venezuela)
- Langzeitwirkung unbekannt
- Vgl. Sudan vs. Venezuela: Training mit niedrigerem Anspruch effektiver
Was ist Wirksamkeit im engeren Sinn?
Veränderung in intendierten kognitiven Zielgrößen –> Coaching
Was ist Wirksamkeit im weiteren Sinn?
Transfer auf andere Aufgaben, Lernumwelten
–> grundlegende Kompetenzen werden gefördert und sind über verschiedene Aufgaben und Anwendungsbereiche hinweg stabil
–> positive Veränderungen in der Persönlichkeit
Was zeigt die Empirie zu Wirksamkeit in einzelnen Bereichen?
Induktives Denken: gut trainierbar, wirksam bei v.a. jüngeren und weniger intelligenten Kindern, schwächere profitieren mehr
Räumliche Fähigkeiten: Nachgewiesener Lerngewinn durch Beschäftigung mit bestimmten PC Spielen statt Textverarbeitung
Allgemeiner Effekt der Teilnahme: in geringem Maße mitverantwortlich, Verbesserung der soz. Kompetenz, Motivationsförderung etc. durch bloße Teilnahme erreichbar
Was ist das Denktraining nach Klauer?
- verschiedene Versionen (z. B. für Kinder von 5-8 Jahren oder Kinder von 10-13 Jahren, kognitiv schwache Jugendliche, für Senioren)
- umfasst 10 Sitzungen
- 120 Aufgabe verschiedene Aufgabenklassen (siehe Abb. Folie 9 oder Pflichttext)
- als Einzel-, Paar- oder Gruppentraining
- Trainingsmethoden: gelenktes Entdecken lassen, Verbalisieren und Selbstreflexion
Was ist Induktion?
aus vielen einzelnen Beobachtungen auf allgemeine Gesetzmäßigkeiten schließen
Abgrenzung zum induktiven Schließen: Erfahrungsgrundlage wird nicht beim induktiven Denken überschritten (man arbeitet nur mit den Objekten der Aufgaben)
Was sind die sechs Aufgabentypen im Denktraining nach Klauer?
- Kreuzklassifikation (Merkmale, G + V)
- Generalisierung (Merkmale, G)
- Diskrimination (Merkmale, V)
- Systembildung (Relationen, G + V)
- Beziehungserfassung (Relationen, G)
- Beziehungsunterscheidung (Relationen, V)
basieren auf der Strategie des Vergleichens der Merkmale oder der Relationen von Objekten
Was wurde in Venezuela gemacht?
- Grundlagen schlussfolgernden Denkens (induktives und deduktives)
- Sprachverstehen (Leseverstehen und gehörte Texte als Kommunikation zwischen Menschen verstehen)
- sprachliches Schlussfolgern (Syllogismen)
- Problemlösen (Fähigkeit mit komplexen, (eigen)dynamischen Systemen/Aufgaben umgehen zu können)
- Entscheidungsfindung (inkludiert richtige Prioritäten setzen, Wertehierarchien zu beachten, Mittel und Ziele zu bewerten und –Zusammenhänge herzustellen)
- kreatives Denken (neue Ideen generieren)
Was war das Ziel des Trainings in Venezuela?
Schulung des rational-argumentativen Denkens
Was waren die Ergebnisse in Venezuela?
- Effekte in den trainierten Kompetenzen und in trainingsnahen Tests waren recht hoch (d=0.60 und IQ 8.97)
- Effekte in allgemeinen Intelligenztests geringer (d=0.30 und IQ 4.45, im CFT nur d=0.11 und IQ 1.65),
- Effekte in mündlichen Prüfungen d=0.50
Für Trainingseffekte spricht:
* Zugewinne bei Schülern mit deren Umfang an Anwesenheit im Training korreliert (r=.18)
* Berichte über mehr Engagement beim Lernen, höhere Qualität der Interaktionen mit Eltern, mehr Wissbegierde und größere Bereitschaft, selbst Dinge zu durchdenken anstatt bloß die Lehrer zu fragen
* Langzeiteffekte unbekannt
Was wurde im Sudan gemacht?
- IQ wurde mit dem Standard Progressive Matrices (SPM) erfasst [figuraler Matrizentest] (post-prä-Vergleich)
- Experimentalgruppe erhielt ein Abacus Program Training –> Rechentraining (Rechnen + Arbeitsgedächtnis üben)
- Experimentalgruppe: 7 IQ-Punkte verbessert (in Britischen Normen: von IQ 82 auf 89; d=0.47)
–> sehr effektiv, Empfehlung bei erwiesener Langzeitwirkung: landesweite Durchführung